Wenn bei einem Geschöpf bei Geburt oder bis zum ersten Bartwuchs nicht festgestellt werden kann ob es zur Rasse der Zwerge zu zählen ist so kann es sich dem zwergischen Fünfkampf unterziehen um seine Zugehörigkeit unter Beweis zu stellen.
Der zwergische Fünfkampf soll wie folgt ausgetragen werden: zu aller erst muss das zu prüfende Geschöpf einen Zeugen benennen der sich für die Abstammung von drei aufeinander folgenden Generationen an Zwergen in der Familie des Prüflings verbürgt. Danach sollen Fünf Wettkämpfe zwischen dem Prüfling und seinem Herausforderer ausgetragen werden. Wobei der Bürge die Rolle des Adjutanten übernimmt.
Herausfordern darf nur ein Zwerg der reinen Blutes ist und diese durch mind. zwei Zeugen belegen kann.
Die Wettkämpfe selbst müssen zwergischer Art sein. Drei davon darf der Herausfordere bestimmen. Zwei der Prüfling. Dieser muss mindesten drei der Wettkämpfe gewinnen. Nur so kann er von einem König der Zwerge als einer der Ihren anerkannt werden.
Verliert der Prüfling jedoch darf er nie wieder um Aufnahme bei einem Zwergenvolk bitten und muss das Brandmal der Ausgestoßenen tragen.
Dies sind die Worte eures Gottes!
Der erste Tag 2
Es war ein heißer Tag und Jarolin hätte die Decke, die er heute früh mitgenommen hat, gar nicht gebraucht. Hier unten am Fluss war es zwar aufgrund der Bäume noch etwas schattiger
aber die Sonne stand schon sehr hoch, und auf der Wiese hinter dem Wald stand die Luft gerade zu. Er wurde sich beeilen müssen wenn er bis Mittag wieder Zuhause sein wollte.
Jarolin war nicht wie die anderen im Dorf. Er und seine Mutter lebten etwas abseits der meisten Höfe und Häuser. Das kleine Holzhaus das seine Mutter von Ihren Eltern erbte war schlicht, aber für sie beide reichte es. Die anderen Bewohner des Dorfes mieden ihn und seine Mutter. Vor allem nach dem sich herumgesprochen hatte das Jarolin ein Merge ist. So nennen die Menschen die Kinder von Zwergen und Menschen. Jarolin´s Vater
war ein Zwerg, den er noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Seine Mutter eine sehr schöne Menschenfrau die nie ein böses Wort über seinen Vater verloren hat.
Tiller so heißt das Dorf von dem Jarolin und seine Mutter unweit wohnten. Es war klein. Ein paar Steinhäuser, die den etwas wohlhabenderen Menschen gehörten, sowie ein Sägewerk das den meisten Bewohnern als Arbeitsstätte diente. Eine Schenke und ein Gotteshaus. Der Rest bestand aus einfache Lehm oder Holzhäuser sowie Bauernhöfe.
Jarolin hat schwarze kurze Haare und einen kurzen Vollbart, mit 1,64 fast so groß wie seine Menschen Mutter. An seinen Zwergen Vater erinnerten nur seine Körperbehaarung und sein Bartwuchs sowie sein Handwerkliches Geschick.
Weder ist er sehr stark, noch muskulös gebaut oder so klein wie ein Zwerg. Und was das handwerkliche Geschick betrifft so ist es ja nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Trotzdem ärgerten und hänselten ihn die Menschenkinder, und die Erwachsenen tuschelten hinter vorgehaltener Hand über ihn und seine Mutter. „Kleiner Merge, Kleiner Merge…“ oder „Zwergensohn, Zwergensohn…“ riefen die Kinder des Dorfes. Jetzt sogar noch obwohl er schon 28 Jahre alt war. Freunde hat er keine, das stört ihn aber nicht solange er in Ruhe gelassen wurde.
Als nun endlich ein weiterer Fisch angebissen hat, zog er ihn behutsam aus dem Wasser
erschlug ihn mit einem Stein und trennte mit dem mitgenommen Messer den Hacken aus dem Mund des Fisches. Nach dem er auch diesen Fisch ausgenommen hat, wickelte er ihn mit den anderen zwei ihn ein feuchtes Tuch verstaute alles in seinem Rucksack und machte sich auf den Heimweg.
Nachdem er die Uferbewaldung hinter sich gelassen hatte zog sich der weg zum Haus seiner Mutter über freies Gelände ca. 2 Meilen. Trotz der großen Hitze kam er gut voran und freute sich schon den frischen Fisch über dem offenen Grill hinterm Haus zuzubereiten.
Am Haus angekommen wollte er gerade die Tür öffnen als sie von innen aufgestoßen wurde.
