Ihre Leiber waren heiß, waren nass, sie klatschten in einem ungleichen Rhythmus aufeinander. Es war ihnen gleich, es konnte weder zu hart noch zu schnell noch zu tief sein. Es schien sogar so, dass alles zu wenig war, sie mussten sich anstrengen, um ihr Verlangen zufrieden zu stellen.
Desiths war geübt, was die Aufnahme eines anderen Geschlechts anging. Das hatte er Vynsu zugeraunt, während er sich selbst vorgedehnt und sich anschließend langsam auf Vynsus eingefettete Härte niedergelassen hatte. »Nicht zurückhalten, ich bin es gewohnt.« Nun flutschte sie ohne großen Wiederstand rein und raus, der anfängliche Schmerz war verschwunden, nur Wonne und Hitze waren geblieben. Vynsus Lider waren geschlossen, die Adern an seiner Schläfe traten zunehmend hervor. Sie hatten beide die Zähne gebleckt, Desiths Finger krallten sich in Vynsus riesige Brustmuskeln, während Vynsus Hände in Desiths Schenkeln vergraben waren.
Ganz wie erwartet war es ein heftiges, schnelles Vergnügen. Desith konnte spüren, wie Vynsu unter ihm vor Anspannung zu einem Felsen wurde, sein Glied pulsierte und wurde hart wie Stahl, je schneller Desith darauf ritt. Er rammte seinen Leib auf das Becken des Barbaren, ritt ihn mit einer rohen Leidenschaft, die an Wut grenzte. Schweiß lief ihm über die Stirn in die Augen, sein Hemd klebte feucht an seinem Rücken. Er war wie ein Krieger auf dem Schlachtfeld, blind vor Lust und Zorn, der einfach nicht wusste, wann es genug war.
Es gab keine Küsse, keine Liebkosungen, kein Streicheln. Nur nackte Haut auf nackter Haut, eine unerbittliche Härte in einer willigen Pforte, Schweiß, Grunzen und abgehackter Atem. Es klang und fühlte sich mehr an wie ein Kampf, Desiths Muskeln brannten, nicht nur der durchstoßene.
Vynsu kam schnell, krampfend und mit einem Brüllen, dabei bog er den Rücken durch und packte Desith bei der schmalen Taille, um ihn auf seine Lenden zu drücken und festzuhalten. Desith schob das Becken vor und zurück, nahm Vynsu wiegend, während dieser tief und süß und himmlisch in ihm steckte, fühlte seine prallen Hoden an seinem Hintern, und sein dickes Geschlecht, das sich pumpend in ihm ergoss.
»Ja«, keuchte er heiser, »…Vyn...«
Vynsu stieß Flüche aus, zuckte wie ein fetter Wels, den man aus dem Wasser gezogen und ans Ufer geworfen hatte.
Desith schmiegte das Becken enger an ihn, ergötzte sich an der Lust, die Vynsus Gesicht verzerrte und rot werden ließ. Noch eine Weile ritt er ihn weiter, aber der Barbar verlor schnell an Härte.
Schwer atmend lag er unter ihm, streichelte plötzlich Desiths Schenkel. Wohl ein Zeichen seiner Dankbarkeit, vielleicht sogar flüchtige Zuneigung. Das würde vergehen, wenn die hochtrabenden Gefühle des Höhepunktes abgeklungen waren.
»Vergieß dein weißes Gold aber nicht auf mir«, murmelte er nach einer Weile.
Desith nahm so viel Reizung mit, wie er konnte. Vynsus Geschlecht steckte tief in ihm, weich wie ein feuchter Aal. Ein schönes, prickelndes Gefühl, das wohltuender und belebender wirkte als jeder verdammte Kräutertee. Gleichwohl spürte er in seinem Kopf die Erschöpfung, aber der Berg der Lust war erklommen und es gab kein Zurück mehr.
Desith stieg von Vynsu runter, ließ sich dicht neben ihn auf den Pelz fallen und umfasste seine eigene gierige, tropfende Härte mit einer Hand. Er stellte ein Bein auf, umfasste seine Hoden, knetete sie, während er gleichzeitig sein Geschlecht mit einer fliegenden Faust bearbeitete.
Er spürte Vynsus Blick, der an seinem Gemächt klebte, aber natürlich kam der Barbar ihm nicht zur Hilfe, er sah einfach zu, mit einem Arm hinter dem Kopf als Stütze.
Sein Blick genügte vollkommen.
Desith verrieb seine eigenen Lusttropfen mit dem Daumen, stellte sich eine Zunge vor, die seine Spitze spielerisch umkreiste. Gleichzeitig spürte er, wie ihm Vynsus warmer Samen aus der Pforte floss, und wurde von einer Woge purer Begierde davongetragen. Als er kam, bespritzte er nur sich selbst, aber die Menge an vergossenem, weißem Gold machte deutlich, wie viel Druck nach zwei Jahren erzwungenem Zölibat auf ihm gelastet hatte.
