Von Schnecken, Bären und tollen Ärschen. Dr. H.C. Lingus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dr. H.C. Lingus
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847651543
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langsam solltest du’s mal kapiert haben, wie ernst es mir damit ist!“

      Gary lief nun zur Hochform auf. Das heißt, er selbst musste genau das feststellen, als ob er sich von außerhalb seines Körpers beobachte. Nie zuvor war er in einer solchen Situation gewesen. Nie zuvor war er mit einem solch wichtigen Auftrag betraut gewesen. Einrichtungen von kompletten, riesigen Büroetagen hatte er begleitet, abgenommen und seine maßgebliche Unterschrift drunter gesetzt – aber so was? – nein! – never ever!

      Dass keine zehn Meter, nur zwei Türen entfernt seine Braut friedlich schlummerte, interessierte in diesem Moment weder die angespannte Fensterguckerin mit dem zu examinierenden Prachtstück von Gesäß noch den eingespannten Holztechniker mit dem Faible für weiche Formen und edle, erstklassige Oberflächen.

      „Goßartig! Famos! Mir scheint – das ist kaum zu toppen!“, fabulierte er alsbald – gänzlich, mit Haut und Haaren in seinem handwerksmeisterlichen Element.

      „Echt?“

      „Aber ja doch – unbestreitbar!“

      „Toll! Das hört man gern!“

      „Wir sollten allerdings noch ...., und auch nur der Sicherheit halber, .... reine Formsache eigentlich!“

      Und er glitt tatsächlich fast von alleine – der abartige, dieser göttlich-erhabenen Inspektion keinesfalls würdige, wahrscheinlich noch von russischen Zwangsarbeiterinnen gewebte und handgenähte Schlüpfer – hinunter in Grits zwischenzeitig hochtourig zitternde Kniekehlen.

      „Tu, was getan werden muss“, seufzte sie, „wird schon schief gehen!“

      „Weißt du, meine Gute – das Äußere ist die eine Sache – wichtig, ja, sehr wichtig sogar! Was aber so einen optisch perfekt erscheinenden Qualitätsarsch – ruck, zuck! – wieder in die Amateurliga – ach was! – in die Kreisklasse absteigen lassen kann, ist – der Geruch! Ob du’s glaubst oder nicht! ....wie bei Möbeln! Die können auch so gut ge- und verarbeitet sein, wie sie wollen – wenn sie letztlich nicht entsprechend duften, dann – ab zu "IKEA"!“

      Garys untrüglich-virtuoser Zinken steckte längst zwischen diesen vollkommenen, vom Schöpfer gewiss an einem besonders musisch-kreativen Tag modellierten Wahnsinnsbäckchen. Grit kämpfte derweil, die Stirn auf die Lehne der Couch gepresst, ein unwissend-letztes Mal mit einem hundertprozentig baumwollenen Problem, fluchte wie ein Fuhrkutscher im Stau, bis sie es endlich dort hatte, wo’s der neue Eigner nurmehr schlankerhand über ihre Fesseln streifen musste.

      Und er roch gut – hervorragend, ländlich-würzig – wie eine sommerabendliche Fahrt mit offenen Fenstern über die Feldwege der Umgebung – und der versierte Riecher war nahezu von Sinnen.

      „Und – wie sieht’s aus – kann man nun endlich belastbare Aussagen treffen?“

      So cool und abgeklärt sie auch parlierte – das Heer von Zuckungen und Regungen, das Grits ganzen Körper zum Welterbe-verdächtigen Naturschauspiel machte, unterstand nie und nimmer mehr ihrer rationalen Befehlszentrale.

      „Den Geschmack noch, Wohlriechende, den Geschmack – hätt ich doch fast vergessen!“

      „Mach hin, mein Schleckermeister, mach hin! – Ach ja – und "her" nicht vergessen – sonst wird das womöglich nichts mit meiner Eins!“

      „Und wenn ich mir erst mal ganz unspektakulär einen Schuss in die Hose setzen muss“, nahm er sich nun insgeheim vor, „aber dich mach ich jetzt total verrückt, mein Schatz – so verrückt, wie dich in diesem Leben noch keiner gemacht hat!“

      Aufs Strengste hielt er sich ans gestellte Thema – ausschließlich an die Regionen, die man gemeinhin zum Hinterteil, verlängerten Rücken, Gesäß, zum Arsch eben zählt. Besonders konsequent umschiffte sein rauer Lappen gerade die Gebiete, die – trotz der guten Nachbarschaft – meist ganz autark gesehen werden und ob ihres noch viel größeren Interesses bei geifrig speichelnden Körperreisenden gleich ein Vielfaches an Aliasnamen führen dürfen.

