Daher hat der Body-Adiposity-Index (BAI) in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
Dieser Index berücksichtigt neben der Körperlänge auch den Hüftumfang mit der Formel:
BAI = (Hüftumfang in cm) / (Körperlänge in Meter)1,5 – 18 = prozentualer Körperfettanteil
Weitere Alternativen sind der Broca-Index, der Ponderal-Index und der Area-Mass-Index (AMI).
Ach was!
Hätten Sie gedacht, dass durchtrainierten Sportlehrern die Verbeamtung verweigert wurde, weil ihr BMI zu hoch war?
04 Das könnte Sie interessieren: Die Energiedichte
Wie satt wir nach einem Essen sind, hängt nicht von den Kalorien ab, die wir gegessen haben, sondern hauptsächlich vom Volumen.
Die Energiedichte besagt daher, wie viele Kalorien 100 Gramm Lebensmittel haben. Wer Lebensmittel mit einer niedrigen Energiedichte isst, wird von wenigen Kalorien satt und nimmt ab. Lebensmittel mit einer hohen Energiedichte, wie Croissants, Marzipan, Schokolade, Erdnüsse oder Kartoffelchips, machen einfach nicht satt, haben aber sehr viele Kalorien. Kartoffeln, Hähnchenbrustfilet, Seelachs oder Krabben haben eine geringe Energiedichte. Dass Kartoffeln zu den empfohlenen Lebensmitteln mit einer geringen Energiedichte gehören, mag Sie vielleicht verwundern, aber Kartoffeln machen satt. Und im Vergleich zu den Kartoffelchips oder den Pommes frites haben die normalen Salzkartoffeln gar nicht so viele Kalorien.
05 Welcher Esstyp sind Sie?
Wer bin ich, und wenn ja, warum esse ich so viel? Und damit kommen wir zu sehr wichtigen Fragen: Wann, wo und warum esse ich vom Falschen so viel? Welcher Esstyp bin ich? Die Antwort: „Typ Vielfraß“. Das ist im Grundsatz wahrscheinlich richtig, aber natürlich viel zu allgemein. Tatsächlich unterscheiden wir mindestens sechs unterschiedliche Esstypen. Diese Typen sind:
- diejenigen, die immer und zu jeder Zeit essen, - diejenigen, die aus Lust und mit Genuss essen, - diejenigen, die bei Stress und bei Aufregung essen, - diejenigen, die aus Frust und bei Sorgen essen, - diejenigen, die essen, um sich abzulenken, - diejenigen, die essen, um in eine gute Stimmung zu kommen.
Dabei ist zu bedenken, dass kein Esstyp allein vorkommt. Jeder von uns Übergewichtigen vereinigt zwei bis drei Esstypen in sich. Das, was uns am deutlichsten beschreibt, ist dann der vorherrschende Typ.
Vom Säuglingsalter an bestimmt das Essverhalten unseren Alltag. Die hektische Fütterung des Breis unter Zeitdruck, später der Zwang, den Teller leer zu essen, die Vollkorn-Bio-Kekse, die die anderen Kinder nicht mögen, das strenge Verbot, Cola zu trinken, der Kindergeburtstag, zu dem man in ein Fast-Food-Restaurant abgeschoben wurde, die Schokolade, die man als Belohnung bekommen hat, und vieles mehr beeinflussen uns ein Leben lang. Essen ist ein Urbedürfnis, Essen entscheidet über Leben oder Sterben. Nichts, aber auch gar nichts, das mit dem Essen zu tun hat, ist für uns unwichtig. Daher reagieren wir bei seelischen Problemen auch immer in irgendeiner Form mit Essstörungen. Wir essen zu viel, wir essen zu wenig, wir essen zu oft oder „bewusst“ das Falsche. Mit Beginn der Pubertät wird das Essverhalten immer mehr von äußeren Reizen bestimmt. Hunger, ein normaler Grund, um zu essen, wird immer mehr von Faktoren wie Lust, Frust, Angst, Langeweile oder Stress abgelöst.
Alle Menschen werden von solchen Faktoren bestimmt, aber besonders die, die zu dick oder zu dünn sind.
Wegen der Dominanz dieser Verhaltensmuster ist es sehr schwer, diese Strukturen aufzubrechen. Aber es ist möglich! Und auch nötig, um erfolgreich abzunehmen. Ein erster und sehr wichtiger Schritt ist das Erkennen des eigenen Esstyps.
