Es ist die „göttliche Matrix“, in der alles mit allem verbunden ist, sodass jedes Existenzsystem eine Wechselwirkung mit einem anderen eingeht. Wenn man so will, ist alles ein großes Uhrwerk, in dem jedes Rädchen – und sei es auch noch so klein – eine essenzielle Rolle spielt. Wenn man diese Analogie in eine religiöse Richtung ausbreiten will, kann man sagen, dass Gott in diesem Fall die gesamte Uhr ist. D. h., Gott ist auch das Uhrwerk, welches aus unzähligen Anteilen besteht. So ist jede inkarnierte und diskarnierte Energie ein Fragment Gottes und selbst jedes „Ding“ (egal, ob man nun für Ding „Gedanke“, „Atom“, „Baum“, „Fixstern“, „String“, „Quark“ oder „Strich-auf-einem-Blatt-Papier“ wählt) ist Gott. Die Theorie der Anteile dient hier zur Erklärung. Man kann hier unendlich viele Begriffe, Ideen, Theorien, Behauptungen, Hypothesen oder Ansichten verwenden – letztlich wird immer dasselbe erklärt.
Ob es nun die energetischen Körper sind, die Chakren, die Elemente, die Sternzeichen, die Planeten, die Sephiroth und Qlippoth des Etz Chajim oder sonst eine abstrakte, magische Weltanschauung. Alle enden in der Unität, in welcher alles eins ist. Selbst wenn man nun als Analogie eine Düne nimmt, wo die oberste Schicht Sand, die sichtbare Welt ist, müsste man auch die Sandkörner der „inneren Schichten“ und letztlich der ganzen Wüste berücksichtigten. Zwar ist eine Düne recht groß und auch beweglich, doch ist sie ein Teil der Wüste selbst. Man könnte auch einen Eisberg nehmen, der im Meer schwimmt. Das sichtbare Eis wäre hier die physische Existenz, das nicht sichtbare Eis – da es im Inneren oder unter der Wasseroberfläche ist – wäre die energetische Existenz und das Wasser – woraus das Meer und der Eisberg bestehen – wäre wieder die kosmische Entität, die man mit der Vokabel „Gott“ versehen kann.
Dies alles ist zwar eine nette „Bildsymbolik“, doch oft kann man diese nicht 1:1 in der eigenen Praxis verwenden. Klar, man besitzt ein gigantisches, schöpferisches Potenzial, das man auf der einen Seite in die Welt der Fantasie oder des Märchens drücken kann, auf der anderen Seite aber als eine essenzielle Säule der eigenen magischen Evolution sehen muss. Gerade wenn es um Arbeiten auf der Astralebene geht, wo die eigene Fantasie das Limit ist. Wenn ich mich reflektieren will, wenn ich an mir arbeiten will, kann ich auf der Astralebene entsprechende „Welten“ oder „Übungsszenarien“ kreieren. Egal, ob ich nun meine Chakren bereisen will, meine Energiekörper sehen will oder einen allgemeinen Kontakt zu meinen höheren Anteilen aufnehmen will. Die Astralebene ist hierfür perfekt. In Bezug auf die eigenen Anteile und die entsprechenden Arbeiten kann man sagen, dass man mit der Zeit (und mit disziplinierter Arbeit) deutliche Veränderung sehen kann. Diese Veränderung bezieht sich nicht nur auf den eigenen Energiehaushalt, sondern auch auf das innere und äußere Verhalten, d. h., es können charakterliche Umgestaltungen erfolgen genauso wie eine Transformation, die sich auf das eigene Umfeld bezieht. Vielleicht ist es „nur“ ein neuer Arbeitsplatz, vielleicht ist es aber auch ein vollständig neuer „Freundeskreis“. Wichtig ist hier eine stetige Selbstreflexion, sodass man sich analytisch und interaktiv verstehen kann.
Da der physische Körper und das Tagesbewusstsein essenzielle Übermittler in den Arbeiten mit den Anteilen sind, darf man nicht die eigenen Mental- und Emotionalstrukturen vergessen. Gerade eine emotionale Verbindung kann oft die entscheidende Energie mit sich bringen. Hierzu müssen natürlich die jeweiligen Grundbedürfnisse gedeckt sein, denn wer täglich um das Überleben oder um Nahrung kämpft, wird kaum Zeit haben, sich intensiv mit der Kontaktierung seiner Anteile auseinander zusetzen. Nur wenn man auf der physischen Ebene soweit „Ruhe und Ordnung“ (für sich und in seinen Parametern) geschaffen hat, kann man beginnen, energetisch nach den eigenen, verschiedenen Anteilen zu suchen.
