Das Einziehen von Kunststoff- oder Goldfäden kann bei falscher Anwendung zur Verletzung von Nerven führen. Auch das Einspritzen von Botox (Botulinum-Toxin) sollte von erfahrenen Behandlern durchgeführt werden, damit nicht das Bild einer „erstarrten“ Mimik auftritt.
Auf Dauer erfolgreich ist nur das chirurgische Face-Lifting, wenn es von guten Ärzten durchgeführt wird.
Couperose, „geplatzte“ Äderchen, "Kupferfinnen", "Besenreiser"
Couperose ist eine Erweiterung der Kapillargefäße aufgrund einer Schwäche des Bindegewebes und ist durch äußerlich anzuwendende Mittel nicht zu beeinflussen.
Der Arzt kann sie „veröden“, d. h. durch ein eingespritztes Verödungsmittel verklumpt das Blut und wird langsam vom Körper abgebaut. Das verbliebene Blutgefäß fällt in sich zusammen. Nebenwirkungen (Infektionen, Allergien, Pigmentstörungen u. a.) sind möglich.
Die moderne Alternative ist die Anwendung von Strom, Laser oder Blitzlampe, wobei die roten Blutkörperchen durch Erhitzung zerstört werden. Diese Behandlung ist jedoch nicht von Dauer.
Die dritte Möglichkeit ist die operative Entfernung.
Mit blutgefäßstärkenden Stoffen (ätherische Öle, Flavonoide, Vitamin K) kann die Zunahme von gedehnten Äderchen verhindert werden. Ein Versuch lohnt sich mit dem ätherischen Strohblumenöl, das auch bei Hämatomen ("blaue Flecken“) wirksam ist.
Die Ursachen für Couperose können neben genetischen und psychischen Faktoren auch Stoffwechselstörungen (erhöhter Blutdruck), äußere Einflüsse (Kälte, Hitze, Sonne), Ernährungsfehler (Schlackenstoffe, Genussgifte, Mangel an gefäßwirksamen Vitaminen und Mineralstoffen), bestimmte Medikamente oder elektromagnetische Felder (Handy, Fernseher, Fußbodenheizung) sein.
Cellulite
Bei Cellulite kommt es zu einer übermäßigen Einlagerung von Fettmolekülen, wodurch sich die Struktur des Bindegewebes verändert. Übergroße Zellen, die auf krankhafte Weise Gewebswasser speichern, entstehen und bilden Fettkammern, die sich an der Hautoberfläche widerspiegeln. Im Verlauf der Cellulite treten örtliche Kreislaufstörungen auf, in den Lymphgefäßen kommt es zu Stauungen und auch die Blutgefäße werden durch die großen Fettzellen in Mitleidenschaft gezogen.
Cellulite erkennt man an der netzartig eingezogenen Hautoberfläche ("Matratzenphänomen") und den trichterförmigen Haarfollikeleinziehungen ("Orangenhaut"). Dieses „Schönheitsproblem“ ist einerseits hormonell bedingt - möglicherweise kann sich auch die Antibabypille negativ auswirken - und steht andererseits im Zusammenhang mit dem lockeren Aufbau der weiblichen Bindegewebsfasern, die sich für eine Schwangerschaft dehnen können müssen. Aus diesen Gründen betrifft Cellulite nur Frauen. Sie wird durch Stress, Bewegungsmangel, Bindegewebsschwäche, Durchblutungsstörungen, unausgewogene Ernährung, enge Kleidung, Übergewicht und Sonnenbäder begünstigt.
Bei Cellulite gilt: Nikotin verengt die Blutgefäße und muss ebenso wie Alkohol, der den Kreislauf belastet, vermieden werden. Außerdem ist auf eine geregelte Verdauung zu achten, Sonnenbäder sollten maßvoll genossen und das Idealgewicht muss langsam (!) erreicht werden.
Weiters empfehlen sich die Ausübung von Sportarten, die die Muskeln in den "Problemzonen" aktivieren (Gymnastik, Schwimmen, Radfahren, Joggen) sowie Spezialbehandlungen in Kosmetikinstituten und Kliniken (Reizstromtherapie, Soft-Laser, Farbtherapie, Saugpistole, Kältetherapie, Spezialwickel, Lymphdrainage). Eine Fettabsaugung löst das Problem meist nicht, denn oft ist die Cellulite nach der Operation noch ausgeprägter und erfordert ein Lifting.
Als kosmetische Maßnahmen eignen sich Wechselduschen, Massagen, die Anwendung durchblutungsfördernder Stoffe sowie solcher, die blutgefäßstärkend und entstauend auf das Lymphsystem wirken. Durchblutungsfördernde Stoffe müssen jedoch bei Krampfadern und Besenreisern vermieden werden.
