Die Frau und Gregor nicken mit dem Kopf. Sie fangen an sich zu unterhalten.
Nach etwa 10 Minuten kommt die Kellnerin und serviert. Sie stellt das ganze Essen und alle Getränke bei Gregor hin.
„Ich wünsche guten Appetit!“
Sie läuft wieder weg. Die Frau erzählt:
„Na ja, die ist ja wohl komplett daneben!“
Gregor stellt das Essen zu der Frau und dem Mann. Es scheint ihnen zu munden, denn sie essen bis zum letztem Happen den Teller leer. Kurze Zeit später winkt die Frau der Kellnerin zu und ruft:
„Wir möchten bitte zahlen!“
Die Kellnerin zeigt keine Reaktion. Die Frau schüttelt mit dem Kopf.
„Wir legen einfach einen Fünfziger hin und gehen. So was Unverschämtes.“
Die drei verlassen das Restaurant und gehen zum T5. Sie steigen ein. Die Frau setzt sich ans Steuer. Der Mann sagt:
„Na dann Sandra, fahr mal los!“
Sie macht den Motor an, schaut und rollt los in Richtung Auffahrt.
Wieder auf der Autobahn, sitzen Gregor und der Mann träge auf ihren Sitzen und schauen sich die vorbeihuschenden Landschaften an. Eine Weile später hört man sie schnarchen. Grinsend führt die Frau die Autofahrt fort. Aus ihr und dem Mann kommen wieder schwarze Fäden.
„Es ist immer so atemberaubend, diesen schnellen Landschaftswechsel mitzubekommen, gerade bei der A9, dann werde ich mal Stoff geben.“
Die Uhr im Radio und der Kilometeranzeiger, beschleunigen sich wieder. Man sieht nichts mehr. Alles läuft unkontrolliert schnell. Wenige Sekunden später verlangsamt sich der Bus. Man kann einen Wegweiser erkennen:
„Hof - 10 KM“. Die schwarzen Fäden ziehen sich zurück. Gregor und der Mann erwachen.
Gregor erzählt einen Moment später:
„Wahnsinn, wir sind ja schon bei Hof, seht nur, dort ist ein Wegweiser in die Stadt hinein. Die Zeit scheint ja wie im Fluge zu vergehen.“
Während der Kleinbus fährt und fährt, fügt Gregor hinzu:
„Mein Navigationssystem zeigt übrigens an, dass wir jetzt nur noch 220 Kilometer von Hechtdorf entfernt sind.“
Eine Viertelstunde später erkennt man einen Autobahnwegweiser mit der Aufschrift: „Raststätte – 500M“.
Die Frau blinkt nach rechts und nimmt die Abfahrt. Sie fahren herauf und suchen eine freie Lücke. Die Frau schimpft:
„Die Parkflächen sind ja fast alle voll, die besten Stellplätze natürlich besetzt!“
Nach mehreren Kreisfahrten parken sie ein. Die drei steigen aus, machen ein wenig gymnastisch anhauchende Bewegungen und gehen in Richtung Eingangstür. Sie laufen in einen Shop. Alle drei nehmen sich Riegel und kleine Getränkedosen, mit kaltem Kaffee, Cola und Saft. Gregor zahlt. Nachdem er fertig ist, gehen sie hinaus, rauchen und erzählen noch ein wenig.
Fünf Minuten später laufen sie zum Bus, packen ihre Snacks und Getränke neben sich und steigen ein. Diesmal fährt Gregor. Er startet den Wagen, rollt los und steuert die Auffahrt an.
Die Zeit vergeht und der T5 rast so dahin. Sie fahren und fahren und die Landschaft wird immer gebirgiger. Ein Blick auf die grünen Berge, fast nur aus dunkelgrünen Nadelbäumen bestehend, bietet sich. Die Fahrt geht weiter und Minute um Minute vergeht.
Nach über einer Stunde ist eine Kilometeranzeige zu sehen mit: „Nürnberg - 3 KM“. Eine Weile später wechseln sie die Autobahn.
Weiter in Fahrtrichtung, nimmt die Höhe der Berge noch mehr zu. Sichtlich unbeeindruckt davon, schläft die Frau ein, der Mann ein paar Sekunden später auch.
Kurz darauf hat Gregor einen Sekundenschlaf. Einen Moment später schreckt er blitzschnell auf und plappert:
„Nein, kein Problem, ich schaff das schon!“
Er nimmt sich eine Dose Kaffee und trinkt sie. Jetzt fängt er an, mehr Stoff zu geben. Mit 130 Km/h geht es weiter. Beim Blicken nach vorne, sieht man in der Ferne ein große Kirche.
