Samenraub und wahre Liebe. Benno Wunder. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Benno Wunder
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753192000
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sei, fragte ein Passant, der ihm zusah.

      Nein, nein, er habe an die Schule gedacht und nicht auf den Bordstein geachtet, antwortete Siegfried. Er sei okay.

      Zuhause wollte er einen kleinen Unfall vortäuschen. Hinkend betrat er die Wohnung und rief: „Mama“. Eine Antwort bekam er nicht, fand jedoch einen Zettel mit der Nachricht: „Bin bei Maria, komme spät. Salat im Kühlschrank.“ Erleichtert atmete er tief durch und hörte auf zu hinken; diese Finte konnte er für einen anderen Abend aufheben.

      Bevor er zu Isabel ging, hatte er ein Salamibrot gegessen; das war eindeutig nicht genug bis morgen früh. Er nahm eine Scheibe von dem geschnittenen Roggenmischbrot, das er gestern gekauft hatte, und schmierte eine dicke Schicht Frischkäse mit Kräutern darauf. Gierig biss er hinein. Es schmeckte lecker und passte gut zu dem mit French Dressing gewürzten Salat aus geriebenen Karotten, Zucchini und Kopfsalat. Seinen Durst löschte er mit einem halben Liter Leitungswasser.

      Im Bett schwirrten geile Gedanken an Isabel durch seinen Kopf. Was für eine super Frau, hübsch und definitiv keine Zicke. Dass sie mit vierunddreißig Jahren doppelt so alt war wie er, spielte keine Rolle. Vielleicht würde sie sich wieder auf ihn setzten und ihn dieses wunderschöne Gefühl erleben lassen. Das wäre fantastisch. Ob es außer dem Menschen eine andere Tierart gibt, bei der die Frau den Mann fickt, sinnierte er. Nein, die Weibchen präsentieren ihre Vulva, nur die Männchen ficken. Leise Zweifel meldeten sich. Hatte er nicht gelesen, dass bei Bonobos die Weibchen aktiv am Sex teilnehmen? Er beschloss über dieses Thema zu recherchieren. In der Nacht träumte er von Bonobo Weibchen, die auf Bonobo Männchen ritten.

      Zwei Tage später klopfte er abends an Isabels Tür. Sie wartete seit über einer halben Stunde auf ihn und war ein bisschen sauer, dass er so spät kam. Jetzt ließ sie ihn warten. Erst nachdem er zum zweiten Mal klopfte, öffnete sie die Tür. Was sie sah, ließ sie lächeln, denn Siegfried trug eine Gitarre auf dem Rücken. Ob er ihr ein Lied vorspielen wolle, fragte sie.

      Nein, er habe seiner Mutter gesagt, er gehe Gitarre spielen zu seinem Freund Oliver. Aber heute habe er seinem Freund Bescheid gegeben, dass er nur zum Schein bei ihm sei; er solle bitte nicht zu ihm kommen oder nach ihm fragen.

      Nachdem er die Gitarre abgestellt hatte, drückte sie sich an seine Brust. Er schlang beide Arme fest um sie. Zärtlich küssten sie sich, dann stürmisch.

      Sie sei verschwitzt und wolle duschen, sagte sie, er solle mit ihr kommen. Hand in Hand gingen sie die Treppe hoch in ihre Wohnung und dort in ihr Schlafzimmer. Sie umarmten sich und sprachen von dem Glück sich gefunden zu haben. Sie öffnete seine Hose, er ihren Rock. Sie zog ihm seinen Pulli aus, er knöpfte ihre Bluse auf. Die restlichen Kleidungsstücke streiften beide selbst ab. Nackt liebkosten sie sich vor den Spiegeltüren, küssten die zarte frei gelegte Haut. Er war vernarrt in ihre weichen Brüste. Ihr gefielen seine muskulösen Beine, die Beine eines trainierten Fußballers. Als er sich mit Händen und Augen weiter nach unten wagte, stutzte er. Dass sie keine Schamhaare trug, war ihm vor drei Tagen gar nicht aufgefallen.

      Ob ihm ihre Muschi gefalle, fragte sie.

      Ja, sehr, antwortete er.

      Wenn die Haare fehlten, sei Muschi der falsche Ausdruck, meinte sie. Eine nackte Muschi sei wie eine Tulpe.

      Ob er ihre Tulpe küssen dürfe, fragte er.

      Zuerst wolle sie duschen, antwortete sie freundlich aber bestimmt. Auf dem Weg zur Duschkabine in ihrem Badezimmer erklärte sie ihm, sie entferne ihre Schamhaare, weil die ihr unhygienisch vorkämen.

      Wenn das so ist, wolle er auch seine Schamhaare loswerden.

      Schmunzelnd schlug sie vor, ihm mit ihrem Ladyshaver zur Hand zu gehen.

      Er lachte, ja bitte.

      Mit einem Schubs schickte sie ihn in die Duschkabine. Er solle das Wasser laufen lassen, bis es angenehm warm fließe.

      Er prüfte die Wassertemperatur mit der Hand. Nach ein paar Sekunden sagte er, es sei jetzt okay.

