Die Fünf und Vierzig. Александр Дюма. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Александр Дюма
Издательство: Public Domain
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Жанр произведения: Зарубежная классика
Год издания: 0
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Officier zuckte unmerklich die Achseln, aber so unmerklich auch diese Bewegung war, entging sie doch dem Gascogner nicht.

      »Wenn es beliebt!« sagte er.

      »Ihr habt eine Karte?« fragte der Officier.

      »Gewiß habe ich eine, und eher zwei als eine.«

      »Eine einzige wird genügen, wenn sie in Ordnung ist.«

      »Aber täusche ich mich nicht?« fuhr der Gascogner die Augen weit aufsperrend fort, »nein, Cap de Bious, ich täusche mich nicht, ich habe das Vergnügen, mit Herrn von Loignac zu sprechen?«

      »Es ist möglich, mein Herr,« antwortete trocken der Officier, sichtbar wenig erfreut über diese Wiedererkennnng.

      »Mit Herrn von Loignac meinem Landsmann?«

      »Ich sage nicht nein.«

      »Mit einem Vetter?«

      »Es ist gut, Eure Karte?«

      »Hier ist sie…«

      Der Gascogner zog aus seinem Handschuh eine kunstvoll abgeschnittene Karte.

      »Folgt mir,« sagte Loignac, ohne die Karte anzuschauen, »Ihr und Eure Gefährten, wenn Ihr habt, wir wollen die Einlaßscheine untersuchen.«

      Und er nahm seinen Posten beim Thor.

      Der barhaupte Gascogner folgte ihm.

      Fünf andere Männer folgten dem barhaupten Gascogner.

      Der Erste war mit einem herrlichen Panzer von so wunderbarer Arbeit bedeckt, daß man hätte glauben sollen, er käme aus den Händen von Benvenuto Cellini. Da indessen das Muster, nach dem dieser Panzer gemacht worden, etwas aus der Mode gekommen war, so erregte dieses Prachtstück eher Gelächter als Bewunderung.

      Allerdings entsprach kein anderer Theil des diesen Panzer tragenden Menschen der beinahe königlichen Herrlichkeit des Prospectus.

      Der Zweite, der gleichen Schrittes hinter ihm ging, wurde von einem dicken Lakeien mit gräulichen Haaren gefolgt, und mager und gebräunt, wie er war, schien er der Vorläufer von Don Quicote zu sein, wie sein Diener für den Vorläufer von Sancho gelten konnte.

      Der Dritte erschien mit einem Kinde auf seinen Armen; ihm folgte eine Frau, die sich an seinem ledernen Gurte! anklammerte, während zwei Kinder, das eine von vier, das andere von fünf Jahren, sich an dem Rock der Frau festhielten.

      Der Vierte erschien hinkend und gleichsam an einen langen Degen befestigt.

      Um den Zug zu beschließen, rückte ein junger Mann von schönem Aussehen auf einem Rappen herbei, der zwar mit Staub bedeckt, aber von edler Race war.

      Dieser hatte gegen die Andern die Miene eines Königs.

      Genöthigt, ziemlich sachte zu marschiren, um nicht seinen Gefährten voranzukommen, übrigens vielleicht innerlich zufrieden, nicht zu nahe bei ihnen reiten zu müssen, blieb dieser junge Mann einen Augenblick an den Gränzen der vom Volke gebildeten Hecke.

      In diesem Augenblick fühlte er, daß man ihn an der Scheide seines Degens zog, und neigte sich rückwärts.

      Derjenige, welcher seine Aufmerksamkeit durch diese Berührung rege machte, war ein junger Mensch mit schwarzen Haaren, funkelndem Auge, klein, schmächtig, anmuthig und sorgfältig behandschuht.

      »Was steht zu Dienst, mein Herr?« fragte unser Reiter.

      »Mein Herr, eine Bitte.«

      »Sprecht, aber sprecht geschwinde, ich bitte Euch, man wartet aus mich.«

      »Ich muß nothwendig in die Stadt hinein, mein Herr, es ist eine gebieterische Nothwendigkeit für mich, versteht Ihr? Ihr Eurerseits seid allein und braucht einen Pagen, der Eurem guten Aussehen Ehre macht.«

      »Nun.«

      »Nun! gebt und es wird gegeben; nehmt mich mit hinein und ich werde Euer Page sein.«

      »Ich danke,« sprach der Reiter, »aber ich will von Niemand bedient sein.«

      »Nicht einmal von mir?« fragte der junge Mann mir einem so seltsamen Lächeln, daß der Reiter fühlte, wie die eisige Hülle schmolz, mit der er sein Herz zu umschließen versucht hatte.

