Dance Together. Irma Sanderog. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Irma Sanderog
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738023688
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wegen sexy“ von Olli Schulz ein und sie dachte, dass dieses Lied unbedingt auf dieses Exemplar von Mann zutraf.

      Elisabeth kam aber nicht weit. Der junge Mann hielt sie Arm fest und sagte etwas zu ihr. Die Worte brauchten allerdings eine Weile, bis sie zu ihr durchdrangen. „Moment, junge Dame. Nicht so schnell. Ich habe dich hier noch nie gesehen, also musst du neu sein.“

      „Na du bist ja ein Blitzmerker.“

      „Oho, nicht nur neu, sondern auch noch frech. Na das lieben wir hier. Also du bist neu, dann kennst du dich ja auch noch nicht aus. Wo musst denn jetzt hin?“

      „Äh. Äh, ich hab jetzt Theatergeschichte bei Klausen. Aber du musst mich nicht...“

      „Ja, ich weiß wo Klausen unterrichtet. Ich bring dich hin.“

      Also fasste er Elisabeth knapp oberhalb ihres Pos an und schob sie in Richtung des Raums. Elisabeth wollte ihm sagen, dass sie weiß wo der Raum liegt, aber sie hatte das Gefühl, dass dies den jungen Mann nicht interessieren würde. Sie war aber auch verwirrt, wie gut sich seine Hand an dieser Stelle anfühlte und wollte dies dann doch noch etwas genießen. Mist was soll das denn jetzt? Du wurdest doch schon oft von Männern berührt. Hab ich schon mal so reagiert? Aber warum muss er auch so gut aussehen.

      Elisabeth war völlig in ihren Gedanken versunken, als sie realisierte, dass der junge Mann sie gespannt ansah. „Hab ich jetzt deine Aufmerksamkeit?“, der junge Mann lächelte sie an. Dabei erschienen zwei Grübchen auf seinen Wangen. So was gehört doch verboten. Für dieses Lächeln könnte man glatt morden. Seine Lippen bewegten sich wieder und Elisabeth versuchte ihm zuzuhören: „Mein Name ist Ben und ich beginne mein drittes Jahr hier. Wenn du Hilfe brauchst, dann kannst du dich jederzeit an mich wenden. Du gefällst mir, ich werde dich unter meine Fittiche nehmen. Ah, da sind wir schon.“

      Er brachte sie bis zu einem freien Platz und schob ihr sogar den Stuhl zurecht. Dann drehte er sich um, ging zu Tür, drehte sich nochmals zu ihr um, hob seine Hand und sagte: „Dann bis später, Dancing Queen, ich hole dich nach dem Unterricht wieder ab und dann können wir einen Kaffee trinken und in Ruhe plaudern.“

      Elisabeth hob apathisch die Hand und winkte zurück. Als sie merkte, was sie tat, ließ sie sie schnell wieder sinken. Sie wusste genau, dass sie rot anlief. Gott war das peinlich. Glücklicherweise wurde sie auch schon erlöst, Herr Klausen betrat den Raum. Aber von Erlösung keine Spur.

      „Hallo Ben, willst du meinen Kurs nochmal besuchen? Aber den hattest du doch schon im ersten Jahr und soweit ich mich erinnern kann, hast du ihn auch erfolgreich abgeschlossen.“

      „Nein, Herr Klausen. Ich habe Dancing Queen hergebracht. Sie ist neu hier und wir wollen doch nicht, dass sie sich am ersten Tag hier verläuft.“

      Elisabeth schnappte entsetzt nach Luft, was erdreistete dieser Macho sich. Wo war sie denn hilflos, sie wollte nur nicht zu spät kommen, um groß aufzufallen und nun das, nun stand sie noch schön im Mittelpunkt, es fehlte nur noch die Zielscheibe. Sie lief noch roter an, als sie ohnehin schon war.

      Herr Klausen hatte ein Erbarmen mit ihr: „Tja Ben, da du das ja nun erfolgreich getan hast, kannst du dann ja auch gehen. Ich würde gern mit meinem Unterricht beginnen.“

      Ben drehte sich noch einmal zu Elisabeth um, zwinkerte und warf ihr noch einen Handkuss zu. Elisabeth lief noch roter an, wobei das schon fast nicht mehr möglich war, so dunkel wie das Rot in ihrem Gesicht schon war. Sie senkte den Kopf und starrte auf ihren Tisch. Herr Klausen begann mit dem Unterricht, von dem Elisabeth am Ende nicht mehr sagen konnte, was überhaupt das Thema der Stunde war.

