»Dieses Buch wird Ihre Sicht über das erweitern, was möglich ist und wer Sie sind, erweitern. Die Tiere sprechen zwischen den Zeilen, um uns Dinge beizubringen, ihre Weisheit und Anleitung anzubieten, während sie uns sanft durch unsere Ängste hindurch in ein erhöhtes Bewusstsein dessen, wer wir wirklich sind und wie wir im Innersten unseres Wesens alle miteinander verbinden sind, führen.«
Tera Thomas , Autorin von »Opening My Wings to Fly: What Animals Have Taught Me«
Dank
Allen Wesen aus so vielfältigen Formen und Spezies, die ihre Gedanken, Einsichten, ihr Bewusstsein, ihre Abenteuer und ihre einzigartige Gegenwart mit mir geteilt haben, um mir bei der Umsetzung dieses Buchprojekts zu helfen, bin ich zutiefst dankbar.
Danke auch an meine Mutter Carol Baumann und meinen guten Freund Phil Kotofski für ihre ausgezeichneten Vorschläge und ihre beharrlichen Ermutigungen, als an dem Manuskript noch gefeilt werden musste.
Mein Dank gilt auch all den tollen Mitarbeitern von Inner Traditions Bear & Company, die keine Angst haben, über das Übliche hinauszugehen und Bücher herauszubringen, die uns inspirieren, die außergewöhnlichen Wesen zu werden, die wir eigentlich sind. Ich danke Jon Graham für seine Begeisterung über dieses Projekt und Virginia Scott Bowman für das ansprechende Textdesign und Layout. Mein Dank geht außerdem an Jeanie Levitan, Rob Meadows und Ehud Sperling für ihre unermüdliche Arbeit hinter den Kulissen. Auch bin ich der Lektorin Jamaica Burns und der Korrekturleserin Vickie Trihy für ihre Einfühlsamkeit, Aufmerksamkeit bei den Details und den feinen letzten Schliff des Buchs dankbar.
Ich danke Hal Zina Bennett, Simon Buxton, John Perkins, Rita Reynolds, Penelope Smith und Tera Thomas für ihre freundlichen und unterstützenden Worte.
Und ich danke meinem Mann Bob und meiner Tochter Alyeska – ihr seid beide eine so kostbare Quelle aus Liebe, Freude und Gelächter in meinem Leben! Mein Dank geht auch an Max und Riza, Tau und die Gruppe für ihre reiche Bandbreite an Erfahrungen. Und mein ganz besonderer Dank gilt Barney und Zak, meinen beiden engen Freunden – Lehrern und Kumpels, Vertrauten und Anspornern, klugen Anführern und unerschrockenen Erforscher des Bewusstseins. Ohne euch gäbe es dieses Buch heute nicht.
1
Lektionen des bewussten Sterbens
Es war Hochsommer in Alaska und ich hatte schon seit Monaten keinen sternenklaren Nachthimmel mehr gesehen. Die Sonnenstrahlen blitzten weiß von den verschneiten Spitzen des Gebirges in der Ferne und spiegelten sich in Form eines silbrigen Glanzes auf der lebhaften Wasseroberfläche des Knik Arm, der unten vorbeifloss. In der Nähe flogen die Hummeln summend um den Fliederbusch herum, dessen oberste, grün beblätterte Zweige sich an das Geländer unseres Balkons drückten.
Ich suchte meinen Hund Barney im Garten. Am frühen Morgen hatte ich ihn hinausgelassen, aber er war nicht zurückgekommen, auch wenn es schon fast Abend war.
Ich stieg die Terrassenstufen herunter, ging um den Flieder herum zum wuchernden Weidenröschenbusch am hinteren Ende des Zauns, der jeden Tag ein Stückchen höher stand. Wenn die leuchtend lila Blüten die Spitze des Stamms erreicht haben, ist der Sommer bald vorbei, sagt eine Bauernregel.
»Barney!«, rief ich. »Barney!« Ich zwängte mich am Drahtzaun des Gemüsegartens vorbei und betrat das Gelände voller wild wachsender Bäume und Hecken. Es ist der Auslauf für unsere Hunde. Dort fand ich ihn – auf einer kleinen Lichtung hinter dem mit Ziegeln bedeckten Räucherofen für Fische, den wir im letzten Jahr gebaut hatten. Er lag auf der Seite, mit eingezogenem Kopf und angewinkelten Beinen. Er ruhte friedlich im kühlen Schatten des Räucherofens.
»Steh auf, Barn«, bat ich ihn und stupste mit der Zehenspitze seine Pfote an. Er war so dünn und zerbrechlich geworden. Mir war klar, dass er sich zum Sterben dort verkrochen hatte. Es war typisch für ihn, sich ganz still und ruhig wieder der Erde zu übergeben. Ohne großes Drama und ohne starkes Trauma. Einfach den letzten Atemzug in die Erde zu machen und befreit der Sonne entgegenzuschweben.
