Am nächsten Morgen wachte Sibil mit einer nagenden Übelkeit auf. Sie kroch von der Schlafstatt, stürzte ins Freie und übergab sich, bis quälende Krämpfe ihren Magen zu einem kleinen Ball zusammengepresst hatten. Als sie sich mit tränenden Augen aufrichtete, war Imagina bei ihr und reichte ihr ein Tuch. "Bist du krank?"
"Ich weiß nicht", stöhnte Sibil. "Mir ist schlecht. Gestern früh auch schon, aber es ging im Laufe des Vormittages wieder weg."
"Wir werden das beobachten", sagte Imagina und musterte Sibil mit prüfendem Blick.
"Ist das schlimm?", fragte Sibil besorgt. "Hat es etwas mit der Verwandlung zu tun?"
"Nein, Liebes. Mach dir keine Sorgen."
Nach dem Frühstück hatte Sibil sich soweit erholt, dass sie ihren Pflichten im Garten und in den Stallungen nachgehen konnte. Sie jätete Unkraut, fütterte die Hühner und molk die Ziegen. Draußen, in der wirklichen Welt, musste der Winter vollends Einzug gehalten haben, doch sie hatte sich noch nicht weit genug von Imaginas Haus entfernt, um aus dem Bannkreis zu gelangen. Sie plante es auch nicht. Sie fürchtete sich vor Raffaelus und seinem Rudel ebenso wie vor Hexenjägern oder Wegelagerern. Also blieb sie, wo sie war, und Imagina schickte sie auch nicht fort.
Gegen Nachmittag war sie mit ihren Unterrichtsstunden und der Arbeit fertig und sah sich nach Marcus um, doch dieser war auf dem Hof nirgends zu entdecken. Auch die Zweige des Kirschbaumes waren leer, und so machte Sibil sich auf den Weg zum Teich. Sie bemerkte noch auf dem Pfad, dass jemand vor ihr da war. Jemand, der im Wasser herumprustete und plantschte. Sie näherte sich im Schutz der Bäume und spähte zum Wasser. Es war Marcus. Seine Kleider lagen in einem unordentlichen Haufen am Ufer. Er schwamm ein paar Züge, kam dann in die Höhe und wischte sich Wasser aus dem Gesicht. Ihr Atem ging schneller, als sie ihn ansah. Er war völlig nackt. Seine Haut war weiß, Wassertropfen glitzerten auf ihr. Sie betrachtete seine muskulösen Schultern, die glatte Brust, den flachen Bauch. Ihr Herz schlug. Sie spürte, wie die Brustwarzen sich gegen den groben Stoff ihrer Kutte drängten. Zwischen ihren Schenkeln, in dem dunklen, faltigen Tal, für das sie keinen Namen hatte, erwachte ein klopfendes Kribbeln.
Vorsichtig löste sie sich aus den Schatten unter den Bäumen und betrat das grasige Ufer.
„Sibil!“ Marcus ließ sich rückwärts ins Wasser sinken. „Hast du mich erschreckt.“
„Das wollte ich nicht.“ Den Gürtel löste sie und ließ ihn zu Boden sinken, bevor sie es sich anders überlegen konnte. Dann zog sie sich ihre Kutte über den Kopf und stieg zu Marcus in den Teich. Sie unterdrückte ein Stöhnen, als das kalte Wasser sie zwischen den Schenkeln berührte. Marcus starrte sie fasziniert an, als sie sich ins Wasser sinken ließ, und ein paar Züge schwamm. Er blieb im Wasser, sodass sie nur seine Brust sehen konnte, die sich in heftigen Atemzügen hob und senkte. Sie umkreiste ihn halb schwimmend, halb sich vom schlammigen Grund abstoßend. Als er die Hand nach ihr ausstreckte, griff sie danach und ließ sich näher ziehen. Seine Haut war kalt und nass, als er sie an sich zog und sie küsste. Sie hatten sich inzwischen schon oft geküsst, und es hatte ihr gefallen. Diesmal spürte sie noch etwas Festes und gleichzeitig Elastisches, das sich gegen ihren Bauch presste. Das musste seine Männlichkeit sein. Sein Schwanz. Sibil hatte gehört, wie Katharina diesen Körperteil von Peter so genannt hatte. Sie hatte es immer lustig gefunden. Hunde hatten einen Schwanz, oder Pferde. Und Marcus presste seinen Schwanz nun fest gegen ihren erhitzten Körper, während er sie heftig küsste. Seine Hände legten sich auf ihre kleinen, spitzen Brüste und streichelten sie. Die Hitze zwischen Sibils Schenkeln begann zu pulsieren. Sie wünschte sich plötzlich, dass er sie dort berühren sollte.
Neugierig fasste sie unter die Wasseroberfläche und tastete nach Marcus' Männlichkeit. Er stand in die Höhe und zuckte, und sofort begann Marcus, ihn in ihrer Hand hin- und herzuschieben. Das war anders als das, was Raffaelus mit ihr gemacht hatte. Raffaelus hatte sich nicht für ihre Hände interessiert. Ebensowenig wie Peter, wenn er bei ihr gelegen war. Doch an Peter wollte sie jetzt am wenigsten denken.
