Die Expedition. Axel Schade. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Axel Schade
Издательство: Bookwire
Серия: Verrückte Geschichten vom Planeten Terra!
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742775887
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die meisten Nüsse im Nüschel des Gegners versenkt hat. Es ist erlaubt, zu verwirren! Einst siegte Poriss Pecka gegen Luke Untrug mit 4 Nüssen in 3 verwirrenden Sätzen.

      Der 1. Satz hieß: „Deine Dennissocken rutschen!“

      Der 2. Satz lautete: „Guck mal, da fliegt ein Reh!“

      Der 3. Satz und Sieg: „Luke, ich bin dein Vater!“

      Von Poriss Pecka stammt das bekannte Zitat:

      „Lieber ein Dennis Poster als den Penis im Toaster!“

      Noch einige Worte zur korrekten Bekleidung. In der Halle wird auf speziellen Strümpfen mit Bremsen gespielt, Dennissocken genannt. Erdlinge dürfen sich mit Rutschsocken behelfen, die sie im Sanitätshaus in Größen für Erwachsene erwerben können. Beim Spiel im Freien trägt man zu Dennissocken unbedingt Sandalen und eine graue Badehose mit Nadelstreifen.

      Historische Entwicklung: Dennis wurde ursprünglich als reiner Männersport konzipiert. Für Damen gibt es inzwischen eine Variante mit dem Namen Denise. Bei Denise sind die D. Rex Podeste maximal 2 Meter hoch und pinkfarben. Als Tischspiel mit Wasserfarben gibt es für Kinder eine stark abgewandelte Version namens Tuschdennis.

      T.I.N.A. und HARRO

      „... und an dieser Stelle kommt Froni Verero ins Spiel!“

      Worum ging es? Shabbadag ärgerte sich über sich selbst. Hätte er bloß besser aufgepasst, anstatt Dennisergebnisse zu lesen.

      „Wir erhoffen uns von ihr auf verschiedenen Gebieten aufschlussreiche Erkenntnisse.“, erklärte Kurt Sichtig. „Das Froni mehrere Disziplinen abdeckt, ist für unser Vorhaben von großem Vorteil, dadurch können wir das Expeditionsteam personell klein halten. Froni obliegt die wissenschaftliche Leitung. Sie wird sich hauptsächlich einen Überblick darüber verschaffen, welche Gefahren die Altlasten des Eisenerzbergbaus mit sich bringen. In Siegen kam es in den letzten Jahren mehrmals zu sogenannten Tagesbrüchen.“

      Edelkraut meldete sich und fragte: „Was sind denn Tagesbrüche?“ „Eine berechtigte Frage!“, gab Kurt Sichtig zu und wendete sich an Froni: „Kannst du uns Laien in wenigen Worten etwas dazu sagen?“

      „Ja, gerne!“, sagte Froni und erklärte: „Tagesbrüche treten häufig durch den Einsturz alter Bergwergstollen auf. Wenn im Untergrund ein Stollen oder ein Schacht einstürzt und dieses, ich nenne es mal Loch, bis an die Erdoberfläche reicht, dann wird es als Tagesbruch bezeichnet.“ „Gehören dazu auch Höhlen?“, fragte Strausselbert. „Das ist eine Frage, da müsste ich eigentlich geologisches Wissen vermitteln oder bei euch voraussetzen, um sie ausführlich richtig zu beantworten. Mit wenigen Worten ausgedrückt entstehen Tagesbrüche nicht durch natürlich entstandene Hohlräume, sondern durch vom Menschen geschaffene Hohlräume. Reicht das fürs Erste als Erklärung?

      „Ich möchte wissen, wie groß so ein Tagesbruch ist!“, meldete sich Vicktoff.

      „Das ist ganz verschieden.“, wusste Froni. „Es gibt in den Butterbergen einen Tagesbruch, der hat einen Durchmesser von 190 Flippis. Das ist auf unserem Planeten zum Glück die Ausnahme. Allerdings häufen sich in jüngster Vergangenheit solche Auffälligkeiten. In den Butterbergen legten Urterraner Höhlenkolonien künstlich an. Durch Einsturz einiger Gänge sind darum Tagesbrüche aufgetreten. Deren Durchmesser variiert zwischen 40 bis 190 Flippis. Die Tiefe der Tagesbrüche kann ich nicht beziffern, da fehlen mir Daten. In den Wäschebergen gibt es ebenfalls Höhlen, die von Urterranern bewohnt wurden. Das sind allerdings natürlich entstandene Höhlen. Dort sind keine Tagesbrüche aufgetreten und ich erwarte da auch keine. Auf der Erde sind die Probleme erheblich größer. In Deutschland, besonders im Ruhrgebiet und im Siegerland, kam es in den letzten Jahren oft zu Tagesbrüchen. Diese Gebiete waren früher große Bergbauregionen. Die Gruben sind teilweise Jahrhunderte alt. Es kam bereits zu dramatischen Vorfällen in besiedelten Gebieten. In Siegen mussten Menschen ihr Haus verlassen, da Einsturzgefahr drohte. Ein großer Baum verschwand komplett in der Erde. Wenn ihr Interesse an diesem Thema habt, könnt ihr im T.I.N.A. danach suchen. Gebt HARRO die Aufgabe „Das Siegener Loch“ zu suchen, dazu gibt es Videos.“, erklärte Froni. „Ich möchte auf der Erde solche Bergwerkstollen besichtigen. Wir hoffen auf positive Rückschlüsse für unseren eigenen Bergbau.“, fügte sie an. Damit beendete Froni ihre Erklärung.

