Das Paradies ist zu Ende. Louis Lautr. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Louis Lautr
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742724182
Скачать книгу
Auto geholt und neben uns angehalten. „Bitte einsteigen“, sagte sie, „ich lade euch zum Essen in Ochsen ein, wir können losfahren.“ Sie rief meine Mutter und sagte: „Ich fahre dich nach Hause, gib deinem Louis seine Badehose mit, dann können wir nach dem Essen im Lasinger Weiher schwimmen, ich möchte mir alles noch mal ansehen und prüfen, wie gefährlich der Weiher für die Schüler ist, die nicht schwimmen können.“ Meine Mutter sagte: „Aber Esther, du warst doch schon dort, wir haben uns mal getroffen.“ „Natürlich“, sagte Esther, „aber da war ich alleine und habe nicht geprüft, ob der Weiher für Nichtschwimmer gefährlich ist und ob Strömungen vorhanden sind.“ Als wir bei uns zu Hause anhielten, sagte meine Mutter: „Louis, komm ans Küchenfenster, dann werfe ich dir deine Badehose und ein Handtuch raus“. Frau Kofer sagte zu mir: „Ich weiß dass du lieber bei Linde sitzen würdest, aber dann fühle ich mich, wie ein Taxidriver. Mein Auto ist so klein, du kannst, auch wenn du vorne sitzt, mit deiner Linde schmusen. Da ihr bei mir übernachtet kannst du die ganze Nacht schmusen.“ Wir unterhielten uns über unseren Ausflug nach Frankreich. Frau Kofer fragte: „Louis, freust du dich auf Helga?“ Ich überlegte und meinte: „Ich bin neugierig, wie Helga aussieht, es ist lange her.“ Frau Kofer sagte: „Helga ist eine gut aussehende Frau, mit einem eifersüchtigen Ehemann.“ Ich sagte: „Aber ich bin ein Junge, der denkt bei mir doch nichts“. „Als Helga mich nach dir fragte, hat ihr Mann lange Ohren bekommen. Es hat ihn beruhigt, als ich sagte, dass du mein elfjähriger Schüler wärst und Helga dich als fünfjähriges Kind aus dem Kindergarten kennen würde.“ Wir waren im Ochsen angekommen. Dr. Tina und Gerda waren schon da. Es war ein schöner Sommertag und wir saßen hinter dem Haus unter Bäumen. Der Biergarten bestand aus einer Streuobstwiese. Schorsch erzählte: „Erika hatte die Biergartenidee, sie bestellte beim Schreiner in Larenbuch stabile Tische und Stühle. Der Schreiner Haug, hat für unsere Außentische und Stühle Teakholz bestellt, deshalb können wir den ganzen Sommer alle Möbel draußen stehen lassen. Das Holz verwendet man auch für den Schiffsbau, es kommt aus dem Urwald von Brasilien. Dieses Holz muss nicht behandelt werden, im Herbst ölen wir es nur ein. Der Biergarten kommt bei den Gästen sehr gut an. Die Idee von meiner Frau war klasse, ich habe anfangs nicht so recht dran geglaubt.“ Biergärten waren damals in unserer Region wenig bekannt. Linde und Gerda umarmten sich. Beide erzählten sich Neuigkeiten. Dr. Tina und Esther umarmten sich ebenfalls. Tina nahm mich auch in ihre Arme und sagte: „Louis, du bist gewachsen und ich freue mich dich zu sehen.“ Gerda bestätigte mir ebenfalls, dass ich groß geworden wäre und küsste mich.“ Ich sagte zu Gerda: „Du bist unglaublich hübsch geworden und siehst aus wie eine Frau.“ Linde sagte zu mir: „Louis du bisch unmöglich, heute Mittag hat er die Frau unseres Zahnarztes angeglotzt, schlimmer wie jeder Stier eine Kuh anglotzt. Jetzt glotzt er dich an, dass ihm beinahe die Augen aus dem Kopf fallen. Findest du das normal?