Kann man Gott lernen?. G. L. Spring. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: G. L. Spring
Издательство: Bookwire
Серия: Kann man Gott lernen oder was die Macht macht!
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742778574
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Wecker an meinem Handy auf 20:00 Uhr. Dann lege ich mich hin und schlafe ein.

      Als das Handy klingelt, bin ich hellwach. Ich muss mir etwas dem Anlass entsprechendes anziehen. Ich seh mir den Kleiderschrank von Onkel Eduard an, hier hängen Klamotten vom feinsten. Das habe ich nicht anders zu erwartet, hinten im Schrank finde ich eine alte, vergammelte Lederjacke. So etwas hätte ich ihm gar nicht zugetraut, ich probiere sie an, sie könnte eine Nummer kleiner sein, passt aber gut zu meiner Jeans. Den Schrank muss ich bei Gelegenheit ausmisten. In der Innentasche der Lederjacke finde ich einen Bahnfahrschein von 1980, da trage ich fast eine Antiquität. Ich kontrolliere, wie viel Geld ich in der Tasche habe, es sind noch über 3000,-DM in 100 und 50DM Scheinen. Das reicht.

      Unten wartet schon Ralf, im Taxi sage ich ihm, wohin er mich bringen soll. Ich frage nach seiner Handynummer und sage ihm, dass ich ihn anrufe, wenn er mich abholen soll. Dann gebe ich ihm 300,-DM, er soll etwas Essen gehen, und füge hinzu. «Bleiben sie nüchtern.» «Keine Sorge, ich bleibe in der Gegend.», antwortet er.