„So wie es aussieht, ist es schon das Ulmer Münster. Jetzt müssen wir nur noch der A7 bis Memmingen folgen, danach dann auf die Bundesstraße 96 wechseln.“
Gregor beschleunigt den T5 auf Tempo 213. Der digitale Tacho blinkt. Der Geschwindigkeitsrausch wird eine Weile später von Gregor beendet. Ein Wegweiser erscheint, dort steht: „Abfahrt – B96“. Sie verlassen die Autobahn und am Ende der Straße, an einer Kreuzung, steht ein gelber Wegweiser mit schwarzer Schrift: „Bergstadt - 40 KM“. Sie biegen links ab und folgen dem Verlauf der Bundesstraße. Die Fahrt geht einige Minuten.
Nach Erreichen des Ortsschilds: „Bergstadt“, biegen sie auf die Bundesstraße 32. Man sieht, wie hügelig es wird. Das Fahren gleicht einer Achterbahnfahrt. Immer auf und ab.
Rasant nähert sich Gregor einem Reisebus, der plötzlich auf der Straße zu sehen ist. Er schaltet einen Gang zurück und beschleunigt. Beim Vorbeifahren kann man die Reisenden verschwommen erkennen. Kurz zuckt er, als er den Busfahrer anschaut. Dieser blickt nämlich auch zu ihm. Er macht ein paar Gesten und zeigt auf sein großes Jesuskreuz, dass er um den Hals trägt. Gregor schaut ihn fragend an.
Der Busfahrer deutet plötzlich nach vorne auf die Straße. Es ist Gegenverkehr zu sehen. Gregor fährt sehr schnell an dem Reisebus vorbei. Nach dem Überholvorgang, rasen die Autos auf der Gegenspur entlang. Gregor seufzt:
„Puh, das war noch mal knapp.“
Er schaut die anderen beiden durch den Rückspiegel an. Die scheinen einen Tagtraum zu haben, denn sie sitzen wie angewurzelt auf ihren Plätzen. Einen Moment später fragt er:
„Was ist denn mit euch los?“
Beide reagieren nicht. Sichtlich skeptisch, verlässt Gregor die B32 und biegt rechts ab. Dort steht ein Pfeil: „Hechtdorf – 12 KM“.
Sie fahren weiter so dahin. Durch die bergige Landschaft kann man dem Verlauf der Straße nicht wirklich folgen und Gregor scheint erschreckt, als man auf dem Wegweiser lesen kann: „Hechtdorf - 1 KM“.
Nicht viel später erreichen sie das Ortsschild. Klappernd und ruckelnd, fährt das Auto der drei eine alte Straße entlang, bis sie rechts abbiegen und man in ungefähr 200 Meter Entfernung einen kleinen Baukomplex erkennt. Dieser kommt immer näher.
Nach kurzer Fahrt, parken sie auf dem Stellplatz. Die Frau und der Mann scheinen wieder voll anwesend zu sein. Jeder nimmt sein Gepäck aus dem Kofferraum und sie laufen geradewegs zum Eingang.
5
Kapitel 5
„Herzlich willkommen!“
Über der Tür steht in großer, grüner Schrift:
„Ferienhaus Hechtdorf, Inhaber Henry Harm“. Die drei gehen zur Rezeption und lassen sich einen Schlüssel geben. Dann laufen sie in Richtung einer Treppe. Sie gehen hoch und erreichen den ersten Stock, ein paar Meter weiter eine braune Eichenholztür, mit der Zimmernummer 13. Der Mann schließt sie auf und alle drei betreten den engen, dunklen Flur.
Wie gesteuert, geht jeder in sein Zimmer. Der Mann und die Frau in ein modernes Schlafzimmer, mit weißer Tapete, blauer Auslegware und einem großen Kronleuchter. Gregor bezieht ein Standartzimmer mit weniger Luxus. In diesem Raum steht ein Holzbett mit Nachttisch, ein Tisch mit zwei Stühlen, ein großer Kleiderschrank und eine Kommode, mit Flachbildfernseher. Eine unheimliche Sammlung aus alten, verstaubten Puppen, auf dem Kleiderschrank, sticht ins Auge.
Scheinbar nachdenklich, packt er seine Reisetasche aus, fängt an einzuräumen, ein wenig in den Kleiderschrank, das andere in die Kommode. Und so wird