06 Der Spontanesser
Beginnen wir mit dem Typ, der immer und zu jeder Zeit essen kann und es, darin unterscheidet er sich von den weniger Dicken, auch tut. Diese bedauernswerten Typen können an keiner Würstchenbude vorbeigehen, ohne auf die Schnelle den halben Tagesbedarf an Kalorien zu essen (und den gesamten Tagesbedarf an Fett). Fragt man diesen Typ am Abend, was er oder sie den Tag über gegessen hat, sind diese Nebenmahlzeiten meistens schon vergessen. Weitere Eigenschaften dieser Spontanesser: Sie essen oft im Stehen und aus der Hand. Sie warten nicht gerne auf das Essen, erledigen während des Essens noch andere Sachen (Computerarbeit, Autofahren, Fernsehen, Bügeln) und essen auch zu Hause gerne zwischendurch. Bei jedem Gang in die Küche wird zwanghaft der Kühlschrank geöffnet und meistens auch etwas herausgenommen. Dieser Typ ist immer mit irgendetwas beschäftigt, immer in Eile und hat eigentlich keine Zeit, um in Ruhe zu essen. Denn auf das Essen an sich und das, was er isst, verschwendet er oder sie nicht viel Aufmerksamkeit. Ein Genussesser ist dieser Typ jedenfalls nicht. Schade eigentlich, denn die haben zumindest Freude beim Dickwerden.
Wenn Sie also zu den Dicken gehören, die so nebenbei ihre Fettpolster angesetzt haben, beachten Sie die folgenden Hinweise:
• Essen kann etwas sehr Schönes sein. Darum: Bewusst essen! Achten Sie darauf, wann Sie essen, wo Sie essen und was Sie essen.
• Machen Sie das Essen zu einer der wichtigsten Beschäftigungen des Tages. Das fällt dann besonders schwer, wenn Sie zu diesem Typ gehören. Besonders, wenn Sie abnehmen wollen, sollte die Lust und der Spaß am Essen wieder neu entdeckt werden. Dazu gehört auch die Qualität der Speisen.
• Essen Sie nur zu festen Zeiten und sonst nichts oder, als Alternative, nur wenn Sie wirklich hungrig sind. Dann aber nicht Appetit oder die Lust, etwas zu essen, mit echtem Hunger verwechseln. In der Regel hat man nur zweimal am Tag wirklich ein echtes Hungergefühl.
• Notieren Sie sich jeden Bissen, den Sie essen, wann Sie ihn essen und wo Sie ihn essen.
• Essen Sie nichts, absolut gar nichts, mit der Hand. Auch nicht das Käsebrot. Wer alles mit Messer, Gabel und Löffel isst, verzichtet auf Fast Food, Schokolade und belegte Brote oder isst diese zumindest langsamer und achtsamer.
• Essen Sie langsam und bewusst. Planen Sie großzügig eine gewisse Zeit ein, die Sie mindestens für das Essen von Frühstück, Mittagessen und Abendbrot einhalten sollten.
• Essen Sie nicht im Auto (wie auch, mit Messer und Gabel?), nicht am Schreibtisch, auf dem Sofa, im Bett und beim Fernsehen. Essen Sie immer an einem Esstisch.
07 Der Genussesser
Dieser Typ kennt „la dolce vita“, das süße Leben. Lebensqualität ist für ihn auch Lebensmittelqualität. Und wenn er vor Erreichen des 70. Lebensjahres dem Übergewicht Rechnung trägt und sein Dasein auf der Erde beendet, hat er vielleicht mehr schöne Stunden erlebt als so mancher Hundertjährige.
Wenn dieser Typ überhaupt zu dick ist. Denn was nicht schmeckt, wird nicht gegessen. Außerdem verhindert oft die Qualität und die Auswahl der Speisen das Dickwerden. Wer mit Genuss isst, isst langsam. Und wer langsam isst, ist früher satt. Dieser Typ möchte gern länger etwas von dem schönen Essen haben. Warum auch eine angenehme Situation vorzeitig beenden?
Wenn dieser Typ aber süße und fetthaltige Speisen besonders liebt und für das Dickwerden prädestiniert ist, bekommt auch er Probleme mit dem Gewicht.
Wenn Sie zu diesem Typ gehören, beachten Sie die folgenden Hinweise:
Achten Sie besonders auf die Kalorien. Nicht nur in der gehobenen Gastronomie stecken die Kalorien oft in den Soßen und im Nachtisch. Lassen Sie sich die Soße in einem extra Gefäß servieren und nehmen Sie dann nur sehr wenig davon. Wenn Sie dann noch vor dem Essen auf das billige Brot und nach dem Essen auf Käseplatte, Crêpe Suzette oder Eis mit heißen Kirschen verzichten, dann verzichten Sie unter Umständen auf mehr als die Hälfte aller Kalorien, die man Ihnen an diesem Abend vorgesetzt hat.
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