Von Schnecken, Bären und tollen Ärschen. Dr. H.C. Lingus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dr. H.C. Lingus
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847651543
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Bauer zu werden, stand nämlich keinesfalls auf Garys Berufswunschliste.

      Als ob sie dieser unleidlichen Gedanken habhaft geworden wäre, presste sie sich urplötzlich an ihn und streifte – von einem genüsslich gedehnten „Mhhhhhh!“ begleitet – an ihm hoch, bis seine Nase tief in ihrem klitschnassen Bärenfell steckte.

      „Das ist ein wilder Kerl, gell!“

      Dieses zottigen Gesellen hatte er sich noch gar nicht gebührend angenommen – beobachtet, ja, wie der vor dem seinen, eher unscheinbar lückenhaften, großspurig den hüpfenden Tanzbären gab. Ein wahres Monster, eine Bestie, die noch keinerlei Bekanntschaft mit Scheren oder Messern gemacht zu haben schien – ganz, wie er es liebte. Alleine Moni, eine Ur-Ex, hatte ein ähnliches, aber lange nicht so voluminöses Prachtexemplar.

      Zu näherem Kennenlernen ließ Grit es dann aber nicht kommen – schwang behänd ein Bein auf die Lehne – da war’s auch schon wieder weg.

      „Küss mich da noch ein bisschen, mein Schlabbermäulchen – bitte, bitte! Ich kann gar nicht genug kriegen davon; .... ist ja auch ’ne richtige Kunst – und du bist gewissermaßen der Picasso im Schnecken-Schlecken! Jedenfalls – soweit ich das be.......“

      Der jetzt schon häufiger als im zurückliegenden Jahr Gelobte ließ sich nicht lange bitten. Zu verlockend – unablehnbar quasi für einen Feinschlecker wie ihn – präsentierte sie ihre beispiellose, kaum schöner zu erträumende Labienblüte dem kostbarsten Instrumentarium eines Gourmets, eines versierten Connaisseurs – der eher noch auf den Aperitif verzichtete als auf ein Amuse-Gueule von solch extraordinärem Hautgout.

      Und sofort wurd’s wieder fortissimo. Liebend gerne hätte er sie ja lauthals kreischen lassen – aber .....

      „Menschenskind, Grit!“

      Er probierte es, mit mehr und mit weniger lyrischem, dezent vorgetragenem Kommentieren seines bejubelten Schaffens zu unterbinden. Vielleicht, meinte er, dass sie’s unbedingt hören wolle und sich dabei selbst akustisch etwas zurücknehme.

      „Ja, Mann, wen haben wir denn da!

      Bist du der Boss – man möchte’s grad meinen!

      Ein süßer Knopf, das ist wohl klar!

      Doch – so ’nen Schreihals brauch ich keinen!

      Ich bring dich um und fress dich auf!

      Drum sei gewarnt vor meinen Zähnen!

      Von deiner Sort’ hatt’ ich zuhauf –

      und kann sie lang schon nicht mehr zählen.“

      Messbarer Erfolg war ihm mit dieser Strategie nur partiell beschieden. Interessiert lauschte sie zwar seinen Extemporationen – um aber nach jedem Vierzeiler ihr Stöhnen mit noch schriller schallendem Gelächter anzureichern.

      „Verfluchte Kacke!“

      „So geht das nicht, mein kleiner Brüller!

      Du bringst uns noch in Teufels Küch’!

      Wenn durch die Tür kommt ’s Fräulein Müller –

      .... ausgelacht! – Erst du! – dann ich!“

      In resoluter Handgreiflichkeit war sie geschwind in praktikable Position gebracht und zu eigenständiger Fixierung angehalten. Wohl nicht auf dem Fuße – wie im Sprichwort – auf Knien nur und hart am weichen Sofarande folgte umso erbarmungsloser die verdiente Strafe. Ohne jeden Anhauch von Gnade bohrte sich des Henkers Spieß in der Delinquentin sich aufbäumenden Leib.

      „Nimm das, du elende Verräterin – du redseliges Waschweib, du ungewaschenes! Auf dass du ein für alle Mal lernst, dein vorlautes Maul zu halten!“

      „Ja, ich will, mein Herzallerliebster!“, höhnte sie ihm unverschämt kichernd, unterstrich ihre ungemeine Schlechtigkeit noch mit hexenhaftem, diabolischem Keifen.

