»Oh ja«, pflichtete Megan ihr bei. »Nur platze ich beinahe. Jay, trägst du mich heute ins Bett?«
Jason lachte. »Soweit kommt das noch! Wir sind zwei Wochen hier. Wenn ich am ersten Tag schon damit beginne, wie soll das erst nach sieben Tagen werden? Und wenn, dann würde ich euch beide ins Bett tragen.« Jason blickte Linda mit schief gelegtem Kopf provokativ entgegen.
Megan lachte und entschuldigte sich. Sie wollte auf die Toilette. Linda konnte darüber gar nicht lachen, denn so, wie Jason sie ansah, wusste sie, dass er es ernst gemeint hatte.
»Stimmt!«, sagte Jason, als Megan gegangen war.
»Stimmt?«, fragte Linda.
»Genau. Ich kann deine Gedanken lesen. Du bist dir sicher, dass ich keinen Spruch gemacht habe. Und das stimmt!« Er blickte sie ruhig an. Dann erhob er sich ein Stück, griff an seine Gesäßtasche und zog ein Päckchen Lucky Strike heraus. In Ruhe zündete er sich eine Zigarette an und blies den Rauch dorthin, wo keiner saß.
»Rauchen ist hier bestimmt verboten«, flüsterte Linda.
»Na und. Dann sollen sie kommen und es mir sagen.«
Linda rutschte auf ihrem Stuhl hin und her.
»Nervös?«, fragte Jason und lächelte, während er einen nächsten Zug nahm.
»Nein, warum sollte ich?«
»Weil ich dich nervös mache ...«
»Du bist sehr überzeugt von dir, Jason.«
Er lachte. »Kann sein. Aber ich kenne meine Außenwirkung.«
»Na, wie schön für dich.« Linda hoffte, dass ihre Tochter schnellstmöglich wiederkommen würde.
»Und ich weiß, dass du auch gern mal von mir geleckt werden würdest.«
»Wie bitte?!« Schockiert blickte Linda ihn an. Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss.
Eine Weile beobachtete er sie, dann lächelte er und nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette. »Du hast uns beobachtet. Die Scheibe war prädestiniert dafür, um dich zu entdecken, sobald du unser Zimmer durch die Verbindungstür betreten hattest.« Als Linda schwieg, weil sie nicht wusste, was sie dieser Aussage entgegensetzen sollte, fuhr er fort: »Wenn du morgen Abend dein Höschen auslässt, dann bist du dran.«
Linda erhob sich abrupt. »Du spinnst ja!«
»Wieso? Was soll daran so falsch sein?«
»Du bist ein unreifer Bengel. Noch dazu mit meiner Tochter zusammen!«
»Das Zweite stimmt. Das Erste nicht. Probier es aus, dann wirst du deine Meinung ändern. Ich bin ein guter Lecker, Baby.«
Lindas Herz begann mächtig zu schlagen. Megan kam. Zum Glück!
»Alles okay, Mum?«, fragte sie.
»Ja, ja ... alles okay. Ich ... gehe mal auf mein Zimmer. Wenn der Kellner kommt, ihr wisst ja meine Zimmernummer wegen der Rechnung.«
»Alles klar«, sagte Jason betont lässig.
»Gute Nacht, Mum.«
»Gute Nacht, ihr beiden.«
»Träum etwas Schönes ...«, fügte Jason hinzu und zwinkerte.
Schnell drehte Linda sich weg und lief zum Fahrstuhl. Als die Tür sich hinter ihr schloss, atmete sie tief durch.
Kapitel 6
Linda hätte nicht gedacht, dass sie die Fahrstuhlfahrt nach unten so gut meistern würde. Das kam aber wahrscheinlich daher, dass sie immerzu an Jason denken musste. Wie konnte dieser Junge nur so viel Selbstbewusstsein besitzen und so dreist sein? War er so auch ihrer Tochter gegenüber? Wieso bemerkte Linda diese Unsicherheit und die leichte Röte nicht in Megans Gesicht, die ihr, Linda, selber so zu schaffen machte?
Träum was Schönes, hallte es in Lindas Kopf nach, als sie sich auf ihr Bett sinken ließ. Und: Wenn du morgen Abend dein Höschen auslässt, dann bist du dran.
Mein Gott! Wie konnte er so etwas sagen!
Linda spürte, wie sie auf seine Worte ansprang. Sie war feucht. Sie wollte nicht auf ihn reagieren, diesen Jungen, diesen ... Abrupt stand sie auf, ging ins Bad und drehte den Wasserhahn auf ganz kalt. Hektisch klatschte Linda sich das Wasser ins Gesicht. Immer und immer wieder. Schließlich blickte sie auf, sah im Spiegelbild ihr rotes Gesicht, die verlaufene Wimperntusche und die Wassertropfen, die noch in Rinnsalen ihr Gesicht über das Kinn verließen. Und sie dachte: Jason!
