Between the fronts. Alexandra Eck. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alexandra Eck
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754181126
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selbst gezüchtet. Den Marmorkuchen hab ich gemacht, probier mal«, prahlte Ava. Hinter Ava stellte Lena Verrenkungen an, die wohl bedeuten sollten, den Kuchen nicht zu essen. Warum das denn? Ich biss in ein Stück hinein, die Bäckerin schaute mich erwartungsvoll an: »Und?« Ich kaute auf dem Stück herum, dann kam mir ein bitterer Geschmack in den Mund, der von Salzgeschmack abgelöst wurde. Ich musste Husten. Ich konnte mir gerade noch verkneifen das Gesicht großartig zu verziehen. Der Kuchen war grauenhaft! Das konnte ich ihr aber unmöglich sagen. Was hatte sie da rein getan? War das da Tomate im Kuchen? »Sag schon, wie schmeckt er?«, drängte der Zwilling. »Es schmeckt interessant«, erklärte ich neutral. Lena prustete los und kugelte sich auf dem Boden vor Lachen. »Was ist daran so witzig?«, wollte Ava beleidigt wissen. »Was ist denn alles drinnen?«, versuchte ich sie abzulenken. Ihr Gesicht hellte sich zu einem vierzig Watt Lächeln auf. »Also … ich hab zuerst einen Grundteig gemacht, aus Öl, Mehl, Zucker, Eiern und Backpulver. Dann hab ich ihn verfeinert mit Kakao, Ingwer, einer Prise Salz, Limonen Saft, Lemongras und als Geheimzutat eine Chilichote«, zählte sie auf. Also keine Tomate sondern Chilli. »Das darfst du aber keinem weiter sagen«, beschwor sie mich. »Das würde ich auf keinen Fall machen«, erklärte ich feierlich. »Was wirst du auf keinen Fall machen?« Kevin tauchte hinter mir auf. »Sie …hihi …wird die geheime Zutat ….hahah.. vom weltbesten Kuchen ….hihih ….nicht verraten«, beantwortete Lena immer noch kichernd. »Willst du ein Stück?«, fragte Ava aufgeregt. Lena hinter ihr schüttelte den Kopf vehement. Kevins Augen wurden groß. »Ähhm…. Ich hab schon gefrühstückt, trotzdem danke!«, kam es wie aus der Pistole geschossen. »Warum isst keiner meinen Kuchen?«, fragte sich Ava grübelnd. »Biete doch Mr. Brand oder Miss. Winzler ein Stück an«, schlug Ballister Junior vor. Sie nickte. Als der Schulgong ertönte, packten die Mädchen ihre Sachen zusammen. Kevin und ich halfen ihnen, dann begaben wir uns in den Unterricht. »Du siehst ziemlich blass aus. Du hast von dem Kuchen gegessen, oder?«, vermutete er. »Ja, ich hätte wohl besser auf die Zeichen von Lena reagieren sollen.« »Oh ja. Ava ist wie eine Hexe, bei ihr kommt alles ins Essen«, erklärte er mir. Das entlockte mir ein Schmunzeln. »Wie eine Hexe sieht sie ja nicht gerade aus«, widersprach ich. »Sie ist halt eine moderne Hexe oder eine Giftmischerin«, sagte er. »Hexen haben etwas mit Magie zu tun, wir wollen uns aber der Physik zu wenden«, erklärte Mr. Dotterl unser Physik Lehrer. Er sperrte den Klassenraum auf und wartete mit dem eintreten, bis wir durch die Tür gegangen waren. Er sah aus wie ein verrückter Professor, Brille, Kittel und vom Kopf abstehende graue Haare. In seinem Unterricht war die Klasse meist unruhig, anders wie bei Mr. Honsales, unserem Spanisch Lehrer, den wir in der zweiten Stunde hatten. Er war Referendar und vielleicht sechs Jahre älter als wir. Er war schlank gebaut, hatte schwarzes Haar und war ein totaler Macho. Das schlimmste war, dass er mit den Mädchen während des Unterrichts flirtete und ihnen in den Ausschnitt starrte. Am Anfang des Schuljahres hatte ich mich in die erste Reihe gesetzt, um gut mitzukommen, da hatte ich noch nicht gewusst, dass wir so einen Referendar bekommen würden. Vanessa und andere Mädchen fanden ihn sehr attraktiv und kamen immer äußerst freizügig in seine Stunden. Das Problem war, dass er nach Verhalten und Aussehen die Noten gab. Jungs wurden in seinem System generell benachteiligt, schließlich hatten die keine Oberweite. Ich saß also in der ersten Reihe, weshalb ich mir meist eine Jacke mit Reißverschluss mit in den Unterricht nahm. Heute hatte ich allerdings vergessen, mir eine mitzunehmen. Doch zu meinem Glück zog Lochness die Augen der ganzen männlichen Schüler- und Lehrerschaft auf sich. Die Blondine hatte sich einen extrem kurzen Minirock, in creme, angezogen und dazu nur einen BH, der mit weißer Spitzte beklebt war. Um das noch zu toppen, trug sie weiß glitzernde High Heels. Wahrscheinlich wollte sie heute eine eins bekommen. »Miss Morani, Sie sind zu spät. Und wer zu spät kommt, wird ausgefragt«, erklärte Honsales sachlich. »Zuerst einmal dekliniere sagen. Dann schreibe bitte auf Spanisch: Es ist heiß. Gibt es hier irgendwo Wasser«, forderte er. Nachdem sie das getan hatte, ließ sie absichtlich die Kreide fallen. »Hups. Wie tollpatschig von mir.« Dann bückte sie sich nach unten, wobei Mr. Honsales ihr Hinterteil im Gesicht hatte, an dem der Rock fast gar nichts mehr überdeckte. »Nun, die letzten zwei Wörter. Schreiben sie bitte auf was Hund und fragen bedeutet«, stellte er die Aufgabe. »Das war eine ordentliche Ausfrage. Nun geben sie mir bitte die Kreide«, forderte er zum Schluss. Auch hier ließ sie den Stift fallen, doch dieses Mal bückte sich auch Honsales. Somit hatte er eine wahnsinnige Panoramasicht auf ihre Brüste. Die Beiden standen auf und Nessa setzte sich auf ihren Platz der sich (Wer hätte das gedacht?) in der vordersten Reihe befand. Das war echt gemein. Warum waren Tussis immer reich gesegnet? Und jeder, der für Mr. Honsales einen halben Stribtie hinlegte, bekam super Noten. So verzweifelt war ich glücklicherweise nicht. Ich besaß genügend Gehirnmasse um ihn zu überzeugen, wobei das auch nur daran lag, dass ich vom anderen Geschlecht war. Denn Ben, unser Streber, hatte in Spanisch nur schlechte Noten. Die Meisten von uns durften sich sogar bei Mr. Macho schminken. Das einzig Positive war, dass ich Mr. Honsales bei meinem Abschluss, also nächstes Jahr, nicht mehr haben konnte.

