Zahnverfärbungen, Flecken
Weiße Flecken auf den Zähnen sind demineralisierte Stellen. Durch Fluoridierung muss hier das Entstehen von Karies verhindert werden.
Verfärbungen können mehrere Ursachen haben: Karies, Blutreste in der Pulpakammer oder im Wurzelkanal bei nervtoten Zähnen, Medikamente (z. B. Tetracycline, Chlorhexidin), ätherische Öle (z. B. Nelkenöl), Fluoride, Tabakteer, Lebensmittelinhaltsstoffe (z. B. Rotwein, Kaffee, Früchte, Spinat, Tee), Metalleinlagerungen und Zahnbelag. Sie können zum Teil in der Zahnarztpraxis entfernt werden.
Zähne dunkeln mit dem Alter nach. Mit Zahnpasten können sie nicht aufgehellt werden, im besten Fall können Anlagerungen an der Oberfläche entfernt werden; Zahnweiß-Pasten können aber aufgrund ihres hohen Anteils an Putzkörpern den Zahnschmelz angreifen und Zahnhalsüberempfindlichkeiten hervorrufen.
Bei der Zahnaufhellung (Bleaching) wird die Zahnoberfläche mit Phosphorsäue aufgeraut, mit Wasserstoffperoxid gebadet und abschließend wieder geglättet. Diskutiert wird, inwieweit der Zahnschmelz angegriffen wird. Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass die Zahnoberfläche wieder geglättet wird, weil sich auf der rauen Oberfläche Verfärbungen schneller festsetzen. Da ein Teil der Chemikalien verschluckt wird, kann nicht nur die Mundschleimhaut sondern auch die des Magens gereizt werden. Spätestens nach zwei Jahren muss wieder gebleicht werden. Das Bleaching kann vom Zahnarzt (In-Office-Bleaching) oder nach Anfertigung einer individuellen Schiene zu Hause (Home-Bleaching) durchgeführt werden. Auch wurzelbehandelte Zähne können von innen mit dem Bleichmittel aufgehellt werden (Walking-Bleach-Technik). Zahnfüllungen und Kronen können nicht gebleicht werden.
Als etwas sanfter kann die Behandlung mit Pulver-Wasserstrahl-Geräten (Air-Flow®) angesehen werden, wobei der Zahnarzt die Zähne für 10 - 15 Minuten mit einem Gemisch aus Soda oder Glycin (kleinere Korngröße), Wasser und Luft besprüht und abschließend poliert. Trotzdem sollte auch diese Methode nicht öfter als viermal pro Jahr durchgeführt werden.
Das Auftragen von Zahnlacken ist nicht empfehlenswert, weil die Lacke selbst anfällig für Verfärbungen sind.
Zahnärzte warnen vor der Anwendung diverser Hausmittel: Reines Backpulver (Natriumhydrogencarbonat) oder Salz scheuern den Zahnschmelz zu stark ab und auch Citronensäure greift ihn zu stark an. Wasserstoffperoxid wird zwar auch von Zahnärzten zum Bleichen der Zähne eingesetzt, aber in viel höherer Dosierung - darunter zeigt es keine sichtbare Bleichwirkung, greift aber bei Daueranwendung Zahnfleisch und Mundflora zu stark an. Die Kosmetik-Verordnung begrenzt den Gehalt an Wasserstoffperoxid auf maximal 0,1 % in Zahn- und Mundpflegeprodukten.
Schmerzempfindliche Zähne
Die Ursache von empfindlichen Zahnhälsen ist ein Rückgang des Zahnfleisches, der als Folge von Entzündungen, zahnärztlichen Eingriffen, aggressiver Zahnhygiene oder als normale Alterserscheinung auftritt.
Es empfiehlt sich die Verwendung einer Zahnbürste mit extraweichen Borsten sowie einer Zahnpaste mit milden Putzkörpern. Gleichzeitig kann der Zahnfleischschwund durch Massagen und Spülungen mit Salbeitee eingedämmt werden. Durch Verminderung der Reizleitung mit Kaliumnitrat (POTASSIUM NITRATE) oder Kaliumchlorid (POTASSIUM CHLORIDE) oder durch Verschluss der Tubuli mit Strontiumverbindungen (STRONTIUM CHLORIDE, STRONTIUM ACETATE) oder Hydroxyapatit (HXDROXYAPATITE) wird eine Linderung erreicht.
Strontiumsalze eignen sich hierfür besonders gut, da sich Strontium als knochenaffines Element - vor allem im wachsenden - Knochengewebe anreichert, dabei jedoch das Calcium im Knochen verdrängt. Daher begrenzt die Kosmetik-Verordnung den Gehalt an Strontiumsalzen in Zahnpflegeprodukten und fordert einen Warnhinweis auf der Verpackung. Für Kinder wird von einem Gebrauch abgeraten.
Kaliumnitrat und –chlorid sind auch natürlich vorkommende Salze und in normaler Dosierung harmlos.
