Obscura- Kompendium. Dennis Weis. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dennis Weis
Издательство: Bookwire
Серия: Obscura
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742724496
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würde es Kriege geben, es roch danach, zuerst sollte ihm gehuldigt werden. Die Caducos bereiteten ihm ein würdiges Fest. Mit Weib, Wein und Gesang. Friedrich saß dabei auf seinem Thron.

      „So würdigen wir dich, Friedrich, König der Caducos:“ brüllte einer der Piratenfürsten.

      Piratenfürsten unterstanden dem König und waren für ein bestimmtes Gebiet zuständig. Zudem mussten sie dem König Abgaben leisten. Natürlich waren sie beim neuen König. Sie hassten den alten. Sie hofften, er, der neue, unerfahrene, würde sich über das Ohr hauen lassen, weil er keine Ahnung hatte.

      Friedrich spielte mit, obwohl er dies wusste, denn er verbrachte sein gesamtes Leben am Hofe, wo es genauso zuging. Jeder wollte Macht, und jeder wollte den anderen nutzen.

      Aber nicht mit Friedrich!

      Wenn es einer wagen sollte, würde es ihm sein Leben kosten, das schwor Friedrich sich. Die Festivitäten stimmten ihn zunächst fröhlich und er trank, aber nicht zu viel. In der Menge tauchte plötzlich eine Frau auf, die Friedrich sofort auffiel.

      Seine Blicke verfolgten sie. Sie hatte etwas aus der Mischung von Eleganz und Stärke. Es faszinierte ihn. Dann verschwand sie wieder in der Menge und er verlor sie. Im nächsten Moment, gerade als Friedrich sich einen neuen Krug des herben Bieres reichen ließ, stand sie plötzlich neben ihm. Sie lächelte.

      „Hallo, mein König.“ sagte sie mit zarter Stimme.

      Friedrich schmolz innerlich dahin. Ein so starkes Verlangen hatte er in seinem ganzen Leben nicht gespürt.

      „Wer seid ihr?“ fragte er ganz direkt.

      Friedrich hielt sich nachdem er König geworden war, wenn auch „nur“ ein Piratenkönig, als sehr mächtig und für Frauen unwiderstehlich. Die Unbekannte kam ihm näher, sehr nah, und flüsterte ihm in sein Ohr, so dass es in ihm kribbelte:

      „Mein Name ist Sangua.“

      Es klang für ihn wie Liebe- wie das Prickeln selbst. Friedrich konnte nicht anders als ihr zu folgen. Diese Nacht wurde für Friedrich unvergesslich und endete am Morgen.

      Sangua war verschwunden. So wie diese Gefühle für sie gekommen waren, so schnell waren sie auch wieder verflogen. Friedrich fühlte anders, ohne dass er es erklären konnte.

      Er spürte irgendwie tief im Inneren, dass etwas Dunkles aufzog. Die Nacht des Feierns hatte Spuren hinterlassen, Spuren, die überall herumlagen und teilweise noch sehr betrunken waren.

      Als Friedrich sich auf den Weg zu seinem Stab machen wollte, erwachte einer der Piraten. Friedrich kannte ihn nicht. Er wirkte als wurde er fremdgesteuert und bewegte sich merkwürdig. Sein Oberkörper war aufgerichtet.

      „ Krieg wird aufkommen. Krieg. Und die Toten werden sich erheben. Blut- Viel Blut. Seid gewarnt, denn Ihr müsst entscheiden, auf welcher Seite ihr sein wollt. Auf der Lebenden oder der Toten.“

      Der Pirat fiel danach um und schnarchte wieder vor sich hin als sei nichts geschehen. Friedrich erschrak. Er hielt dies für einen mächtigen Zauber- für dunkle Magie. Sollte er mächtig werden? Warum wollte eine dunkle Macht, dass er mächtig wurde?

      Für ihn konnte dies aber nur eines bedeuten: Er musste auf die Seite der Stärkeren.

      Auch wenn dies hieß, dass er auf die dunkle Seite müsste!

      Siebtes Kapitel

      Wargo und Amberius kamen völlig erschöpft und orientierungslos in einem Wald an. Während Amberius sich seiner Müdigkeit hingab, fertigte Wargo ein Schlafplatz aus Blättern und Gräsern an.

      Zudem gelang es ihm durch das Sammeln von trockenem Holz, und Geschick, ein kleines Feuer zu entfachen. Erst daraufhin kam er zur Ruhe.

