Die Halbzwerge. Alexander Kraft. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alexander Kraft
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783750229969
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aufzubringen vermochte, griff er nach der Axt seines Vaters und verließ hastig das Haus. Ob er seine Mutter je wieder sehen würde? Ob sie wohl den Angriff der Orks überlebte? Verzweifelt und wütend rannte er so schnell er konnte Richtung Wald.

      Er hetzte den schmalen Pfad entlang, so das ihm der Schweiß in die Augen ran. Nach einer Weile bog er vom Pfad ab und schlug sich in das dichte Unterholz. Erst als er sich sicher war das im keiner der Orks folgte, hielt er an.

      Erschöpft blieb er unter einer dicken Eiche stehen. Die Sonne war schon weit über ihren Höhepunkt so dass es nicht mehr lange dauern würde bis die Abenddämmerung hereinbrach.

      Jarolin entschloss sich noch etwas weiter in den Wald hinein zu gehen. Was er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste war dass er von seinem Zwergen Vater mehr als nur den Bart und die Körperbehaarung mit bekommen hat. So war es der untrügliche Orientierungssinn der Zwerge der ihn sich nicht im dichten Unterholz verlaufen lies.

      Auf der Flucht vor den Orks hat Jarolin beschlossen nach Frohnheim zu gehen. Seine Mutter hat dort eine Tante, wenn sie denn Angriff der Orks überlebt hat dann ist sie wahrscheinlich dorthin geflüchtet. Nach dem Jarolin vom rennen die Beine schmerzten, rollte er die Decke die er vom Fischen noch im Rucksack hat auf einer ebenen und trockenen Stelle auf dem Waldboden aus. Mit müh und Not gelang es im ein Feuer zu entzünden. Jetzt brach er wieder in Tränen aus da ihn nun die Gefühle die er bis jetzt mühsam unterdrückte, in der Stille des Abends vollends ergriffen.

      Was soll den nur aus im werden, weder Zwerg noch Mensch, verachtet, gehänselt und alleine.

      Ohne die Mutter die ihm so oft Trost spendete, die so intelligent war, so viel stärker als er. Wenn er nun sie auch noch verloren hat, dann währe es wahrscheinlich besser gewesen er hätte sich von dem Ork erschlagen lassen, anstatt davon zu laufen. Doch so schnell der Gedanken an Selbstmord auch auf kam, so schnell verwarf er ihn auch wieder. Und eine weitere zwergische Eigenschaft kam zum Vorschein, der Kampfgeist. „ Ich werde nicht scheitern. Ich werde meine Mutter wieder finden und ich werde meinen Vater finden und mit ihm die Orks aus Tiller vertreiben“ dachte er fast laut schreiend. Wut staute sich in ihm auf.

      Wut über den feigen Angriff der Orks auf ein kleines Dorf aus Handwerkern und Bauern.

      Wut auf alle Menschen da anscheinend keiner seiner Mutter und keiner Ihm geholfen hat.

      Immer noch weinend packte er den Fisch aus seinem Rucksack. Das Tuch in den er den Fisch gewickelt hat, war mittlerweile trocken, so das er die drei Fische rasch verarbeiten musste sonst würden sie bald schlecht werden. Er griff sich einen fingerdicken Stock und schnitzte mit dem Messer vom Fischen die Rinde damit ab. Weil er von seiner Mutter, die in der Schenke von Tiller ab und zu arbeitete, kochen gelernt hatte wusste er sehr gut mit Lebensmittel umzugehen und nichts zu verschwenden. Die Schuppen kratzte er vorsichtig mit dem Messer weg. Nun steckte er alle drei Fische auf den Stock und hielt ihn übers Feuer. Einen der Fische aß er sofort mit etwas von dem Brot aus der Küche. Die anderen zwei wickelte der wieder vorsichtig in das Tuch ein. Zum Schluss warf er noch die Grähten und den Stock ins Feuer. Morgen würde er sich auf den weg nach Frohnheim machen und bei der Tante seiner Mutter die er bis zum heutigen Tag erst drei mal sah, auf seine Mutter warten wenn sie nicht schon da war. Danach würde er seinen Vater suchen und mit Ihm den Orks den Garaus machen. Fest entschlossen seine Mutter wieder zusehen und den Vater zu finden schlief er ein. Die Nacht war Kalt. Vögel und kleines Getier schienen den Wald auch nachts lebendig und geschäftig zu halten. Überlall um Ihn herum murrte, zwitscherte und blubte es. Nur dann wenn Ihn die Müdigkeit vollends überkam schlief er für ein paar Minuten oder Stunden ein.