Sie schloss die Augen.
Vielleicht sollte sie nicht dagegen ankämpfen, vielleicht sollte sie ihrer Lust freie Fahrt lassen. Hier auf ihrem Zimmer sah sie niemand, sie konnte tun, was sie wollte. Genau, sie war eine freie Frau.
Schnell lief Linda zur Verbindungstür und überprüfte, ob sie von ihrer Seite her abgeschlossen war. Dann zog sie sich aus und legte sich nackt ins Bett. Sie zwang sich, nicht darüber nachzudenken, wie albern sie sich vorkam. Doch ihre Lust war so groß, dass sie dringend Abhilfe brauchte. Sanft fuhr sie sich über ihre Brüste und glitt weiter nach unten auf ihre Scham zu. Sie schloss die Augen, damit die Fische, die vor ihrem Fenster vorbeischwammen und beleuchtet wurden, sie nicht ablenkten. Ihre Hand wurde zu seiner Hand. Würde Jason sie so streicheln? Oder würde er viel grober rangehen? Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sanft tauchte ihr Finger zwischen die Schamlippen, wo es schon ziemlich glitschig war. Und sie war nur wegen Jason so ausgelaufen. Mit ein wenig Druck kreiste sie um ihre Klitoris und hörte sich selber leise stöhnen. Auch spürte sie, wie sich ihre Brustwarzen verhärteten. Eine ungeheure Lust überkam sie, so sehr, dass Linda fürchtete, ihre beiden Hände könnten ihr nicht reichen. Sie brauchte jemanden, der in sie eindrang, heftig und wild. Sofort gab sie mehr Druck auf ihre Klitoris und stöhnte lauter.
Ich bin ein guter Lecker!, kamen ihr Jasons Worte in den Sinn und sie stöhnte noch mal. Dann ließ sie zwei Finger in ihre Möse gleiten und stellte sich vor, es wäre seine Zunge. Gott, das fühlte sich so gut an! Fast reichte es nicht. »Ja, Jason, komm, leck mich ...«, flüsterte Linda und stieß ihre Finger rhythmisch in sich. Sie sah ihn vor sich, sah, wie er ihre Tochter an der großen Scheibe leckte, wurde sich bewusst, dass er sie, Linda, in der Scheibe beobachtet hatte, vielleicht in dem Moment sogar an sie gedacht hatte. Linda stöhnte laut auf, als ihr Orgasmus kam. Heftig stieß sie in sich und ließ sich selber Zeit, dieses intensive Gefühl zu genießen. Langsam ebbte es ab. Reglos blieb Linda liegen, die Finger mit ihrem eigenen Saft überzogen. Sie lauschte ihrem eigenen Herzklopfen, wie es langsam an Schnelligkeit abnahm. Das war Linda aber noch nicht Befriedigung genug. Sie wusste, dass ihr zweiter Orgasmus meistens der intensivere war. Also glitt ihre Hand wieder zu ihrer inzwischen geschwollenen, nassen Möse und kreiste auf ihrem Kitzler. Wieder durchströmte sie die Lust in heftigen Schüben. Die Augen fest zusammengepresst, den Mund mit stoßartigem Keuchen geöffnet, kam Linda ein zweites Mal. Es war so intensiv, dass sie es nicht schaffte, ihren Lustschrei zu unterdrücken, wobei sie Jason leckend vor sich im Geiste sah. Sofort presste sie sich ein Kissen auf ihr Gesicht und stöhnte dort hinein – mehrere Male –, bis die Lust nach und nach aus ihrem Körper glitt. Sie wollte nicht darüber nachdenken, ob es Richtig oder Falsch gewesen war, an Jason dabei zu denken. Sie kannte die Antwort und ließ das Kissen auf ihrem Gesicht liegen, als wenn es verhinderte, dass ihre Gedanken somit in den Raum gelangten, für jeden sichtbar wurden.
Linda schämte sich. Und sie nahm sich vor, von jetzt an vorsichtiger mit Jason zu sein. Er durfte sie nicht so um den Finger wickeln. Sie musste ihn als das sehen, was er wirklich war: der Freund ihrer Tochter. Ein Junge. Vielleicht mal irgendwann ihr Schwiegersohn. Sie brauchte unbedingt Ablenkung von ihm. Sie brauchte einen anderen Mann!
Linda beruhigten ihre Gedanken. Die Aussicht, sich einen Mann in ihrem Alter im Urlaub zu suchen, befreite sie innerlich und sie fühlte sich plötzlich wieder als ehrbares Wesen. Mit dieser Lösung konnte sie gut einschlafen.