Namensschilder sind nicht unbedingt notwendig, werden jedoch empfohlen. Aufnäher mit den Haus-Emblemen werden nach Zuteilung in dieselben durch die Schulverwaltung ausgegeben. Fanschals für die Quatschnich-Mannschaften werden bei Interesse ebenfalls von der Schule zur Verfügung gestellt.
Für den Flugunterricht bieten sich nach Belieben Ellbogen- und Knieschoner an. Schreckhaften Naturen sowie Schwylerin-Schülern wird überdies ein Schutzhelm empfohlen. Für letztere wird auch die Anschaffung von Spülhandschuhen für den Zaubertrankunterricht angeregt.
Sodann ein Zauberstab nach MU-Norm 666, Modell beliebig. Kaufen Sie aber in Ihrem eigenen Interesse nicht den billigsten Plunder, sonst zaubern Sie sich um Kopf und Kragen. Der Stab sollte erstklässlergeeignet sein, d. h. über einen Backfire-Schutz verfügen und den Selbstschutzrichtlinien der Magischen Union entsprechen.
Gestattet ist außerdem ein Haustier zur Besorgung der Post. Erlaubt sind Wühltiere aller Art. Ein Durchmesser von max. 20 cm an der dicksten Stelle des Tieres darf nicht überschritten werden, um ein Steckenbleiben in den Rohrpostsystemen auszuschließen. Bevor Sie sich zum Kauf eines eigenen Tieres entschließen, denken Sie bitte daran, dass sie den Mist alleine wegmachen müssen. Bei der Benutzung der schuleigenen Posthamster entfällt dies.
Persönliche Fluggeräte sind unerwünscht und frühestens nach Abnahme der Flugprüfung gestattet.
Fortsetzung siehe Rückseite
Heinrichs Vater wendete mit zittrigen Fingern das Blatt.
Lehrbücher:
Zaubern für Dummies, Band 1
Verwandeln lernen in 21 Tagen
Zieperl, einfach Kochen
Blumen und Kräuter – Der Balkon des Magiers
Zauberhafte Tierwelt
Origami mit Alufolie
Alienabwehr mit Hausmitteln – Der große Ratgeber
Abwehr schwarzer Magie – Das Grundseminar
Kartentricks für Anfänger
Grundlagen und Technik des hilfsmittelgestützten Fliegens
Abschliessende Hinweise:
Bücher und Ausrüstungsgegenstände müssen nicht zwangsweise neu sein, sollten aber den geforderten Standards entsprechen.
Bitte beachten Sie, dass Ihnen Ihre MISA-Card erst zu Beginn des Schuljahres in Hochwärts ausgehändigt wird. Bis dahin genügt es, beim Erwerb von Büchern und Ausrüstungsgegenständen zur Legitimation diese Liste vorzulegen. Ihre Karte wird später mit den Kosten, die über die Hochwärts Lehrmittelbeihilfe hinausgehen, belastet. Sollten Sie über die Beihilfe hinaus ZaföG-berechtigt sein, fordern Sie bitte ein entsprechendes Formular bei der Schulverwaltung an.
Paul schüttelte verwirrt mit dem Kopf und schob die Blätter ohne weitere Umschweife durch den Aktenvernichter. »Was soll das bloß?«, murmelte er und sank auf seinen Bürostuhl. »Es ist wie verhext.«
Augenblicklich lief der Drucker wieder an und begann erneut, Anschreiben und Liste auszudrucken. Heinrichs Vater sprang aus dem Stuhl, als stünde er unter Strom.
»Verdammt, jetzt wirds mir aber langsam zu bunt«, rief er schrill. Er wartete nicht, bis der Ausdruck fertig war, sondern riss sämtliches Papier aus Vorratsbehälter und Papierführung, zerrte den Netzstecker aus der Mehrfachsteckdose und schob die fertigen Teile des Ausdrucks durch den Aktenschredder. Nun blieb erwartungsgemäß alles still.
Schwer atmend sah Paul von dem Drucker auf. »Was ist hier los, Heinrich?«
Leichtfüßige Schritte ertönten auf der Waschbetontreppe vor der Eingangstür des Töpferschen Hauses. Sekunden später läutete es an der Haustür Sturm.
11
Vater und Sohn sahen sich unsicher an, während es an der Tür weiter läutete.
Heinrich lauschte nach den Geräuschen aus dem Garten. Die unverminderten Freudenschreie vom Pool verrieten, dass die planschende Mütter- und Kinderschar von dem ganzen Spuk noch nichts mitbekommen hatte.