“ Gerda lachte und sagte: „Gleich kommt Erika, dann kann er die auch noch anschauen, sie sieht toll aus, die Schwangerschaft steht ihr. Ihr werdet es kaum glauben, ich bin in meinem Beruf der glücklichste Mensch und habe die beste Chefin der Welt.“ Dr. Tina sagte: „Ich habe die beste Sprechstundenhilfe, meine Gerda ist eine Perle. Sie ist eine exzellente Köchin, Haushälterin, Putzfrau und Sprechstundenhilfe. Sie empfängt sehr freundlich und liebevoll meine Patienten, die sie alle lieben und ihr oft etwas schenken. Sie führt meine Karteikarten, macht mit dem Steuerberater meine Buchhaltung und die Abrechnungen für die Krankenkassen. Wenn es niemand sieht, ist sie auch ohne Führerschein, mein Chauffeur. Meine Gerda nimmt Fahrstunden, macht demnächst Fahrprüfung, damit die Polizei meine Chauffeurin kontrollieren kann. Wenn es niemand hört und sieht, ist sie meine Geliebte und meine zweitbeste Freundin, denn meine beste Freundin ist und bleibt Esther. Im Gegensatz zu einem Ehepaar, lieben wir drei uns. Ich denke manchmal, ich wäre im Paradies. Ich bin sehr glücklich und hoffe, dass meine liebe Gerda mich nie verlässt. Ich hatte früher eine Putzfrau und eine Sprechstundenhilfe, beiden musste ich ständig ihre Tätigkeiten erklären. Autofahren musste ich selbst und meine Esther kam ab und zu mit ihrem Renault und blieb eine Nacht. Meine Sprechstundenhilfe, die meine Abrechnung macht und mein Einkommen kennt, sagt mir, dass ich ihr noch keine Gehaltserhöhung geben darf. Wir bräuchten mehr Beamte und Privatpatienten in unserer Praxis. Meine Gerda ist mehr als eine Perle, sie ist ein Goldschatz. Kürzlich hatte ich vier Kollegen mit ihren Frauen aus dem Krankenhaus zum Essen eingeladen. Meine Gäste lobten das Essen und wollten meine Köchin abwerben.“ Gerda war sehr gerührt und sagte: „Meine Chefin hat mir schon immer viel mehr Gehalt bezahlt. Wenn sie unterwegs ist und ein hübsches Kleid sieht, dann hängt es in meinem Schrank, wenn sie hübsche Schuhe sieht, dann schleppt sie mich in das Schuhgeschäft, dort darf ich die Schuhe anprobieren und wenn sie passen, kauft sie mir meine Chefin. sie hat mir eine wunderschöne Dachwohnung ausgebaut. Ich habe zwei hübsche Zimmer mit einer Küche, einem Bad mit Dusche und Toilette. Als meine Eltern und meine Schwester mich besuchten, waren sie begeistert. Ich lebe ebenfalls im Paradies und meine Chefin ist meine beste Freundin. Ich verlasse sie erst, wenn sie mich fortjagt.“ Erika kam zu uns an Tisch und begrüßte uns. Sie umarmte Gerda und Lindtraud, sie fragte mich, ob sie mich noch in ihre Arme schließen dürfe, da ich so gewachsen und schon beinahe ein Mann geworden wäre. Linde antwortete für mich und meinte: „Ich sehe Louis an, dass du ihm gefällst, er wartet auf deine Umarmung.“ Tina stand auf und sagte: „Erika ich möchte dich ebenfalls gerne in Arm nehmen und natürlich nahm auch Esther, Erika in ihre Arme. Schorsch, der Wirt kam an unsern Tisch und sagte: „Heute bediene ich, es ist für meine Frau schön, wenn sie sich mit ihren Schwestern unterhalten kann, außerdem soll sie sich wegen des Babys, das in ihrem Bauch wächst, etwas schonen.