Je mehr Anteile ich von mir Kontaktieren und sogar aktiv integrieren kann, desto deutlicher werde ich mich verändern. Man wird Stück für Stück zu einem anderen Menschen werden, einem Menschen, der sich auf das Ziel „Adam Kadmon“ (der erste Mensch aber auch Synonym für einen „perfekten, göttlichen Menschen“) zubewegt. Schon weit „vorher“ kann man in das Große Werk eintreten, in die kosmischen Arbeiten, die das Sein bedingen und lenken. Hier kann man sehr schön das Bild der Vollständigkeit wählen. Je vollkommener oder ungeteilter mein „Gesamt-Ich“ ist, desto klarer und intensiver kann ich im Kosmos bzw. im Sein agieren. Je fragmentierter ich bin, desto kleiner wird meine Aufgabe ausfallen. Man kann es auch damit vergleichen, dass man verschiedene Aufgaben definitiv nicht erfüllen kann, wenn man auf der körperlichen Ebene nicht auf all seine „Anteile“ (Arme, Hände, Beine, Füße etc.) zugreifen kann, bzw. wenn diese Anteile fortgenommen wurden. Zwar würden Arme und Beine noch existieren, doch man kann sie nicht mehr steuern. Im schlimmsten Fall würden sie sogar ein Eigenleben entwickeln und gegen den Körper bzw. gegen ihre Ganzheit vorgehen.
Daher muss man zusammenfassend sagen, dass eine reflektierte Arbeit mit den Anteilen eines der wichtigsten, magischen Arbeitsziele sein muss. Erst wenn man sich Ebene für Ebene erkannt, verstanden und kontaktiert hat, kann man beginnen, im Kosmos zu agieren. Ferner birgt die Arbeit mit den eigenen Anteilen (egal, ob es nun die höheren oder auch die niedrigeren Anteile sind) ein gigantisches Potenzial, welches den Erkenntnishorizont des magischen Menschen um ein Vielfaches erweitern kann.
Doch welche Werkzeuge kann man denn verwenden, um nun mit seinen Anteilen in Kontakt zu treten? Was für Hilfsmittel gibt es und wie sehr kann sich das Tagesbewusstsein auf diese Ergebnisse verlassen? Gute Fragen! Im Folgenden werde ich ein paar praktische Arbeiten vorstellen bzw. umschreiben, die man hier verwenden kann, um mit seinen Anteilen in Kontakt zu treten.
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Werkzeuge und Hilfsmittel
Die sinnigste und effektivste Methode ist eine individuelle Astralarbeit. Im Grunde muss man „nur“ in seinen inneren Tempel gehen, dort ein neues Portal erschaffen und definieren, dass man, wenn man durch dieses Portal tritt, auf einer Ebene ist, die als Kontaktebene zu den eigenen Anteilen fungiert. Wenn man will, kann man hier noch ein paar Spezifikationen machen und im Vorfeld definieren, dass diese Ebene primär für die psychischen bzw. archetypischen Anteile fungieren soll. Um dann auch mit den energetischen Anteilen (u.a. den Chakren oder Energiekörpern) arbeiten zu können, oder auch mit den seelischen Anteilen, kann man hier weitere Portale erschaffen, sodass man – ähnlich einer Baumstruktur – auf der astralen Ebene operieren kann. Doch auch wenn diese Arbeit einfach und sinnig ist, muss man sie dennoch kritisch betrachten. Da man mit dem eigenen Tagesbewusstsein arbeitet, besteht hier natürlich die Gefahr, dass das Ego sich ein paar fantasievolle Dinge ausmalt. Schnell hat man ein gigantisches Potenzial im eigenen Chakrensystem, obwohl die energetische Realität von Blockaden wimmelt.
So muss man überlegen, welche „Sicherungsmaßnahmen“ möglich sind, denn auch ein reflektierter, bewusster und magischer Mensch, kann durch sein Ego aufs Glatteis geführt werden. So bieten sich Kombinationsarbeiten an, Kombinationsarbeiten, die z. B. divinatorische Systeme mit meditativen bzw. astralen Praktiken verknüpfen. Wenn man z. B. mit den Tarotkarten einen echten „Seelenspiegel“ – oder