Handbuch des Strafrechts. Manuel Ladiges. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Manuel Ladiges
Издательство: Bookwire
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Год издания: 0
isbn: 9783811453555
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unterschiedlich beurteilt und etwa von Spickhoff, JZ 2015, 15, 16 f. bejaht sowie von Kett-Straub/Sipsos-Lay, MedR 2014, 867, 875 verneint.

       [333]

      Der Beschuldigte darf daher beispielsweise nicht zur Teilnahme an einer Atemalkoholmessung gezwungen werden; im Falle der Weigerung darf ihm jedoch zwangsweise eine Blutprobe entnommen werden (§ 81a StPO).

       [334]

      KG NJW 1979, 1668, 1669: Der durch das Anziehen der Knebelketten ausgeübte Zwang sei auf die Aufgabe des rechtswidrigen Widerstands gegen die Erfüllung einer passiven Duldungspflicht gerichtet gewesen.

       [335]

      Vgl. Grünwald, JZ 1981, 423, 428; ebenso Lisken/Denninger-Frister, Handbuch des Polizeirechts, Kap. F Rn. 84.

       [336]

      Vgl. dazu und zur Rezeption der Rechtsprechung des EGMR durch den BGH den Überblick bei Engländer, Examens-Repetitorium Strafprozessrecht, Rn. 250; Löwe/Rosenberg-Esser, Art. 6 EMRK Rn. 928 ff.

       [337]

      EGMR StV 2003, 257, 259 – Allan/Großbritannien (beharrliche Befragung des inhaftierten Beschuldigten zu dem ihm vorgeworfenen Tötungsdelikt durch einen auf die Zelle gelegten, von der Polizei instruierten Lockspitzel). Ähnlich BGHSt 52, 11 für den Einsatz eines Verdeckten Ermittlers gegen den inhaftierten Beschuldigten, der sich zuvor auf sein Schweigerecht berufen hatte; anders noch BGHSt 42, 139 für die Konstellation einer sog. „Hörfalle“.

       [338]

      Vgl. Eisenberg, Beweisrecht der StPO, Rn. 571b; Roxin/Schünemann, Strafverfahrensrecht, § 24 Rn. 41; jeweils m.w.N. Nach Engländer, ZIS 2008 163, 166 soll das Verbot der Ausforschung im Rahmen vernehmungsgleicher Befragungen unabhängig von der vorherigen Berufung auf das Schweigerecht gelten.

       [339]

      Krit. etwa Nowrousian, NStZ 2015, 625, 626; tendenziell restriktiver auch MK-StPO-Günther, § 110c Rn. 32 ff.; Möstl, HStR Bd. VIII, § 179 Rn. 69; Merten/Papier-Uhle, HGR V, § 129 Rn. 99.

       [340]

      Krit. zur stark kasuistisch geprägten Rspr. des EGMR Karpenstein/Mayer-Meyer, EMRK, Art. 6 Rn. 140; Meyer-Ladewig/Nettesheim/von Raumer-Meyer-Ladewig/Harrendorf/König, Art. 6 Rn. 134.

       [341]

      EGMR NJW 2010, 213, 216 – Bykov/Russland. Ebenso BGH StV 2012, 130; hingegen begründet nach BGHSt 53, 294 die Schaffung einer vermeintlich vertraulichen Gesprächssituation mit der Ehefrau des Beschuldigten unter den Bedingungen der Untersuchungshaft einen Fairnessverstoß.

       [342]

      BGH NJW 2018, 1986.

       [343]

      BVerfG StV 1995, 505, 506; BGHSt 38, 302, 305; s.a. MK-StPO-Miebach, 2016, § 261 Rn. 186; Roxin/Schünemann, Strafverfahrensrecht, § 25 Rn. 32; Stürner, NJW 1981, 1757, 1758; zur (tendenziell großzügigeren) Rechtsprechung des EGMR Löwe/Rosenberg-Esser, Art. 6 EMRK Rn. 913; Meyer-Ladewig/Nettesheim/von Raumer-Meyer-Ladewig/Harrendorf/König, Art. 6 Rn. 138.

