Erregende Lektüren. Hansjürgen Blinn (Hrsg.). Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Hansjürgen Blinn (Hrsg.)
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742788139
Скачать книгу
von einigen Herbeieilenden aufgehoben und besehen. Ihre Brüste waren schlapp und ihre Muschel schwarz. Ein Arzneikundiger griff ihr hinein, um sie zu untersuchen. Indem er die Finger wieder heraus zog, so fiel der ganze Ring ab. Ein bösartiger Eiter drang heraus und verursachte einen unausstehlichen Gestank.

      »Lasst sie fortschaffen,« sagte der Arzt, »der Gestank verpestet die Luft, wenn sie länger hier liegen bleibt. Sie hat der Venus gedient, sie hat auch ihr Leben derselben geopfert.«

      »Ist sie von vielen bedient worden?« fragte ich.

      »Von mir allein,« antwortete ein ziemlich schwacher Mann.

      »Nun an deinem Priap ist nicht viel verloren. Lass ihn abschneiden und schenke ihn den Hospitalweibern zum Griff eines Klingelbeutels. Er nützt ohnedies zu nichts weiter.«

      Augusta wurde von uns sehr bedauert. Sie war ein gutes Mädchen, und ihr gespaltenes Maul hatte manchen hitzigen Amor abgekühlt und verschlungen.

      Jetzt kam wieder ein anderer turnierfähiger Ritter, der mich anbohrte. Seine Stöße waren kräftig und verschafften mir ein Entzücken, wie ich es selbigen Abend noch nicht genossen hatte. Es dauerte aber lange, ehe sein Füllhorn sich ergoss. »Stoß zu,« rief ich, »dass die Muschel kracht!« Kaum hatte ich dies gesagt, so versetzte er mir mit Anstrengung aller seiner Leibeskräfte einige so derbe Stöße, dass ich seinen ungeheuren Spieß in der Gegend fühlte, wo meine Brust sich zu heben anfängt. Endlich öffnete sich sein Liebesbecher, und die Kraft des ausgespritzten Samens glich der Gewalt seiner Stöße vollkommen.

      Das außerordentliche Krachen eines Bettes zog zuerst meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Ein junger Mann setzte seiner Dame mit einer Heftigkeit zu, die mich neugierig machte und mich bewog, mich ihrem Lager zu nähern. Ich sah ihn beinahe zehn Minuten zu und bewunderte seine Kraft, die ihn gar nicht verließ. Seine Dame bat ihn endlich, des Fitschelns und Bürstens ein Ende zu machen, weil sie sonst seinen Stößen erliegen würde. Er ließ sich aber nicht im Geringsten stören und setzte seine Stöße mit der Wut eines Hengstes fort.

      Ein anderes Paar, welches eben im Begriff war, in einer unbequemen Stellung der Venus zu opfern, stellte sich meinen forschenden Blicken dar. Ich wollte eben seinen Dolch in ihre Scheide bringen, als meine Hand ein ungewöhnlich langes Haar entdeckte. Neugierig dadurch gemacht, besah ich es genauer. Es sah rabenschwarz und glich einem Pferdeschwanze, der ihr bis an die Knie reichte. Noch nie hatte ich dergleichen Haar an einer Grotte erblickt. Als ich noch in Bewunderung und Staunen versunken war, so trat ein Mann mit einer Dame zu mir, die nicht ein einziges Haar an der ganzen Muschel hatte.

      »Wo sind deine Haare alle hingekommen?« fragte ich. »Hast du sie durch zu häufigen Genuss verloren, oder sind sie ausgefallen?«

      »Keins von beiden,« erwiderte sie. »Ich war einst Mätresse des Fürsten ***. Dieser fand seine größte Wollust in der Ausrupfung der Haare. Mehrern Frauenzimmern ist dieses Schicksal zu Teil geworden.«

      »Wen wird aber in diesem Zustande dein gespaltenes Maul reizen?«

      »Der Geschmack ist verschieden,« versetzte ihr Liebhaber. »Ich werde Ihnen sogleich zeigen, dass eine enthaarte Grotte vielen Reiz für sich hat.«

      Mit diesen Worten stach er sie stehend vor unsern Augen an und schien Vergnügen an derselben zu empfinden.

      Unterdessen hatte der Mann auf dem Bette seine Stöße unaufhaltsam fortgesetzt, bis ihm endlich eine Dame, deren Bewunderung derselbe ebenfalls erregt hatte, ins Ohr donnerte: er bohre ja in einem toten Gegenstande. Wir liefen hinzu und fanden ihre Behauptung bestätigt und das Bette von ihrem Blute besudelt.

      »Untier!« rief ich. »Missbrauchst du die Grotten auf eine solche Art! Nicht Blut fordert die Venus, nur Lebenssaft verlangt sie.«

      Wir betrachteten nun seinen Amor genau und entdeckten in ihm einen Kastraten. Seine ganze Kunst bestand im Bohren und Reiben; Balsam konnte er nicht mitteilen. Es wurde ihm als eine Strafe auferlegt, jede anwesende Dame so lange zu unterhalten, als sie es verlangte. Ihm aber schien dies mehr Wohltat als Strafe zu sein. Mich wollte er zuerst anstechen. Er stelle mich mitten in den Saal, umfasste mich und trieb seinen eisernen Speer in meine Muschel. Zu gleicher Zeit fühlte ich noch einen Amor in meinem Hintern.