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      Kapitel 10

      »Ich hasse dieses spanische Arschloch«, schimpfte Kevin nach der Stunde drauf los. Seit unserem ersten Date begleitete er mich fast überall hin. »Ich kann ihn auch nicht leiden«, stimmte ich in seine Tirade mit ein. »Er ist so ein Weiberheld, schlimmer noch als Matz«, ging es weiter. An der Tür zur Umkleide trennten wir uns. Eigentlich mochte ich Sport nicht besonders aber es war um einiges besser als Spanisch, schließlich hatten wir hier wenigstens eine Lehrerin. »So, zehn Runden um den Platz!«, begrüßte Mrs. Lammel uns, als wir auf den Sportplatz kamen. Sport hatten wir mit unserer Parallelklasse, in der ich zwei Freundinnen hatte. Doris und Claire. Doris war eine Afroamerikanerin mit langen schwarzen Haaren, in die sie meist lila Strähnen flocht. Claire war zierlich hatte einen Porzellanteint, blonde, gelockte Haare und tief dunkelblaue Augen. Wir liefen immer zusammen. »Was habt ihr bis jetzt schon gehabt?«, fragte ich die beiden, während wir langsam auf der Tartanbahn liefen. »Chemie und Englisch. Und du?« »Holla chikos«, äffte ich die Stimme von Honsales nach. »Du Arme«, bemitleideten sie mich. Sie hatten ihn selbst schon oft als Vertretung gehabt. »Schaut! Da kommen die Jungs!«, rief Doris entzückt. Kevins Blick wanderte über die Sportanlage und als er mich sah, winkte er mir zu. Überfordert mit dieser Situation winkte ich zurück. Claire stieß mich an: »Er scheint dich ja zu mögen.« »Ja, ich glaub auch.« »Seid ihr zusammen?«, bohrte sie weiter nach. »Keine Ahnung ….also irgendwas ist da schon zwischen uns aber was, das weiß ich leider auch nicht«, erklärte ich den beiden offen. »Ach, es ist so schrecklich! Warum haben wir nur einmal in der Woche Sport? Sonst wüssten mir viel mehr über dich und den Basketball Captain«, sagte Doris theatralisch. Ich schüttelte nur den Kopf. »Meine Damen, nur weil hier der männliche Teil trainiert, heißt das für sie nicht, dass sie sich nicht an meine Anweisungen halten«, stellte Mrs. Lammel in strengem Ton klar. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass wir langsamer geworden waren. Schnell nahmen wir unser ursprüngliches Tempo wieder auf. »Sitzt mein Make-up?«, hörte ich Vanessa hinter mir Stephanie fragen. Ich legte einen Sprint hin, um einen Abstand zwischen uns zu bringen. Meine Freundinnen folgten meinem Beispiel.

      Nachdem wir uns warm gelaufen und uns gedehnt hatten, legten wir mit Volleyball los. Ich hasste es. Aber unsere Lehrerin pflegte immer zu sagen: Volleyball ist der einzige Sport, den Frauen und Männer gegeneinander spielen können, ohne das die Frau einen Nachteil hat. Wie dumm war das denn?

      Ich war nicht gut in Volleyball. In meinem gesamt Notenbild hatte ich in Sport immer eine drei minus und auch nur, weil wir einmal gesprintet waren und eine Note auf Dauerlauf bekommen hatten. »Teilt euch in fünf Teams auf, dann spielt ihr gegeneinander. Ein Team setzt kurz aus«, befahl unsere Lehrerin. Wir gingen mit Nila, einer kleinen Chinesin und Julia in eine Mannschaft. Sie hatte kastanienbraunes Haar und braune Augen. Keiner von uns war ein großer Ballsport Fan. Mrs. Lammel verschwand kurzzeitig, um nur wenig später mit den Jungs wiederzukommen. »So Ladys, jetzt merkt ihr mal, dass es keine Diskriminierung im Volleyball gibt«, erklärte sie voller Überzeugung. Die meisten bei uns fingen an zu kichern. »So Jungs, ihr teilt euch auch in fünfer Gruppen auf. Dann sucht ihr