Der Nibelunge liet. Anonym. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
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Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 4064066113940
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iu die hêrren beide tragent grôßen haß.

      si wellent herverten ze Wormeß an den Rîn;

      in hilfet vil der degene: des sult ir gewarnet sîn.

      ‚Inre zwelf wochen diu reise muoß geschehen; 144

      habt ir iht guoter vriunde, daß lâßet balde sehen,

      die iu vriden helfen die bürge und iuriu lant:

      hie wirt von in verhouwen vil manec helme unde rant.

      ‚Oder welt ir mit in dingen, so enbietet eß in dar; 145

      sone rîtent iu sô nâhen niht die manegen schar

      der iuwer starken vînde ûf herzenlîchiu leit,

      dâ von verderben müeßen vil guote rîter gemeit.‘

      ‚Nu bîtet eine wîle (ich kündiu mînen muot), 146

      unz ich mich baß versinne,‘ sprach der künic guot.

      ‚hân ich guoter iemen, die sol ich niht verdagen,

      disiu starken mære sol ich mînen vriunden klagen.‘

      Gunther dem rîchen leide wart genuoc; A.147

      die rede er tougenlîchen in sîme herze truoc.

      er hieß gewinnen Hagenen und ander sîne man

      und bat ouch harte balde ze hove nâch Gêrnôten gân.

      Dô kômen dar die besten, swaß man der dâ vant. A.148

      er sprach: ‚man wil uns suochen her in unser lant

      mit starken herverten; daß lât iu wesen leit.

      eß ist gar âne schulde, daß si uns habent widerseit.‘

      ‚Daß wer ot wir mit swerten,‘ sô sprach Gêrnôt. A.149

      dâ sterbent wan die veigen: die lâßen ligen tôt.

      dar umbe ich niht vergeßßen mac der êren mîn:

      die unser vîende suln uns willekomen sîn.‘

      Dô sprach von Troneje Hagene: ‚daß endunket mich niht guot. A.150

      Liudegast und Liudegêr die tragent übermuot.

      wir mugen uns niht besenden in sô kurzen tagen,‘

      sô sprach der küene recke: ‚ir sult eß Sîvride sagen.‘

      Die boten herbergen hieß man in die stat. 151

      swie vîent man in wære, vil schône ir phlegen bat

      Gunther der rîche, daß was wol getân,

      unz er ervant an vriunden, wer im dâ wolde gestân.

      Dem künege in sînen sorgen was iedoch vil leit. 152

      dô sach in trûrende ein rîter vil gemeit,

      der niht wißßen kunde, waß im was geschehen:

      dô bat er im der mære den künic Gunther verjehen.

      ‚Mich nimt des michel wunder,‘ sprach dô Sîvrit, 153

      ‚wie ir sô habet verkêret die vrœlîchen sit,

      der ir mit uns nu lange habt alher gephlegen.‘

      des antwurte ime dô Gunther, der vil zierlîche degen:

      ‚Jane mac ich allen liuten die swære niht gesagen, 154

      die ich muoß tougenlîche in mîme herzen tragen:

      man sol stæten vriunden klagen herzenôt.‘

      diu Sîvrides varwe wart dô bleich unde rôt.

      Er sprach zuo dem künege: ‚ich hân iu niht verseit. 155

      ich sol iu helfen wenden elliu iuriu leit.

      welt ir vrîunt suochen, der sol ich einer sîn

      und trûwe eß wol volbringen mit êren an daß ende mîn.‘

      ‚Nu lône iu Got, hêr Sîvrit, diu rede mich dunket guot; 156

      und ob mir nimmer helfe iur ellen getuot,

      ich vreu mich doch der mære, daß ir mir sît sô holt.

      lebe ich deheine wîle, eß wirt wol umb iuch versolt.

      ‚Ich wil iuch hœren lâßen, war umbe ich trûric stân. 157

      von boten mîner vînde ich daß vernomen hân,

      daß si mich wellent suochen mit herverte hie;

      daß getâten uns noch degene her zuo disen landen nie.‘

      ‚Daß lât iuch ahten ringe,‘ sprach dô Sîvrit, 158

      ‚senftet iur gemüete, tuot, des ich iuch bit:

      lât mich iu erwerben êre unde vrumen,

      ê daß iuwer vînde her ze disen landen kumen.

      ‚Swenne iuwer starke vînde ze helfe möhten hân A.159

      drîßec tûsent degene, sô woldich si bestân,

      und het ich niht wan tûsent: des lât iuch an mich.‘

      dô sprach der künic Gunther: ‚daß dienich immer umbe dich.‘

      ‚Sô heißet mir gewinnen tûsent iuwer man, 160

      sît daß ich der mînen bî mir niht enhân

      niuwan zwelf recken: sô wer ich iuwer lant.

      iu sol mit triuwen dienen immer Sîvrides hant.

      ‚Des sol uns helfen Hagene und ouch Ortwîn, A.161

      Dancwart und Sindolt, die lieben recken dîn.

      ouch sol dâ mit rîten Volkêr der küene man:

      der sol den vanen vüeren: baß ichs nieman engan.

      ‚Und lât die boten rîten heim in ir hêrren lant; 162

      daß si uns dâ sehen schiere, daß tuo man in bekant,

      sô daß unser bürge müeßen vride hân.‘

      dâ hieß der künec besenden beide mâge unde man.

      Die boten Liudegêres ze hove giengen dô; 163

      daß si ze lande solden, des wâren si vil vrô.

      dô bôt in rîche gâbe Gunther der künic guot

      und schuof in sîn geleite: des stuont in hôhe der muot.

      ‚Nu saget,‘ sprach dô Gunther, ‚den starken vînden mîn, 164

      si mugent mit ir reise wol dâ heime sîn;

      weln aber si mich suochen her in mîniu lant,

      mirn zerinne mîner vriunde, in wirt arbeit bekant.‘

      Den boten rîche gâbe man dô vür truoc: 165

      der het in ze gebene Gunther genuoc.

      dine torsten niht versprechen die Liudgêres man.

      urloub si dô nâmen und vuoren vrœlîche dan.

      Dô die boten wâren ze Tenemarke komen, 166

      und der künic Liudegast hete daß vernomen,

      waß si ze Rîne redeten, als im daß wart geseit,

      ir starkeß