Sie essen Gifte, die ihren Körper schwächen,
tragen Schuhe, die ihre Füße verkrüppeln,
zwängen sich in Kleidung, die nicht schützt.
Das Problem 15-jähriger Mädchen ist heutzutage, wie sie ihre Haare färben, oder ob ihr Busen groß genug ist. Und die Jungs fressen Aminosäuren, damit die Muckis wachsen.
Fertigkeiten, wie man etwas selbst herstellt, werden in den Familien kaum noch überliefert und in Schulen nicht mehr gelehrt. Um als anerkanntes Schaf der Herde zu gelten, stolzieren sie als Kleiderständer der Textilindustrie herum und bildet sich auf die willfährige Unterwerfung an den fremdbestimmten Massengeschmack auch noch was ein.
Elternhaus und Schule sollten:
Wissen vermitteln und Fertigkeiten einüben,
die für den Alltag nötig sind,
Kinder ermutigen, ihren eigenen Stil zu finden
und ihnen zeigen, wie man Dinge selbst herstellt.
Heutzutage laufen ausgewachsene Leute herum, die nicht wissen, wie man aus rohen Zutaten ein Essen kocht, einen Kuchen bäckt oder Reste verwertet. Selbst Abiturienten kennen die gängigsten Gemüsesorten nicht. Lose Knöpfe anzunähen oder Hosengummis auszutauschen ist für viele ein Problem, vom Zunähen geplatzter Nähte oder dem Einsetzen neuer Reißverschlüsse ganz zu schweigen.
Beim kleinsten Klecks werden ganze Kleidungsstücke in die Waschmaschine geworfen; kleinere Flecken von Hand auszuwaschen ist selbst erwachsenen Leuten fremd. Warum? Die Eltern haben ihnen nichts beigebracht und in den Schulen wurde Hauswirtschaftslehre abgeschafft.
„Das kommt von selbst, wenn das Kind groß ist“, meinen wundergläubige Mütter, verschonen ihren Nachwuchs mit Hausarbeiten und verhindern Erfahrungen. Statt dessen freuen sie sich, wenn das liebe Kind nach Herzenslust seine Zeit verplempert. Baut Junior Mist, war das bestimmt nicht böse gemeint. Das Kind wird weder ermahnt, solches zu unterlassen, noch zur Schadensbereinigung angehalten. Wen wundert es, wenn Jugendliche aus Übermut nachts Zäune kaputt hauen und sogar Erwachsene in Naturschutzgebieten Zigarettenkippen achtlos zu Boden werfen?
Wer daran gewöhnt ist, nur dem Lustprinzip zu frönen, wird kaum Verantwortung übernehmen oder Leistungen vollbringen – denn dazu muss man auch tun, worauf man gerade keinen Bock hat. Bei solchen Gelegenheiten lernt man nicht nur Pflichterfüllung, sondern auch praktische Fertigkeiten, die im späteren Leben nützlich sind. Patente Zeitgenossen fallen nicht vom Himmel.
Ich erinnere mich an eine junge Ärztin, die mir vor einer Krebs-OP einen langen Draht in die Brust steckte, keine Zange zum Abschneiden hatte und sich mit der Schere dumm anstellte. Anscheinend hatte sie noch nie im Leben eine dicke Schnur durchgeschnitten. Also behauptete sie: „Das geht nicht.“ Ich erklärte ihr, wie es geht – das dumme Gesicht vergesse ich nie. Vermutlich war sie dank einer 'schönen Kindheit' zum Alltagsdeppen geworden – dagegen helfen auch akademische Würden nichts.
Verhätschelte Menschen sind aufgeschmissen, wenn sie ins Leben entlassen werden. Ich erinnere mich an eine junge Frau aus einer Laienspielgruppe, die es als verwöhntes Kind später unendlich schwer hatte. Drei Jahre lang hätte sie fast nur geheult, weil sie im Haushalt hilflos war und aneckte. Nicht alle jungen Leute sind so selbstkritisch und lernwillig – deshalb fragt es sich, was maßlos verzogene Egoisten für ein politisches Saatgut abgeben?
Was erwarten unausgegorene Kindsköpfe von Politikern? 'Vater Staat' wird für sie zum Elternersatz, der alles für sie regelt und wenn sie das nicht zufrieden stellt, wird herum gemault. Sie tun anderen Unrecht, ohne es zu merken und versinken in Selbstmitleid, wenn ihnen Unrecht geschieht.