      Kurt drängte, ihm lief anscheinend die Zeit davon. Gab es denn Anlass zur Eile?

      „Zudem soll Froni sich die „Wisent – Welt“ im Siegerland genau ansehen.“, fuhr Kurt fort, „Wir hoffen dadurch Kenntnisse zu gewinnen, um die Probleme mit dem Bumskopf in den Griff zu bekommen.“ Kurt blickte in die Runde und sagte dann: „Wenn ihr dazu Fragen habt, ist Froni euer Ansprechpartner. Ich entlasse euch jetzt für 1 Stunde in die Mittagspause. Guten Appetit.“

      Die Mittagspause nutzte Shabbadag nicht ausschließlich zum Essen. Er verzog sich nach einem hastig eingenommenen Mahl auf die Toilette. Dort wollte er ungestört „T.I.N.A.“ befragen, das:

      Terranische Information Netzwerk Auskunft. Seine Funktion ähnelt dem irdischen Internet. Der Unterschied besteht im Angebot. T.I.N.A. beinhaltet das Wissen mehrerer bekannter Welten. Das World Wide Web der Erde ist integriert, jedoch auf einem Gebiet eingeschränkt. Die Teilnahme an sozialen Netzwerken der Erde ist untersagt und nicht möglich.

      Shabbadag öffnete seinen brandneuen „Klapphirn Minicomp“, den er am linken Handgelenk trug. Er stellte das Gerät auf Projektionsmodus. T.I.N.A. projizierte den Bildschirm an die Toilettentür. Seine persönliche Startseite öffnete sich. Die Suchmaschine HARRO begrüßte ihn mit einem grinsenden, freundlich winkenden Foxterranier. HARRO trug einen rosaroten Schulranzen auf dem Rücken. Offenbar freute es den Wauwau gewaltig, Shabbadag zu sehen. Wild drehte er sich dreimal im Kreis, und versuchte seinen Schwanz zu fangen. Dann stoppte er, und machte Männchen. Mit heraushängender Zunge erwartete HARRO einen Auftrag. „Suche Froni Verero!“, flüsterte Shabbadag ins Mikrofon. „HARRO hat dich nicht verstanden!“, brüllte HARRO mit Getöse durch die Toilette, hielt den Kopf schief und guckte blöd. Shabbadag erschrak. Er vergaß immer, das Mikrofon laut und den Ton leise zu stellen. Die Einstellung des Mikrofons nervte ihn, weil er damit nicht klarkam. Daran trug er selbst schuld, weil er zu faul war, die Bedienungsanleitung zu lesen. Er tippte auf dem Display herum, der Volumenbalken für das Mikro erschien und kletterte einen Punkt höher. Das wird wohl reichen, vermutete Shabbadag und flüsterte „Suche Verero, Froni.“ Der Foxterranier nickte und sprach: „HARRO sucht einen bizarren Homo!“ und raste davon. „Oh, nein!“, stöhnte Shabbadag und regelte das Mikrofon noch lauter. Sekunden später kehrte das dämliche Vieh zurück und hielt schwanzwedelnd ein Stöckchen im Maul. Der Hund legte das Stöckchen ab und meldete stolz: „HARRO fand 57072 Einträge für einen bizarren Homo!“ Shabbadag näherte sich seinem Klapphirn Minicomp so sehr, dass er das Gerät fast mit den Lippen berührte. Langsam und deutlich wiederholte er seine Anfrage. Endlich war das Mikrofon laut genug eingestellt. HARRO verstand ihn diesmal richtig. Auftragsgemäß sauste der Hund von dannen, um die verlangte Information zu suchen. Völlig außer Atem brach der Foxterranier Sekunden später auf dem Bildschirm zusammen. Mit letzter Kraft holte er mit einer Pfote aus seinem rosaroten Schulranzen ein Blatt Papier heraus und wedelte Shabbadag damit vor der Nase herum. „HARRO fand 34 Einträge zu Froni Verero.“, keuchte HARRO und legte das Papier ab. Shabbadag tippte mit dem Zeigedaumen darauf, das Blatt entfaltete sich virtuell. Das Papier füllte jetzt den Bildschirm aus. Er schaute auf eine Liste mit Einträgen zu Froni Verero. Shabbadag klickte auf den ersten Eintrag, „Zur Person“.

      Zur Person: Doktor Doktor Inschinjör Froni Verero. 27 Jahre. Ledig. Wohnhaft: Terrarium, Terrakotta Terrassen, Hausnummer 7.

      „Ledig! Das ist schon mal ein guter Anfang!“, freute sich Shabbadag und „Donnerwetter!“, staunte er: „Froni wohnt in den Terrakotta Terrassen, dem nobelsten Viertel der Stadt. Diese exklusive Anlage entwarf Star Architekt Ödi Puss. Nur wohlhabende Bürger konnten sich eines der Häuser leisten. Im Volksmund hieß der Stadtbezirk Ödi Puss Komplex.

      Eltern und Geschwister: Froni Verero ist das einzige