Vermählt . Морган Райс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия: Der Weg Der Vampire
Жанр произведения: Героическая фантастика
Год издания: 0
isbn: 9781632910530
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waren sorgsam darin angeordnet, und in der Mitte stand ein riesiges Grabmal, dutzende Meter hoch und von Gold überzogen.

      Ihre Begleiterin ging geradewegs darauf zu, und sie folgten. Sie hielt davor an und wandte sich an sie.

      Caitlin blickte an dem prunkvollen Grabmal hoch: es war groß, imposant. Es war selbst ein prachtvolles Kunstwerk, vergoldet, mit feinen Schnitzereien verziert. Sie spürte auch eine Energie von ihm ausgehen, als wäre es von einiger Bedeutung.

      „Das Grabmal des heiligen Eduard des Bekenners“, sagte die Vampirin. „Es ist ein heiliger Ort, ein Wallfahrtsort für unsere Art seit hunderten von Jahren. Man sagt, dass jemand, der an seiner Seite betet, wundersame Heilung für die Kranken empfangen wird. Seht den Stein zu euren Füßen: er ist ganz abgenutzt von all den Leuten, die hier im Laufe der Zeit gekniet haben.“

      Caitlin blickte hinunter und sah, dass das Marmorpodest tatsächlich leichte Einbuchtungen um seinen Rand hatte. Sie staunte darüber, wie viele Leute hier über die Jahrhunderte hinweg gekniet haben mussten.

      „Doch in deinem Fall“, fuhr sie fort, „hält es noch tiefere Bedeutung.“

      Sie blickte Caitlin direkt an.

      „Dein Schlüssel“, sagte sie zu Caitlin.

      Caitlin war verblüfft. Welchen Schlüssel meinte sie? Sie fasste in ihre Taschen und spürte dort wieder die beiden Schlüssel, die sie bisher gefunden hatte. Sie war nicht sicher, welchen davon die Frau wollte.

      Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Deinen anderen Schlüssel.“

      Caitlin dachte verwirrt nach. Gab es da noch einen Schlüssel, den sie vergessen hatte?

      Dann, als sie zu ihrem Halsansatz blickte, wurde es ihr klar. Ihre Halskette.

      Caitlin fasste danach und war erstaunt, dass sie immer noch da war. Vorsichtig nahm sie sie ab und hielt ihr das zarte, antiquierte Silberkreuz auf ihrer Handfläche hin.

      Die Vampirin schüttelte den Kopf.

      „Nur du kannst ihn benutzen.“

      Sie nahm sanft Caitlins Handgelenk und führte es zu einem winzigen Schlüsselloch am Fuß des Sockels.

      Caitlin staunte. Das Schlüsselloch wäre ihr ansonsten nicht einmal aufgefallen. Sie steckte den Schlüssel hinein, drehte ihn herum, und ein leises Klicken ertönte.

      Sie blickte hoch und sah, dass sich ein winziges Fach an der Seite des Grabes geöffnet hatte. Sie blickte zu der Vampirin, die ihr feierlich zunickte.

      Caitlin streckte die Hand aus und zog langsam ein langes, schmales Fach heraus. Darin, stellte sie erschrocken fest, lag ein langes, goldenes Zepter, sein Kopf mit Rubinen und Smaragden verziert.

      Sie holte es heraus und staunte, wie schwer es sich anfühlte, wie glatt das Gold in ihrer Hand war. Es musste einen Meter lang sein, und aus massivem Gold gefertigt.

      „Das Heilige Zepter“, sagte die Nonne. „Es gehörte einst deinem Vater.“

      Caitlin blickte es mit neuer Ehrfurcht und Respekt an. Sie fühlte sich wie elektrisiert davon, es zu halten, und sie fühlte sich ihrem Vater näher als je zuvor.

      „Wird es mich zu meinem Vater führen?“, fragte sie.

      Ihre Begleiterin drehte sich einfach um und ging aus der Kammer. „Hier entlang“, sagte sie.

      Caitlin und Caleb folgten ihr durch eine weitere Türe, und mehrere weitere Korridore entlang, über den mittelalterlichen Innenhof eines weiteren Klosters. Während sie gingen, erblickte Caitlin überrascht mehrere weitere Vampire, in weiße Roben mit Kapuzen gehüllt, durch die Hallen wandeln. Die meisten von ihnen blickten zu Boden, wie im Gebet versunken. Manche schwenkten Weihrauchfässer. Ein paar nickten ihnen im Vorbeigehen zu und setzten schweigend ihren Weg fort.