      Bald hätte er die eindrucksvollen Konturen von Grits Hintern blind – und eins zu eins – auf einen Zeichenblock übertragen können – obendrein ein jedes noch so kleine Fältchen ihres schnuckeligen Rosettchens.

      Weitere Versuche von Stellungnahmen oder Nachfragen zur Bewertung des hingebungsvoll durchgecheckten Terrains gelangen ihr fürs Erste nicht – erstickten undefinierbar in abwechselndem Jauchzen und Schnurren.

      „Die Eins, meine Wohlschmeckende, ist dir sicher, denk ich mal“, quasselte er dann halt unaufgefordert drauflos – um bei der nächsten Kurve gleich kichernd anzufügen, „vor dem Komma jedenfalls!“

      Und urplötzlich konnte sie wieder astrein sprechen.

      „Du Arschloch!“

      Den entwickelten Zorn transformierte sie augenblicklich in eigeninitiative, weitreichende Bewegung. Doch – so sehr sie sich mühte – ihren inzwischen feucht glitzernden, kaum mehr verlockender aufzuplusternden brachen Lustacker brachte sie ihm ums Verrecken nicht unter die listig-lustige Raspel verfrachtet.

      Gernstens wäre er jetzt schon darüber hergefallen, hätte gepflügt, geeggt und – letzlich seinen Samen ausgebracht, wie’s Mutter Natur einmal eher eigensüchtig in der irdischen Kreaturen Instinkt verankert hat. Und dass es ja dann auch irgendwann – nach gar nicht allzu vielen Wiederholungen – nur noch so ablaufe – so langweilig, einzig noch der zackig-routinierten Befriedigung dienlich – das wusste er nach den zwei Jahren mit Tina nur zu gut.

      Betteln drum, durchdrehn fast, in unumkehrbarste, animalisch ausufernde Geilheit verfallen sollte sie – diese egoistisch-charakterlose, unverschämt und hinterhältig daherkommende Möchtegern-Dazwischenfunkerin! Richtig was davon haben sollte sie – den ersprießlichsten, funkensprühenden, orgasmenträchtigsten Ritt ihres ganzen Lebens einheimsen – jawoll!

      Bald war er kaum noch in der Lage, der wild rotierenden, immer stärker tropfenden Suchmuschel stets rechtzeitig auszuweichen, handelte sich jetzt doch den ein oder anderen Wischer ein.

      Fest, gewisslich hart an der Schmerzgrenze, krallte er seine Nägel in die randalierenden Luxus-Sitz-Bälle, blies seinen kompletten Lungeninhalt zur Kühlung über das kaum noch arg viel besser zu präparierende, in krampfender Verzweiflung nach sofortiger Verhätschelung lechzende Lustfleisch, bevor er .....

      „Nein, nein, nein! So weit sind wir noch lange nicht!“

      Ein letztes Mal lenkte der selbsternannte Verrückt-Macher seinen hinterfotzigen Maul-Muskel durch die enge Schlucht – über das solidarisch mitbibbernde Hinterpförtchen hinauf zum Steiß.

      Mit einem dreifach-kräftigen „Och, och, och!“ kommentierte Grit den unerwünschten Abzug aufs Energischste und richtete sich unvermittelt auf, wie sie bemerkte, dass er das auch tat.

      „Hei, hei, hei! Wer hat gesagt, du sollst ....? Ich bin noch lange nicht fertig!“

      „Ich ...., ich ....“

      Mehr war von ihrem herzerweichenden Gejapse nicht zu verstehen.

      „Keine Widerrede!“, zwang er sie mit einem beherzten Griff ins Genick wieder in die alte Position.

      „Wenn ich schon dabei bin, meine Liebe, dann wollen wir doch gleich alles auf Herz und Nieren durchchecken, meinst nicht!“

      Den Reißverschluss ihres Kleides hatte er unterdessen bereits geöffnet, hantierte nun am Verschluss ihres Büstenhalters, der nicht viel jünger aussah als der altbackene Liebeskiller. Allzu optimistisch, dass es gerade heute passieren würde, konnte sie also – weiß Gott – nicht gewesen sein. So viel war klar.

      „Deine schnieken Tittchen, mein kleiner Spatz, die wollen doch auch ins Zeugnis!“, hauchte er ihr zu, während er vier nicht länger tragbaren Trägern über zwei bebende Schultern half.

      „Logisch!“, kam es reichlich verzögert, aber um einiges gelöster und humoriger wieder