Demokratie braucht Erwachsene, die gelernt haben, wie der Hase läuft, sich tatkräftig um ihre Belange kümmern, die Dinge richtig beurteilen und für ihre Rechte kämpfen. Solange unausgegorene Bürger von Politikern als Stimmvieh betrachtet werden, das alle Wahljahre erfolgreich an der Nase herumgeführt werden kann, leben wir in einer verlogenen Pseudodemokratie.
Doch nicht nur das Wahlvolk ist unzureichend erzogen. Es fragt sich doch, welche Art Politiker solche Leute abgeben? Wie wirkt sich mangelhafte soziale Bildung bei Menschen in leitenden Stellungen aus? Wie kommen sie an die Spitze in Wirtschaft und Staat?
Unausgegorene Manager und Politiker entpuppen sich als:
Eitle Gockel, die sich mit Ämtern schmücken,
denen sie nicht gewachsen sind.
Phrasendrescher, die keine Konzepte haben.
Spekulierer, die Vermutungen nachhängen, anstatt Daten zu erheben und Berechnungen anzustellen.
Verschwender, die für Protzbauten Geld ausgeben, das benötigt würde, um Not zu lindern.
Feiglinge, die Umweltsünden vertuschen und naiv darauf warten, dass 'Mutter Natur' den Dreck schon „irgendwie“ rein wäscht.
Unfähige Hinterbänkler, die nur Diäten kassieren,
um ihrer Partei Mehrheiten zu sichern.
Das kommt Ihnen bekannt vor? Lästern bringt nichts – es fragt sich, wie man derartige Verhältnisse ändert, denn mit Transparenten auf Protestmärschen macht man diese Sorte Weltregierer auch nicht besser.
In der Demokratie wählen Dumme die Regierung,
in der Diktatur wählt sich die Regierung die Dummen.
Erhard Blanck *1942
Wenn etwas nicht so läuft, wie es laufen soll, hilft es auch nichts, sich eine Ideologie aufs Fähnchen zu schreiben und Schlagworte zu dreschen, die dann keiner umsetzt. Man muss hinterfragen, wie es zu Fehlverhaltensweisen kommt, die Ursachen ergründen und bessere Methoden entwickeln. Nur zu wissen, wo der Hund begraben liegt, ist noch lang keine Lösung. Es muss zielführend gehandelt werden!
Doch warum erfüllen Politiker diesen Anspruch nicht? Warum wird herum geeiert, ins Blaue hinein vermutet, im kleinen Rahmen herum probiert und gelegentlich eine Umfrage gestartet, um die Stimmung des Volkes zu erfassen?
Weil sie von ihrem Job keine Ahnung haben!
Deshalb wissen sie nicht, was wirklich zu tun ist. Um ihre Unfähigkeit zu vertuschen und Fehlentscheidungen zu rechtfertigen, beauftragen sie Gutachter, die ihrer Ideologie am nächsten kommen und lassen unbequeme Ergebnisse unter den Tisch fallen. Das meiste wird ausgesessen. Wenn überhaupt, wird nur halbherzig gehandelt und die Sache nicht zu Ende gedacht. Das ist keine effektive Art Politik zu machen, sondern Dilettantismus im Reinformat.
Es kommt nicht darauf an, Ideologien zu dienen,
sondern darauf, praktikable Lösungen zu finden!
Doch warum tun das Politiker nicht? Große Geister der Geschichte haben schon vor über 200 Jahren gewarnt:
Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen.
Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen.
Der Staat muss untergeh'n, früh oder spät,
wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.
Friedrich von Schiller 1759 – 1805
Manchmal ist es grotesk, mit wie wenig Verstand Leute an Spitzenämter gelangen. Ich kannte einst einen Landrat mit aufrechtem Charakter und freundlichem Wesen – aber kaum fähig, eine einfache Ansprache zu halten. Ich fragte mich, wie der in dieses Amt gerutscht war. Offenbar besaß er das größte Landgut der Region, weshalb ihn die Bauern der Partei zum Kandidaten wählten. Und der Parteiführung war 's recht, einen einfältigen Menschen zu wissen, der das tat, was ihm der Landesverband vorschrieb. Sein Staatsverständnis schien aus Kaisers Zeiten, denn er meinte auch, sein Amt an seinen Sohn weitergeben zu können. Die Wahl schien dabei nur eine Formsache. Das obrigkeitshörige Volk hieß ja alles gut, was die Parteibonzen vorschlugen. Da fragt man sich, was in der CSU der 90iger Jahre noch für ein Demokratieverständnis herrschte?
Wie