OLG Düsseldorf NStZ-RR 1997, 325, 327 m. Bespr. Hammer JuS 1998, 785.
BayObLG NJW 1999, 372, 373.
Vgl. zu den Anforderungen BGHSt 35, 246, 249; 45, 219, 221 ff.; s. auch BGH Beschluss vom 26. Mai 2020 – 2 StR 434/19.
St. Rspr. seit RGSt 25, 375, 377 ff.; vgl. BGHSt 43, 306, 308 – „Gammastrahlenfall“; 64, 69, 73; BGH NStZ 1996, 34, 35 m. krit. Anm. Jordan JR 1997, 32; 2004, 442; Beschluss vom 26. Mai 2020 – 2 StR 434/19.
Lackner/Kühl § 223 Rn. 8 ff.
Wessels/Hettinger/Engländer Rn. 300 ff.
Meyer GA 1998, 415, 417 f.; vgl. hierzu auch BGHSt 45, 219, 221.
Dazu Meyer GA 1998, 415, 421.
BGH NStZ 1996, 34; 2008, 278, 279; StV 2008, 464, 465; NJW 2013, 1688, 1689 (sog. Neulandmethode); vgl. zu den Einzelheiten MüKo/Hardtung § 223 Rn. 94 ff.; einen Überblick über die Ausgestaltung der ärztlichen Aufklärungs- und Dokumentationspflichten durch die Zivilgerichte gibt Palandt/Sprau § 823 Rn. 152 ff.; § 630h BGB regelt die zivilprozessuale Beweislast bei Haftung für Behandlungs- und Aufklärungsfehler.
S. nur BGH NStZ 2019, 471, 472.
Rengier ZStW 111 (1999), 1, 27.
Ausführlich hierzu BGH NJW 2020, 2347 m. Anm. Singelnstein.
BGH NStZ 2010, 512; Beschluss vom 13. Februar 2002 – 2 StR 523/01.
BGH NStZ-RR 1999, 173.
Wessels/Hettinger/Engländer Rn. 216.
Vgl. BGH Beschluss vom 13. Oktober 1998 – 4 StR 483/98.
Zum Verfolgungsinteresse bei Sportverletzungen Reinhart SpuRt 1997, 1.
Teil I: Delikte gegen die Person und die Allgemeinheit › Kapitel 2. Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit › § 6. Gefährliche Körperverletzung (§ 224)
§ 6. Gefährliche Körperverletzung (§ 224)
Inhaltsverzeichnis
B. Tatbestand
C. Täterschaft und Teilnahme, Begehung durch Unterlassen, Versuch sowie Konkurrenzen
A. Grundlagen
1
§ 224 bedroht als Qualifikationstatbestand fünf Begehungsweisen der „einfachen“ Körperverletzung (§ 223) mit erhöhter Strafe, weil diese allgemein als besonders gefährlich erscheinen.[1]
I. Objektiver Tatbestand
2
Der objektive Tatbestand ist erfüllt, wenn der Täter in einer der in § 224 Abs. 1 Nr. 1 bis 5 aufgeführten Weisen „die Körperverletzung begeht“, d.h. die fünf Modalitäten stehen selbstständig nebeneinander. Stets bedarf es einer gewissen Erheblichkeit.[2]
3
Beispielsfall 2 – Denkzettel:
A möchte B einen Denkzettel verpassen, weil dieser ihn zuvor in seiner Stammkneipe beschimpft hat. Als B auf die Toilette geht, folgt A ihm. Im Toilettenvorraum kippt er dem überraschten B zunächst aus kurzer Entfernung Salzsäure in das Gesicht. Anschließend rammt er B sein Taschenmesser in den Arm und verschwindet. Das Eindringen von Säure verätzt das linke Auge und verschlechtert dessen Sehkraft um 10 %. Die durch den Stich verursachte Wunde ist nach zwei Wochen verheilt.
Strafbarkeit des A?
Lösung:
4
Ein (versuchtes) Tötungsdelikt scheidet im Beispielsfall von vornherein aus. A hat B jedoch durch Säure und Stich körperlich misshandelt und an der Gesundheit geschädigt (§ 223 Abs. 1; vgl. § 5 Rn. 3 ff.). Er könnte dies in den qualifizierten Formen des § 224 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 getan haben.
1. Durch Beibringen von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen (§ 224 Abs. 1 Nr. 1)
5
a) Danach müsste A als Tatmittel – ein im Gesetz exemplarisch hervorgehobenes –[3] Gift oder einen anderen gesundheitsschädlichen Stoff verwendet haben. Als Stoff