      Endlich war der Unterricht vorüber. Elisabeth wandte sich ihrer Banknachbarin zu: „Hallo, entschuldige, aber ich wollte dich fragen, ob ich mal deine Aufzeichnungen haben kann. Irgendwie konnte ich dem Unterricht nicht ganz folgen.“

      „Aber klar doch. Wobei es nicht so viel ist. Ich denke Herr Klausen hatte ein Einsehen mit dir und noch nicht so viel Stoff durchgenommen.“

      „War ich wirklich so abwesend?“

      „Tja Dancing Queen, das warst du wohl. Herr Klausen hat dich versucht ein paarmal anzusprechen, aber von dir kam keine Reaktion.“

      Elisabeth stöhnte auf und rollte mit den Augen. „Na das war's dann wohl. Spitznamen weg und auch noch bis auf die Knochen blamiert. Schlimmer kann es ja wohl nicht mehr gehen. Mein Name ist übrigens Elisabeth.“

      „Hi, ich bin Charlotte. Und ich denke, dass du nicht ganz recht hast. Schlimmer geht immer. Dein Traummann steht in der Tür und scheint auf dich zu warten.“

      „Oh nein, mir bleibt auch nichts erspart. Aber er hatte es ja angekündigt. Mist ich wollte doch schon weg sein.“

      „So kann’s gehen. Nach der Pause habe ich Jazzdance. Du auch?“

      „Hm, hab ich auch.“, Elisabeth gab Charlotte die Antwort mehr als abwesend. In Gedanken befasste sie sich schon damit, wie sie an Ben vorbeikommen sollte.

      „Ok, dann sehen wir uns dort. Und ich will alles hören.“, grinste Charlotte und machte sich auf den Weg, um den Raum zu verlassen. Als sie auf der Höhe Bens war, zwinkerte sie ihm kurz zu und verschwand um die Ecke.

      Ben schaute ihr verwundert hinterher, schüttelte den Kopf, sah dann wieder zu Elisabeth und grinste breit über das Gesicht. „Wer war das denn? Deine Freundin?“

      „Noch nicht, aber ich denke sie kann es werden.“

      „Du darfst dich aber nicht von jedem ansprechen lassen. Sonst gerätst du noch an die Falschen...“

      „Meinst du so wie ich an dich geraten bin“, grinste Elisabeth.

      Ben schaute ihr tief in die Augen und sagte.“Oh nein Dancing Queen, ich bin einer der Guten. Aber hier soll es ein paar ganz schlimme Buben geben...“ Bei den letzten Worten zwinkerte er mit den Augen. „Hauptsache du glaubst selbst daran.“, flüsterte Elisabeth zu sich selbst, drehte sich in Richtung Mensa um und ging los.

      „Moment, wo willst du denn so schnell hin? Ich habe dich doch gerade vor den bösen Buben gewarnt und dort in der Mensa warten die schlimmsten von allen auf neue Opfer. Deshalb hab ich hier dein Frühstück drin und du kommst mit in den Innenhof. Dort ist es windgeschützt und meine besten Freunde und ich essen dort immer.“ Und schon wurde Elisabeth in die andere Richtung geschoben. So langsam wurde sie wütend, sie war doch kein kleines Kind mehr. Sie wollte schon protestieren, aber sie kam nicht dazu, denn sie hatten den Innenhof erreicht. Ben hielt ihr die Tür auf und sie schlüpfte an ihm vorbei nach draußen. Im Innenhof gab es mehrere Sitzgelegenheiten, welche durch ein paar Pflanzen unterbrochen wurden und somit auch etwas Schutz für einzelne Tische bot. Auch der Schall wurde durch die Pflanzen geschluckt, so dass es angenehm ruhig war, obwohl sich viele Menschen im Innenhof befanden. Elisabeth bemerkte, dass die Sonne schien und schaute nach oben. Da sah sie, dass der Hof mit Glas überdacht war und so die Sonne hereinließ, aber die doch schon kühlere Luft des Herbstes draußen.

      Plötzlich wurde Elisabeth gerufen: „Beth, komm rüber, ich sitze hier.“ Elisabeth sah Tessa, die wild mit den Armen ruderte. Sind denn hier alle verrückt? Wobei sie sich bei Tessa nicht mehr wunderte. Auch die anderen im Innenhof schienen sich nicht mehr zu wundern. Keiner nahm auch nur ansatzweise Notiz von Tessa. Elisabeth ging in Tessas Richtung und setzte sich neben sie. Sie wollte Ben konsequent ignorieren, was aber, wie sie gleich feststellen sollte, fehl schlug. Tessa schaute an Elisabeth vorbei und sagte: „Oh, wie ich sehe, habt ihr euch schon kennengelernt. Hallo Ben, dass ging aber diesmal schnell. Wolltest wohl in deinem letzten Jahr keine Zeit verlieren was.“ Ben schaute Tessa entsetzt an und stöhnte: „Was du wieder erzählst, ich wollte doch nur dieses arme unschuldige Mädchen vor den anderen Haien beschützen. Was ist denn daran so verwerflich.“ Er setzte sich auf die andere Seite neben Elisabeth und hielt ihr die Tüte mit dem Essen darin, hin.

      Tessa beugte sich zu Elisabeth herüber und flüsterte: „Vor dem musst du dich in Acht nehmen, Ben steht in dem Ruf, dass er alle drei Wochen eine neue Freundin hat. Es wird sogar gemunkelt, dass er schon mal mehrere gleichzeitig hatte. Das mit den wechselnden