Zukunft?. Mary Specter. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mary Specter
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752910193
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       Nachdem Nele

       Nele ist Anfeindungen gewöhnt

       Irina Krupska

       Man kann es fast eine kleine Revolution

       Helene hat keine Ahnung,

       Lisa ist die ganze Nacht wach

       Helene spürt etwas

       Willi ist heiser

       Der Heilige Abend ist vorbei

       Ein Gewitter braut sich zusammen

       Impressum neobooks

      „DIE GOLDENE LIGA“

      Mary Specter

      Zukunft?

      Wir berauben uns selbst unserer Zukunft. Wir müssen uns bemühen diesen Prozess aufzuhalten. Denn es wird nicht möglich sein ihn rückgängig zu machen.

      Danksagung

      Mein Dank gilt zuerst meiner Familie.

      Wann immer ich in den letzten schweren Jahren das Bedürfnis hatte zu jammern oder zu schimpfen, waren mein Mann und meine Kinder für mich da.

      Danke auch an meine allerbesten Freunde, meine Schwester und meine Eltern,

      die oft in aussichtslosen Situationen halfen.

      Dank auch an alle Leser.

      Der Vollmond spiegelt sich über leicht gefrorenen Pfützen des schmalen Weges, der zur Gartenanlage führt, in welcher der alte Konrad seit einem halben Jahr lebt. Er ist stolz darauf, aus eigener Kraft mit dem Trinken aufgehört zu haben.

      Seit er dieses winzige Haus am Feldrand gefunden hat, gehört ihm wieder etwas. Das Haus ist von einem Zaun umgeben, den er nach und nach aufgebaut und sogar grün gestrichen hat. Ein verschlissenes Sofa, ein Schrank, ein Fass zum Auffangen des Regenwassers und ein grauweißes Kätzchen, das bei ihm bleibt, wenn die Nacht kommt.

      Es ist ein ganz neues Leben, ein besseres Leben. Seit Jahren hat er sich nicht mehr so gut gefühlt. Er pfeift ein Lied und schwenkt den Stoffbeutel mit den Konserven, die er von seinem Freund Willi bekommen hat. Konrad bleibt stehen, er hört etwas rascheln. Er lauscht angestrengt.

      Mitternacht ist längst vorbei, und auf dem ganzen Weg hat er nicht eine Menschenseele getroffen. Da! Wieder! Etwas raschelt!

      In der Dunkelheit etwas zu erkennen, ist recht schwierig. Vor ihm windet sich der schmale Weg, begrenzt von wildwachsenden Sträuchern, die mit dürren, schmalen Fingern nach ihm greifen.

      Am Ende des Weges, dort wo das Feld beginnt, erkennt er zunächst als Silhouette, etwas Großes, Schwarzes. Ein Tier bewegt sich langsam in seine Richtung. Das Gebilde wird deutlicher. Im fahlen Mondlicht glänzt das Fell. Den Kopf gesenkt, mit geschmeidigen Bewegungen kommt es näher. Wie gebannt starrt Konrad auf den Wolf.

      Schon einmal ist er ihm begegnet.

      Mit fletschenden Zähnen hat er ihn verfolgt. Damals ist er nur davon gekommen, weil Willi ihn in das alte Kaufhaus gestoßen und die Tür verriegelt hat. Nun ist er also hier! Hier, in seinem schönen Zuhause!

      Konrad lässt seinen Beutel mit dem Proviant fallen und rennt so schnell er kann.

      Nur wenige Meter vor dem Gartentor trifft ihn die Wucht des Wolfskörpers und reißt ihn zu Boden.

      „Oh Gott! Nein! Nicht!“

      Er spürt den heißen Atem des Tieres in seinem Nacken, glaubt sich schon verloren, als der Schwarze von ihm ablässt.

      Er bleibt noch eine Weile mit geschlossenen Augen liegen. Als er aufzustehen wagt, weiß er nicht wie viel Zeit vergangen ist.

      „Kitti, Kitti“, lockt er, immer noch am ganzen Leib zitternd.

      Schnurrend kommt das Kätzchen unter dem Sofa hervor.

      Konrad nimmt das zarte Tier und setzt sich. Er streichelt es und Tränen rinnen über seine runzligen Wangen.

      „Ich habe unser Essen verloren!“, mein Schatz.

      Überall prangt dieser Schriftzug in protzigen Großbuchstaben. Es ist Samstag zehn Uhr morgens. Immer um diese Zeit liefern sich trainierte Senioren einen Wettstreit an Laufbändern und Kraftgeräten. Einige sitzen an der exklusiven Bar und trinken Eiweißshakes.

      Ein etwa Siebzigjähriger mit vollem grauen Haar und ebensolchen Augen wischt sich den Schweiß von der Stirn. Unter seinem teuren Dress zeichnet sich seine drahtige Figur ab. Er setzt sich an den Tisch und bestellt einen Grapefruit-Saft.

      Drei Damen stecken die Köpfe zusammen und kichern wie Teenager. „He, Erich!“

      Ein Schlag auf die Schulter reißt den Grauhaarigen aus seinen Gedanken. Er dreht sich um und lächelt gequält.

      „Hallo Armin, schon fertig mit deinem Programm?“

      Schnaufend setzt sich Armin auf den Barhocker neben Erich. Er schnippt mit den Fingern.

      Augenblicklich kommt ein Angestellter und fragt nach seinen Wünschen.

      „Einen O-Saft bitte!“

      Der Barkeeper gießt das Glas halbvoll. Armin leert es in großen Zügen.

      „Hast du von der Sache am Todesstreifen gehört?“

      Erich zieht die Augenbrauen zusammen.

      „In den letzten zwei Jahren haben wir acht Frauen auf diese Weise verloren. Es ist eine Katastrophe!“

      Er dreht das Glas zwischen den Fingern und starrt gedankenverloren in die milchig-gelbe Flüssigkeit.

      „Schon wieder eine, die abhauen wollte und es nicht geschafft hat.

      Alle Frauen waren gerade in einem fruchtbaren Stadium.

      Etwas haben wir übersehen, aber was!?“

      Erich Reuter, der Chef der Forschungsabteilung, ist ein ruhiger, ausgeglichener Mensch.

      Armin, sein Mitarbeiter dagegen ein unruhiger Zeitgenosse. Sein kleiner dicklicher Körper scheint fortwährend zu zucken.

      „Mein Freund, wir sind bereits in Bedrängnis, was den Zeitrahmen betrifft.“

      Armins Gesicht wird bei dieser Bemerkung noch röter und dicker. Erich blickt ernst auf seinen Kollegen herab: „Wir können die Nebenwirkungen doch nicht einfach ignorieren!“

      Armin zwinkert nervös. „Fragen wir die Chefin, was wir tun sollen, und ...!“

      Eine Lautsprecher-Ansage unterbricht seinen Satz. „Alle Mitglieder der LIGA, welche über siebzig Jahre alt sind, bitte im Kristallsaal melden!“

      Außerhalb des abgeschirmten Geländes ist die Situation in Dresden erbärmlich.

      Müll und Dreck wohin man sieht. Ratten haben Straßen und Plätze in Besitz genommen.

      „Verdammtes Vieh!“ Eine kleine magere Frau verjagt eines der Tiere von ihrem Platz.