Dance Together. Irma Sanderog. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Irma Sanderog
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738023688
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wieder, dass wenn ich wen kenne, dann soll ich ihn mitbringen und ihm vorstellen. Also habe ich an dich gedacht. Du hast zwar keine Erfahrung in der Arbeit hinter dem Tresen, aber ich denke dass du es schnell lernst.“

      Elisabeth lächelte Tessa dankbar an, auch wenn diese wieder ohne Punkt und Komma geredet hatte. „Nun mach aber schnell, der Chef wartet schon auf dich. Einfach an die nächste Tür klopfen. Und Beth, keine Angst, er sieht zwar nicht so aus, aber ist ein ganz Lieber.“

      Elisabeth klopfte also an die nächste Tür und von drinnen hörte sie ein Brummen, dass wohl herein bedeuten sollte. Also fasste sie sich ein Herz, öffnete die Tür und trat in den Raum. Ihr gegenüber befand sich ein Schreibtisch, der fast die gesamte Breite des Raumes einnahm, an der Seite war nur ein schmaler Durchgang, so dass der Besitzer zu seinem Stuhl gelangen konnte. An der einen Wand des Büros befanden sich mehrere Monitore, welche einzelne Bereiche der Bar zeigten, wie die Garderobe, den Eingang und den Tresen. Elisabeth konnte unschwer erkennen, dass der Club immer noch gut gefüllt war, was ja auch nicht verwunderlich war, da das Programm des heutigen Abends ja erst begonnen hatte. Elisabeth musterte den Mann hinter dem Schreibtisch etwas genauer. Er war kräftig gebaut, man hätte sagen können, dass er etwas zu viele Pfunde auf den Rippen hatte. Aber durch seine Größe fiel dies nicht sonderlich stark auf. Seine Haare waren dunkel, man konnte sagen fast schwarz und er war etwas älter. Er trug eine schwarze Anzughose und dazu einen Strickpullover. Dieser Mann kam Elisabeth seltsam bekannt vor und als ihr dämmerte wer das war, konnte sie es nicht fassen. „Onkel Vladimir!“

      5.

      Der Mann schaute verwundert auf, denn so hatte ihn schon lange niemand mehr genannt. Und im Grunde genommen gab es nur einen Menschen auf der Welt, der in je so genannt hatte.

      „Elisabeth, bist du es doch. Ich habe dich vorhin schon auf dem Monitor gesehen und konnte es nicht recht glauben. Komm her Mädchen, lass dich drücken.“ Vladimir Tutov kam um den Schreibtisch herum und zog Elisabeth in seine Arme. „Gott Mädchen bist du groß geworden. Wie geht es deinem Vater?“

      „Papa ist tot, Onkel Vladimir. Er ist vor ein paar Jahren an Krebs gestorben. Aber er hat oft von dir erzählt und es bedauert, dass der Kontakt nach so langer Zeit, die ihr gemeinsam verbracht habt, abgebrochen ist. Ich glaube zum Teil gab er auch Mama die Schuld daran. Er nahm es ihr nicht übel, denn sie wollte ja nur noch die Zeit, welche ihnen noch zusammen blieb, gemeinsam mit ihm verbringen. Wenn wir beide alleine waren, dann sprach er immer von dir und davon, was ihr zusammen alles angestellt habt.“

      „Ich habe immer wieder versucht mich bei euch zu melden, aber wenn ich anrief, dann ging keiner ans Telefon und die Briefe die ich schrieb, kamen immer wieder zurück. Ich hätte doch dem Drang nachgeben sollen, euch zu besuchen. Aber ich hatte auch keine Zeit, da ich diesen Club hier aufbaute.“ Vladimir erzählte Elisabeth, wie er diesen Club zusammen mit seiner Frau aufgebaut hatte.

      Er hatte zusammen mit ihrem Vater am gleichen Theater getanzt, nachdem beide zusammen die Tanzausbildung durchgestanden hatten. Vom ersten Tag an, als sie sich begegneten, waren sie befreundet. Und so war es nur natürlich, dass sie ihre Karrieren auch gemeinsam verbringen wollten. Dann aber passierte es, Vladimir stürzte auf der Bühne. Er war an seinem Knie so schwer verletzt, dass er seine Karriere nicht mehr fortsetzen konnte. Auch er hatte eine Frau und ein Kind gehabt, diese lebten aber nicht in derselben Stadt wie Vladimir und Elisabeths Eltern. Vladimirs Frau wollte nicht mit einem Mann zusammen leben, der oft nicht zu Hause war, weil ihn die Arrangements in verschiedene Städte führten. Nach dem Sturz hatte Vladimir wieder Kontakt zu seiner Frau aufgenommen, denn er wollte mehr Zeit mit seinem Kind verbringen. Seine Frau hatte zu diesem Zeitpunkt den Club von ihren Eltern übernommen. Er unterstützte sie in der Zeit, so gut es ihm möglich war. Durch diese Zusammenarbeit passierte es, dass sie sich aussprachen und sich wieder näher kamen. So führten die beiden nun zusammen diesen Club, wobei Vladimir für die Tanzchoreografie zuständig war und seine Frau Olga für die Kostüme und die Bühnengestaltung, denn sie hatte Gewandmeisterin gelernt und sie bewies ein gutes Händchen für die Bühnenbilder.