“ Schorsch legte uns die Speisekarten hin. Erika lachte und meinte, dass ihre Schonzeit erst kommen würde, sie wäre ja erst im dritten Monat. Ich sagte: „Erika, du bist eine hübsche und tolle Mama geworden, dein Baby freut sich sicher, auf seine Eltern.“ Esther sagte: „Bei Komplimenten ist Louis wirklich ehrlich. Du siehst sehr gut aus.“ Schorsch brachte uns zunächst die Getränke und sagte: „Schau Louis, ich habe dir ein kleines Bier gebracht, normalerweise darfst du das erst trinken wenn du sechzehn bist, aber ich habe gedacht, wir beide kennen uns jetzt so gut und ich fand dich in der Schtond schon sehr nett, dass ich jetzt mit dir Brüderschaft trinken möchte, Prost Louis, ich heiße Schorsch und so sagsch künftig zu mir.“ Wir stießen mit unseren Biergläsern an und ich sagte: „Prost, Schorsch“. Ich fand das Bier scheußlich und wusste nicht, warum Männer so ein schreckliches Getränk gerne trinken. Ich ließ mir nichts anmerken. Als Schorsch fragte: „Louis, wie schmeckt dir das Bier.“ behauptete ich, dass dieses Scheterer Bier aus Hornfleeg ein sehr gutes Bier wäre. Schorsch sagte: „Als ich mein erstes Bier getrunken habe, war ich etwa so alt wie du und habe gedacht, dass ich gleich kotzen würde, weil es schrecklich schmeckt. Aber genau, wie du, habe ich so getan, als würde es mir schmecken. Aber so raffiniert war ich noch nicht, dass ich mich gleich als Bierkenner ausgab und das Scheterer Bier aus Hornfleeg besonders gut gefunden hätte.“ Schorsch schlug mir auf die Schulter und sagte: „Willsch du mein Freund sein, so einen wie dich brauche ich als Freund. Ich habe gesehen, dass ihr im Lasinger Weiher baden wollt. Da kannsch dich in meim Büro umziehen, dann gucken dir die vielen Frauen nix weg.“ Linde lachte und sagte: „Wir gucken im Louis nichts weg, höchstens umgekehrt. Schorsch du hättest sehen sollen, wie Louis deine Frau und meine Schwester angeschaut hat, dann wärst du vielleicht eifersüchtig geworden und hättest ihn dir nicht zum Freund ausgesucht. Louis, du musst unbedingt die Geschichte mit Franz und Lisa von der Schtond erzählen.“ Ich erzählte von unserem Versteckspiel und meinem Versteck und meiner Beobachtung, ich musste selbst lachen und sagte: „Damals hatte ich noch keine Ahnung, als ich meine Geschichte Linde erzählte, habe ich mich gewundert, weil sie Bescheid wusste und zu mir sagte, dann machen die das so wie der Stier und die Kuh, dann haben die jetzt vielleicht ein Kälble gmacht.“ Meine Geschichte löste allgemeine Heiterkeit aus. Wir haben im Gasthof Ochsen gut gegessen und nach meinem ersten Bier tranken Linde und ich noch Süßmost, der mir besser schmeckte. Da man beim Lasinger Weiher nur Büsche zum Umziehen hatte, zogen wir uns in Erikas Wohnung um. Linde sagte: „Ich gehe mit und schaue euch zu, weil ich keinen Badeanzug habe.“ Esther sagte zu ihr, aber mein Schätzchen, du glaubst doch nicht, dass wir ohne dich baden. Hier hast du einen Badeanzug und ein Handtuch.“ Esther hatte ihr bei Frau Gründer einen roten Badeanzug gekauft. Schorsch sagte zu seiner Frau: „Geh doch auch mit, es reicht, wenn du um fünf wieder kommsch, da hen sich Leut zum Kaffe agsagt.“ Wir rannten zum Lasinger Weiher. Linde und Gerda konnten nicht schwimmen, sie plantschten am Rand. Tina hielt Gerda