Abraham: „Ihr seid Facettenreich und viele solcher Deutungen treffen auf unglaublich viele Menschen zu. Trotzdem habt ihr in bestimmten Zeiten gewisse Neigungen und daraus ergeben sich eure Lebenswege. Ganz von alleine, wenn ihr sie denn zu lassen würdet. Den richtigen, für sich stimmigen Lebensweg zu finden und zu leben ist also gar nicht so schwer. Doch meint ihr aus allem bisher Erlebtem und aus dem, was euch gerade interessiert, etwas ganz Neues kreieren zu müssen.“
Kryon: „Ihr habt hier in eurer Kultur viele Möglichkeiten und ihr versucht, allen möglichen Strömungen gerecht zu werden. Dabei ist der einfachere Weg, einfach auf das aufzubauen, wo ihr gerade steht. Nicht an ein Ziel denken, was außerhalb von euch liegt, sondern da anknüpfen, wo ihr Erfahrungen in der letzten Zeit gemacht habt. Es ist wirklich ganz selten, dass euer Höheres Ich etwas vorschlägt, was so ganz aus eurem Rahmen fällt. Am besten fahrt ihr mit den Dingen, die vor eurer Nase liegen.“
Margret: „Wird nicht immer behauptet, man müsse die eigene Komfortzone verlassen, um glücklich zu werden?“
Kryon: „Wenn du ein Mensch wärst, der in seinen Anlagen drin hat: „Komfortzonen verlassen“. Dann ist das genau das Richtige für dich. Der eingangs erwähnte Abenteurer, der sein Leben auf Abenteuererfahrungen aufgebaut hat, der bekommt von seinem Höheren Ich weiter Vorschläge, die außerhalb von Komfortzonen liegen. Oder aber, er wird in eine neue Phase von sich gelenkt, wo er Komfort geradezu lernen soll.“
Abraham: „Jemand, der in seinen Anlagen keinen Abenteuergeist angelegt hat, der wird von seinem Höheren Ich nicht dazu angehalten, nach Australien umzuziehen.“
Kryon: „Wenn ihr bei einem Vorschlag, der von außen kommt oder der sich in einem Moment in euer Gehirn einbrennt, einen heftigen Widerstand spürt, dann ist das ein Zeichen dafür, dass ihr ganz und gar nicht über euren Schatten springen sollt, sondern dass das ein Weg ist, der nicht für euch geeignet ist.“
Margret: „Es gibt Menschen, die machen sich zum Lebensprinzip sich genau das auszuwählen, was sich nicht gut für sie anfühlt und grundsätzlich schwierig ist. Warum?“
Abraham: „Das kann unterschiedliche Gründe haben. Meistens kommen solche Menschen aus einer Familie, in der das Schwierige als das Gute angesehen wurde. Solche Menschen handeln also aus Gewohnheit. Manchmal ist es aber auch eine religiöse Überzeugung, die Menschen dazu verführt, schwierige Dinge für sich zu wählen. Leid als Lebensplan, weil die Religion Leid als etwas Positives sieht. Es können aber auch andere Gruppierungen dazu beitragen, dass jemand sich und seinen Körper immer an Grenzen bringt. Diese Menschen brauchen dann regelrecht das Schwierige und dieses Schwierige zum überwinden, um sich gut zu fühlen. Darunter geht nichts. Darunter fühlen sie sich nicht lebendig. Der Stress schüttet Botenstoffe aus, die dazu führen, dass man sich gut fühlt und irgendwann wird man von so einem hohen Stresspegel abhängig, bis man zusammen bricht.“
Kryon: „Aber wir denken, dass unsere Leser vornehmlich Leute sind, die das Angenehme mögen und daher es nicht so schwierig finden uns zu glauben, wenn wir von angenehmen Dingen reden und euch überzeugen wollen, diese angenehmen Dinge für eure Lebenswege Planung und Durchführung zu nehmen.“
Margret: „Was ist denn mit einer Entscheidung, die sich erst mal gut anfühlt – aus unterschiedlichen Gründen, aber im Nachhinein viel Stress und Gedankenfalten macht?