       [344]

      BGHSt 20, 281; 25, 365, 368; 32, 140, 144; 34, 324, 325; BGH StV 1983, 321; StV 1988, 239; MK-StPO-Miebach, § 261 Rn. 198.

       [345]

      BGHSt 20, 298, 300; 32, 140, 145; 38, 302, 307; BGH StV 2000, 598 f.; Roxin/Schünemann, Strafverfahrensrecht, § 25 Rn. 33; einschr. BGHSt 45, 367, 369; BGH StV 2011, 269 für Fälle eines fehlenden Sachzusammenhangs zwischen Prozessverhalten und Inhalt der Einlassung; a.A. Rogall, Der Beschuldigte als Beweismittel gegen sich selbst, 1977, S. 250 ff.

       [346]

      BVerfGE 57, 250, 275; 118, 212, 231; 122, 248, 270; BVerfG NJW 1987, 2662, 2663; NJW 2010, 592, 593; speziell zur Wahrheitserforschungspflicht der Staatsanwaltschaft BVerfGE 63, 45, 63 f.; s.a. KK-StPO-Krehl, § 244 Rn. 28; Radtke, GA 2012, 187, 188 f. sowie ausf. Möstl, HStR Bd. VIII, § 179 Rn. 38 ff.

       [347]

      BVerfG NJW 1984, 428; s.a. BGHSt 5, 332, 333 f.; 14, 358, 364 f.; Niemöller/Schuppert, AöR 107 (1982), 387, 444.

       [348]

      Ausf. dazu Eckstein, Ermittlungen zu Lasten Dritter, 2013.

       [349]

      Möstl, HStR Bd. VIII, § 179 Rn. 39.

       [350]

      Vgl. die Wiedergabe durch BVerfGE 133, 168, 195 sowie Altenhain/Dietmeier/May, Die Praxis der Absprachen in Strafverfahren, 2013, S. 89 ff. Ähnlich bereits Altenhain et al., Die Praxis der Absprachen in Wirtschaftsstrafverfahren, 2007, S. 244 ff., 251 ff. für die Zeit vor dem Inkrafttreten des § 257c StPO. Vgl. zum Ganzen auch Lindemann, Voraussetzungen und Grenzen legitimen Wirtschaftsstrafrechts, 2012, S. 490, 500 und 506.

       [351]

      Vgl. Jahn, ZStW 118 (2006), 427 ff.; für eine Integration von Amtsaufklärungsgrundsatz und Konsensmaxime auch MK-StPO-Kudlich, Einl. Rn. 172 ff.

       [352]

      I.d.S. bereits Lindemann, Voraussetzungen und Grenzen legitimen Wirtschaftsstrafrechts, 2012, S. 507 f.; s.a. Fischer, StraFo 2009, 177, 183 f.; SK-StPO-Velten, Vor § 257b Rn. 12; Weßlau, Das Konsensprinzip im Strafverfahren, 2002, S. 85 ff.; dies., Müller-FS, S. 779 ff.

       [353]

      Gesetz vom 29.7.2009, BGBl. I, S. 2353 ff.

       [354]

      BVerfGE 133, 168 mit Bekenntnissen zur Wahrheitserforschungspflicht (a.a.O., 199 und 207 f.); zum Umfang der gerichtlichen Aufklärungspflicht bei verständigungsbasierten Geständnissen auch BGHSt 59, 21, 27 f.; BGH StV 2014, 723; StV 2017, 565, 566.

       [355]

      Vgl. die Diskussion möglicher Lösungsansätze bei Lindemann, Voraussetzungen und Grenzen legitimen Wirtschaftsstrafrechts, 2012, S. 510 ff., 548 f.