Jörg betritt langsam die Treppe abwärts am Hang, und hinein in die beginnende Dämmerung. Zwielicht verwischt das Tageslicht, während die Musik im Haus lauter wird. Jörg leitet die Freunde zum Buffet im Wohnraum. Er macht sie bekannt mit seinen beiden stocksteif dastehenden, älteren Brüdern. Ihre Gesichter lassen Züge ahnen, die an Jörg noch glänzen, wie seine gebräunte Haut, die legere Note am Anzug. Besonders auffällig, da Mona sich im weißen Kleid dazugesellt. Von ihren Schwagern hebt sie sich ab wie ein Diamant unter Lavakrümeln.
„Willkommen zu unserem Jubeltag!“, ruft Mona umherschauend, „wir sind komplett, unser Event kann steigen!“
Die Söhne, gekleidet in weiße Hemden und Hosen, tragen vor die Gäste Tabletts mit vollen Champagnergläsern. Mona kredenzt den nachbarschaftlichen Freunden augenzwinkernd auch den Tipp:
„Greift zu bei den Dörflern, Gestrandete wie wir. Und ziert euch nicht, weiteres am Buffet zu wählen! Es wurde spendiert, und dafür widme ich mich von Herzen Jörgs Brüdern. So bin ich.“
Nach Monas Wink überleben wenige der dekorierten Happen mit Muscheln und Crevetten. Margarita und Leo kreuzen, spontan wie Eisbrecher, durch die fremdelnden Originale und Käuze, reichen ihre Hände herum. Es lockert sämtliche Gemüter ebenso, wie am weiteren Abend das Tanzen und der wiederbelebte Hüftschwung bei den die Stimmung hebenden Oldies. Doch Margarita findet nicht Einen, mit dem ihr das schmeckt wie eine gute Praline. Viele Residentes verhalten sich so, als würden sie sich sowieso aus dem Sinn verlieren, obschon sie nur um Ecken ferner wohnen.
Als die Tanzlaune abflaut, tragen beide Söhne im geöffneten Glasportal der Terrasse ein Stakkato-Duett vor, und fordern zum Refrain auf. Anton reißt es aus der Reserve, er wird der Sänger im Background. Leo, und alle der WG bestaunen sein Talent sehr, keine Spur entdeckten sie bisher davon.
Dann wird das Ehrenpaar mit Schlafmasken vor den Augen auf die Bühne gestellt. Ihre Söhne fordern ein, was ein grünes Paar zur Hochzeit, im Kittel eingeknöpft, als ‚Aus Zweien mach eine Person’ mancherorts erledigt. Vorerst betastet Jörgs Rechte die Monas und ergründet wenig von dem, was die vorhat.
Gelächter schallt an die nachtdunkle Terrasse, an der die Girlanden grau schimmern, dem Himmel entgegengereckt. Dahinaus gelangen auch Pfiffe für eine gelungene Vorführung. Von jenen Gästen, deren Hals eng wurde, von der Feier nach dem Sommer des Lebens - angelangt an der Herbststation.
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