Die antike Weltformel: TIERKREIS. M. Danisch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: M. Danisch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783750279674
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Muster aber ist, wie oben schon bemerkt, mitnichten eine physikalische Größe. Es ist vielmehr eine „Idee“ – eine „Erkenntnis“ (Erkennen). Jeder von uns kennt das Problem, dem anderen seine Idee klarzumachen, was er gerade in den Wolken für ein Bild entdeckt hat …

      Diese spezifische Ordnung der Planeten am Himmel – diese letztlich „unphysikalische Größe“, ist also die zwingende Ursache dafür, das wir sind, wie wir sind. Eine geringfügige Veränderung dieser spezifischen Ordnung – dieses Musters – und wir sind kosmische Geschichte …

      Es müsste also nach heutiger Kenntnislage wissenschaftlich angenommen werden können, das es einen Zusammenhang zwischen der spezifischen Ordnung unseres Sonnensystems und unserem Bewusstsein gibt – das ja, wie alle Natur, Teil derselben Ordnung ist.

      Wir können also nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand, die Ordnung des Sonnensystem weder in ihrer Summe noch in ihren Teilen - also den Planeten als Ordnungsfaktoren – von der Erscheinungsform und dem Ausdruck unserer Natur trennen!

      Allein die Erkenntnis eines solchen grundsätzlichen und längst naturwissenschaftlich unbestreitbaren Zusammenhangs, wäre Grund genug, dieses Phänomen in den Tiefen seiner Konsequenzen systemtheoretisch zu erforschen, und eine entsprechend wissenschaftliche Astrologie zu begründen. …

      Das hier letzten Endes auch tatsächlich ein Horoskop – oder um genau zu sein, dafür aber etwas umständlicher: Der Anfangszustand der inneren Ordnungsstruktur eines individuellen Bezugssystems in seinen spezifischen inneren Verhältnismäßigkeiten – theoretisch untersucht und analysiert werden kann, wird sich hier mit dem Verständnis des astrologischen Wirklichkeitsmodells als zwingend erweisen.

      Wie weit dies allerdings schon aufgrund der Komplexität einer solchen individuellen Ordnungsstruktur überhaupt sinnvoll ist und gelingen kann, ist eine ganz andere Frage, mit der wir uns hier nicht beschäftigen werden.

      Diese Frage kann überhaupt erst gestellt werden, wenn das astrologische Weltbild verstanden ist, und sich zudem als tauglich erweist, das Phänomen der Wirklichkeit ausreichend zu erfassen.

      Prognosen bezüglich eines bestimmten Ereignisses in der Zukunft auf der Basis eines Horoskops, halte ich allerdings aus zwingenden Gründen, die sich bereits aus dem astrologischen Modell selbst herleiten, von vornherein für vollkommen ausgeschlossen.

      Grundlagen des astrologischen Denkansatzes

      Alles ist Zahl!“ – Diese Drei Worte begründeten wohl den größten geistigen Sprung, den die Menschheit jemals vollführt hat. Und diese Worte wurden nicht etwa im 21. Jahrhundert ausgesprochen, sondern bereits vor gut 2600 Jahren. Ohne sie gäbe es keinen KEPLER, keinen NEWTON, keinen PLANCK, keinen HEISENBERG, keinen BOHR, und keinen EINSTEIN.

      Es sollten nach der Auflösung der großen griechischen Denkschulen fast 2000 Jahre vergehen, bis der Mensch die Bedeutung dieser, „Mathematica“ – für die Naturerkundung wieder zu erkennen begann. Bis dahin stand sie immer wieder unter dem Bann der Kirche, die darin das trefflichste Spielzeug des Teufels erkannte. ... wenn sie es nicht gerade selbst als magisches Instrument nutzte.

      Als unverzichtbares Werkzeug einer modernen Naturwissenschaft sehr bald erkannt, wurde sie dann letztlich Teil der Naturwissenschaften selbst, wo sie sich entsprechend rasant weiterentwickelte. … was nicht darüber hinwegtäuschen sollte, das die Mathematik selbst keine Naturwissenschaft ist!

      Freilich war nun ihre Fundament – ihre philosophische Herleitung – von der wir noch hören werden – längst nicht mehr präsent.

      Bis in die Zeit des späten Mittelalters war die Mathematik, neben dem Baumeister, Landvermesser und den Seefahrern, vor allem das Handwerkzeug des Sterndeuters – weshalb ihr immer der Ruf des Magischen anhaftete. Der Astrologe brauchte sie nach wie vor, um für seine Prognosen die Bahnen der Sternbewegungen möglichst genau zu bestimmen.

