Eine Spur von Hoffnung . Блейк Пирс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия: Keri Locke Mystery
Жанр произведения: Современные детективы
Год издания: 0
isbn: 9781640294387
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wären. Sie konnten von der anderen Straßenseite kommen. Es war fast, als hätte jemand auf sie gewartet.

      Sie ging zu ihrem Wagen, der ungefähr in der Mitte der rechten Reihe geparkt war. Die Schritte folgten ihr und ihr wurde klar, dass es sich nicht um die Schritte eines Einzelnen handelte, sondern um zwei, und die gehörten zu Männern. Ihr Gang war schwer und hölzern, und einer von ihnen hatte einen leicht pfeifenden Atem.

      Es war möglich, dass diese Männer Detectives waren, aber sie bezweifelte es. Sie hätten sich sicher schon ausgewiesen, hätten sie sie vernehmen wollen. Und wenn sie Polizisten mit schlechten Absichten waren, hätten sie ihr nicht im Twin Towers Parkhaus aufgelauert. Überall waren Kameras. Wenn sie für Cave arbeiteten und ihr etwas tun wollten, hätten sie gewartet, bis sie die staatliche Einrichtung verlassen hatte.

      Unbewusst ertastete ihre Hand das Pistolenholster, entsann sich aber, dass sie ihre Waffe im Kofferraum gelassen hatte. Sie hatte Fragen von der Security vermeiden wollen und ihre eigene Waffe in ein städtisches Gefängnis mitzunehmen dabei nicht helfen würde. Aus dem gleichen Grund war auch ihre Pistole, die sie am Fußgelenk trug, im Kofferraum. Sie war unbewaffnet.

      Sie spürte ihren Puls rasen und zwang sich zur Ruhe, ermahnte sich, nicht schneller zu werden, damit die Kerle hinter ihr nicht merkten, dass sie mitbekommen hatte, dass sie da waren. Eigentlich mussten sie es wissen. Aber sie könnte vielleicht Zeit gewinnen, indem sie die Illusion aufrecht erhielt. Für sich umsehen galt das gleiche – sie weigerte sich, es zu tun. Denn das würde sicher bewirken, dass sie hinter ihr herjagten.

      Stattdessen schaute sie beiläufig in einige der glänzenden SUVs hinein und hoffte dabei, ein Gespür dafür zu entwickeln, mit wem sie es zu tun hatte. Zwei Männer, beide in Anzügen: ein großer, und der andere riesig, mit einem Bauch, der über seinen Gürtel hing. Ihr Alter war schwer abzuschätzen, aber der Größere wirkte auch älter. Er war der mit dem pfeifenden Atem. Keiner von ihnen trug eine Waffe, aber der Größere hielt etwas, das aussah wie ein Taser, und der Jüngere umklammerte eine Art Knüppel. Es schien, als wollte jemand sie lebend haben.

      Ganz lässig nahm sie ihre Schlüssel aus der Handtasche und ließ die spitzen Enden zwischen ihre Knöchel gleiten, während sie den Knopf drückte, der das Auto entriegelte, von dem sie jetzt nur noch sechs Meter entfernt war. Die beiden Männer waren noch circa drei Meter von ihr weg, aber sie würde es niemals schaffen, ihren Wagen zu erreichen, die Tür zu öffnen, einzusteigen, die Tür zu schließen und zu verriegeln, bevor sie sie schnappten. Im Stillen ärgerte sie sich, vorwärts eingeparkt zu haben.

      Das Piepen des Autos schien den Fetten zu erschrecken und er stolperte ein wenig. Keri war sich bewusst, dass es verdächtiger war so zu tun, als habe sie sie noch immer nicht bemerkt als sich umzudrehen, deshalb stoppte sie abrupt, und wirbelte herum, was die beiden überrumpelte.

      „Wie läuft’s so, Jungs?“, fragte sie mit zuckersüßer Stimme, als sei es das Normalste der Welt, zwei riesige Kerle hinter sich auftauchen zu sehen. Beide taten noch ein paar unbeholfene Schritte auf sie zu und blieben dann einen Meter vor ihr stehen.

      Der Jüngere wirkte, als wüsste er nicht, was zu tun war. Der ältere Typ wollte zum Sprechen ansetzen. Keris Sinne befanden sich in Alarmbereitschaft. Aus irgendeinem Grund fielen ihr Bartstoppeln auf der rechten Seite seines Halses auf, die er beim letzten rasieren übersehen hatte. Fast ohne zu nachzudenken drückte sie den Alarmknopf der Autofernbedienung. Intuitiv blickten beide Männer in diese Richtung. Da bewegte sie sich.

      Sie sprang nach vorne, schwang ihre rechte Faust, aus der die Schlüssel hervorstachen, in die linke Seite seines Gesichts. Alles spielte sich in Zeitlupe ab. Er sah sie zu spät, und noch bevor er seinen Arm heben konnte, um den Schlag abzuwehren, hatte sie ihn schon getroffen.

      Keri wusste, dass sie getroffen hatte, denn mindestens einer der Schlüssel bohrte sich tief hinein, bevor er auf Widerstand traf. Sein Schreien kam direkt darauf, als Blut aus seinem Auge herausschoss. Sie nahm sich nicht die Zeit, ihr Werk zu bewundern. Stattdessen nutzte sie den Schwung ihres Unterarms, um sich nach vorn zu stürzen und ihre rechte Schulter in sein linkes Knie zu rammen, während er schon zu Boden ging.

