auch Linderung chronischer oder akuter Leiden verlässlich und nach den Regeln
der medizinischen Heilkunde unterstützen. Damit ist die Phytotherapie längst mehr
als die Anwendung von bewährten und seit Generationen vererbten alten
Hausmitteln. Wissenschaftliche Untersuchungen und auch ärztliche Erfahrungen
seit Jahrzehnten haben gezeigt, dass die Wirkung der Gesamt-Pflanze in vielen
Fällen größer ist als die Wirkung der pharmakologisch-chemisch isolierten
Reinsubstanzen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind zahlreiche Erkrankungen von
Magen, Leber, Gallenblase, Atemwege, Kinder- und Alterskrankheiten oder auch
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber auch psychische Erkrankungen sind ein
dankbares Behandlungsgebiet.
{Quelle: Dr. med. Lutz Koch / „Praxis Magazin“ 03/2015}
Kurz & knapp zusammengefasst:
Unter Phytotherapie/Pflanzenheilkunde versteht man die Behandlung und
Vorbeugung von Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen durch Pflanzen,
Pflanzenteile und deren Zubereitungen (Pulver, Tee, Extrakt, Tinktur, Tabletten,
Dragees, Kapseln und Injektionsampullen).
Naturheilkunde
Die Naturheilkunde besteht aus einer beeindruckenden Vielfalt an effektiven
Maßnahmen und Therapien. So unterschiedlich diese auch sein mögen, ihr Ziel ist
immer dasselbe: Sie aktivieren und stärken die Selbstheilkräfte des Körpers. Die
meisten Maßnahmen aus der Naturheilkunde können Sie ohne Begleitung eines
Therapeuten durchführen. Andere naturheilkundliche Maßnahmen wiederum sind
nur von einem Fachmann anwendbar.
Das Wort „Naturheilkunde“ erklärt sich im Grunde schon selbst. Wer sich daher mit
der Naturheilkunde beschäftigt, macht sich kundig, wie die Natur heilt.
Denn während herkömmliche Arzneimittel Symptome unterdrücken (dabei oft neue
Symptome verursachen), aber oft nicht wirklich heilen können, ist das Ziel der
Naturheilkunde ein ganz anderes: Die Naturheilkunde aktiviert die körpereigenen
Selbstheilkräfte, die jetzt eine echte Heilung herbeiführen und das gesunde
Gleichgewicht im Menschen wieder herstellen können. Um dieses Ziel zu
erreichen, stehen der Naturheilkunde verschiedene Methoden und Maßnahmen
zur Verfügung.
Naturheilkundliche Maßnahmen und Therapien kann man in drei Gruppen
einteilen:
1. Methoden der klassischen Naturheilkunde,
2. Methoden der Naturheilkunde, für die bestimmte Programme oder Präparate
erforderlich sind und
3. Methoden der Naturheilkunde, die von Therapeuten durchgeführt werden
Methoden der „klassischen Naturheilkunde“
Die klassische Naturheilkunde ist der älteste Zweig der Naturheilkunde. Sie nutzt
fünf Elemente der Natur (Luft, Wasser, Licht, Ernährung, Bewegung), um die
Selbstheilkräfte des Menschen wieder zu neuem Leben zu erwecken.
Die Methoden der klassischen Naturheilkunde sind daher meist ohne großen
Aufwand durchführbar. Die Heilwirkungen der nachfolgenden Maßnahmen jedoch
sind – wenn man sie konsequent umsetzt – überwältigend. Sie sollten daher auch
immer begleitend zu den Methoden der Naturheilkunde aus 2. und 3. durchgeführt
werden:
a) Luft
Zu den Maßnahmen der Naturheilkunde, die das Element Luft einsetzen gehören
z. B.: Häufige Aufenthalte an der frischen Luft + Regelmäßiges Lüften in Räumen +
Bei offenem Fenster schlafen + Bewusstes Atmen.
b) Wasser
Das Element Wasser kann beispielsweise für die folgenden Maßnahmen der
Naturheilkunde eingesetzt werden:
- Hydro-Therapien
nach Pfarrer Sebastian Kneipp oder Vincenz Prießnitz (1799-1851 / Landwirt und
autodidaktischer ‚Naturheiler‘ / er gilt neben Kneipp und Siegmund & Johann
Siegmund Hahn {die „Wasser-Hähne“} als Erneuerer der Kaltwasser-Kur in
Deutschland & Österreich)
- Trinken von ausreichenden Mengen Wassers
- Wechselduschen
- ganzjähriges Baden im Freien u.a.
c) Licht
Das Element Licht hat in der Naturheilkunde ebenfalls eine enorme Bedeutung,
was schon allein die gravierenden Folgen eines Vitamin-D-Mangels zeigen, denn
das Vitamin wird mit Hilfe der Sonne im menschlichen Körper gebildet. Nutzt man
Licht und Sonne, dann umgeht man einen solchen Mangel und mit ihm auch viele
Krankheiten. Die folgenden Maßnahmen sorgen dafür, dass man mit ausreichend
Licht versorgt wird:
- Tägliche Spaziergänge, auch bei „schlechtem" Wetter
- moderate Sonnenbäder
- Sport im Freien dem Fitnessstudio vorziehen
- Tageslicht-Beleuchtung in Räumen u.a.
d) Ernährung
Mit der Ernährung kann der körperliche Zustand bekanntlich massiv beeinflusst
werden. Natürlich wäre eine basenüberschüssige Ernährung aus saisonalen und
regionalen Bio-Lebensmitteln die beste Wahl. Doch bietet die klassische
Naturheilkunde noch andere Methoden, mit denen über die Ernährung die
Gesundheit gestärkt oder der Heilprozess angeregt werden kann:
Auch das Fasten, also eine Zeit ohne Ernährung, gehört ebenfalls in diese Rubrik.
Eine Heilfastenkur entlastet den Körper enorm. Normalerweise benötigt der Körper
viel Energie zur Verarbeitung der Nahrung. Diese Energie steht ihm beim Fasten
im vollen Umfang zur Wiederherstellung seiner Gesundheit zur Verfügung.
e) Bewegung
Bewegung ist eine der wichtigsten Maßnahmen der Naturheilkunde. Bewegung hat
große & positive Auswirkungen auf den Körper und kann zudem viele Fehler in
anderen Lebensbereichen wieder wettmachen. Natürlich können Sie sich im
nächstbesten Sportverein oder Fitnessstudio anmelden. Doch gibt es auch
Möglichkeiten,