Die Halbzwerge. Alexander Kraft. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alexander Kraft
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783750229969
Скачать книгу
auf seinem Rücken und löste sie aus der Halterung. Argaff der sich Richtung Orks umdrehte richtete sein Schwert auf den heran laufenden kleinen Ork und stach ohne zu zögern blitzschnell nach dessen Hals. Der Ork quickte wie ein Ferkel. Schnell zog Argaff das Schwert wieder aus dem Hals des Orks, und dieser sank mit blutender Wunde tödlich verletzt zu Boden. Darwyn schoss einen zweiten Pfeil auf einen der Orks und traf diesen im Oberschenkel. Nun lies er die Armbrust fallen und griff zur Axt. Knott nutzte seine geringe Größe und rollte sich schnell zwischen den Beinen eines der großen Orks durch. Kam hinter ihm wieder auf die Füße und hackte mit seinen Beilen in die Kniekehlen des Monsters. Darwyn schwang die Axt in die Luft und schlug dem so gefällten Ork schräg von oben in den Hals.

      Die anderen Orks stoppten nun ihren Angriff auf die kleine Truppe. Unschlüssig und über rumpelt von soviel Gegenwehr blieb einer der Riesen vor Beldas stehen und blickte wütenden und sabbernd auf ihn herab. Beldas aber verzog keine Mine. Er war genauso muskulös gebaut wie der Ork der ihn zwar um gut einen Kopf überragte aber nicht breiter oder stärker wirkte als der Halbzwerg. Aus tief schwarzen Augenhöhlen heraus fixierte der Ork Beldas als wollte er ihn in tausend Stücke Zerreisen. Doch Beldas beeindruckte dies keineswegs er stand ruhig atmend dem Ork gegenüber. Die Doppelkopfaxt am langen Arm ausgestreckt haltend, ohne eine Regung zu zeigen. Doch seine Muskeln spannten sich deutlich. Die Adern an Unter- und Oberarm mit dem er die Doppelkopfaxt hielt schwellten zu solch einer Größe an, dass Jarolin glaubt sie würden jeden Moment platzen.

      Einen kurzen Augenblick später legte der Ork den Kopf in den Nacken und brüllte unverständliche Laute, woraufhin er und der Rest seines Trupps hastig den Rückzug ins unwegsame Unterholz des Waldes antraten.

      „Kleines Gefecht zwischendurch hält Körper und Geist in Schuss.“ lächelte Argaff. „Überlass das mit dem Reimen denen dies können.“ stieß Beldas hervor.

      Beldas sammelte seine zwei Wurfbeile ein, und anschließend half im Knott die Axt wieder auf seinem Rücken zu befestigen. Er nahm auch die Goldohrringe des getöteten Ork an sich.

      „Kommst du jetzt mit uns, oder hast du was Besseres vor?“

      fragte Beldas den verdutzten Jarolin. „Ja, gut. Ich meine auf jeden Fall komme ich mit.“ Was besseres hätte ihm wohl kaum passieren können, als auf einen Trupp Kampferprobte Söldner zu stoßen die es anscheinend spielend leicht mit einer übermacht von Gegner aufnahmen. So konnte er noch schneller lernen zu kämpfen und seinem Vater schon als erfahrener Zwergenkrieger wie Beldas bei der Vertreibung der Orks aus Tiller helfen.

      Diese Nacht verbrachten sie alle gemeinsam noch im Freien. Jarolin fühlte sich in der Gesellschaft der Söldner sicher und war überzeugt diese Nacht mehr Schlaf zu finden als letzte. Knott entzündete mit zwei Steinen die er aneinander schlug Funken. Diese lenkte er auf ein Büschel Reisig und kleine Äste. Nach drei Versuchen entzündete sich das Büschel leicht und glomm. Knott pustete und legte weitere Blätter und Äste darauf. Jarolin war froh dieses mal nicht das Feuer selbst entzünden zu müssen, da er vor Angst bei dem Angriff der Orks auf der Lichtung auch seinen Ast mit der Glüht liegen lies. Als das Feuer brannte breitete Beldas eine Art Sack auf dem Boden aus, denn er hinten am Gürtel unterhalb der gekreuzten Waffen zu einer Rolle trug. Jarolin staunte nicht schlecht, wie gut die Zwerge, Halbzwerge und Menschen auf solche Situationen vorbereitet waren, denn auch Argaff, hatte auf der Innenseite seines Mantels einen ähnlichen Sack, und für die Zwerge trug Darwyn in seinem Rucksack ebenfalls zwei solcher Säcke und andere Dinge von Nutzen mit. Knott fiel der fragende Ausdruck in Jarolin´s Augen auf. „Weißt du was das ist?“

      „Ich habe so was noch nie gesehen.“ gab Jarolin ehrlich zurück. „Man nennt das Schlafsäcke sie sind mit Wolle und Fell gepolstert und bieten so Schutz vor Nässe und Kälte.“

      erläuterte im Knott. „Aha..“ zu mehr Äußerungen war Jarolin vor Erstaunen über alle neuen Eindrücke nicht in der Lage.“ „Bist du je aus deinem Heimatdorf je raus gekommen“ fragte Knott. „Raus gekommen wie meinst du das?“ erwiderte Jarolin. „Na ja ich meine hast du mehr von dieser Welt gesehen oder gehört oder gelernt als das was man in deinem Dorf hören, sehen oder lernen konnte?“

