Durch Analysen des eigenen Verhaltens, durch die Aufzeichnungen im eigenen magischen Tagebuch (bzw. Buch der Schatten) und durch praktische divinatorische und energetisch imaginative Arbeiten, kann man sich ein Selbstbildnis erstellen, welche minimale Beeinflussungen vom Ego erfährt.
Einfacher kann es natürlich sein, wenn man eine fremde Person konsultiert. Es ist ohne Weiteres möglich, dass man von einer fremden Person energetisch bereist wird. Egal, ob es nun um die archetypische Ebene der Anteile geht, die energetische oder die seelische. Zwar existiert auch hier das Risiko, dass die Bildsprache des Reisenden fehlerhaft ist, doch irgendwo muss man auch Vertrauen aufbauen. So wie es in der Psychologie keine 08/15 Lösungen gibt – bzw. geben sollte – so gibt es sie auch nicht in der Magie und in der magischen Evolution.
Gleichzeitig ist es auch sinnig, für sich selbst eine Art „Anteilsfundament“ oder auch ein „Anteilsdogma“ zu erstellen. Da man auf etwas „Festem“ besser bauen kann, als auf „Sand“ oder „Wasser“, bietet sich im Vorfeld eine klärende Arbeit an, in der das eigene Unterbewusstsein (und wahrscheinlich auch ein paar Fragmente des Tagesbewusstseins und des Egos) eine gewisse Gesamtzahl in Bezug auf die Anteile definiert. Diese Definition ist für die energetische Ebene nicht zwingend nötig, da man hier die bestehenden Konzepte der Haupt- und Nebenchakren bzw. der Energiekörper verwenden kann. Hier gibt es eine übersichtliche Anzahl, welche man – wenn man will – auch als ein „Anteilsdogma“ sehen kann. Bei der gedanklichen bzw. psychologischen Ebene ist dies nicht so einfach. Wie viele Anteile hat man in sich? Wie viele „Herzen“ schlagen in der Brust bzw. wie viele „Stimmen“ hört man im Normalfall? Natürlich kann man hier die klassischen Archetypen als Fundament oder Dogma nehmen. Man kann sich aber auch „neue Charaktere“ erschaffen, die dann wieder eine Nuance individueller sind. Möglich ist alles. Man kann seine Anteile auf der gedanklichen bzw. psychologischen Ebene mit Götternamen versehen, mit profanen Namen oder mit den Bezeichnungen, die C.G. Jung wählte.
Hier kommt es auf die eigene Arbeitsweise an. Wenn man bereits fest mit einem entsprechenden Panthea verbunden ist, sollte man sogar die entsprechenden Götter bzw. Göttinnen nehmen. Wenn man eher mit der klassischen Psychologie bzw. Psychotherapie befreundet ist, bieten sich die Archetypen von Jung an. Doch auch ein großer Bekanntenkreis, die Namen von Filmcharakteren oder rein fiktive Namen, die man entweder toll oder doof findet, können Verwendung finden. Bei rein fiktiven Namen sollte man sich aber eine sehr gute Übersicht erschaffen, um nicht irgendwann zu vergessen, welche Buchstabenkombination für welchen Charakterzug bzw. Anteil steht. Die Praxis zeigt, dass „gängige Namen“, die jedoch nichts mit dem realen Bekanntenkreis zu tun haben, sehr einfach sind. Diese Namen können sich teilweise aber auf die eigenen Vorstellungen des Egos beziehen. Wenn man für sich z. B. einen sehr religiösen Anteil definieren will und ein Mann ist, kann man die Namen „Jesus“ oder „Christian“ verwenden. Als Frau wäre Maria oder Eva möglich. Alles ist hier möglich, wobei man darauf achten sollte, ob man mit deutlichen Bewertungen arbeitet. Einige Namen haben – je nach Generation – einen deutlichen „Unterton“ sowie Detlef, Kevin, Mandy, Chantal oder Jacqueline bzw. Schakelline (ja, so geschrieben). Viele Namen rufen Assoziationsketten hervor – positive, wie negative – sodass man bewusst schauen sollte, welche Namen man für seine Anteile wählt. Um kein vollkommenes und unübersichtliches Konstrukt zu kreieren, sollte man seine „namentlichen Anteile“ begrenzen. Hierbei kann man natürlich selbst entscheiden, wo die Obergrenze liegt. Doch man muss reflektiert an diese Arbeit gehen, denn eine Anteilsgruppe von 20 oder 30 „Personen“ wird kaum zu überschauen sein. Doch es sollten auch mehr als 2-3 „Personen“ sein. Die Praxis zeigt, dass ein Minimum von 5 „Personen“ und ein Maximum von 12 „Personen“ ohne Weiteres zu händeln sind.
Wenn man sich einmal einen „persönlichen Anteilskreis“ erstellt hat, kann man durch verschiedene Arbeitsweisen sehr gezielte Selbstanalysen und Evolutionssprünge machen.
