Ich hab so oft davon geträumt - 293 Seiten heißer Sex. Lena Maul. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lena Maul
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752934977
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dich schon ganz gerne.

      Aber er ist eher so der Typ einsamer Wolf. Er kommt gelegentlich aus dem Wald um sich zu Paaren oder ein Schaf zu reißen aber sonst sieht man ihn nicht. Nur manchmal heult er Nachts den Mond an. Du siehst selber wie oft er mit mir redet und wir haben rein garnichts gegeneinander.

      Der war schon immer so. Ich gehe dir auch nicht aus dem Weg, ich weiß halt nicht was ich reden soll. Das ist alles.“

      „Dann können wir uns besser kennenlernen?“ Ihre Miene erhellte sich etwas.

      So wirklich Begeistert war ich nicht, sagte aber trotzdem zu: „Klar, können wir.“

      „Würdest du mich mal auf deinem Motorrad mitnehmen? Ich vermisse das aus meiner Heimat und hier darf man ja so schnell fahren wie man will?“

      Auch das noch. Eine Frau auf meinem Moped.

      Kurzes Überlegen. Ach was soll's, die 50 Kilo hinten drauf machen das Kraut nicht Fett, einmal geht schon und dann ist Ruhe. Je eher umso besser.

      „Am kommenden Samstag? Da fahren wir an den Stausee?“

      Misaki lächelte. „Samstag.

      Hast du Schutzkleidung für mich?“

      „Nein, Kindergröße hab ich nichts.“

      Sie grinste. „Gut, ich schicke heute noch eine SMS nach Hause, lasse mir mit Luftfracht meine Sachen von meinen Eltern schicken, das kommt noch bis Freitag an. Dann bis Samstag!“

      „9 Uhr hier vor der Garage.“

      „Gute Nacht!“

      Misaki sprang behende vom Bike und ging erleichtert. Ich war weniger begeistert, spülte das restliche Bier die Kehle hinab und räumte das Werkzeug in die blaue Kiste.

      Auf was hatte ich mich da jetzt wieder eingelassen? Egal. Sie hatte recht. Wenn man schon unter einem Dach lebt muss man sich ja nicht aus dem Weg gehen. Irgendwie schien sie ganz in Ordnung.

      Holte nochmal den 5-er Inbus aus der Kiste und schraubte den abdeckenden Höcker vom hinteren Teil der Sitzbank. Da saß noch nie wer hinten drauf.

      Die Arbeitswoche verging ereignislos, der Arbeitsweg und die allabendliche Eisdiele war mit dem Roller billiger zu bewältigen. Vor allem einen Roller klaut keiner. Ich freute mich auf den Ausflug mit den Kumpels.

      Was ich von Misaki und der Reaktion meiner Kumpels auf meine Stiefmutter halten soll war noch nicht ganz eindeutig. Jedenfalls kam ihr Paket aus Japan offensichtlich rechtzeitig.

      Ebenso rechtzeitig stand Misaki am Samstag von meinen Kumpels viel beachtet neben der Garage, als ich mein Moped hinter dem Roller hervor pulte und in die morgendliche Sonne schob. Man sah genau wie die Jungs sie Aufmerksam musterten, deren Gedanken konnte man Erahnen.

      Misaki's Bekleidung in Form der Lederkombi wirkte abermals etwas unpassend zu ihrer sonstigen Erscheinung, das abgetragene Leder war in den Werksfarben von Sonda, hatte zahlreiche Kratzspuren und der Helm in den Farben eines bekannten Sponsors lackiert, mit mehreren Abreissvisieren versehen.

      Die Knie und Ellenbogen recht ausgeleiert, abgeschliffene Pad's auf den Klettflächen, seitlich abgeriebene Sohlen an den schweren Stiefeln. Seltsam. Sehr seltsam!

      Wenige Augenblicke lief der Motor warm, derweilen stopfte sie ihren kleinen Rucksack in den meinigen und nahm diesen selbstverständlich auf den Rücken, kletterte dann umständlich hinter mich auf den erhöhten Soziasitz. Ich als einziger mit Sozia, alle anderen alleine.

      Auch ein neues Gefühl. Aber ihr Federgewicht merkte man kaum, sie wusste genau sich unauffällig zu Verhalten, nach nur wenigen Metern verschmolz sie mit Moped und Fahrer. Mehrmals musste ich mich vergewissern ob sie noch da war.

      Der Weg zum Stausee ist so ein Thema für sich. Kleine Nebenstrecken, wenig Verkehr.