      »Wer ist der verfluchte Arschpauker?« fragte ich und wollte mich von demselben befreien.

      Aber mein Turnierheld bat mich, ich sollte es immer einmal erlauben, dass ich von hinten angebohrt würde. Weil ich dieses sonderbare Vergnügen noch niemals genossen hatte, so ließ ich es zu. Im nämlichen Momente kam auch die Gräfin herzu und bohrte ihre Rute, die Clitoris, in des Kastraten Steiß.

      »Eine sonderbare Szene!« rief ich. »Wie ist es aber möglich, dass jedes von uns das Ziel, nach welchem es strebt, erlangen kann?«

      »Das werden Sie sogleich erfahren,« erwiderte der Kastrat.

      Bei diesen Worten stand er still und fragte: ob sie ihre Amors im Ziele hätten? Als sie es bestätigt hatten, sagte der Kastrat: »Wohlan, nun müssen wir nach dem Takte stoßen. Eins – zwei – drei – vier.« – Jedes maß den richtigen Zeitpunkt ab und es behagte mir sehr wohl. Ich durfte mich gar nicht bewegen und das Zusammenstoßen meines vordern und hintern Ritters trieb ihre Amors bis an das äußerste Ende hinein. Als ich des Fitschelns satt war und den Erguss des Kastraten vergebens erwartete, so befahl ich ihm seinen Cupido heraus zu ziehen und ihn einer andern Dame zu reichen. Er tat es und vergnügte jede anwesende Dame bis zur Sättigung.

      Während dieser Spiele nahte der Morgen heran, wo wir aufbrachen und uns nach Hause begaben. Wir feierten dieses Fest in den folgenden Jahren mehrmals; so festlich und merkwürdig aber, als dieses, war keines derselben.

      Schon ein halbes Jahrhundert hatte ich die Freuden der Welt im reichen Maße genossen; und dennoch war der Trieb zur Wollust und der Wunsch nach Befriedigung noch sehr lebhaft in mir. Zu bewundern war es, dass ich in diesem Alter noch viel körperliche Reize besaß. Mein Wuchs war noch nicht unregelmäßig geworden, mein Busen noch voll und selbst das Gesicht war frei von hässlichen Runzeln geblieben.

      Ob in unsrer Gesellschaft gleich noch jüngere Damen waren, so wurde ich ihnen doch immer vorgezogen; die Ursache mochte nun an meinen äußerlichen Vollkommenheiten liegen oder in dem guten Zustande derjenigen Gegenstände, die zur Befriedigung der Wollust dienten.

      Noch im zwei und fünfzigsten Jahre meines Lebens war ich von einer Menge Liebhaber umringt, und es traf nicht selten zu, dass mehrere zu gleicher Zeit bei mir waren.

      Ich und Julie spazierten an einem heitern Frühlingsabende in meinem Garten. Die Empfindungen, welche durch den harmonischen Gesang der Vögel und durch die aufwachende Natur in uns hervorgebracht wurden, stimmten mich ganz für den Genuss der Liebe. Nach und nach fanden sich sieben Mitglieder von unsrer Gesellschaft ein, welche uns sämtlich um einige süße Minuten baten. Julie hatte gerade die weibliche Blume, weswegen sie nicht an diesem Vergnügen Teil nehmen konnte. Ich musste also ihre Wünsche allein zu befriedigen suchen.

      Einer der wackersten Männer, dessen Kraft ich besonders an dem erwähnten Feste der Venus und des Priaps empfunden hatte, bot mir zuerst eine Lanze an. Er entblößte meinen Busen, entledigte mich meiner Röcke und stieß seinen Pfeil in meinen Köcher. Seine Hitze war so groß, dass schon beim fünften Stoß sein Liebesbach rieselte. Er blieb auf mir liegen und nach einigen Minuten schwoll sein Amor, welchen er in meiner Grotte gelassen hatte, wieder an. Je stärker und größer er wurde, desto mehr vermehrte sich meine Wollust. Er vollbrachte die zweite Opferung, ohne seinen Trieb zu stillen. Sein Amor war welk, und durch keine Betastungen straff zu machen. Doch gab er noch nicht alle Hoffnung auf und ergriff ein Mittel, welches so sonderbar als seinen Wünschen entsprechend war. Mittelst eines Schwammes, der in frisches Wasser getaucht war, wusch er mir die Muschel aus; dann goss er ein halbes Glas Wein, welches auf dem Tische stand, in dieselbe und saugte ihn mit seinen Lippen heraus. Die Wollust war bei mir eben so groß, als der Erfolg bei ihm gut war. Sein Priap wuchs und er vergnügte sich mit großer Zufriedenheit. Ihm folgten die übrigen, von denen jeder meine Venus zweimal mit seinem Balsam ergötzte.

      Solche Vergnügungen genoss ich in meinem hohen Alter noch öfters. Ich feierte eben meinen vier