      Caitlin fragte sich, wie viele Vampire hier lebten, und ob sie zum Clan ihres Vaters gehörten. Ihr war nie klar gewesen, dass Westminster Abbey auch ein Kloster war, zusätzlich zur Kirche. Oder dass es ein Zufluchtsort für ihre Art war.

      Endlich betraten sie ein weiteres Zimmer, dieses kleiner als die anderen, doch mit einer hohen, gewölbten Decke und natürlichem Licht, das hereinschien. Dieses Zimmer hatte kahle Steinböden, und in seiner Mitte stand ein bemerkenswertes Möbelstück: ein Thron. Hoch auf einem Podest platziert, mindestens fünf Meter hoch, stand der hölzerne Thron da, ein besonders breiter Stuhl mit Armlehnen, die sich nach oben schwangen und einer Lehne, die wie ein Dreieck abgewinkelt war, das in der Mitte eine Spitze formte. Darunter, an den Ecken, saßen zwei goldene Löwen, so gestaltet, dass es aussah, als hielten sie den Stuhl aufrecht.

      Caitlin betrachtete ihn ehrfürchtig.

      „Der Sitz König Edwards“, sagte die Vampirin. „Der Krönungsthron für Könige und Königinnen seit tausenden Jahren. Ein ganz besonderes Möbelstück—nicht nur wegen seines Platzes in der Geschichte, sondern weil einer der Schlüssel unserer Art darin verweilt.“

      Sie wandte sich Caitlin zu. „Wir bewachen diesen Thron schon seit tausenden Jahren. Nun, da du hier bist und das Zepter freigelegt hast, ist es an der Zeit, dass du deinen rechtmäßigen Platz einnimmst.“

      Sie deutete Caitlin, den Thron zu besteigen.

      Caitlin sah sie schockiert an. Welches Recht sollte sie, ein einfaches Mädchen, haben, einen solch königlichen Thron zu besteigen—einen Thron, auf dem schon tausende Jahre lang Könige und Königinnen gesessen hatten? Es fühlte sich nicht richtig an, auch nur in seine Nähe zu gehen, noch weniger, das riesige Podest zu besteigen und darauf zu sitzen.

      „Bitte“, drängte die Vampirin. „Du hast das Recht dazu. Du bist die Auserwählte.“

      Caleb nickte ihr zu, und langsam, widerwillig, stieg Caitlin auf das riesige Podest, das Zepter in der Hand. Als sie oben angekommen war, drehte sie sich herum und ließ sich zaghaft auf dem Thron nieder.

      Er war aus hartem Holz gefertigt und gab nicht nach. Als sie sich zurücklehnte, legte sie ihre Hände auf die Armlehnen und konnte seine Macht spüren. Sie konnte die tausenden Jahre königlicher Figuren spüren, die hier an dieser Stelle ihre Kronen empfangen hatten. Es fühlte sich an wie elektrisch aufgeladen.

      Wie sie so über den Raum blickte, fünf Meter höher als alle anderen, fühlte sie sich, als würde über sie hinwegragen, über die ganze Welt. Es war ein Ehrfurcht gebietendes Gefühl.

      „Das Zepter“, sagte die Vampirin.

      Caitlin blickte zu ihr hinunter, verwirrt, unsicher, was sie damit tun sollte.

      „In der Armlehne des Throns findest du ein kleines Loch. Es ist dazu gedacht, es zu halten.“

      Caitlin sah genauer hin und fand diesmal ein kleines Loch, gerade breit genug, um den genauen Umfang des Zepters zu fassen. Langsam steckte sie das Zepter in das Loch.

      Es versank zur Gänze, bis nur noch sein Kopfstück über der Lehne zu sehen war.

      Plötzlich ertönte ein leises Klicken.

      Caitlin blickte hinunter und sah staunend ein kleines Fach, das sich am Ansatz eines der Löwenköpfe öffnete. Darin lag ein kleiner goldener Ring. Sie holte ihn heraus.

      Sie hob ihn hoch und starrte ihn an.

      „Der Ring des Schicksals“, sagte die Vampirin. „Er ist nur für dich gedacht. Ein Geschenk deines Vaters.“

      Caitlin starrte ehrfurchtsvoll, hielt ihn gegen das Licht, bewunderte das Funkeln der Edelsteine, als sie ihn bewegte.

      „Stecke ihn an den Ringfinger deiner rechten Hand.“

      Caitlin schob ihn auf den Finger, und als sie das kühle Metall spürte, durchfuhr sie ein Vibrieren. Sie konnte die Macht spüren, die von ihm ausging.

      „Er wird dir den Weg weisen.“

      Caitlin