      „Aber Kind, was machst du hier. Du hast mich doch nicht nach all den Jahren einfach so aufsuchen wollen?“

      „Nein, Onkel Vladimir. Ich bin auf der Suche nach einem Job und meine Mitbewohnerin Tessa sagte, dass hier ein Job zu haben wäre.“

      „Ja, ich suche jemanden für die Bar. Kannst du das denn?“

      „Nein, aber ich hoffe, dass ich es schnell lernen kann. Ich brauche diesen Job dringend. Und wenn ich hier auch noch mit Tessa zusammenarbeiten kann, dann haben sich doch alle meine Träume erfüllt.“

      „Okay, wenn du das willst, dann soll es nicht an mir liegen. Komm wir gehen zu den anderen und du kannst heute schon mal Probearbeiten. Du kannst dich von den anderen anlernen lassen. So werden wir auch gleich sehen, ob die anderen dich mögen oder ob sie dir gleich die Augen auskratzen.“

      Beide gingen zur Bar und Vladimir stellte Elisabeth den anderen vor. Elisabeth wurde ein Platz in der Mitte vom Tresen zugeteilt. Die anderen zeigten ihr, was von ihr verlangt wurde. Im Grunde sollte sie erst einmal die schmutzigen Gläser waschen und dafür sorgen, dass die Getränke in der Bar nicht ausgingen. Alles andere konnten die beiden ihr dann noch später zeigen.

      In der Zwischenzeit lief das Programm auf der Bühne weiter und immer wenn es eine Pause zwischen den Auftritten gab, dann war an der Bar die Hölle los. Gab es eine Darbietung der Tänzerinnen, dann schauten alle gespannt auf die Bühne. Auch Elisabeth war immer wieder von den einzelnen Nummern des Programms fasziniert. Man sah, dass hinter den einzelnen Choreographien eine Menge Arbeit steckte, aber auch in den Kostümen und im Bühnenbild war dies zu erkennen. Aber alles würde nichts nützen, wenn die Tänzerinnen nicht tanzen könnten. Dass diese aber tanzen konnten, zeigte sich an den Reaktionen des Publikums. Nach jeder Darbietung pfiffen sie laut und brachen in tosenden Applaus aus.

      Elisabeth verstand sich gut mit den anderen beiden und so verging der Abend wie im Flug. Vladimir war so begeistert, dass er Elisabeth ab sofort einstellte. Auch den Abend bezahlte er ihr. Aber eine Bitte hatte Elisabeth dann doch noch: „Onkel Vladimir, bitte erzähle Mama nichts davon, denn sie weiß nicht, dass ich an der Art Akademie eingeschrieben bin. Für sie studiere ich BWL an der Uni.“

      „Das ist aber nicht gut, wenn du deine Mutter belügst. Aber ich denke du wirst deine Gründe dafür haben. Gutheißen muss ich das ja nicht. Ich freu mich nur wahnsinnig, dich wieder getroffen zu haben. Dann bis Freitag, pass auf dich auf.“ Tessa freute sich riesig mit Elisabeth über den Job: „Cool, so können wir zusammen arbeiten und wohnen. Pass mal auf, aus uns wird noch was.“

      „Mh, da sollten wir noch mal drüber reden. Du stehst auf Männer und ich steh auf Männer, ich glaube das wird nichts, außer wir teilen uns mal einen.“

      „Ne, dann wird nichts aus uns. Ich steh nicht auf Ben, wir kennen uns einfach schon zu lang.“

      „Wer sagt denn, dass ich was von Ben will. Ich finde ihn nett, aber auch etwas nervig.“

      „Also ein wenig sieht man es dir an der Nasenspitze an. Und was nicht ist, kann ja noch werden.“

      Um vom Thema abzulenken, streckte sie Tessa die Zunge raus und drehte sich um: „Komm Trödeltante ich will nach Hause.“

      „Was heißt hier Trödeltante? Was ist das überhaupt für ein Wort? Und du musst nicht denken, dass du einfach so mit einem Themenwechsel durchkommst. Darüber reden wir noch mal.“

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