Sky-Troopers 3 - Piraten!. Michael Schenk. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Schenk
Издательство: Bookwire
Серия: Sky-Troopers
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752910728
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Ruhezeit. Das bedeutet, Herrschaften, dass Sie alle, und jeder einzelne Trooper, für diese Zeit in einen leichten Hypnoseschlaf gehen. Ich will jeden Einzelnen ausgeruht und topfit, wenn es zur Sache geht. Von den verbleibenden sieben Stunden, bis wir in den Orbit einschwenken, werden fünf Stunden veranschlagt, um die Ausrüstung in die FLVs zu laden und die persönliche Ausrüstung anzulegen. Es gibt hier genug Gabelstapler und Lastenkarren, so dass sich das in der Zeit schaffen lässt. Ihre Kompanieoffiziere haben darauf zu achten, dass genug Energiepacks als Reserve für die Kampfanzüge mitgenommen werden. Spätestens eine Stunde vor Erreichen der Parkposition will ich Sitzbereitschaft von jeder Kompanie erhalten. Bis zu diesem Zeitpunkt werden unsere Daten aktuell und synchronisiert sein. Ihre taktischen Befehle erhalten Sie über die Mini-Comps. Es wird kein weiteres Briefing geben.“

      Colonel Carruthers ließ die Worte kurz einwirken. „Gibt es Fragen?“

      Es gab keine. Mehr Informationen zum Einsatzgebiet waren noch nicht verfügbar und jeder wusste, worauf es bei den Vorbereitungen ankam.

      Carruthers nickte unmerklich. „Schön, Herrschaften. Packen wir es an und erledigen wir unseren Job. Retten wir so viele Leben, wie es nur irgend möglich ist.“

      Kapitel 3

       Shuttle Bonnie Blue Charles, im Rettungseinsatz auf Neijmark,

       an der Stadtgrenze zu Neuwstat.

      Margret de Leuuw brannten die Augen. Vor Trauer um das Geschehene, aus Verzweiflung über das Wenige, was sie tun konnte, und weil der Wind den Rauch der vielen Brände bis zum Behelfslandeplatz der Raumpendler trieb. Auf dem eigentlichen Landefeld lagen die Trümmer von drei der fünf Shuttles der Kolonie. Ein großes Trümmerteil des abgestürzten Raumschiffes hatte einen beachtlichen Krater in die Start- und Landebahn gegraben. Das Treibstoffdepot war hochgegangen, zwei der Hallen brannten lichterloh und der Turm der Flugkontrolle war zusammengebrochen. Eine Handvoll Überlebender versuchte, die Verletzten zu versorgen und die Feuer zu bekämpfen, aber in Anbetracht der hereingebrochenen Katastrophe erschien ihr Unterfangen hoffnungslos.

      Die My Starship war doch noch in der unteren Atmosphäre auseinandergebrochen. Einige der Wrackteile waren von beachtlicher Größe und schlugen mit immenser Wucht und Geschwindigkeit auf. Zwar in einigem Abstand zur Stadt, doch das nahm den Auswirkungen der Einschläge nur wenig von ihrer Wirkung. Wenigstens zwei Drittel der Gebäude Neuwstats waren von der Druckwelle zerstört oder schwer beschädigt worden. Brände tobten und breiteten sich aus. Menschen versuchten verzweifelt, sich und andere in Sicherheit zu bringen. Jegliche Ordnung schien zusammengebrochen. Wenn Margret über der geschundenen Stadt kreiste, sah sie nur wenige Stellen, an denen man zu versuchen schien, die Feuer zu bekämpfen.

      Im Augenblick stand ihre Bonnie Blue Charles auf dem Notlandeplatz. Margret hatte eine Gruppe Menschen erspäht, die vom Feuer eingeschlossen zu werden drohte, und eine gewagte Landung riskiert, um diese aufzunehmen und nach hier zu bringen. Jetzt stiegen ihre geschockten Passagiere aus dem Shuttle und ein paar Helfer rannten herbei, um sie zu versorgen.

      „Julius, verdammt, wo bleibst du?“, sprach die Pilotin in das Mikrofon ihres Headsets.

      „Auf dem Weg, verdammt“, kam Portners Erwiderung. Seine Stimme klang ebenso angespannt und müde wie die ihre.