Denn als er hinter Derrick her gewesen war, hatte er sich bestimmt nicht in irgendeinem Busch mal so eben schnell selbst Erleichterung verschafft. Er hatte gar nicht daran gedacht. Doch an jenem Abend dort in Vynsus Zelt, hatte sein Körper regelrecht danach geschrien, sich zu vereinigen.
Und er hatte es bekommen.
»Na«, keuchte er atemlos und sah wölfisch zu Vynsu auf. »War doch gar nicht so schlecht, oder?«
Vynsu hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und lachte recht zufrieden in sich hinein.
Kapitel 11
Vynsu hatte Alpträume. Seine Glieder zuckten leicht, ein raues Stöhnen steckte in seiner Kehle, er schwitzte. Desith wurde von der Unruhe im Bett wach und hob die schweren Lider.
Die Kerzen brannten noch, warfen flimmernde Schatten von den Möbeln an die Zeltinnenwände, draußen war es dunkel und stille, tiefste Nacht.
Sie waren irgendwann ins Lager gekrochen, noch halbnackt, nur dürftig gesäubert. Vynsu hatte höflich versucht, Desith in sein eigenes Zelt zu schicken, aber Desith hatte die freundlichen Bitten überhört und sich gähnend in die Felle geworfen. Er hatte Vynsus Zögern und Unsicherheit bemerkt, ihn jedoch mit seiner Selbstverständlichkeit, mit der er sich in dessen persönlichen Raum drängte, schachmatt gesetzt.
Natürlich lagen sie nicht engumschlungen, plötzlich verliebt in den Laken, es herrschte gebührender Abstand, auch wenn das Lager schmal war. Schmal war Desith schließlich auch und konnte sich so dünn und lang wie eine Schlange machen, vor allem wenn er auf der Seite ruhte.
Trotzdem weckten ihn Vynsus Zuckungen.
Nicht zum ersten Mal wurde er von den Alpträumen gestört, die den Barbaren heimsuchten, hin und wieder war sein vertrautes Schnarchen von einem Stöhnen unterbrochen worden. Wimmern, Schweißausbrüche, zappelnde Gliedmaßen, als würde er im Schlaf gefoltert.
Desith drehte sich um. Sein Gespiele lag auf dem Rücken, nahm durch seine Breite mehr als die Hälfte der Bettstatt ein, das Gesicht nach oben gerichtet und die Hände locker auf Brust und Bauch liegend.
Das Fell hatte er nur bis zur Hüfte hochgezogen, braunvioletter Flaum war zu erspähen. Desith wusste nun zu gut, wie kratzig sich das krause Haar an seinem Geschlecht anfühlte, wenn er Vynsu ritt, und ihn überkam ein heißer Schauder purer Wonne, als er daran dachte. Ein feiner Schweißfilm schimmerte auf den Muskelbergen des Barbaren. Desith saugte den Anblick in diesem ungestörten Moment in sich auf und entdeckte einige Narben, die er zuvor, blind vor Verlangen, nicht beachtet hatte.
Vynsu war ein schöner Mann, das musste Desith zugeben. Es war ihm zuvor gleich gewesen, als er ihn verführt hatte. Da war es nicht um Anziehung gegangen. Aber jetzt, im Kerzenschein, während er schlief und der Alptraum dafür sorgte, dass all seine Muskeln angespannt waren, konnte Desith sich nicht sattsehen. Er hob eine Hand und strich mit den Fingerspitzen provozierend über den felsenharten Brustmuskel, der wohlgefällig unter seiner Berührung zuckte.
Er wollte ihn noch ein weiteres Mal besitzen. Wollte ihn brandmarken, ihm eine Kette und eine Leine anlegen und ihn zu seinem großen Gespielen machen, der zu jeder Zeit bereit sein musste, sein unersättliches Verlangen zu stillen. Er wollte ihn mit nach Hause nehmen und ihn zu seinem Eigen machen, als wäre er nur eine exotische, majestätische Kreatur, die er wie ein Haustier halten würde.
Ein schöner, verwegener Traum, der in seinen Lenden prickelte.
Desith stützte den Kopf auf einen Handballen, seine vom Liebesakt feucht gewordenen Haarspitzen hatten sich gekräuselt und kitzelten ihm nun im Gesicht. Sein hungriger Blick glitt genüsslich über Vynsus männliches, grobes Gesicht, über seine kräftige Kehle und den muskulösen Oberkörper. An einem Amulett, das mit einem Lederband um seinen Hals hing, blieben Desiths wandernde Augen kleben.
Es war golden und rund, aber nicht komplett ausgefüllt, wie eine handtellergroße, löchrige Münze. Sie zeigte vier Pferde, die im Kreis liefen. Die vier Pferde der Himmelsrichtungen.