Kryon: „Weglassen! Der erste Impuls war dann einer, der über euren Kopf kommt und das ist dann eine Überzeugung, die nicht unbedingt mit euch übereinstimmt. Dass das so ist, erkennt ihr dann daran, dass es sich im Nachhinein als stressig anfühlt oder einfach unangenehm ist.“
Margret: „Ja, aber es gibt so viele Leute die sagen, das wirkliche Leben findet außerhalb der eigenen Komfortzone statt. Und man solle diese verlassen und über seinen Schatten, also über seine Ängste springen.“
Kryon: „Ihr springt sehr oft über eure Ängste! Es ist die Frage wie hoch die Angst ist und wie viel Widerstand ihr spürt. Bei etwas Widerstand, ist es ein Zeichen, dass ihr diesen überwinden könnt und dann etwas Gutes erlebt. Das merkt ihr aber dann schon noch, ob es etwas ist, was ihr einfach nur überwinden könnt und sollt, um etwas Gutes zu erleben. Oder ob euer Widerstand ein Zeichen dafür ist, dass ihr es lieber nicht tun sollt. Ihr müsst immer abwägen – mit eurem Kopf und mit euren Gefühlen. Ihr habt ein gutes Gespür dafür, ob etwas dran ist oder nicht. Angenommen, ihr habt euch schon seit langem gewünscht, eine Reise nach Australien zu machen. Aber ihr wollte da nicht alleine hin, sondern dachtet, wenn jemand Nettes mitkommt, euch begleitet, dann ist das für euch das Zeichen, dass ihr nach Australien reisen solltet.“
Abraham: „Ihr müsst euch vor Augen halten, dass es keinen festgelegten Lebensweg gibt. Also, auch wenn die Umstände günstig sind, ihr euch aber trotzdem entschließt, nicht zu reisen, macht das nichts! Das Universum und euer Höheres Ich sucht sich dann etwas anderes für euch aus. Es gibt viele Möglichkeiten im Leben. Ihr verpasst nichts und niemanden, wenn ihr zu etwas „Nein!“ sagt.“
Kryon: „Also, das Universum hat euch einen netten Australien-Reise-Partner geschickt. Ihr seid zuerst selig. Und dann merkt ihr, wie eure Stimmung ins Negative umschlägt. Und ihr könnt es nicht einordnen. Und denkt, dass das doch jetzt die ideale Voraussetzung ist, um nach Australien zu reisen und das Universum hat sich die Mühe gemacht, euch das vor die Nase zu setzen. Und nun seid ihr schlecht gelaunt und macht euch Vorwürfe. Zurecht?“
Margret: „Also, ich kenne das und denke dann auch: „Mensch! Margret! Jetzt mache doch mal.“ Aber irgendwie kann ich mich dann doch nicht überreden und bin dann wütend auf mich.“
Kryon: „Siehst du! Das liegt daran, dass du glaubst, wenn etwas scheinbar Ideales vor deiner Nase ist, dass das das ist, was du ergreifen musst. Müssen! Und wenn nicht, dann habt ihr eure Chance vertan.“
Abraham: „Doch so ist es nicht! Wenn ihr nicht fahrt, weil ihr im Nachhinein viele Bedenken, Ängste, Zweifel habt, dann seid ihr von eurem Höheren Ich gewarnt worden. Ihr könnt machen was ihr wollt, diese negative Stimmung wird bleiben, sobald ihr denkt: „Ich mache es doch!“ Darum ist es gut, in euch zu horchen und alles wahrzunehmen und nicht über eure eigenen Gefühle zu gehen. Oder noch schlimmer, aus falsch verstandener Liebe zu jemanden oder zu etwas, etwas zu machen, wo ihr nur Zweifel habt. Die Zweifel sind korrekt und ihr seid kein Held, wenn ihr gegen eure eigenen Zweifel und Bedenken handelt oder noch schlimmer, eure eigenen Gefühle dazu verdrängt oder verleugnet.“
Margret: „Aber es gibt doch so oft die Aussage, dass jemand behauptet, er hätte am Anfang viele Zweifel gehabt und jetzt ist er froh, dass er es doch gemacht hat.“
Kryon: „Wenn es im eigenen Leben ein Zwang ist oder eine Gewohnheit, gegen sich zu arbeiten, dann ist man froh, wieder etwas gegen sich getan zu haben. Man hat den inneren Schweinehund besiegt und ist darüber froh. Dabei ist der Schweinehund das eigene Höhere Ich, was einen warnt. Warum warnt es, obwohl die Umstände doch so toll und günstig aussehen?“
Abraham: „Weil das Höhere Ich von euch mehr