      «Ach ja, bevor ich es vergesse das hier bleibt unter uns!» «Klar, ich bin diskret.», grinst er mich an. Wir sind da, ich sehe das goldene Horn ungefähr 20 Meter entfernt. Ich steige aus und warte, bis er weggefahren ist. Dann gehe ich zum Goldenen Horn, von außen sieht es aus wie eine normale Kneipe, ich gehe rein. Es ist etwas vergammelt und könnte eine Renovierung vertragen, im vorderen Teil stehen fünf Tische, zwei davon sind besetzt, einer ist der Stammtisch. Im hinteren Teil gibt es einen drei Meter breiten Durchgang, dahinter stehen drei Tische. An einem davon sitzt ein Typ, der aussieht, wie ich mir einen Rocker vorstelle. Längere Haare, Lederjacke, die Sonnenbrille im Hemd hängen, er trinkt Kaffee. Ich suche mir einen Platz, von dem aus ich alles im Auge behalten kann. Die Bedienung ist eine ca. 50 Jahre alte Frau, ziemlich verlebt, in jungen Jahren war sie bestimmt im horizontalen Gewerbe tätig. «Du siehst am Gang und an den Haaren, welche sind und welche waren!» Ich bestelle mir ein Pils, am Stammtisch wird über Politik diskutiert und über die steigenden Preise. Was sie aber nicht daran hindert, sich eine Runde nach der anderen hinter die Binde zu kippen. Es gibt keine Unterteilung in Raucher und Nichtraucher. Das ist eine Raucherkneipe, ein paar von den Gästen qualmen lustig vor sich hin. Glück gehabt, ich hole meine Zigarren heraus, die Bedienung bringt mir einen Aschenbecher. Auf dem Tisch neben mir liegt eine Illustrierte, die hole ich mir, interessant ist es hier nicht. Ich ziehe an meiner Zigarre und blättere in der Illustrierten. Dabei konzentriere ich mich auf den Rocker. Ich kann in seinen Gedanken hören, wie er ungeduldig auf Geld wartet. «Der Wichser muss bald auftauchen, wir brauchen das Frischfleisch heute noch, der Banker zahlt für eine dreizehnjährige 10.000, -DM für die Nacht. Ich bringe ihn um, wenn er nicht liefert.» Da bin ich zufällig in der richtigen Ecke gelandet, ich warte ab was passiert, der Rocker wird immer nervöser. Dann kommt ein Typ herein, Glatzkopf und Kampfstiefeln, also entweder doofer Nazi oder Skin. Er geht nach hinten durch. Meine Konzentration gehört ganz den Beiden; der Skin sagt, «Ich habe die Fotze, blond, blauäugig, schlank, sie ist 14 Jahre alt, hast du die Kohle?», der Rocker greift in seine Jacke und zählt ein Bündel Scheine ab. «Du lieferst sie bei George ab und dann vergisst du die Angelegenheit.» «Okay, Böckelreiterstrasse 34 ist das.», fragt er. «Genau und jetzt verschwinde!» Der Typ verlässt eilig das Lokal und was mache ich jetzt? Ich muss ich den Rocker dazu bewegen, die Polizei anzurufen und seinem Freund Georg das Geschäft zu verderben. In konzentriere mich auf ihn und suggeriere ihm, dass er jetzt die Polizei anrufen muss, nicht 110, sondern das zuständige Dezernat, die Nummer hat er. Er bestellt sich einen großen Whiskey. Ich zweifle schon daran, dass es geklappt hat, als er endlich zu sein Handy nimmt und wählt, seinem Gesprächspartner sagt er. «In einer halben Stunde. Wird in der Böckelreiterstrasse 34, eine Vierzehnjährige einem Freier zugeführt.» Und legt auf, jetzt suggeriere ich ihm, dass er noch einen wichtigen Termin hat. Er trinkt seinen Whiskey auf und bestellt sich sofort einen Neuen und eine Tasse Kaffee. Ich zahle und gehe, auf der anderen Straßenseite sehe ich einen Imbiss. Ich überquere die Straße und sehe mich um, Pferdewurst gibt es hier auch. Ich bestelle eine Wurst und eine Cola, dann rufe ich Ralf an, er soll mich abholen. Nach 5 Minuten ist er hier, so schnell kann ich die Wurst nicht essen, Ralf steht am Straßenrand und grinst. «Habe ich irgendetwas verpasst?», frage ich. «Hm, bei ihren Einkommensverhältnissen, erwartet man ein Clubsandwich aber keine Pferdewurst.», ich grinse und steige ein. «Ich mag Pferdewurst schon immer! Wissen sie, wo die Böckelreiterstrasse ist?» «Ja, in 10 Minuten können wir dort sein.» «Dann fahren sie los.» «Dort ist schwer was los.», sagt Ralf, als wir dort sind. Schon von weitem Sehen wir die Blaulichter der Einsatzfahrzeuge von der Polizei. «Soll ich, vorbei fahren?» «Nein, fahren sie nach Hause, es reicht für heute.», es ist fast Mitternacht als wir in der Villa kommen, ich bin müde. Ich wünsche Ralf eine gute Nacht und steige aus. In meiner Wohnung trinke ich einen Rum und lass mir den Abend durch den Kopf gehen. Morgen muss in der Zeitung stehen, was dort los war. Das wäre die Bestätigung, dass alles geklappt hat!