Die zahnärztliche Behandlung von schmerzempfindlichen Zähnen erfolgt mit Fluorid-Lacken oder durch Verschluss der Dentinkanäle mit einem Kunststoff.
Mundgeruch
entsteht zu 80 % aufgrund mangelnder Mundhygiene, kann aber auch Anzeichen innerer Erkrankungen (Entzündungen im Mund- bzw. Halsbereich, Stoffwechselkrankheiten, Störungen im Verdauungssystem) sein. Auch Lebensmittel (z. B. Knoblauch, Zwiebel), Alkohol, Zigaretten und längeres Fasten verursachen Mundgeruch.
Mit Hilfe eines Zungenreinigers kann auch das hintere Drittel der Zunge von Speiseresten befreit werden. Im Gegensatz zu einer Zahnbürste lösen die flachen Zungenschaber keinen Würgereflex aus.
Es empfiehlt sich eine gute Mundhygiene, wobei stark antibakterielle Mundwässer aufgrund der negativen Wirkung auf die natürliche Mundflora vermieden werden sollten.
Die Nägel
Aufbau und Pflege der Nägel
Die Nägel sind wie die Haare Hornbildungen der Haut. Die oberste Schicht der Nagelplatte besteht aus hartem, an Calcium und Silicium reichem Keratin. Sie ist 0,3 - 1 mm dick und seitlich in die Lederhaut eingesenkt.
Der nicht sichtbare Teil des Nagels ist die Wurzel, wo der Nagel gebildet wird. Am Ansatz der Nagelwurzel befindet sich der Nagelmond (Lunula). Dort hat der Nagel eine hellere Farbe, weil er nicht dicht auf dem Nagelbett liegt und sich erst im Laufe des Wachstums enger anlegt. Die Nagelhaut auf dem Nagelmond schützt vor dem Eindringen von Bakterien und Schmutz.
Fingernägel wachsen ca. 3 mm pro Monat, dabei gibt es jedoch Unterschiede bei den einzelnen Fingern (Mittelfinger wächst am schnellsten) und den Händen (Nägel der rechten Hand wachsen bei Rechtshändern schneller). Auch im Sommer wachsen die Nägel schneller.
Der Nagelrand gehört täglich gereinigt. Das Beschneiden der Nägel erfolgt mit Nagelscheren oder -zangen, anschließend wird mit einer Feile – in nur eine Richtung – geglättet. Die Fingernägel sind rund zu schneiden, die Fußnägel dürfen nur gerade beschnitten werden, um das Einwachsen der Nägel zu vermeiden. Bereits eingewachsene Nägel können Hautärzte z. B. mit Nagelkorrekturspangen wieder begradigen.
Die Nagelhaut sollte nur zurückgeschoben werden, durch Beschneiden würde sie umso dicker nachwachsen. Nagelhautentferner erweichen das Nagelhäutchen, damit es sich leichter zurückschieben lässt. Es sind stark alkalisch reagierende Flüssigkeiten, milder wirkt ein Nagelbad in warmer Seifenlösung oder das Bestreichen mit verdünnter Milchsäure.
Nagelveränderungen
haben oft harmlose Ursachen: Längsrillen sind meist erblich bedingt bzw. ein Zeichen des Älterwerdens. Man kann sie mit einer Polierfeile wegpolieren. Querrillen entstehen nach einer Verletzung des Nagelbetts oder nach Krankheiten.
Auch weiße Punkte oder Streifen auf den Nägeln erscheinen nach einer Verletzung des Nagels oder nach Krankheiten. Hier sind die Nagelplatten nicht zur Gänze verschmolzen. Schwarze Nagelverfärbungen entstehen ebenfalls aufgrund von Verletzungen des Nagels (z. B. Schlag auf den Nagel). Hier bildet sich unter dem Nagel ein Bluterguss ("blauer Fleck").
Sollten diese Nagelveränderungen nicht "herauswachsen", muss ein Arzt aufgesucht werden. Dasselbe gilt für gelbe Verfärbungen des Nagels sowie Verformungen des Nagels selbst (Löffel-, Uhrglas-, Tüpfelnägel).
Bei Spaltnägeln liegt der Nagel nicht dicht genug am Nagelbett auf, was durch weiße Längsstreifen sichtbar wird. Dazu kommt eine Einkerbung vorne an der Nagelkante. In den Hohlraum zwischen Nagel und Nagelbett können leicht Bakterien und Pilze eindringen, weshalb Spaltnägel ärztlich behandelt werden müssen.
Brüchige Nägel
können durch zu häufigen Kontakt mit scharfen Chemikalien oder durch mechanische Beanspruchung entstehen, aber auch als Folge von Medikamenten, Ernährungsfehlern (Mangel an Biotin), Krankheiten oder einer Infektion durch Pilze oder Bakterien.
Handelsübliche Nagelhärter sind entweder farblose