Knapp Wertvoll Sparsam. Friedrich Wegenstein. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Friedrich Wegenstein
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783748507352
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Ablehnung dieser Herausforderung führen. Wenn die Globalisierung auch noch für ein geringeres Einkommen oder den Arbeitsplatzverlust verantwortlich gemacht werden kann, dann ist daraus jene politisch brisante Mixtur entstanden, die sich zurück in die Vergangenheit und zur nationalen Geborgenheit sehnt. Die nationale, engstirnige Selbstherrlichkeit ist Ausdruck der Begrenztheit.

      Der Druck der hereindrängenden kulturellen Vielfalt mag schmerzlich und sogar bedrohlich sein – der Alleingültigkeitsanspruch der lokalen Kultur ist für immer relativiert – man kann nun nicht mehr so tun, als gäbe es keine Vielzahl anderer Kulturen und damit auch keine anderen Vorstellungen oder andere Lösungen.

      Der unschätzbare Vorteil der Globalisierung ist, dass sie uns zwingt, diese Auseinandersetzung zwischen hergebrachtem autoritärem Denken und der Sinnhaftigkeit der Vielfalt zu führen. Globalisierung bedeutet, die eigenen Gültigkeitsansprüche zu relativieren und gemeinsam gegenseitige Achtung und Verständnis zu erarbeiten.

      Menschenrechte können dagegen nicht vielfältig interpretiert werden. Schmerzen körperlicher wie geistiger Natur, Unterdrückung, Folter etc. sind immer gleich grausam. Menschenrechte sind daher nicht verhandelbar. Sie sind zu verbessern und auszufeilen, aber sie stellen (auch wenn man das als kulturellen Imperialismus interpretieren mag) ebenso wie z. B. die Erfindung von Schutzimpfungen ein unverzichtbares Kulturgut dar. Die Menschenrechtskonvention der UNO als globales Recht zu etablieren, wäre daher ein wesentlicher Bestandteil einer sinnvollen Weiterentwicklung der Globalisierung. An Bedeutung ebenbürtig wäre ein globaler, rechtlicher Rahmen des Schutzes von Ressourcen, sowie der von Flora und Fauna.

      Globale Probleme und über die Grenzen der Staaten hinaus wirksame Konflikte können auf einer einzelstaatlichen Ebene nicht gelöst werden. Der Verlust an einzelstaatlichem Einfluss ist gelebte Realität, welche allerdings bisher ohne hinreichende Antwort auf der globalen Ebene geblieben ist.

      Naturwissenschaft, Demokratie und Menschenrechte sind immer auf den gesamten Lebensraum und keineswegs nur auf den einzelnen Staat bezogen. Ethische Vorstellungen sind niemals an Grenzen gebunden, sondern sind in ihrer Botschaft immer an die gesamte menschliche Spezies gerichtet.

      Die begrüßenswerte Seite der Globalisierung besteht in ihrer geistigen Qualität, im globalen Verständnis, in der globalen Sichtweise. Diese resultiert nicht aus Warenströmen. Ob man eine Banane aus Ecuador oder eine Mango aus Indonesien isst, bewirkt keine neuen Sichtweisen oder Erkenntnisse über unseren Lebensraum. Globales Verständnis ist eine Folge von persönlicher Offenheit und Neugierde gegenüber dem Leben und dessen Umfeld und globaler, zur Verfügung stehender Information. Das Zusammentreffen der persönlichen Voraussetzungen und der globalen Information bewirkt, dass das Bild unseres Lebens und unserer Welt global werden kann. Damit hätten wir Menschen, nach vermutlich 300.000 Jahren, endlich erreicht, dass unser Bild von unserer Welt mit dieser Welt tatsächlich beginnt einigermaßen übereinzustimmen.

      9 Sohn des Zeus und der Maja; römisch: Merkur

      10 Präziser: Das Angebot des Kaufmannes besteht nicht nur im Preis, sondern in der Kombination aus Menge, Qualität und Art der Ware und den dazugehörenden Preisen.

      11 Athenischer Staatsmann und Lyriker; 640-558 v.Chr.

      12 Athen, C. Meier, Siedler Verlag, Berlin 1993, Seite 69

      13 Politiker im Athen des 6 Jhdt. v. Chr.; 565 – 492 v.Chr.

      14 Athen, C. Meier, Siedler Verlag, Berlin 1993, Seite 188

      15 Demokratie, H. Vorländer, C.H. Beck Verlag, eBook 2016, Pos. 173

      16 495 - 429 v. Chr.

      17 Die Politische Philosophie, A. Baudart, Dominos 1998, Seite 24

      18 Griechischer Philosoph; 384 - 322 v. Chr.

      19 Die Politische Philosophie, A. Baudart, Dominos 1998, Seite 39,40

      20 Klassische Texte der Staatsphilosophie, Hrsg. N. Hoerster, DTV Verlag München, 13. Auflage 2006, Seite 53; Der Gedanke dürfte allerdings auf Platon zurückgehen, dessen Schüler Aristoteles war.

      21 ebendort, Seite 54, 55

      22 ebendort Seite 49

      23 Die Politische Philosophie, A. Baudart, Dominos 1998, Seite 33

      24 Athen, C. Meier, Siedler Verlag, Berlin 1993, Seite 185

      25 Ebendort Seite 98

      26 Klassische Texte der Staatsphilosophie, Hrsg. N. Hoerster, DTV Verlag München, 13. Auflage 2006, Seite 54,55

      27 Klassische Texte der Staatsphilosophie, Hrsg. N. Hoerster, DTV Verlag München, 13. Auflage 2006, Seite 48,49

      28 Ebendort Seite 138

      29 Magna Carta Libertatum vom 15.7.1215

      30 Habeas Corpus Act 1679

      31 Die Bill of Rights lautet in der vollständigen Bezeichnung: Act Declaring the Rights and Liberties of the Subject and Settling the Succession of the Crown

      32 http://www.wvo-dill.de/projekte/2009_grundrechte/HP/menschenrechte.html

      33 Es atmet mich, Friedrich Wegenstein, Momsenstein und Vannerdat, Münster 2016, Seite 140

      34 Artikel 1 der Erklärung der Menschenrechte der UNO: »Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren…«

      35 Klassische Texte der Staatsphilosophie, Hrsg. N. Hoerster, DTV Verlag München, 13. Auflage 2006, Seite 215

      36 Siehe Artikel 23 bis 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO

      37 Wenn es darum geht, die notwendige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, Rechtssicherheit zu gewähren und den Besitz und den freien Kapitaltransfer zu gewährleisten.

      38 http://media.unwto.org/press-release/2017-07-14/strong-tourism-results-first-part-2017