      »Ich wollte sagen, ich könnte nicht bedient sein.«

      »Ja. ich weiß, Ihr seid nicht reich, Herr Ernauton von Carmainges,« sagte der junge Page.

      Der Reiter bebte, aber ohne diesem Beben eine Aufmerksamkeit zu schenken, fuhr der Jüngling fort:

      »Auch werden wir nicht vom Gehalt sprechen; wenn Ihr mir bewilligt, was ich von Euch fordere, sollt Ihr im Gegentheil und zwar hundertfach, für die Dienste, die Ihr mir leistet, belohnt werden; ich bitte also, laßt mich Euch bedienen und bedenkt, daß derjenige, welcher bittet, zuweilen befohlen hat.«

      »Kommt,« sagte der Reiter, unterjocht durch diesen Ton der Beredung und zugleich der Autorität.

      Der Jüngling reichte ihm die Hand, was sehr vertraulich für einen Pagen war; dann sich gegen die uns schon bekannte Gruppe umwendend, sprach er:

      »Ich komme hinein, das ist das Wichtigste; Ihr, Mayneville, sucht dasselbe zu thun, durch welches Mittel es auch sein mag.«

      »Damit ist nicht Alles geschehen, daß Ihr hinein kommt,« erwiederte der Edelmann, »er muß Euch sehen.«

      »Oh! seid unbesorgt, sobald ich dieses Thor im Rücken habe, wird er mich sehen.«

      »Vergeßt nicht das verabredete Zeichen.«

      »Zwei Finger auf den Mund, nicht wahr?«

      »Ja; Gott helfe Euch!«

      »Nun!« rief der Herr des Rappen, »Herr Page, entschließen wir uns?«

      »Hier bin ich, Herr,« antwortete der junge Mann, und er sprang leicht auf das Kreuz hinter seinen Gefährten. der den fünf anderen Auserwählten nachfolgte, welche eben damit beschäftigt waren, ihre Karten vorzuweisen und ihre Rechte darzuthun.

      »Alle Wetter!« sagte Robert Briquet, der ihnen nachschaute, »das ist eine ganze Landung von Gascognern, oder der Teufel soll mich holen!«

       Drittes Kapitel

      Revue

      Diese Prüfung, welcher die sechs Bevorzugten sich zu unterziehen hatten, die wir aus den Reihen des Volkes hervortreten sahen, um sich dem Thore zu nähern, war weder sehr lang, noch sehr verwickelt.

      Man mußte die Hälfte einer Karte aus der Tasche ziehen und sie dem Officier überreichen, der sie mit einer andern Hälfte verglich, und wenn sich bei dieser Vergleichung die beiden Hälften zusammenfügten und ein Ganzes bildeten, so waren die Rechte des Inhabers der Karte nachgewiesen.

      Der barhaupte Gascogner näherte sich zuerst. Mit ihm begann folglich die Revue.

      »Euer Name?« fragte der Officier.

      »Mein Name? »Herr Officier, er steht auf der Karte geschrieben, auf der Ihr noch etwas Anderen sehen werdet.«

      »Gleichviel! Euer Name?« wiederholte der Officier ungeduldig, »wißt Ihr Euren Namen nicht?«

      »Doch wohl, ich weiß ihn, Cap de Bious! Und wenn ich ihn auch vergessen hätte, so könntet Ihr mir ihn sagen, da wir Landsleute und Vettern sind.«

      »Euer Name? tausend Teufel! Glaubt Ihr, ich habe Zeit in Wiedererkennungen zu verlieren?«

      »Es ist gut – Ich heiße Perducas von Pincorney.«

      »Perducas von Pincorney,« versetzte Herr von Loignac, welchem wir fortan den Namen geben werden, mit dem ihn sein Landsmann begrüßt hatte; dann die Augen auf die Karte werfend:

      »Perducas von Pincorney, am 26. October 1585, auf den Schlag zwölf Uhr.«

      »Porte Saint-Antoine,« fügte der Gascogner bei, indem er seinen schwarzen, dürren Finger auf die Karte ausstreckte.

      »Sehr gut! in Ordnung; tretet ein,« sagte Herr von Loignac, um jedes weitere Gespräch zwischen ihm und seinem Landsmann