      Sie vernahm ein widerliches Geräusch und wusste, dass die Bänder in seinem Knie gerade rissen, als er zusammenbrach. Als sie versuchte, sich geschmeidig in eine stehende Position zu bringen, zwang sie sich, das Geräusch aus ihrem Gehirn zu vertreiben.

      Sich gegen so eine riesige Person geworfen zu haben hatte leider zur Folge, dass ihr ganzer Körper von Kopf bis Fuß durchgeschüttelt war, wodurch die Schmerzen ihrer Verletzungen, die sie nur Tage vorher erlitten hatten, neu aufflammten. Ihre Brust fühlte sich so an, als habe sie eins mit der Bratpfanne übergezogen bekommen. Sie war sicher, mit dem verletzten Knie auf dem Betonboden des Parkhauses aufgeschlagen zu sein, als sie sich auf den Boden geworfen hatte, und durch den Aufprall pochte ihre rechte Schulter.

      Viel mehr aber machte ihr Sorgen, dass sie durch den Zusammenstoß mit dem Größeren soviel Schwung verloren hatte, dass der jüngere, fittere Typ reagieren konnte. Als Keri nach dem Abrollen versuchte ihre Balance wieder zu finden, kam er schon auf sie zu; aus seinen Augen leuchtete eine Mischung aus Wut und Angst, und der Knüppel in seiner rechten Hand schwang nach unten.

      Sie wusste, dass sie dem Knüppel nicht komplett ausweichen konnte und drehte sich so, dass der Schlag sie an ihrer linken Seite traf statt am Kopf. Auf der linken Seite ihres Oberkörpers unterhalb ihrer Schulter spürte sie den heftigen Schlag gegen ihre Rippen, gefolgt von einem stechenden Schmerz, der sich rasend schnell ausbreitete.

      Die Luft entwich aus ihrem Körper, als sie vor ihm in die Knie ging. Ihre Augen hatten direkt nach dem Schlag angefangen zu tränen, aber sie schaffte es dennoch, etwas Ominöses vor sich zu erkennen. Der Jüngere hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt; seine Hacken berührten den Boden nicht mehr.

      In Sekundenbruchteilen rechnete sich Keri aus, was das bedeutete. Er streckte sich, und holte mit dem Knüppel über seinem Kopf zum Schlag aus, damit er ihn so hart wie möglich niederbringen und sie k.o. schlagen konnte. Sie sah, wie sich sein linker Fuß nach vorne bewegte und wusste, dass er den Knüppel nach unten ziehen würde.

      Sie ignorierte alles – ihre Unfähigkeit zu atmen, den Schmerz, der von ihrer Brust aus in ihre Schulter, ihre Rippen, ihr Knie schoss, ihre verschwommene Sicht – und warf sich nach vorne und direkt auf ihn. Sie war sich bewusst, dass sie nicht genug Schwung hatte, um sich mit den Knien abzustoßen, aber sie hoffte inständig, dass es reichte, um einem Schlag auf den Schädel zu entgehen. In der Hoffnung, ihn zu treffen, stieß sie dabei die Hand, die die Schlüssel umklammerte, in die generelle Richtung seines Schrittes.

      Alles passierte auf einmal. Im selben Moment, in dem der Knüppel sie am oberen Teil des Rückens traf, hörte sie das Grunzen. Der Schlag brannte, aber nur für eine Sekunde, bis sie bemerkte, dass er seinen Griff um seinen Knüppel fast sofort verlor, nachdem er sie getroffen hatte. Als sie zusammenbrach, hörte sie noch, wie der Knüppel zu Boden ging und wegrollte.

      Als sie aufblickte, sah sie den Mann vornüber gebeugt stehen, beide Hände hielten seinen Schritt. Er fluchte laut und anhaltend. Zumindest im Moment schien er Keri vergessen zu haben. Keri schaute zu dem fetten Mann herüber, der einige Meter entfernt lag, sich auf dem Boden wand, vor Schmerzen schrie, beide Hände vor sein linkes Auge geschlagen hatte und scheinbar sein Knie, das in einem unnatürlichen Winkel abstand, nicht einmal bemerkte.

      Keri holte tief Luft, zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit, und zwang sich zu agieren.

      Steh auf und beweg dich. Dies ist deine Chance. Vielleicht deine einzige.

      Sie ignorierte den Schmerz, den sie überall fühlte, stieß sie sich vom harten Boden ab und rannte halb, hinkte halb, zu ihrem Wagen. Der Jüngere blickte von seinem Schritt auf und machte einen halbherzigen Versuch, seine Hand nach ihr auszustrecken und sie zu packen. Aber sie machte einen Bogen um ihn und stolperte zu ihrem Auto, stieg ein, verriegelte die Tür, und setze aus der Parklücke heraus, ohne auch nur in den Rückspiegel geblickt zu haben. Etwas in ihr hoffte, dass der junge Typ hinter ihr war und sie einen Aufprall hörte, wenn sie ihn anfuhr.

      Sie stieg aufs Gaspedal und raste um die Kurve der zweiten