      „Nein!“ gab Jarolin mit gesenktem Blick zu. „Gut“ grinste Knott „wir reden Morgen, wenn wir Frohnheim erreicht haben. Jetzt iss und anschließend leg dich hin und schlaf. Ich halte die erste Wache.“

      Jarolin holte sein restliches Essen aus dem Rucksack und roch zuerst an dem Fisch der nicht mehr sehr appetitlich aussah. „Stell dich nicht so an.“ grinste Darwyn, nahm den Fisch und biss ungeachtet aller Krähten und Haut hinein. Knott und Beldas grinsten ebenfalls während

      Argaff sich mit etwas Brot und Wasser aus dem nahe gelegenem Waldbach zufrieden gab.

      Die Zwerge, Beldas und Jarolin aßen die restlichen Lebensmittel die sie noch hatten mit Leichtigkeit auf. Dazu tranken sie Wasser aus Jarolin´s Tornister und füllten ihn anschließend wieder für den nächsten Tag.

      Jarolin schlief sehr schnell ein. Als plötzlich vor ihm der Ork auftauchte der ihm in Tiller aus seinem Haus entgegen kam und ihn auf den Hügel verfolgte. Der Ork packte ihn an den Schultern und rüttelte und wackelte heftig an ihm herum. Jarolin bekam es mit der Angst zu tun, er zitterte, wollte schreien, doch kein Laut drang aus seiner Kehle. Er wollte nach seiner Axt greifen doch seine Finger gehorchten ihm nicht. Dann sprach der Ork zu ihm. „Jarolin, Jarolin steh auf wir müssen weiter.“ Erschrocken setzte er sich auf. Es kam ihm vor als hätte er keine zwei Augenblicke geschlafen. Vor ihm grinste ihn das alte und weißbärtige Gesicht von Knott an. „Komm schon pack deine Sachen.“

      Der Morgen war kalt und neblig. Jarolin hätte sicherlich nachts gefroren, wenn Beldas ihm nicht eine zweite Decke überlassen hätte. Schlaftrunken und frierend rollte er seine Decke zusammen und verstaute sie in seinem Rucksack. Die Axt wollte er dieses Mal in den Händen tragen beim Wandern. Vielleicht konnte er so unterwegs etwas üben und Beldas oder einer der Zwerge konnte ihm ja ein paar Tricks und Kniffe zeigen. Als sich der Söldnertrupp mit Jarolin auf den Weg machte stand der Nebel den Zwergen noch bis zur Hüfte.

      Nach dem sie eine Weile ihren Weg in Richtung Frohnheim fortgesetzt hatten, lichtete sich der Nebel und die Sonne begann zu scheinen. Knott der ältere Zwerg trotte hinter der Gruppe her, um die Sicherung der Söldner nach hinten zu übernehmen. Jarolin der es zwar gewohnt war zu Fuß zu gehen, lies sich trotz dem etwas zurück fallen um die Gelegenheit zu nutzten Knott Fragen über Beldas zu stellen, aber auch um das anstrengende Tempo der trainierten Söldner nicht mitgehen zu müssen.

      „Sag mal Knott, Beldas ist auch ein Halbzwerg, so wie ich, oder?“

      „Ja so wie du, worauf willst du hinaus Junge?“ frage Knott lächelnd zurück.

      „Konnte er schon immer so gut kämpfen?“ erkundigte sich Jarolin.

      „Er hat es von seinem Vater gelernt.“ erwiderte Knott.

      „Wie kam es dazu? Hat sein Vater bei den Menschen gelebt? Oder seine Mutter bei den Zwergen?“ frage Jarolin unsicher.

      „Weder noch, gab Knott zurück, seine Mutter lebt in einer Menschensiedlung Nahe des Zwergenkönigreiches Durl. Menschen in solchen Grenzregionen suchen oft die Nähe zu den Zwergen. Hauptsächlich wegen des Handels mit den Zwergen oder wegen Schutzes vor Räubern, Orks oder wilden Tieren. In solchen Gebieten kommen Halbzwerge öfters vor, allerdings bleiben sie allgemein immer noch die Ausnahme. Es ist nicht gern gesehen wenn sich ein Zwerg mit einer Menschenfrau einläst, oder umgekehrt. Verstehst du?“

      „Ich denke schon.“ sagte Jarolin „Aber erzähl mehr, bitte!“

      „Also gut. Es muss nicht unbedingt ein Halbzwerg dabei rauskommen wenn ein Zwerg sich eine Menschenfrau nimmt oder andersherum. Welche Eigenschaften sich letztlich durchsetzten entscheidet das Schicksal. Gut möglich das ein reiner Zwerg oder Mensch geboren wird, oder auch eben ein Halbzwerg der Eigenschaften von beiden Eltern mitbekommen hat. So wie bei Hund und Wolf. Es kann ein Wolfshund geboren werden, oder ein reinrassiger Wolf oder Hund. Verstehst du das? Ich meine sieh dich an, nichts für ungut Junge aber du bist kein typischer Zwerg, deine Augen