      „Also gut, wenn das so ist, .... du weiterhin begehrst deiner Nächsten festen Freund und angehenden Ehegatten – dann bist du des Todes, du teuflisches Miststück!“

      „Ja, mach mich tot, was hab ich schon zu verlieren! Einen dämlichen Trottel nur – einer verfickten Schlampe hörigen Knecht, den servilen Bettwärmer einer mannstollen Wanderhure – um den ist’s nicht schad!“

      Gary vermochte sich nicht zu erinnern an einen solchen oder annähernd ähnlichen Dialog in höchster Erregung – dem Himmel, den funkelnden Sternchen auf ein paar letzte Stöße nah.

      „Warum schickst du die nicht in die Wüste?“ und „Warum lässt du dir das alles gefallen?“ oder auch „Hast du doch gar nicht nötig!“ bekam er es ja allerorten zu hören – nein! – eben nicht allerorten! – an Tresen und Tischen, in Kneipen, Bars, Wohnzimmern allenfalls – aber doch nicht beim ....! Das war ein absolutes Novum! Gut – bis auf einen heftigen Flirt, ein wildes, aber nicht von Sex gekröntes Geknutsche mit Sanne – war’s eben auch seine erste Verfehlung.

      Grit schnurrte, brummte, seufzte nurmehr in unaufdringlichster Vernehmlichkeit – hatte auch, weiß Gott, genug geschwatzt und war sich dessen gewisslich bewusst. Die überwiegend freudvollen Obertöne und das schmeichelhaft zelebrierte Schmiegen und Wiegen zeugten jedoch von ihrer einzig noch gepflegt zu ver-sahnehäubchenden Befindlichkeit.

      Liebevoll befahl er seine eigentlich durchweg friedfertigen Hände nochmals über das gesamte dermale Areal. Von ringsum körperwarmem, leicht ölig-glitschigem Schweißfilm so reibungs- wie mühelos getragen ein nahezu künstlerisch-erhabenes Werk – ein Rausch der Formen und des Formens.

      Seinen zum Bersten prallen Innen-Salvator bewegte er indes in jeder Hinsicht am Limit – unter Ausnutzung eines jeden Millimeters. Am lautesten noch war jetzt das Klatschen, wenn er aus äußerster Entfernung – mitunter sogar aus gänzlich äußeren Gefilden – mit Karacho angerauscht kam, dass im Sekundentakt Millionen von atomisierten Schweißperlen in alle Richtungen stoben.

      Den über alle Maßen vorgegarten Klecks – höchst materielles Produkt der nun bald anderthalb Stunden andauernden, immateriell-gloriosen Lustbarkeit – entließ er dann an tiefster Stelle verharrend, nach Luft japsend und Grits abermals sehenswertes, neuromuskuläres Spektakel genießend. Fraglos ein Gesamtkunstwerk, was sie sich da aus dem trostlos-steifen Nichts eines von vielen Besuchen zusammengebastelt hatten.

      Allerdings enttäuschte es ihn nun fast ein wenig, von der kongenialen Knackarsch-Besitzerin am Ende doch nur tolerables, eher besinnlich-gediegenes, keineswegs seinem furiosen Schlussakkord angemessenes Akustisches vernommen zu haben. Nichtsdestotrotz ließ sie nicht den geringsten Verdacht aufkommen, dass es ihr an irgendetwas fehle, womöglich nicht auf ihre Kosten gekommen zu sein. Im Gegenteil! Unverkennbar zufrieden und allemal (an)gekommen, bespaßte sie aufs Einfallsreichste sein langsam nur schrumpfendes Stängchen, machte es zum Turngerät, zum Requisit, und gab darauf den angedudelten Kasper. Diebisch erfreute sie sich am eigenen unentwegten Tropfen, verpasste ihm so einiges davon an Stellen, wo er’s gemeinhin nicht haben wollte, wenn nicht gar hasste. Aber heute, bei ihr, machte er gerne eine Ausnahme.

      „Du kleine Drecksau, du elendige!“, schimpfte er sie – und reichlich auf den Allerschönsten gab’s obendrein.

      „Das kann man abwaschen, falls du’s nicht weißt! Da gibt’s viel, viel schlimmere Sachen – die nicht so leicht weggehn – vielleicht nie! – wenn man Pech hat – und keine gute Fee in der Nähe ist!“

      „Dann bist du also meine gute ....!“

      „Ja, ich bin die gute ....!“

      „Ich fass es nicht !!!

      Keiner hatte sie kommen gehört, und schon gar nicht gesehen – Tina Teufelchen, die schöne Müllerstochter – wahrscheinlich erwacht und angezogen vom Fluidum ihrer ureigenen Lieblingsbeschäftigung, auf die sie – laut selbst gemachter Aussage – keine achtundvierzig Stunden verzichten könne.

      „Hab