Auf der anderen Seite gibt es die Arten, die sich regelmäßig verzweigen und an denen ein dominierender Trieb kaum oder gar nicht zu erkennen ist. Es entstehen kugelige oder halbkugelige Pflanzengestalten. Die Mistel ist das beste Beispiel für diesen Typ. Aber auch Rhododendron, Latschen, Tagetes oder Thymian wachsen in dieser Art und Weise.
Die meisten Pflanzengestalten liegen zwischen diesen beiden Extremen, wobei sich der Grad der Spitzendominanz auch mit dem Alter der Pflanze ändern kann.
Bei Bäumen ist für die Stammbildung eine Dominanz des Haupt-triebes verantwortlich, für die Bildung der Krone eine relative Gleichberechtigung der verschiedenen Triebspitzen der Seitenäste.
Sträucher können als Gruppe von Trieben mit starker Spitzendominanz wachsen, dazu gehören zum Beispiel die Hasel oder der Holunder. Andere Arten wie die Kornelkirsche wachsen regelmäßiger verzweigt und wirken eher wie ein kleiner Baum ohne Stamm.
Schnittregel Nr. 1: Eine Spitzenknospe bleibt
Beim Schnitt wird die artspezifische Gestalt dann am wenigsten gestört, wenn es nicht zu einem ungeordneten Austrieb schlafender Knospen kommt.
Es wird so geschnitten, dass eine Spitzenknospe erhalten bleibt. So wird die Regulierung der Pflanzengestalt sichergestellt.
Wenn wir eine Pflanze zurückschneiden, dann lassen wir einen jüngeren, weiter unten wachsenden Ast stehen. Wir schneiden den älteren Ast direkt an der Stelle, an der dieser jüngere Ast hervor-wächst, ab.
Beim Schnitt wird auf einen jüngeren Ast abgeleitet. So wird ein ungeordneter Austrieb vermieden.
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