Der Tag der Rache meint, dass diese Gott überlassen werden soll. Menschen würden an diesem Punkt nur überziehen. Schon in 2. Mose 21,24 schiebt Gott ja dem Hang zur Blutrache mit einer klar eingegrenzten Schadensersatzregelung einen Riegel vor.
6. Außendienst: Alle Trauernden trösten!
Das hebräische Wort „trösten“ (nachem) bedeutet „zu Herzen reden, sodass man durchdringt“, im Sinne einer konkreten Hilfeleistung. Die Konkordanz offenbart eine Fülle von praktischen Anregungen, was man tun kann: sich aufmachen und zu dem Trauernden hingehen; ihn in die Arme nehmen und herzen; mit ihm essen und trinken; einen Brief schicken; ihn ermutigen, etwas Schönes zu unternehmen, oder einfach nur da sein, ohne zu reden; mit dem Trauernden weinen oder mit ihm zusammen nach Erklärungsmustern suchen.
Letztendlich ist es einfach unsere Aufgabe, die Ströme lebendigen Wassers von Gott durch unseren Leib fließen zu lassen und so die „Trauernden“ zu erfrischen (abelim heißt „Trauernde, Vertrocknete“).
Jeden Tag wenigstens einen der neun Punkte aus dem „Nazareth-Programm“ umzusetzen ist eine durchaus praktikable ethische Möglichkeit, im Alltag auf das Ziel Gottes hin zu leben.
Mickey Wiese
39 | Nazareth-Programm III
Die drei Innendienste des Nazareth-Programms aus Jesaja 61,1 - 3 umgreifen die körperlichen, seelischen und geistlichen Bedürfnisse der Christen. Kopfschmuck, Freudenöl und Lobpreishüllen kommen dabei nicht von alleine, sondern müssen als normaler Umgang miteinander in unseren Gruppen festgelegt werden, was das hebräische Wort „sim“ (festsetzen, festlegen, etwas zu etwas machen) am Anfang von Vers 3 zum Ausdruck bringt.
1. Innendienst: Kopfschmuck statt Asche!
Der „Kopfschmuck“ (peer) ist ein Turban, der sowohl zur Tracht der Priester als auch zur Festbekleidung des Bräutigams gehört. Er deutet darauf hin, dass Gott sich ein festliches Verhalten von uns wünscht statt trauriger, ritueller, traditioneller und gesetzlicher Ausstrahlung. Jesus hat sich so sehr um das Körperliche gekümmert, dass seine Feinde ihm schließlich vorwarfen, er sei ein Fresser und Weinsäufer. Da könnte es auch den Christen guttun, wenn sie wieder mehr miteinander essen und trinken (5. Mose 14,22 - 29), feiern (Johannes 2,1 - 12), wandern (Matthäus 12,1) und sich aneinanderkuscheln (Johannes 13,23/1.Korinther 16,20) würden.
2. Innendienst: Freudenöl statt Trauer!
Ich kann mir gut vorstellen, dass es Christen gibt, deren Dienst es ist, neue Witze zu schreiben, um unsere Seelen von den Mafiabetonschuhen der Ernsthaftigkeit und dogmatischen Korrektheit zu befreien. Schon Augustinus sagte: „Die Seele nährt sich von dem, an dem sie sich erfreut.“ Aber auch Musik, Tanz, Malerei, Theater, Steinbildhauerei und Kunst jeglicher Stil- und Ausdrucksrichtung sollten in der Kirche gefördert werden, weil sie der Seele guttun. Denn Jesus will zwar die ganze Welt gewinnen, aber nicht auf Kosten unserer Seelen.
3. Innendienst: Eine Lobpreishülle statt eines erlöschenden Geistes!
Damit ein glimmender Docht nicht ausgelöscht wird, stülpt man das Glas eines Windlichts darüber, sodass die Flamme wieder aufflackern kann. Das ist das Bild, das der hebräische Urtext vermitteln will. Darum müssen unsere Gottesdienste wieder mehr Feste zur Ehre Gottes werden, voll von ermutigenden und aufbauenden Wahrheiten über Gott – und weniger Briefings mit Informationen darüber, was wir alles noch nicht geschafft haben.
Mickey Wiese
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