      Wargo fielen immer wieder die Augen zu, als er in Gedanken versank. Er musste an seinen Orden denken und an die anderen Glacianern. Würde ihm die Prüfung gelingen? In einem schwachen Moment schlief auch er ein. Das Feuer loderte vor sich hin.

      Durch das plötzliche Knacken eines Zweiges, erwachte der Krieger. Sofort wurde er hellhörig.

      Amberius schlief indes noch, da dieser zu erschöpft gewesen war und auch nicht die Ohren eines Kriegers besaß. Mittlerweile war es Abend geworden und die Sonne schon fast untergegangen. Das Feuer glühte noch ein wenig. Es war eigentlich höchste Zeit, etwas Holz nachzulegen.

      Wargo schaute sich um, er war sehr angespannt- ungewöhnlich für ihn. Auf einmal bemerkte er hinter sich eine Gestalt, sprang auf, schnappte sich einen stabilen, massiven Ast und rannte in die Richtung, aus der er das Geräusch wahrgenommen hatte. Wargo hielt inne als er erkannte, dass es sich um Subdurus handelte. Dieser sah völlig zerrissen und erschöpft aus!

      Ganz nebenbei registrierte Wargo, dass Subdurus kein Drache mehr war. Just in dem Moment fiel Subdurus zusammen.

      Amberius kam hinzu, denn er hatte etwas bemerkt und erwachte. Subdurus wurde in die Nähe des Feuers gelegt. Gleichzeitig legte Wargo einige Hölzer hinzu, damit die Brandstelle nicht erlosch.

      Es dauerte eine Weile bis Subdurus wieder ein Lebenszeichen von sich gab. Schnell stellte er fest, dass Wargo neben ihm saß als wolle er über ihn wachen.

      „Auferstanden von den Toten.“ scherzte Wargo, dabei hätte er so viele andere Fragen.

      „Wie geht es dir?“ fragte Amberius dagegen ganz nüchtern.

      Subdurus reckte sich kräftig als wolle er den gesamten Erschöpfungszustand dadurch nichtig machen, dann stand er auf.

      „Vielen Dank“, begann er, „aber ich wir kommen nicht drum herum über das Vorherige zu sprechen.“

      Amberius und Wargo schauten sich an.

      „Schön, kommen wir zur Sache, dann brauchen wir nicht zu plaudern.“ kam Wargo ihm entgegen.

      „Ich bin ein Draconer.“ platze es aus Subdurus heraus.

      Er hatte keine Angst, es ihnen zu erzählen, obwohl er um sein Leben fürchten musste, denn die gemeinsame Zeit als Kämpfer mit Wargo und Amberius schweißte zusammen. Mehr Nähe kannte Subdurus bisher nicht.

      Amberius und Wargo schauten sich abermals an und waren verdutzt.

      „Ich bin halb Mensch und halb Drache“, erklärte der Krieger, da er wahrnahm, dass die beiden nicht wussten, wovon er gesprochen hatte.

      Des Weiteren erzählte er den beiden die Geschichte der Draconer. Durch einen alten Fluch eines Hexers wurden Drachen, die Jungfrauen verschonten, mit ihnen vereint, sodass sie eine menschliche Gestalt annahmen.

      Nur an Sonnenfinsternissen sollte ihr Drachenwesen durch und sie sollten unkontrollierbar sein. Der Fluch sollte stets an den Erstgeborenen weitergegeben werden. Subdurus war nicht bekannt, wie er den Fluch brechen konnte. Allerdings genoss er auch einige Fertigkeiten, die dieser Fluch mit sich brachte.

      „Du kannst gerne bei uns bleiben.“ bot Amberius an, nachdem er die Geschichte gehört hatte.

      „Ich will mich auf die Suche nach meiner Geliebten Rubina machen und bräuchte Unterstützung.“

      Wargo wusste alles, da Amberius ihm alles berichtet hatte. Subdurus wusste nicht, wohin er sollte, zudem befürchtete er, dass für seinen Kopf ein Haufen Geld gefordert wurde und mit zwei Begleitungen würde er eine höhere Fluchtwahrscheinlichkeit besitzen.

      „Ich weiß nur nicht, wo sie sich befindet.“ gab Amberius preis.

      „Hierbei kann ich dir helfen.“ teilte Subdurus mit. „Ich kann sie mit meinen Dracheninstinkten ausfindig machen.“

      In Amberius entfachte sich eine Freude. Vielleicht sollte alles so kommen, damit er seine Rubina bald wieder in seinen Armen halten konnte? Es sah auf jeden Fall danach aus, dachte sich Amberius.

      „Gut. Was brauchst du?“ wollte Amberius wissen.

      „Gib mir deine Hand