      Irgendetwas, schüttelt an mir herum, ich wälze mich herum und ziehe die Decke über den Kopf. «Lass mich in Ruhe.», ich mache ein Auge auf, um zu sehen, wer an mir herumzerrt. Ich sehe Johann breit grinsend vor meinem Bett stehen. «Was ist los?», knurre ich ihn an. «Herr Dr. Simmerling ist unten.» «Wie spät ist es?» «Kurz vor halb Zehn.» «Scheiße!», ich wälze mich aus dem Bett. «Ich bin gleich da. Geben sie ihm einen Kaffee oder was immer er will.», sage ich zu Johann. Johann zieht ab und ich flitze durchs Bad, dann gehe ich nach unten, zuerst in die Küche, dort sind nur Martha und Johann. «Wo ist er, Johann?» «Ich habe Dr. Simmerling ins Arbeitszimmer geführt.» «Martha, wie geht es ihnen.» «Danke, ich fühle mich super.» «Dann ist alles in Ordnung.», im Arbeitszimmer sitzt Dr. Simmerling mit Kaffee und Kuchen. «Sie hätten auch ein Frühstück haben können.» «Nein danke, der Kuchen ist ausgezeichnet.» Dr. Simmerling öffnet seinen Aktenkoffer, er legt einige Formulare mit den dazu passenden Kreditkarten auf den Tisch. «Sie müssen die Formulare für die Kreditkarten unterschreiben. Ich habe Visa-, Euro- und Mastercard besorgt. Es sind Platinkarten mit unbegrenzter Deckung. Dazu eine Visa-Gold-Karte, die ist auf 5000,-DM begrenzt. Unten auf den Formularen steht die Telefonnummer, über die man die Karten sperren kann. Falls sie verloren gehen.» «Danke, dann bin ich jetzt flüssig. Wer verwaltet das Vermögen der Stiftung?» «Das mache ich, aber es wird immer komplizierter. Immer noch lohnend, ich investiere mit sowenig Risiko wie möglich.» «Das ist okay, ich möchte daran nichts ändern. Sie sind nicht mehr der Jüngste, haben sie schon einen Nachfolger ins Auge gefasst?»

      «Ich bin erst 70 und habe noch einige Jahre Zeit, darüber nachgedacht habe ich schon, es könnte ein Problem werden. Nicht von dem Wissen her, das ist es kein Problem, es ist das Vertrauen. Wir brauchen jemand, der mit dem was er bekommt zufrieden ist und nicht in Versuchung kommt einen Betrug durchzuziehen. Wenn ich niemand finde, in den nächsten Jahren. Müssen wir das Vermögen auf 5 oder 6 Vermögensberatungen verteilen. Es gibt einige Gute, das macht es aber nicht einfacher!» «Dann suchen sie weiter einen Nachfolger und wenn ich eine Idee habe, lasse ich es sie wissen.» «Am besten wäre ein Betriebs- und Volkswirt, mit Juraabschluss. Aber das ist selten.», ich gehe zum Schreibtisch und hole meine Notizen über Ralf Böller. «Ich habe einen Hausmeister eingestellt, für den brauche ich einen Vertrag. Zu Beginn bekommt er 3000,-DM netto mit Option auf 4000,-DM nach der Probezeit von 6 Monaten. Wie wird das Personal hier bezahlt?» «Das Personal liegt auch in diesem Level, den Vertrag bereite ich vor und die Verschwiegenheitsvereinbarung arbeite ich in den Vertrag ein. Dann komme ich her, ich rufe rechtzeitig vorher an.», sagt er grinsend. Ich lache. «Normalerweise bin ich um diese Zeit auf den Beinen, ich habe vergessen, den Wecker zu stellen.», Dr. Simmerling geht. Ich gehe in die Küche, dort ist nur Martha. «Haben sie noch ein Frühstück?» «Selbstverständlich, was möchten sie?» «Kaffee und 3 Spiegeleier mit Bratkartoffeln.» «Das ist sind die letzten Bratkartoffeln.» «Dann hat meine Art zu Frühstücken, ein paar Liebhaber gefunden?», sage ich lachend. «Das kann man so sehen.» «Ich besorge Neue!» «Das kann Edgar machen.» «Nein, das mache ich, es ist nicht schlecht wenn ich ab und zu bei einem Discounter vorbei komme. So verliere ich den Bezug zur Realität nicht. Wo ist Johann?» «Ich weiß nicht, irgendwo im Haus, sie können ihn rufen er hat einen Piepser, er bekommt dann ein Signal und Johann her.» «Okay, dann rufen sie ihn her.», hinter der Tür ist ein Knopf, sie drückt ihn und zwei drei Minuten später steht Johann in der Küche. «Haben wir Zeitungen?», frage ich. «Nein,