Heute ist das leicht zu erkennen – und zu verstehen, wie friedlich ein solcher Tod sein könnte –, doch damals geriet ich in Panik. Trotz aller Gespräche, die wir miteinander geführt hatten, aller Erlebnisse, die wir geteilt hatten, war ich nicht darauf vorbereitet. Daher rannte ich ins Haus und rief meinen Mann. Ich überredete ihn, Barney ins Haus zu tragen.
Als Bob den schlaffen Körper meines guten alten Freunds aufhob und ihn zur Terrassentür brachte, drehte Barney mir den Kopf zu. Seine seelenvollen braunen Augen sahen mich durch sein zotteliges weißes Fell hindurch an und sein Blick drang tief in mein Innerstes, um mit der Stelle in Kontakt zu treten, an der kein Platz für Lügen ist. Ach, bemerkte er, während er an mir vorbei getragen wurde, wir erledigen das also auf deine Weise, wie?
WIE ALLES ANFING
Barney war elf Jahre lang Teil meines Lebens. Ich hatte ihn als zweijährigen Cockerspaniel-Pudel-Terrier-Mischling aus einem Tierasyl in Maryland geholt. Er wurde damals gerade in einen Käfig gesteckt, als ich zur Tür hineinkam. Gebell und Gefiepse und Gewinsel hallte von den nackten grauen Wänden und den Eisengittern. Es war kein friedlicher Ort, doch der mittelgroße weiße Hund mit den Schlappohren saß still da und wartete geduldig. Schon auf den ersten Blick – noch bevor ich die Energie spürte, die zwischen uns floss und mich zu ihm hinzog – wusste ich es. Ich hockte mich neben seinen Käfig, und als er sich umdrehte und mich ansah, war alles klar. Er war der Hund, den ich gesucht hatte.
Barney machte viel mit mir durch. Er stand mir bei mehreren Beziehungen zur Seite und erwies sich auf einer einmonatigen Rundreise durch die raue, wunderschöne Landschaft von Nova Scotia als mein bester Freund. Er lag unter dem Massagetisch, auf dem ich zu Hause in Maryland meine Klienten massierte. Wenn ich nach dem Unterricht, den ich in Anatomie und Kinesiologie gab, spät abends nach Hause kam, wurde ich von seinem freundlichen Gesicht an der Haustür begrüßt, während er stürmisch mit dem kleinen Stummelschwanz wedelte.
Barney
Fast jeder mochte Barney gern, und das Adjektiv, mit dem er am häufigsten beschrieben wurde, war cool. »Das ist aber ein cooler Hund«, sagten die Leute, auch wenn sie ihn kaum kannten. Tatsächlich hatte Barney eine ruhige, doch freundliche Ausstrahlung. Er wusste so vieles, und die Art, wie er seine Weisheit zum Ausdruck brachte, war zweifellos cool. Er war es, der sich einen Menschen aussuchte, neben den er sich auf einer Party hinsetzte. Es dauerte nicht lange, bevor sein Lieblingsgast ihm das Fell streichelte, sich entspannte und seine Mitte fand, und das auf eine Art, dass man sehen konnte, wie tief in seiner Seele etwas ins Gleichgewicht kam.
Als ich zurück in meine Heimat zog, reiste Barney mit mir von Maryland nach Wisconsin. Ein paar Jahre später, nachdem ich geheiratet hatte, zog er mit mir in den hohen Norden des Bundesstaats. Er liebte unser Häuschen im Wald und wanderte oft ans Seeufer in der Nähe, um »fischen« zu gehen. Dort suchte Barney nach dem perfekten Plätzchen und stellte sich so ruhig wie ein versierter Angler hin. Ruhig und konzentriert stand er mit allen vier Beinen im eiskalten Seewasser des Nordens und beobachtete stundenlang die kleinen Fische, die vorbei plätscherten. Von Zeit zu Zeit tauchte er plötzlich mit dem ganzen Kopf unter Wasser, um einen Fisch zu fangen – doch meistens ohne Erfolg.
Das einzige Mal, als Barney und ich uns stritten, war an dem Tag, an dem er meine Gegenwart verleugnete. Eines Samstagvormittags traten ich und mein Mann Bob aus dem Supermarkt heraus. Wir kamen an zwei jungen Mädchen vorbei, die auf dem Parkplatz ein großes Pappschild hüteten. »Hundebabys!«, jauchzte ich und verwandelte mich wieder in ein sechsjähriges Kind, während ich einen der Welpen auf den Arm nahm, die die Mädchen