Jarolin blieb der Atem stehen, vor ihm stand ein grüner Riese. Gut einen Kopf größer als die meisten Menschen, mit gewaltigen Hauern, und deutlich hervorstechenden Muskeln an Oberarmen und Schultern. Es war ein Ork. Jarolin hatte schon von Orks gehört er wusste das es sie gab, aber bis jetzt hatte er noch nie einen zu Gesicht bekommen. Überhaupt hat er bis jetzt nur Menschen gesehen. Von allen den Geschöpfen die Erundin bot, von all ihrer phantastischen Ländern, Burgen und Königreichen hat er noch nichts gesehen. Und jetzt an einem ganz normalen Tag stand wie aus dem nichts ein Ork vor ihm. Dieser schien aber mit Jarolin´s Erscheinung auch nichts anfangen zu können, zu groß für einen Zwerg und zu klein für einen Menschen.
Doch die Verwunderung des Orks hielt nicht lange! Er hob sein Breitschwert über den Kopf und schwang es kraftvoll nach Jarolin. Der wiederum konnte im letzten Moment einen Schritt nach hinten machen, so dass die Klinge ihn um Haaresbreite verfehlte und vor Ihm im weichen Boden stecken blieb. Der Ork murmelte Flüche die Jarolin nicht Verstand. Trotz Schrecken der ihm nach wie vor in den Knochen saß, drehte er auf dem Absatz um und rannte so schnell er konnte Richtung Dorf.
Der Weg führte nach einer halben Meile über eine sehr Steile Anhöhe, die die Sicht auf das Dorf Tiller verdeckte. Als Jarolin sie bewältigt hatte traute er seinen Augen nicht. Was er sah hatte er im Leben nie für möglich gehalten. Ork Horden vielen über das kleine Dorf regelrecht her. Die Wenigen die fliehen konnten liefen in alle Richtungen davon. Soweit er sehen konnte ließen die Orks niemanden am Leben den sie erwischten. Eine Stadtwache oder gar ein Battallion der königlichen Garden, gab es in Tiller nicht. Diejenigen die sich wehrten waren meist chancenlos gegen die Zahlenmäßige Übermacht der stärkeren Orks. Ein paar der Holzfäller von denen es in Tiller einige gab setzten sich trotz Unterzahl verzweifelt zur wehr.
Einer von Ihnen kam mit seiner Axt aus dem Sägewerk gelaufen, hob sein Arbeitsgerät zum Schlag, um einem der Orks, der ihm den Rücken zu drehte, den Gar aus zumachen. Just in diesem Moment stach ein zweiter Ork dem Holzfäller seinen Langspeer unter die Schulter und auf der anderen Seite des Oberkörpers wieder heraus. Blut überströmt und mit röchelnden, eisernen klingenden Atemzügen versuchte der Holzfäller einen letzten Schlag auszuüben.
Doch vom Blutverlust erschöpft und dem Tode nahe blieb ihm nichts anderes übrig als diese
Geschöpfe des Todes aufs letzte zu Verfluchen.
Jarolin konnte die Szene nicht weiter beobachten da er hinter sich ein lautes grunzen vernahm.
Der Ork der ihn verfolgte griff mit der rechten Hand nach seinem Bein. Gerade noch rechtzeitig machte er einen Schritt nach links und lief an dem Ork vorbei den steilen Hügel wieder runter, dabei beschleunigte er so dass es zum Sturz kam, und er die letzten Meter den Hügel runter rollte. Unten angekommen erhob er sich augenblicklich, um einen Fuß vor den anderen zusetzten. Doch sein drehender Verstand versagte ihm die Kontrolle über seinen Körper. So benommen musste Jarolin zwangsläufig ein paar Augenblicke warten um die Flucht fortsetzen zu können.
Der Ork aber der in seiner Rüstung kaum in der Lage war den Hügel hinauf zu steigen, schicke Atem suchend Schreie aller Art hinter Jarolin her. Nach kurzer Pause rannte Jarolin so schnell er konnte zurück zu seinem Haus.
Dort angekommen betrat er es durch die immer noch offen stehende Tür. „Mutter, Mutter“ brüllte Jarolin mit feuchten Augen. Keine Antwort. Er eilte in die Küche und packte hastig Brot, geräucherten Speck und einen Wassertornister in seinen Rucksack. Als er gerade das Haus durch die Hintertür verlassen wollte, sah er über dem Türrahmen die Axt seines Vaters.
Da brach er in heftige Tränen aus. Wo sein Vater wohl gerade ist, jetzt da er Ihn mehr den je brauchte. Er wusste nicht viel von seinem Vater, aber er wusste dass er Tatar hieß, und ein Krieger aus dem Clan der Schwarzschilde war. Außerdem wusste er von Erzählungen seiner Mutter dass sein Vater in der Zwergenstadt Urath lebt. Was er jedoch nicht wusste war das