      Doch auch für sie war die Mathematik, so bin ich überzeugt, längst nur noch Hammer und Meißel für ihre Tätigkeit.

      Was nun seinerzeit im alten Griechenland geschah, wäre vergleichsweise heute, als würde sich ein großer Physiker der Astrologie zuwenden, und Gleichgesinnte um sich scharen.

      Bei Pythagoras war es nur genau umgekehrt. Er verließ als großer forschender Mystiker die vertraute Welt der alles bestimmenden Götter, und erhob die natürliche Zahl zu einer Instanz, der sich selbst die Götter unterordnen mussten – die Götter wurden selbst zur Zahl – zu Rädchen im Getriebe.

      Wie dieser Schritt im einzelnen vor sich ging, wissen wir nicht. Die Pythagoreer waren eine eingeschworene Sekte, die sich mit ihrem Wissen nach außen abschottete und keine Aufzeichnungen machte. Alles heutige Wissen über diese Gemeinde haben wir von den Berichten und Auseinandersetzungen ihrer Nachfolger – den anderen großen Denkern des folgenden hellenistischen Zeitalters, vom Schlage HERAKLITS, ANAXAGORAS, PLATON, ARISTOTELES und wie sie alle hießen.

      Wir gehen aber immerhin davon aus, dass der rudimentäre Tierkreis der chaldäischen Babylonier über PYTHAGORAS seinen Eingang in Griechenland fand. Als großer Forscher der Mysterien, der er war, liegt es wohl auch auf der Hand, das er sich für diese Sache interessierte.

      Was dann im Einzelnen geschah, kann man nur mutmaßen. Er musste wohl in diesem Tierkreis etwas entdeckt haben, was zunächst seine eigene, und in der Folge den Rest der Welt ins Wanken brachte.

      Es war wohl, wie ich rückschließend aus seiner Lehre und dem Aufbau des von ihm wahrscheinlich bereits weiterentwickelten Tierkreises vermuten möchte, die Entdeckung der offenbaren und allgegenwärtigen „Symmetrie“ – der „spiegelbildlichen Dualität aller Faktoren“ – die sich ihm im noch rudimentären Tierkreis offenbarte.

      Auf der Grundlage, der „Unbedingtheit einer Dualität jedweder Seins“, die er darin erkannt haben mochte, entwickelte er letztlich die Idee der "zwingenden Notwendigkeit", und damit die ersten Ansätze einer Mathematik als Methode der Naturbetrachtung.

      HERAKLIT (ca. 540-475 v.u.Z.), gleichfalls ein Verfechter der Idee von der Einheit der Gegensätze und einer zwingenden Kausalität, überlieferte diese Methode später als „Logosder Herleitung des Natürlichen auf der Grundlage innerer Notwendigkeiten."

      Die Natur verhielt sich nunmehr „vernünftig“ – in der Entsprechung der Beziehungen der natürlichen Zahlen zueinander, wie wir bald erfahren werden. Es ist heute kaum mehr bekannt, das das griechische Wort „Logos“ auch für den Begriff „Beziehung“ stand.

      Ein weiterer wichtiger Hinweis auf das pythagoreische Weltverständnis findet sich bereits in dem von ihm erstmalig genutzten Begriff des „Kosmos“. Er bedeutet so viel wie „schöne Ordnung“, und weist damit unmissverständlich auf ein Naturverständnis des Unwillkürlichen und Gesetzmäßigen hin.

      Noch heute ist es in der Mathematik und Physik von großer Bedeutung, das eine Formel „schön“ ist – weil dies als Hinweis darauf verstanden wird, das sie „wahr“ sein muss. Hier sollte noch hinzugefügt werden, das sich das „Schöne“ über das Optimum an Einfachheit definiert.

      Es galt also nun für die Wissbegierigen und Forschenden dieser frühen Zeit, herauszufinden, wie diese „schöne Ordnung“ konstruiert ist und wie sie funktioniert.

      Sie taten also ohne Abstriche das, worum wir uns Tausende Jahre später noch immer bemühen – lediglich die Methode ihrer Untersuchungen war verständlicherweise eine andere. Sie verfügten immerhin weder über Elektronenrastermikroskope, noch Teilchenbeschleunigern. Nicht einmal ein profanes Fernglas stand ihnen zur Verfügung.

      Alles was sie besaßen war die Fähigkeit zu denken, zu reflektieren und zu abstrahieren – und ihren zeitgemäßen „Teilchenbeschleuniger“ fanden sie im Logos der natürlichen Zahl.

      Auf dieser Grundlage galt es nun, die Welt,