Der Nibelunge liet. Anonym. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 4064066113940
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helme und der schilte wît

      si leiten von den handen: swaß sô man der vant,

      die truogen bluotes varwe von der Burgunden hant.

      Si viengen, swen si wolden: des heten si gewalt. A.218

      Gêrnôt und Hagene, die recken vil balt,

      die wunden hießen bâren: si vuorten mit in dan

      gevangen zuo dem Rîne fünf hundert wætlîcher man.

      Die siglôsen recken ze Tenemarken riten. 219

      done heten ouch die Sahsen sô hôhe niht gestriten,

      daß man in lobes jæhe: daß was den helden leit.

      dô wurden ouch die veigen von vriunden sêre gekleit.

      Si hießen ir gewæfen soumen an den Rîn. 220

      eß hete wol geworben mit den helden sîn

      Sîvrit der starke der hete eß guot getân,

      des im jehen muosen alle Guntheres man.

      Gegen Wormeß sande der hêrre Gêrnôt: A.221

      heim ze sînem lande den vriunden er enbôt,

      wie gelungen wære im und sînen man:

      eß heten die vil küenen wol nâch êren getân.

      Die garzûne liefen, von den wart eß geseit. 222

      dâ vreuten sich von liebe, die ê heten leit,

      dirre lieben mære, diu in dâ wâren komen.

      dâ wart von edelen vrouwen michel vrâgen vernomen,

      Wie gelungen wære des rîchen küneges man. A.223

      man hieß der boten einen vür Kriemhilde gân.

      daß geschach vil tougen, jan torstes überlût:

      wan si hete dar under ein vil liebeß herzen trût.

      Dô si den boten komende zir kemenâte sach, 224

      Kriemhilt diu schœne vil güetlîchen sprach:

      ‚nu sag an liebiu mære: jâ gib ich dir mîn golt;

      tuostuß âne triegen, ich wil dir immer wesen holt.

      ‚Wie schiet ûß dem strîte mîn bruoder Gêrnôt A.225

      und ander mîne vriunde? ist uns iht maneger tôt?

      oder wer tet daß beste? daß soltu mir sagen.‘

      dô sprach der bote biderbe: ‚wir heten ninder einen zagen.

      ‚Ze vorderst in dem strîte reit niemen alsô wol, 226

      vil edeliu küneginne, sît ich iuß sagen sol,

      sô der gast vil edele ûßer Niderlant:

      dâ worhte michel wunder des küenen Sîvrides hant.

      ‚Swaß die recken alle in strîte hân getân, A.227

      Dancwart und Hagene und ander sküneges man,

      swaß iemen streit nâch êren, daß was gar ein wint

      wan aleine Sîvrit, des künic Sigmundes kint.

      ‚Si vrumten in dem sturme der helde vil derslagen: A.228

      doch möhte iu ditze wunder niemen vol gesagen,

      was dâ worhte Sîvrit, swenne er ze strîte reit.

      den vrouwen an ir mâgen tet er diu grœßlîchen leit.

      ‚Ouch muoste dâ belîben vil maneger vrouwen trût. 229

      sîne slege man hôrte ûf helmen alsô lût,

      daß si von wunden brâhten daß vließende bluot:

      er ist an allen tugenden ein rîter küene unde guot.

      ‚Dô hêt ouch vil begangen von Metzen Ortwîn: A.230

      swaß er ir mohte erlangen mit dem swerte sîn,

      die muosen wunt belîben oder meistec tôt.

      dâ tet iuwer bruoder die aller grœßisten nôt,

      ‚Diu immer in den stürmen kunde sîn geschehen: A.231

      man muoß der wârheite dem ûß derwelten jehen.

      die stolzen Burgunden habent sô gevarn,

      daß si vor allen schanden ir êre kunden bewarn.

      ‚Man sach dâ von ir handen vil manegen satel blôß, A.232

      dâ von liehten swerten daß velt sô lûte erdôß.

      die recken von dem Rîne die habent sô geriten,

      daß eß ir vîenden wære beßßer vermiten.

      ‚Die küenen Tronejære die vrumten grôßiu leit, A.233

      dô mit volkes kreften daß her ze samne reit.

      dâ vrumte manegen tôten des küenen Hagnen hant,

      des vil ze sagene wære her in Burgunden lant.

      ‚Sindolt und Hûnolt, die Gêrnôtes man, A.234

      und Rûmolt der küene die hânt sô vil getân,

      daß eß Liudgêre mag immer wesen leit,

      daß er den mînen hêrren het ze Rîne widerseit.

      ‚Strît den aller hœhsten, der inder dâ geschach 235

      ze jungest und zem êrsten, den iemen dâ gesach,

      den tet vil degenlîchen diu Sîvrides hant.

      er bringet rîche gîsele her in Guntheres lant.

      ‚Die twanc mit sînen ellen der wætlîche man; 236

      des ouch der künic Liudegast muoß den schaden hân

      und ouch von Sahsen landen sîn bruoder Liudgêr.

      nu hœret mîniu mære, edel küneginne hêr.

      ‚Si hât gevangen beide diu Sîvrides hant. 237

      nie sô manegen gîsel man brâhte in ditze lant,

      sô von sînen schulden nu kumt an den Rîn.‘

      ir enkunden disiu mære nimmer lieber gesîn.

      ‚Man bringet der gesunden fünf hundert oder baß A.238

      und der verchwunden, wißßet, vrouwe, daß,

      wol ahzec rôte bâre her in unser lant,

      die meistec hat verhouwen des küenen Sîvrides hant.

      ‚Die durch übermüete widerseiten an den Rîn, A.239

      die müeßen nu gevangen die Guntheres sîn.

      die bringet man mit vreuden her in ditze lant.‘

      do erblüete ir liehte varwe, dô si diu mære rehte ervant.

      Ir schœneß antlütze daß wart rôsenrôt, A.240

      dô mit lîbe was gescheiden ûß sô grôßer nôt

      Sîvrit der junge, der wætlîche man.

      si vreute ouch sich ir vriunde: daß was von schulden getân.

      Dô sprach diu minneclîche: ‚du hâst mir wol geseit. 241

      du