Putin beteiligt sich am Krieg Assads gegen das eigene Volk, stellt sich bei der UNO quer – und in Europa streitet man sich, wer die Flüchtlinge aufnimmt. Auf die Idee, Konfliktbeteiligte von Abstimmungen auszuschließen, kommt bei der UNO offenbar niemand. Sowas stinkt zum Himmel.
Wie entstehen Verhaltensweisen?
Jeder hat im Dunstkreis seiner Herkunft beobachtet, wie sich Familienangehörige, Nachbarn und Freunde verhalten oder ließ sich durch Filme und Werbung vorgaukeln, wie 'man' sich verhält. Nach diesen Vorbildern programmiert das Hirn, wie wir Eindruck schinden, uns beliebt machen, durchsetzen oder durchmogeln. Ob wir dann hochnäsig, untertänig, hilfsbereit, selbstsüchtig, wohlwollend, angriffslustig, hinterhältig oder anständig werden, hängt von den Rollenvorstellungen ab, die wir erlernt haben.
Bereits ein Sechsjähriger kann sich schlaue Strategien zurecht legen oder moralische Vorgaben erfüllen. Ab 10 vermögen Kinder abstrakt zu denken, dabei eigene und fremde Verhaltensweisen zu hinterfragen – deshalb sind sie für ihre Taten auch verantwortlich. Leider werden Backfische hierzulande von der Justiz nicht zur Rechenschaft gezogen.
Weil man gedankenlosen 12-14- Jährigen nicht den Lebensstart verbauen will, sollen deren Opfer auf ihrem Schaden sitzen bleiben? Das verführt zum Missbrauch durch die halbwüchsigen Flegel und motiviert Eltern nicht gerade dazu, ihrer Brut Vorsicht im Straßenverkehr und Anstand beizubringen. Ob Jugendliche und Erwachsene angemessen bestraft werden, hängt vom Mut ihres Umfeldes ab.
Funktionäre trifft es nur selten, denn die Mehrheit der Duckmäuser erduldet viel, ehe sie auf die Barrikaden geht.
In Justizpalästen sitzen oft Richter mit obrigkeitshörigem Weltbild. Wie sonst käme es zu unterschlagenen Fällen? Helmut Kohls Parteispenden-Affäre wurde unter den Tisch gekehrt und F.J. Strauß war für die Justiz trotz des Schwarzbuchs, das verbieten zu lassen, ihm misslang, tabu.
Warum lassen sich viele Bürger alles gefallen?
Und wer ist anfälliger für Untertanenmentalität?
Je einsamer und verlorener gequälte Seelen sind, desto mehr Mut müssen sie aufwenden, um sich zu wehren. Die meisten trauen sich nicht, für ihre Rechte zu kämpfen und das wird ihnen von mächtigen Konzernen und Behörden ja auch schwer gemacht. Doch je besser das Volk vernetzt ist, desto eher tun sich Ohnmächtige zusammen.
Seit es Staaten gibt, wurde politischer Widerstand mit Versammlungsverboten gebremst und oftmals blutig beendet. Auch in der BRD gibt es staatliche Willkürakte.
In den 80iger Jahren stürmte Polizei einen vorlesungsfreien Hörsaal an der Ludwig Maximilians Universität, in dem Studenten friedlich über ihre soziale Situation diskutierten.
Der Dekan befürchtete Unruhen wie in den 60iger Jahren und rief voller Hysterie den bayrischen Innenminister um Hilfe an, obwohl niemand gestört oder bedroht wurde. Aus der friedlichen Versammlung wurden Theologie-Studenten wie Verbrecher abgeführt und mit Kommilitonen anderer Fakultäten wie Terroristen erkennungsdienstlich behandelt. Wegen dieser staatlichen Übergriffe gab es Sammelklagen.
Heutzutage ermöglicht das Internetz weltweit Solidarität und lässt die Macht derer bröckeln, die ihre Positionen missbrauchen. Totalitäre Staaten, wie China, beschneiden deshalb den Zugang. Ein Staat, der das für nötig erachtet, stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus.
Wikileaks folgt dem Enthüllungsjournalismus von Günter Wallraff und die Jagd nach Edward Snowden zeigt, dass die politische Elite Amerikas nicht diskussionsfähig ist. Trotz Sympathie der Deutschen gewährt ihm Deutschland kein Asyl, was die Unterwürfigkeit deutscher Politiker gegenüber den USA zeigt. Oder will man hierzulande die Begeisterung für Offenheit und Transparenz bremsen?
