Aus den Tiefen des Tages und der Geschichte. Helmut Lauschke. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Helmut Lauschke
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738083408
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die wollen beschäftigt sein.

       Sie graben und graben.

       Dort, wo die Haut dünn ist,

       Es waren zwei vom Geheimdienst,

       Die Löcher in meinem Hemd sind so zeitgemäß

       Schlüsselkinder sind umstritten,

       Die Zeit der Gürtelfestung ist vorüber.*

       Mit den Händen greifst du,

       Kurt Götz, ein Kölner Buchhalter und Literat.

       Nachwort oder Freundschaft im Wort.

       Epilog

       Impressum neobooks

      Prolog

      Nachlese, Erinnerungen, Skizzen

      Die Namen der Personen und Institutionen in den Erzählungen sind erfunden.

       Das Prinzip der Inquisition war mörderisch. [Lord Acton]

       Es gibt ein Maß in den Dingen, es gibt letztlich feste Grenzen.

       [Est modus in rebus, sunt certi denique fines. - Quintus H. F. Horaz: Sermonum libri duo (Satiren) 1,1,106]

       Wenn die Wahrheit zu schwach ist, sich zu verteidigen,

       muss sie zum Angriff übergehen. [Bertolt Brecht: Leben des Galilei, 3]

       Mir ist aufgefallen, dass zwei Dinge im Vatikan sehr schwer zu bekommen sind: Ehrlichkeit und eine gute Tasse Kaffee. [Johannes Paul I.] *

       Es herrschte vollkommene Dunkelheit. Ich hörte nur die Geige, und es war, als diene Julieks Seele als Bogen. Er spielte sein Leben. Sein ganzes Leben glitt über die Saiten. Seine begrabene Hoffnung, seine veraschte Vergangenheit, seine erloschene Zukunft. Er spielte, was er nie mehr spielen würde. Ich werde Juliek nie vergessen. Wie könnte ich ein Konzert vergessen, das vor Sterbenden und Toten gegeben wurde! Noch heute, wenn ich Beethoven höre, schließen sich meine Augen, und der Dunkelheit entsteigt das bleiche traurige Antlitz meines polnischen Kameraden, der von einer Hörerschaft Sterbender Abschied auf der Geige nahm. (Nach dem langen Marsch der ausgezehrten Häftlinge durch die Nacht bei dichtem Schneefall von Auschwitz nach Gleiwitz wegen Evakuierung des Lagers vor Ankunft der Roten Armee )

       [Elie Wiesel: Die Nacht zu begraben, Elischa]

       Toleranz und Demut sind das Gegenteil von Intoleranz und Anmaßung mit der Menschenfeindlichkeit von Folter, Scheiterhaufen und Tötung unschuldigen Lebens.

       * David A. Yallop: Im Namen Gottes? – Der mysteriöse Tod des 33-Tage-Papstes Johannes Paul I. – Tatsachen und Hintergründe, Knaur (3812) 1988, Seite 230

      Gedanken,

      wo kommen sie nur her?

      Denn gestern

      stand hier noch die Schule.

      Sie kommen.

      Doch woher kommen sie?

      Hier, wo nichts mehr steht,

      aber gestern noch die Schule stand.

      Die Schule,

      ja, das war eben gestern!

      Der Faden zieht sich in die Länge

      zu einer Wäscheleine.

      Aber die Leine ist alt und hängt durch.

      An ihr stecken drei Holzklammern,

      die verwittert sind, ohne etwas zu halten.

      Es ist eine von mehreren Vermutungen,

      dass die Dinge und Gedanken, als sie trocken waren,

      von der Leine abgenommen wurden.

      Das aber muss schon lange hergewesen sein.

      Doch auch schwebende Gedanken und Gefühle

      behalten beim Trocknen an einem Frühlingsmorgen

      den bezaubernden Geruch,

      wenn sie mit Lavendel eingerieben worden sind.

      Nach der Zeit

      Wieweit?

      Nach der Logik

      aus der Anzeigenrubrik:

      Der Kreter

      o Reterk!

      Es gibt Gezeter,

      wenn aus dem Spalt

      der Alte kommt.

      Da kommt der Reterk

      mit Schirm, Charme und Melone.

      Ein Passant fragt ihn,

      und wo bleibt denn die Kohle?

      Mit gespitzten Ohren, geschlossenem Mund und schnaubender Nase

      macht sich davon der durchtriebene Hase.

      Es heißt in der Rubrik,

      dass der Kreter lügt,

      selbst dann,

      wenn er lügt.

      Wo bleibt der Stock?

      Er steckt unter dem Morgenrock,

      wo sich der Verschlafene versteckt

      mit Körper und Geist,

      und das bevor die aufwachende Logik

      mit dem Morgengezeter

      auf der verschneiten Terrasse vereist.

      Ambitionen und Strebungen,

      wenn sie politisch werden,

      bekommen umgehend den bittersüßen Beigeschmack,

      insbesondere dann,

      wenn es um Menschen und das Humanum geht.

      Nicht anders ist es

      im Menschen als Individuum,

      weil sich da

      das Gerade nur selten und als Ausnahme gerade verhält.

      Krumm und verbogen.

      Es bleibt also gelogen,

      was als Geschichte

      vorgehalten wird.