      Neue Bekanntschaft 3

      Am nächsten Morgen wachte er auf als die Sonne bereits aufgegangen war. Die großen Bäume und die dichten Büsche spenden Schatten und ließen den Tag kälter erscheinen als er war. Jarolin stocherte in den Resten des Feuers um die Glüht neu zu entfachen. Als er wieder etwas Holz in die Glüht legte flackerte ein kleines Feuer auf. Er nutzte die Gelegenheit sich zu wärmen, und blieb eine weile an dem neu entfachtem Feuer stumm sitzen. Dann packte in sein Kampfgeist erneut. Schnell rollte er die Decke zusammen, steckte sie in den Rucksack, und band die doppelköpfige Streitaxt seines Vaters hinten am Rucksack fest. So hatte er dieses mal beim laufen die Hände frei. Er zweifelte sowieso daran das er in der Lage wäre mit der Axt jemanden zu Töten,

      ganz besonders einen dieser Orks. Nicht das er Angst oder Gewissensbisse hätte einen von Ihnen zu erschlagen, oder die Axt nicht scharf genug wäre. Er glaubte einfach nicht Stark genug, nicht zwergisch genug, nicht Krieger genug zu sein, um es mit diesen Monstern aufzunehmen.

      Doch das würde sich ändern, da war er sich sicher. Sobald er seinen Vater gefunden hat, würde er ihn im Umgang mit der besten aller Zwergenwaffen unterweißen.

      Das was er von den Orks wusste, hörte er alles von den Menschen. Ab und zu kamen Soldaten des Königs nach Tiller. Seine Mutter die die Männer in der Schenke bekocht und bedient um etwas Geld zuverdienen, nahm ihn gelegentlich mit zur Arbeit. Dabei konnte er hören wie Soldaten und Reisende von Begegnungen mit Orks, Elben und Zwergen sprachen. Im Königreich Tannil´s so hieß der Menschenkönig, gab es anscheinend viel zu sehen und zu erleben.

      Nach einer Weile, wurde Jarolin durch den laut eines ihm unbekannten Tiers aus seinen Gedanken gerissen. Er suchte sich einen etwa armdicken Ast, brach in ab und hielt in ins Feuer bis dieser anfing zu brennen. So würde er zumindest etwas Feuer und Glut eine Weile mitnehmen können, und es sollte im nicht wieder soviel Mühe machen ein Feuer zu entzünden, wenn er noch einmal im freien Übernachten muss.

      Bevor er sich auf den Weg machte, schnitt er sich noch mit dem Messer ein Stück Brot und Speck ab. Die restlichen Lebensmittel im Laufe der nächsten zwei Tage zu verbrauchen bevor sie schlecht wurden schien ihm nicht all zu schwer. Hunger war gestern und auch heute sein einziger Begleiter. Nachdem er ein Stück durchs Unterholz gewandert war, kam er zurück auf den Waldweg. Er folgte ihm in südlicher Richtung. Zwar wusste er nicht genau wo Frohnheim liegt, aber er wusste das Tiller ein nördliches Dorf war. Also schien es im logisch weiter nach Süden zu gehen. Dass ihn hier sein zwergischer Orientierungssinn leitet wusste er nicht.

      Nach mehreren Meilen begannen seine Füße zu schmerzen, in diesem Moment erreichte er eine Lichtung. Hier beschloss er, sich eine Weile auszuruhen und den Fisch von Gestern noch zu essen. Jarolin löste die Axt vom Rucksack und öffnete ihn und holte die Decke und das Tuch mit den Fischen raus. Er aß in aller Ruhe den Fisch mit etwas Brot dazu. Trank das Wasser aus dem Tornister und streckte sich auf der Decke ins warme Gras. Mit Gedanken an seinen Vater den Zwergenkrieger blickte er in die Wolken, und war kurz davor ein zu nicken.

      Als er plötzlich hinter sich eine dumpfe Stimme vernahm: „ Wer bist du den?“

      Jarolin fuhr erschrocken hoch. Vor ihm stand ein Zwerg, ein echter Zwerg. Kein Mensch oder Halbzwerg wie er. „ Sprich wie heißt du?“ raunte der Unbekannte. Der Zwerg war alt. Er hatte eine Glatze, einen weißen Vollbart der von den Wangenknochen bis zur Brust ging. Die Rüstung die der Zwerg trug war schwarz und aus Metall. Er hielt zwei kleine Beile in den Händen, die im Gegensatz zur Rüstung nicht Schwarz waren, sondern glänzten. Auf der einen Seite waren sie wie ein Beil geformt die gegenüberliegende Seite entsprach derer eines flachen Hammerkopfs, und oben befand sich ein 20 cm langer polierter Stachel. Der unbekannte Zwerg hatte braune fast schwarze Augen und war von Jarolin´s Erscheinung nicht so überrascht wie die meisten die ihm begegneten.

      „Mein Name ist Knott Stahlhammer aus dem Clan der Stahlhämmer, ich bin ein direkter Nachfahre unseres Urvater und Clangründers Emmerich Stahlhammer. Währt ihr nun so gut euch auch bei mir vorzustellen, sehr verehrter Herr.“

      Jarolin wurde noch nie sehr verehrter Herr genannt. Noch immer stand er den Mund weit offen vor dem Zwerg und brachte nur zögernd „ Jar… Jaro – lin.“ heraus.

      „Jarolin, mh so so. Und wie noch?“ fragte Knott. „Nur Jarolin.“ antwortete Jarolin. Der noch immer ungläubig aber zumindest nicht mehr mit offenem Mund drein schaute. „Seid ihr ein Zwerg Jarolin?“ fragte Knott. „Mein Vater war