      Sie steckte ihre Haare hoch und bedeckte sie mit einer Duschhaube; dann stieg sie zu ihm. Lächelnd drückte sie sich an ihn, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn.

      Ihr weicher Busen an seiner Brust wühlte ihn auf. Er schämte sich für seinen ‚kleinen Freund‘, der sich aufrichtete. „Entschuldige bitte“, sagte er.

      Isabel lachte. Dafür müsse er sich nicht entschuldigen. Im Gegenteil, eine Frau wolle sehen, dass sie ihren Geliebten errege.

      Nach diesen ermunternden Worten fasste er wollüstig an ihren Po.

      Sie nahm die Flasche mit Flüssigseife, gab eine kleine Menge in die Mulde ihrer linken Hand und von dort auf seine Brust und seine Schultern; danach seifte sie seine Achselhöhlen, den Rücken und den Po ein, und zum Schluss den Penis. Mit einem Kuss und den Worten, jetzt sei er an der Reihe, gab sie ihm die Seifenflasche. Zärtlich wiederholte er auf ihrem Körper, was er von ihr erfahren hatte. Ihre warme Haut zu berühren war so schön wie von Isabel berührt zu werden. Ob es auch für sie schön sei, fragte er. Sie stöhnte wohlig „oh ja“ und wiederholte, was sie ihm schon mehrmals gesagt hatte: Er habe magische Hände. Sich küssend und drückend blieben sie unter den warmen Wasserstrahlen stehen, bis Isabel „genug“ sagte und den Mischwasserhahn ausstellte. Mit weichen Frotteetüchern trockneten sie sich gegenseitig ab. Lächelnd nahm sie seine Hand und führte ihn zu ihrem Bett.

      Ob er jetzt ihre Tulpe küssen dürfe, fragte er.

      Ja bitte, antwortete sie. Ohne zu zögern legte sie sich auf den Rücken und öffnete ihre Beine.

      Er tauchte hinab. Wie benommen starrte er auf diese Blüte. Das Bild einer Vulva hatte er bereits auf seriösen medizinischen Seiten im Internet gesehen, aber noch nie die zarte Wärme gefühlt. Dankbar küsste er die Blütenblätter und den Stempel.

      Das könne er sehr gut, lobte sie ihn. Während er von ihrem Lob angespornt weiter küsste, fragte sie ihn, wie lange er heute bleiben könne.

      Ein Blick auf seine Uhr ließ ihn seufzen, höchstens noch zehn Minuten. Ob sie sich wieder auf ihn setze.

      Nein, heute wolle sie eine andere Stellung mit ihm ausprobieren. Geschickt rollte sie ein Kondom über seinen Penis. Nachdem sie geprüft hatte, ob das Kondom gut saß, kniete sie sich breitbeinig auf ihr Bett. Von hinten sei ihre Lieblingsstellung; er solle langsam und zart beginnen. Mann, war das aufregend. Um seine Erregung zu zügeln, dachte er an seine Mutter.

      Die Erlösung kam ihm vor wie ein explodierendes Duett; Isabel schrie vor Glück, und er schrie mit ihr. Erschöpft ließ er sich mit seiner Liebsten zur Seite fallen. Solch gewaltige Reize hatte er noch nicht erlebt. Was für eine wunderbare Frau. Danke, sagte er; dankbar setzte er zarte Küsse auf ihren Rücken.

      Sie drehte sich zu ihm um und suchte seine Lippen. Sie müsse ihm danken für die Lust, die er in ihr entfacht habe. Während sie das Kondom von seinem Penis rollte und am offenen Ende verknotete, erklärte sie ihm, wie wichtig ein raffiniertes Vorspiel für sie sei, und das gelte für die meisten Frauen. Wenn ein Mann einfach drauflos vögle, komme er zum Orgasmus, nicht aber seine Partnerin.

      Zusammen gingen sie in ihr Badezimmer und wuschen sich mit feuchten Tüchern. Siegfried kaute an dem Wort raffiniert. Was sie mit raffiniert meine, fragte er.

      Das Vorspiel sei heute schon ganz schön raffiniert gewesen, lobte sie ihn. Aber sie könnten nicht jedes Mal auf die gleiche Weise beginnen; das würde schnell langweilig werden. Er solle sich für morgen etwas einfallen lassen. Weil er sie unsicher anschaute, setzte sie hinzu, sie werde ihm auf die Sprünge helfen, keine Angst.

      Freude kehrte in sein Gesicht zurück. Lächelnd drückte er seine Liebste an sich und hielt sie fest, bis ein Blick auf seine Uhr ihn zur Eile trieb. Er sprang in seine Kleidung, schulterte seine Gitarre, gab Isabel einen Kuss und sagte, Ciao bis morgen.

      Gut gelaunt, mit dem Song Imagine von John Lennon auf den Lippen, machte er sich auf den Heimweg. Zuhause hing seine Mutter am Telefon. Das war ihm nicht unlieb. Er warf ihr ein leises „Hallo“ zu, ging