Die jeweiligen Arbeitsweisen sind hier mannigfach. Man kann sich auf der Astralebene eine echte „Beratungstruppe“ erschaffen, die entweder so agiert, dass alle Anteile wie Ratgeber oder Mentoren funktionieren, oder dass man mit den eigenen Anteilen eine Therapiegruppe bzw. einen „Stuhlkreis“ bildet. Jeder muss natürlich selbst schauen, in welche Richtung die eigenen Charakterzüge und Ausprägungen tendieren. Wenn man eine „Selbsthilfegruppe“, die in einem „Stuhlkreis“ sitzt, als lächerlich erachtet, sollte man natürlich ein anderes Szenario kreieren. Jeder Mensch ist anders. Während der eine Charakter eher Ratschläge annehmen kann, wenn diese militärisch und streng hierarchisch als Befehle ausgegeben werden, wird der andere Mensch eher eine Unterweisung akzeptieren, die sanft und freundschaftlich transportiert wird.
Doch alles wird sinnlos bleiben, wenn ich nicht einen groben Überblick über meine „ganzen Anteile“ habe. Auf der Ebene der Chakren und der Energiekörper, sowie auf der Ebene der Archetypen bzw. der eigenen Gedanken, kann man hier selbst kreativ sein und eine entsprechende Anzahl definieren. Auf der Seelenebene sieht dies schon ganz anders aus. Auf der Seelenebene kann es so viele Anteile geben, dass das Tagesbewusstsein noch nicht einmal einen groben Überblick besitzt. Dies ist jedoch ein fundamentales Problem, denn um gezielt und bewusst zu arbeiten, benötigt das Tagesbewusstsein gewisse Parameter. Sicher, man kann auch in diesem Fall wieder die Astralebene aufsuchen und ein entsprechendes Szenario schaffen. Man würde hierzu letztlich nur eine astrale Tür benötigen, die – gemäß einer vorher verfassten und individuellen Definition – zu einem „Ort“ führt, an dem man auf seine Seelenanteile treffen kann. OK. Dies funktioniert, wenn man hinter der Tür einen einzelnen Raum erwartet – oder auch „bekommt“ – in welchem 5-10 Seelenanteile in freudiger Erwartung ausharren. Die Tür öffnet sich und alle heißen das Tagesbewusstsein willkommen und stellen sich bereitwillig und zu 100% in den Dienst des inkarnierten Menschen.
Schöne Idee, leider jedoch vollkommen utopisch und sehr weit von der „kosmischen Realität“ entfernt. Zwar wird es immer wieder Menschen (und auch Autoren) geben, die genau ein solches Vorgehen propagieren, doch spiegelt dies eher eine sehr naive Egovorstellung wieder. Gerade wenn es um die Seelenanteile geht – also um die energetischen Fragmente seines kosmischen Seins, die primär diskarniert sind – kann es passieren, dass man durch besagte Tür in ein gefülltes Fußballstation gerät. OK, das ist jetzt wirklich übertrieben, doch es kann ohne Weiteres sein, dass einen weit über 100 verschiedene Energiesignaturen „erwarten“. Nicht alle werden eine „freudige Überraschung“ zeigen. Auch aggressive Tendenzen sind ohne Weiteres möglich, da man nicht den Fehler machen sollte zu glauben, dass alle diskarnierten Anteile zu 100% über alle anderen Anteile (auch diejenigen die inkarniert sind) bescheid wüssten. Gerade unter dem Gesichtspunkt der Dualität wird man auf eigene Anteile stoßen, die dem eigenen Charakter gegenüber absolut konträr agieren. Daher ist es absolut essenziell sich auf in Bezug auf die Seelenebene ein „Anteilsfundament“ zu erschaffen bzw. vorher bewusst zu begrenzen, mit wie vielen „Hauptanteilen“ man arbeiten will. Man kann hier das Bild der „Matrjoschka“ verwendet, der Puppe, die in sich jeweils ein kleineres Abbild von sich selbst verbirgt. Wenn man nach diesem Prinzip arbeiten kann und will, ist es möglich, sich ein verwendbares „Anteilsfundament“ zu erschaffen, welches immer noch eine gute Übersicht bietet, gleichzeitig aber auch ein hohes Maß an Komplexität erlaubt. Je nach eigener Vorliebe, kann man das Bild der Matrjoschka adaptieren und natürlich auch verändern. Es muss keine Holzpuppe sein. Es kann ein ganzes Sternensystem, eine geometrische Figur, ein Hochhaus mit Mitarbeitern oder auch ein Raumschiff mit einer Kommandostruktur sein. Erlaubt ist, was dem Tagesbewusstsein die kreative Freiheit lässt und gleichzeitig eine Begrenzung einer möglichen Anzahl beinhaltet.
Ich will hierfür mal ein kleines Beispiel ausführen, ein Beispiel, welches sich auch wieder auf die Astralebene bezieht und auf ein selbst erschaffenes Szenario. In diesem Beispiel muss man sich ein eigenes Dogma erstellen, ein Anteilsdogma, sodass das Bewusstsein auch eine Klassifizierung vornehmen kann und nicht mit gigantischen „Anteilsdimensionen“ überschwemmt wird. Da man die Frage „Wie viele Anteile hat der Mensch?“ vom Bewusstsein her nicht beantworten kann, muss man via eigener Bildsprache und bewusster