Schwangerschaftsstreifen, Dehnungsstreifen
sind blaurötliche, später gelblichweiße Streifen auf Bauch, Brüsten oder Hüften, die durch Schädigung der elastischen Fasern infolge Überdehnung der Haut durch Schwangerschaft, Übergewicht oder exzessives Bodybuilding entstehen.
Aus medizinischer Sicht gibt es keine Therapie mit 100%igem Erfolg. Derzeit scheint der Einsatz eines Lasers, der das Stützgewebe durch Kollagenvermehrung aufbaut, am wirkungsvollsten.
Es lohnt sich auch der Versuch mit Massageprodukten. Diese sollten einen hohen Anteil an Unverseifbarem und Linolsäure sowie als Wirkstoffe Allantoin, Panthenol, Vitamin A und E sowie hautregenerierende Substanzen bzw. ätherische Öle enthalten.
Am besten beugt man Schwangerschaftsstreifen durch eine bessere Durchblutung des Gewebes vor, z. B. durch Wechselduschen oder sanfte Massagen mit einem Luffa-Handschuh und/oder Massageöl. Wirkungsvoll ist auch das tägliche Zupfen der Haut: Man nimmt ein wenig Haut zwischen Zeigefinger und Daumen und lässt wieder los.
Das Haar
Aufbau des Haares
Haare sind "tote" Anhangsgebilde der Haut und mehr oder minder über den ganzen Körper verteilt. Der Haarschaft bildet den aus der Haut herausragenden Teil des Haares, die Haarwurzel mit der Haarzwiebel den in der Haut befindlichen.
Die Haarwurzel steckt im Haarfollikel, einer Einstülpung der Oberhaut. In die Haarzwiebel ragt von unten her die Haarpapille mit Nerven, Blutgefäßen und Pigmentzellen hinein.
Die um die Papille liegenden Keimzellen erzeugen ständig neue Haarsubstanz, die nach oben gedrückt wird und als neues Haar aus der Haut geschoben wird.
In der Haarzwiebel wird von Farbbildungszellen das Haarpigment (Melanin) gebildet, das sich zwischen die haarbildenden Zellen schiebt. Wenn die Zahl dieser farbbildenden Zellen abnimmt oder sie ihre Funktion aufgeben, ergraut das Haar.
In den oberen Teil des Haarfollikels münden Talgdrüsen, deren Sekret Haare und Haut geschmeidig hält. Der Feuchtigkeitsgehalt des Haares ist von der Luftfeuchtigkeit abhängig, was man daran erkennt, dass sich dauergewelltes Haar bei feuchtem Wetter kräuselt.
Das einzelne Haar besteht aus mehreren Schichten: Die äußerste Schicht, die Schuppenschicht (Cuticula) wird aus schuppenförmigen, miteinander verbundenen Keratinzellen gebildet und dient zum Schutz des Haares. Wenn diese Schuppen durch Haarschäden oder Krankheit in ihrer Anordnung gestört oder nicht sauber sind, erscheint das Haar glanzlos und matt.
Die darunter liegende Faserschicht (Cortex) besteht aus Keratinfasern und enthält zum größten Teil das Haarpigment (Melanin). Hier spielen sich die chemischen Vorgänge beim Haarfärben und Dauerwellen ab.
Das Haarmark (Medulla) besteht aus Keratohyalin (Vorstufe des Keratins), Fettkörnchen und Lufträumen und fehlt überhaupt in dünnen Haaren.
Das Haar ist 0,04 - 0,12 mm dick, es wächst täglich 0,2 - 0,5 mm und erneuert sich ständig. Kopfhaar wird nach 2 - 6 Jahren, Wimpern und Brauenhaare werden nach 4 - 5 Monaten inklusive der abgestorbenen Haarzwiebel abgestoßen. Ein täglicher Verlust von 30 - 100 Kopfhaaren kann als normal angesehen werden.
Die Haarform (glatt, gewellt, gekräuselt) hängt vom Haarquerschnitt ab: Haare mit rundem Querschnitt sind glatt - je ovaler der Querschnitt, desto welliger ist das Haar.
Von den ca. 100.000 Haaren befinden sich 85 - 90 % in der Wachstumsphase, die zu unterschiedlichen Zeiten in die Übergangsphase übergehen und nach einer Ruhephase ausfallen.
Grundsätzlich gilt, dass die männlichen Geschlechtshormone (Androgene) die Körperbehaarung fördern, während die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) die Wachstumsphase des Haares verlängern.
Die Haarsubstanz besteht zu 90 % aus Keratin mit den Aminosäuren Cystin und Prolin in größeren Anteilen. Wegen der pH-Empfindlichkeit des Keratins sollte der pH-Wert von Haarpflegeprodukten