»Wir sollten wohl nachsehen, oder?«, murmelte Paul mit ebenfalls besorgtem Blick Richtung Garten, und ging, sich übertrieben räuspernd, zur Haustür. Heinrich folgte ihm etwas halbherzig, immer noch das Notebook mit beiden Armen umklammernd. Als er seinen Vater einholte, war der bereits an der Haustür. Er riss sie viel zupackender auf, als er sich bewusst war, und zuckte vor seinem eigenen Eifer merklich zusammen. »Jaah, ist gut«, sagte er, um Festigkeit in der Stimme bemüht, und gebot dem ungeduldigen Besucher mit erhobener Hand Einhalt. »Wir haben es gehört. Einmal läuten reicht! Danke!«
Vor ihnen stand ein groß gewachsener dunkelhäutiger Typ in Jeans, Jamaikaflaggen-T-Shirt und teuren Turnschuhen. Die wüste Rastafrisur, die seinen Kopf zierte, wurde von einem breiten dunkelroten Stirnband notdürftig gebändigt. An seinem linken Ohr baumelte ein verwegen großer goldener Ohrring.
»Oh, Pardon Bruder«, sagte der Fremde mit wohltönend tiefer Stimme und grinste. »Ich stelle mich manchmal etwas ungeschickt an mit dem Nupsikram.« Der Mann mochte in etwa das Alter von Heinrichs Vater haben. Eine Doppelreihe blitzender Zähne strahlte aus seinem schlecht rasierten dunkelhäutigen Gesicht und mahlte heftig auf einem Klumpen rosafarbenen Bubblegums herum. Ehe Heinrichs Vater sich groß hätte wehren können, hatte der Besucher seine Hand gepackt und schüttelte sie herzlich. »Du musst Wermut Durstig sein. Friede sei mit dir, Mann. Professor McGummiball schickt mich, um Harry abzuholen. Ich habe hier seine Einladung und die Einkaufsliste.« Er wedelte mit einigen Blatt Papier, die Heinrich sehr bekannt vorkamen. »Wir haben eine Menge Zeug zu erledigen und McGummiball meinte ...«
Paul hob erneut die Hand und unterbrach. »Stopp, stopp, stopp! Augenblick mal! Erstens: Ich bin nicht Wermut Durstig. Mein Name ist Paul Töpfer. Die Durstigs haben früher hier gewohnt, aber das ist lange her. Zweitens: Das ist nicht Harry, sondern mein Sohn Heinrich. Drittens: Wie ist es Ihnen gelungen, in unseren Laptop einzubrechen? Und viertens: Wer zum Teufel sind Sie überhaupt?«
»Oh, noch mal Pardon, Mann.« Der Fremde fuhr sich verlegen mit der Hand durch die wirre Rastamatte und förderte dabei eine Sonnenbrille zutage, die sich dort versteckt hatte. Er schien selbst überrascht über ihr unverhofftes Auftauchen zu sein, klappte sie zusammen und schob sie sich in den Hosenbund. »Ich bin Hagweed. Stets zu Diensten«, stellte er sich vor. »Ich war dabei, als wir den kleinen Racker hier vor zehn Jahren abgeladen haben. Tut mir leid, wegen des Lärms damals. Professor Schwurbelbart hat den Wagen beim Einparken auf die Seite gelegt.« Er deutete über die Schulter auf eine am Straßenrand geparkte, ziemlich ramponierte, giftgrüne Ente, aus deren Lautsprechern gedämpft ›Who let the dogs out‹ zu hören war. »Hättest die alte McGummiball sehen sollen. Mann, war die sauer.« Er lachte wiehernd und blies eine große Kaugummiblase, die wundersamerweise die Form einer schimpfenden Frau mit spitzem Hut aufwies.
Neugierig geworden auf den fremdländischen Besucher, der mit so kehlig melodischer Stimme sprach, als stimme er gerade einen Raggaesong an, drängte sich Heinrich an seinem Vater vorbei. »Beim Einparken?«, fragte er.
»Hi, Harry«, begrüßte ihn Hagweed und strich ihm übers strubbelige Haar. »Ist nicht so einfach mit diesen Kisten. Sorry wegen der Narbe. Schwurbelbart war total zerknirscht damals. Hat sofort versucht, die Wunde zu verschließen, ist leider nicht ganz geglückt. Hoffe, du hast sonst nix zurückbehalten.« Er fingerte ein paar poppig bunt verpackte Bubblegums aus der Tasche, steckte Heinrich einen zu, schob sich den anderen zu dem bereits vorhandenen