Gesellschaftliche Umwälzungen finden jedoch nicht nur friedlich statt, wie der Arabische Frühling zeigt. Länder, in denen mittelalterliche Denkweisen vorherrschen und selbst Analphabetentum verbreitet ist, schaffen den Sprung in die Neuzeit kaum. Man kann von einer traditionsverhafteten, ungebildeten Bevölkerung auch nicht erwarten, dass sie in einem Jahrzehnt 500 Jahre Entwicklungsgeschichte der Menschheit nachvollzieht. Geistige Eliten setzen sich mit klugen Einsichten überall nur im Schneckentempo durch.
Auch im aufgeklärten Europa hielten sich althergebrachte Mythen über Jahrhunderte – man denke an Galileo Galilei, den der Vatikan erst 1992 rehabilitierte. Mit dem Glauben wurde und wird bis heute der ärgste Schindluder getrieben. Der Islamismus gleicht der fanatischen Inquisition. Nur wird dort gesteinigt, wo hier verbrannt wurde.
Beschränkte Denkweisen behinderten seit jeher den Fortschritt. So fand in der DDR keine Entnazifizierung statt: Als 1945 die Russen anrückten, verbrannte die SS eiligst ihre Hakenkreuze, hisste rote Fahnen und nannte sich STASI. Wen wundert da PEGIDA?
Wenn es dummen Leuten schlecht geht, übertragen sie ihr Unbehagen auf ein Feindbild. Fremdenhass ist ja auch viel einfacher, als sich an die eigene Nase zu fassen und den Dreck vor der eigenen Tür zu kehren. Wer keine religiöse Erziehung genossen hat und nie über das Gleichnis vom barmherzigen Samariter nachdachte, kennt kein Erbarmen und zündet johlend Asylantenheime an.
Andererseits müssen wir im eigenen Land keine Ausländer dulden, die sich übergriffig verhalten oder klammheimlich ein terroristisches Netzwerk gründen, weil sie von einer muslimischen Weltherrschaft träumen. 2017 schrieb mich ein turkmenischer Prediger aus Berlin per SMS an, der mit Geldern aus Katar ein Emirat gründen und den Salafisten Pierre Vogel als Herrscher in Ostfriesland einsetzen wollte.
Beim Versuch, das anzuzeigen, wurde ich von Pontius nach Pilatus geschickt. Das Bundeskriminalamt verwies mich an die Landespolizei. Da zwei Bundesländer betroffen waren, schrieb ich beide an. Was dabei rauskam, erfuhr ich zufällig in den Fernsehnachrichten…
Überhaupt scheinen Behörden aufmerksame Bürger nicht als hilfreiche Partner anzusehen. 2018 kam ich einem Internetzbetrüger auf die Schliche, der offenbar weltweit agiert. Im August meldete ich das dem deutschen Standort von Interpol in Wiesbaden, erhielt von dort aber keine Antwort. Die Landespolizei leitete die Anzeige an die örtliche Polizei weiter, diese an die regionale Staatsanwaltschaft und die stellte das Verfahren ein. Der Kriminelle kann sich freuen.
Behörden sind Gestüte für Amtsschimmel.
Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger *1939
Staats-Gewalt
Wenn auf dieser Erde Blut vergossen wird, ist das nicht nur der Denkweise derer geschuldet, die ihre Interessen mit Gewalt durchsetzen wollen, sondern auch jener, die Mordwerkzeuge herstellen oder mit Waffen handeln. Mitschuldig an all den Gräueln sind korrupte Beamte, Politiker, die sie in Kauf nehmen, und Bürger, die solche Politiker wählen, obwohl die Skandale aufgedeckt wurden.
Doch wie kommt es zu derartiger politischer Hilflosigkeit? Unser Volk fühlt sich dem System ausgeliefert, das vorgibt, demokratisch zu sein, sich aber einen Dreck um Moral oder Bürgermeinungen schert. Wie lässt sich das ändern?
Wir sollten Weisheit statt Waffen exportieren, doch das wird erst geschehen, wenn sich die Denkweise der Mehrheit aller Menschen von Grund auf ändert. Solange das Schielen nach dem eigenen Vorteil, Faulheit und Feigheit die Welt regieren, bleibt diese Erde ein Jammertal. Wohlmeinende Appelle nutzen nichts, weil sie für die Sozialisation viel zu spät kommen. Der Volksmund weiß warum:
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Zwar können Menschen später noch umlernen, doch das ist mühsam und ohne Not tut das keiner.
Umdenken setzt Denken voraus.
© Walter Ludin *1945
Man frage also:
Wie werden aus unschuldigen Neugeborenen
verbohrte Raffgeier, die alles Wertvolle zerstören?
Wodurch