Mit einem letzten verlangenden Kuss löste sie sich von Marcus und stieg aus dem Wasser. Eine glitschige Nässe verteilte sich zwischen ihren Beinen, als sie ans Ufer watete. Marcus folgte ihr. Sibil legte sich aufs Gras und spreizte die Schenkel, wie sie es bei Katharina gesehen hatte. Marcus legte sich auf sie und stützte sich mit den Ellenbogen im Gras ab. Sein Gewicht presste sich auf ihre Brüste, und sein Schwanz schlüpfte zwischen ihre Falten und rieb sich auf und ab. Ganz von selbst begann Sibils Unterleib, sich rhythmisch zu bewegen. Das goldene Pulsieren schwoll zu einer machtvollen Hitze. Sibil hörte sich selbst stöhnen, so wie Katharina immer gestöhnt hatte. Sie rieb sich schneller und härter, doch ehe sie sich in den goldenen Schauern auflösen konnte, hielt Marcus inne. Sibil wimmerte. Marcus rutschte an ihrem Körper hinab, bedeckte ihre Brüste mit Küssen, leckte über ihren Bauch. Sein Atem strich über ihre Haut, und dann spürte sie seine Zunge dort, wo sie keinen Namen hatte, im Zentrum ihrer pulsierenden Lust. Tief stieß seine Zunge zwischen ihre Falten, saugte und lutschte, und sie stöhnte laut und wand sich ihm entgegen. Ihr Unterleib begann zu zucken, ihr Hintern hob sich vom Gras und Marcus entgegen. Ein rasendes Verlangen rauschte über sie, und dann explodierte das goldene Glitzern in ihrem Körper, ließ sie schreien und sich winden und unkontrolliert zucken, bis sie schließlich erschöpft zurücksank.
Marcus lächelte zu ihr hinauf. Dann kam er wieder hoch zu ihr und legte sich auf sie. Ohne Widerstand schlüpfte sein Schwanz zwischen ihre Falten und schob sich tief in ihr Inneres. Dorthin, wo Peter gewesen war. Sie verkrampfte sich für einen Augenblick, und Marcus hielt sofort inne. Sie nickte ihm zu. Die Schmerzen blieben aus. Ganz im Gegenteil, es fühlt sich gut an, ihn so zu spüren. Die Reste der zuckenden Schauer sammelten sich und wuchsen ganz langsam. Marcus glitt immer wieder in sie hinein und wieder ein Stück aus ihr heraus. Sie legte die Hände auf seinen Hintern und spürte, wie seine Muskeln arbeiteten. Seinen Schwanz so in ihr zu bewegen, schien ihm großes Vergnügen zu machen. Er stöhnte und stieß immer schneller zu, küsste sie gleichzeitig tief und verlangend. Sein Kuss schmeckte seltsam nach ihrer eigenen Feuchtigkeit. Sie presste sich an ihn und keuchte. Der glitzernde, goldene Schauer, den sie so ersehnte, befand sich kurz außerhalb ihrer Reichweite. Sie schlang die Schenkel um Markus' Hüften und zog ihn tiefer in sich. Marcus stöhnte wild und bewegte sich heftig in ihr, und plötzlich schrie er auf. Gleichzeitig schlug endlich das goldene Pulsieren ein weiteres Mal über ihr zusammen.
Sie blieben noch eine Weile ineinander verschlungen liegen, bevor Marcus sich vorsichtig aus ihr zurückzog.
„Das war schön“, sagte Sibil.
„Gut.“ Marcus lächelte erleichtert. „Ich hatte Angst, dass es dir nicht gefällt. Wegen deinem Vater und allem.“
„Ich habe keinen Vater. Imagina sagt, Väter machen so etwas nicht mit ihren Töchtern. Also war es nur Peter.“
„Trotzdem.“
„Ja. Ich danke dir. Du hast Peter von meinem Körper gewaschen.“
Beim Abendessen hatten sie unter dem Tisch die Beine ineinander verschlungen und konnten nicht aufhören, sich anzusehen. Imagina lächelte in sich hinein, sagte aber nichts.
Sibil konnte nicht aufhören zu essen. Brot, Eier, Schinken, kaltes Kraut und Äpfel verschwanden in ihr und schienen sich dort in Luft aufzulösen. Imagina gab ihr ein weiteres Stück Käse und eine Schale Gerstenbrei und beobachtete, wie Sibil alles hinunterschlang.
"Es tut mir leid", sagte Sibil unglücklich. "Ich bin so schrecklich hungrig. Die Kerkerhaft... oder liegt es an der Verwandlung?"
"An allem... und noch etwas anderem", sagte Imagina. "Ich sehe dich nach dem Essen im Gemüsegarten."
Sie beendeten die Mahlzeit und räumten den Tisch ab. Während Rosa und Marcus das Geschirr zum Bach trugen, um es zu spülen, ging Sibil um das Haus herum in den Gemüsegarten. Sie hatte so viel gegessen wie die anderen zusammen und fühlte sich gerade eben so gesättigt.
Imagina wartete schon. "Setz dich", sagte sie und wies auf die Bank. Sibil tat wie ihr