      Erst fängt immer alles ganz gemütlich an, man tuckert so vor sich hin. Also das was die Jungs halt tuckern nennen. Der Haufen ist immer ganz bunt zusammen gewürfelt, die einzige Verbindung ist Mopped. Die Jungs unterscheiden sich sehr in den Charakteren.

      Von einem extrem bis zum Anderen. Der eine ist Hilfsarbeiter am Bau, holte sich einen Kredit für seine Ninja. Einer ist Berufsoldat. Ein anderer ist von Beruf einfach nur Sohn, Bernd ist doof wie Stroh, obwohl er das teuerste Bike hat ist er nie der schnellste.

      Elmar ist Krankenpfleger, vielleicht gut so jemand mit in so einer Clique zu wissen. Die meisten anderen sind Azubi wie ich.

      Das andere extrem ist Franz, eigentlich ein Kumpel von meinem Vater. Er fährt gerne oft mal einen heissen Reifen, hat jedoch das Dilemma dass die Biker in seinem Alter in den Kurven immer nach innen Umfallen, mit seitlich zwei Finger breitem Schißrand an den Reifen.

      Mit Airbag-Weste auf dem Moped und Hämorrhoiden-Kissen an der Sitzbank.

      Franz hat eine bayerische Gummikuh. Noch die alte, welche beim vollen Beschleunigen eine Handbreit hinten ausfedert. Praktisch vor dem Überholen: Kommt was? Anfangs belächelten sie ihn. Keine Ahnung was der an seinem Motor gebastelt hat, die hat Druck ohne Ende.

      Man munkelt der Motor kam direkt von einem aufgelösten BOT (Battle of Twins)-Rennstall. Was das Fahrwerk nicht hergibt macht er mit Erfahrung wett. Mit dem Messer zwischen den Zähnen hält er erstaunlich lange mit, auch wenn er gegen eine moderne R1 oder Feuerklinge in letzter Konsequenz abstinkt. Zumindest hat er manchmal eine mäßigende Wirkung auf die Heißsporne, alle mögen ihn.

      Irgendwie schaukelt sich das aber bei allen Ausfahrten immer weiter hoch. Das ist jedesmal so. Blöd ist auch dass ich fast das kleinste Mopped habe. Nur Konrad hat eine 675-er Daytona, aber die ist so stark getunt dass sie fast so schnell ist wie meine 7½ -er.

      Dazu noch mein Ballast hinten drauf. Ich hätte im Frühling beim Kauf gleich die 1000-er nehmen sollen.

      So entwickelt sich die letzte halbe Stunde dann immer eine regelrechte Hatz, wie eine Treibjagd. Konrad – der Hirnloseste – vorneweg. Dahinter Fireblade, R1 oder paar grüne Ninja's bunt gemischt, je nachdem wer alles mitfährt.

      Hinten ich, hab ja erst paar Wochen die große Pappe. So ein mächtiger 4-Zylinder ist halt doch was anderes wie ein getunter 125-er Roller. Ganz hinten Bernd mit seiner Brutale Corsa.

      Wir kamen dann also am Stausee mit kompletter Mannschaft an, ich betone das so ausdrücklich weil das nicht immer selbstverständlich ist. In der Rollerzeit starben unterwegs immer reihenweise die frisierten Motoren wie die Fliegen.

      Mit den großen Moped's bleibt schon mal der eine im Acker liegen oder der andere „parkt“ unter einer Leitplanke. Glücklicherweise ist noch nichts schlimmeres passiert.

      Wir finden dann auch immer gleich einen passenden Platz am Stausee, bei so einer Horde schwer belederter Jungs wollen brave Familienväter meistens keine Territorialansprüche durchsetzen. Obwohl wir eigentlich ganz Harmlos sind. Kam es mir nur so vor oder belauerten alle irgendwie Misaki? Jeder tat so gleichgültig wie möglich, trotzdem schielten alle zu meiner Stiefmutter.

      Es dauerte etwas bis sie sich mit wilden Bewegungen der Hüfte und des Oberkörpers aus dem engen Leder gepult hatte.

      Darunter trug sie weiße Shorts und direkt gleich ihren weissen Badeanzug. Sie zog ihren Rucksack aus dem meinigen heraus, fischte daraus ein großes Handtuch und eine kleine Plastikflasche, breitete jenes Handtuch auf der Wiese aus. Täusche ich mich oder war es noch nie so Ruhig wenn wir wo ankamen? Die Jungs drapierten ihre Luftmatratzen in respektvollem Abstand, so dass mir der Platz direkt neben Misaki blieb.

      Die Frau setzte sich, öffnete ihren Zopf und begann sich mit einer Bürste die langen schwarzen Haare zu kämmen. Das dauerte ewig, jede Bewegung interessiert verfolgt.

      Nicht nur