Inzwischen brach die Dämmerung herein. Das Land wurde hügeliger und war jetzt stark mit Buschgruppen besetzt. Immer kürzer wurden die Abstände, in denen der alte eisenharte Mann anhalten mußte, um neue Kraft zu schöpfen.
Wieder einmal hatte er eine kurze Rast eingelagt, sich den rinnenden Schweiß von der Stirn gewischt, den Hut abgenommen, das Schweißband getrocknet, als er plötzlich zusammenschrak.
Sein feines, an die Laute der Natur gewöhntes Ohr hatte ein Geräusch vernommen, das ein Pferdehuf verursacht, wenn er einen Stein berührt.
Es war ein dumpfes und doch klingendes Geräusch.
Henry Lawton sah sich nach allen Seiten um.
Die Dämmerung hatte bereits ihre dunklen Schleier über die Senken in der Prärie gebreitet.
Da – wieder ein Hufgeräusch.
Der Squatter bückte sich und hob seinen Sohn auf. Bleischwer schien der Verwundete zu sein.
»Was ist, Vater? Du mußt dich ausruhen«, ächzte der Bursche mit pfeifenden Lungen.
»Es sind Reiter in der Nähe. Wir müssen hier weg!«
»Aber wohin denn? Von der Stadt ist doch noch nichts zu sehen…«
Der Alte war ziemlich weit von der Fahrstraße abgewichen, um von etwaigen Verfolgern nicht gesehen zu werden. Da er nicht hoch zu Pferd und auch nicht mehr auf seinem Kutschbock saß, hatte er nach Einbruch der Dunkelheit den Lauf der Straße nicht mehr verfolgen können, wußte also auch nicht, wie weit er sich von ihr entfernt hatte oder wie nahe er ihr noch war.
Vor allem wußte er nicht, ob er noch die Richtung auf Del Norte zu einhielt. Und gerade hier, wo sie sich jetzt befanden, fehlte es an Büschen.
»Laß mich liegen, Vater«, keuchte Mat.
»No, Boy, du kommst mit. Und wenn ich dich auf allen vieren nach Del Norte schleppen müßte.«
Der alte Wyoming-Mann war bemüht, vor allem von der freien Anhöhe, die möglicherweise weithin eingesehen werden konnte, wegzukommen. Etwa achtzig Yards weiter westlich hatte er ein Gesträuch entdeckt, das ihnen vielleicht Schutz bieten konnte.
Schweratmend und mit schwankenden Beinen schleppte Lawton seinen verwundeten Sohn.
Plötzlich fuhr er zusammen.
Hinter ihnen in der Senke kamen Reiter. Deutlich war der dumpfe Hufschlag zu hören. Sogar das rhythmische Knarren des Lederzeugs drang an die Ohren der beiden Flüchtenden.
Henry Lawton ließ den Verwundeten sofort auf den Boden nieder und warf sich neben ihn. Ganz flach preßten sich die beiden Männer ins kurze Savannengras.
»Keinen lauten Atemzug«, mahnte der Squatter den Burschen.
Da kamen sie auch schon heran. Im Galopp, mit trommelnden Hufen.
Die beiden Männer hielten den Atem an. In einer Entfernung von nur etwa zwanzig Yards preschten die Reiter an ihnen vorüber.
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