      „Leg einen Zahn zu, du weißt doch, was hier los ist.“

      „Brauchst du mir nicht zu sagen. Aber mein zweites Triebwerk hat jetzt endgültig den Geist aufgegeben. Da würde auch die neue Plasmapumpe nichts mehr helfen.“

      „Schwierigkeiten?“

      „Haben wir die im Augenblick nicht alle?“ Das Lachen des anderen Piloten klang bitter. „Ist jedenfalls nicht leicht, meine alte Jenny D in der Luft zu halten. Ein paar meiner Passagiere kotzen sich die Seele aus dem Leib.“

      „Was bringst du?“

      „Alle Leute von Harpers Farm, die nur irgendwie zupacken können. Alles freiwillige Helfer. Ein paar Erste-Hilfe-Packs, eine Löschpumpe und eine Jauchepumpe, mit der man aber auch Wasser verspritzen kann.“

      „Nicht viel.“

      „Scheiße, Marge, wem sagst du das?“ Julius Portner ließ ein heiseres Keuchen hören. „Mist. Meine Jenny hatte gerade einen kleinen Absacker, aber jetzt habe ich sie wieder im Griff.“

      „Schmier mir bloß nicht ab.“

      „Keine Sorge, mein altes Mädchen ist genauso zäh wie ich. Hast du einen von der Verwaltung erreicht?“

      Die letzten der Geretteten verließen die Bonnie Blue Charles. Einer der Helfer blickte durch das offene Schott herein. Sein Gesicht war mit Ruß verschmiert. „Wir liegen quer zur Windrichtung und ich glaube, das Feuer wird nicht bis hierher kommen. Wir wollen einen provisorischen Sammel- und Versorgungsplatz einrichten, aber uns fehlt Material. An der Morrow-Straße, am gegenüberliegenden Stadtrand, liegt das große Depot.“

      „Schon kapiert. Aber dann brauche ich ein paar Hände, die mir helfen.“

      „Jede Menge, Pilot.“ Der Mann wandte sich halb um und winkte. Ein Dutzend Männer und Frauen hasteten herein und kletterten in das Shuttle.

      „He, Marge, was ist jetzt? Hast du jemanden erreicht?“, brachte sich Julius in Erinnerung.

      „Die Verwaltung gibt es nicht mehr“, knurrte Marge. „Das Gebäude ist weg. Aber ich hatte vorhin kurz unseren zweiten Bürgermeister im Funk. Sie versuchen den Süden zu halten. He, Julius, lande am Materialdepot in der Morrow-Straße. Da gibt es jede Menge Zeug, das wir brauchen. Ich komme ebenfalls dorthin.“

      „Was immer du willst, Marge. Schönen Frauen kann ich schon aus Prinzip nicht widersprechen.“

      Margret de Leuuw fasste an ihr Headset und lauschte. „Julius?“

      „Ja?“

      „Sieht so aus, als wäre die Kavallerie da.“

      „Was meinst du damit?“

      „Werner Schmitt hat sich gerade gemeldet. Die Trafalgar wird in einer Stunde in den Orbit gehen und Truppen der Sky-Cav absetzen.“

      „Sky-Cav? Militär?“

      „Verdammt, Julius, du solltest dich gelegentlich auch einmal für Dinge interessieren, die nichts mit Neijmark zu tun haben. Unsere Raumstreitkräfte dienen auch als Rettungstruppe.“

      „Wir haben hier genug mit uns selbst zu tun“, brummelte Julius, der schon aus Prinzip nichts von Militär hielt.

      „Ich bin jedenfalls froh, dass die Cav da ist. Wir treffen uns am Depot. Bonnie Blue Charles over und out.“

      Das Schott schlug zu. Ihre Passagiere hatten sich angeschnallt. Margret schob den Leistungshebel der Staustrahltriebwerke nach vorne und das Shuttle begann zu beschleunigen. Instinktiv sah sie in den Himmel hinauf, aber es würde noch über eine Stunde dauern, bis dort die Landungsboote der Raumkavallerie erschienen.

      Immerhin, es war ein Funke der Hoffnung.

      Kapitel 4

       Backbord-Hangardeck Eins, D.C.S. Trafalgar,

       eine Stunde bis zum Einschwenken in den Orbit um Neijmark.

      Trägerschlachtschiffe verfügten über zwei Haupthangardecks, die sich, direkt über und unter der Mittellinie des Rumpfes, an den Flanken entlangzogen. Zwei kleinere Hangardecks, darüber und darunter, waren den vierhundert Jagdbombern vom Typ Superbolt vorbehalten, die bei dieser Rettungsmission allerdings nicht zum Einsatz kamen. Auf jeder Seite eines Hangardecks befanden sich zwei Hangars für jeweils fünfundzwanzig Landungsboote. Zwischen jedem der Stellplätze gab es absenkbare Trennwände, falls eines der Raumfahrzeuge einen Einzelflug unternehmen musste. Jeder Hangar ähnelte einer schlauchartigen Halle, die rund