Karl May
Von Bagdad nach Stambul - 400 Seiten
Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen
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Inhaltsverzeichnis
Von Bagdad nach Stambul
Über den Autor
Karl May wurde am 25.2.1842 in Hohenstein-Ernstthal als Sohn
eines armen Webers geboren und war bis zum 5. Lebensjahr
blind. Als Volksschullehrer wurde May wegen Diebstahls
entlassen und verbrachte insgesamt 7 1/2 Jahre wegen
Eigentumsvergehen und Betrügereien aus finanzieller Notlage im
Gefängnis.
Zunächst schrieb er erzgebirgische Dorfgeschichten und
Humoresken für Zeitschriften in Dresden, später
Kolportageromane. Mit seinen Reiseerzählungen, die in
Nordamerika oder im Orient spielten, wurde May berühmt. Karl
May starb am 30.3.1912 in Radebeul bei Dresden.
Der Orientzyklus
Der Orientzyklus entstand mit größeren Unterbrechungen
zwischen 1881 und 1888 und wurde in der Zeitschrift
»Deutscher Hausschatz in Wort und Bild« als Fortsetzungsroman
bei Friedrich Pustet in Regensburg publiziert. Ab 1892 brachte
der Freiburger Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld eine
Buchreihe mit Mays Reiseerzählungen heraus, wovon der
Orientzyklus die ersten sechs Bände ausmachte. Karl May
überarbeitete dazu die Texte. Weitere Überarbeitungen führte
der Karl-May-Verlag, Radebul in den Buchausgaben ab 1913
und nach dem zweiten Weltkrieg durch. In der hier vorliegenden
»Ausgabe letzter Hand«, welche 1908/1909 erschien, wurden
gegenüber der Fehsenfeld-Buchreihe lediglich eindeutige
Druckfehler korrigiert. Interessierte Leser, denen die vom Karl-
May-Verlag herausgegebenen Bände vorliegen, dürften deshalb
beim Textvergleich auf größere Abweichungen stoßen.
Inhaltsverzeichnis
1. Unter Dieben.
2. Ein Ueberfall.
3. Im Kampfe gefallen.
4. In Bagdad.
5. Die Todeskarawane.
6. In Damaskus.
7. In Stambul.
8. In Edreneh.
Herausgegeben vom Palmtop Magazin.
Textquelle: Karl-May-Gesellschaft (http://www.karl-maygesellschaft.
de) Konvertierung: Rainer Gievers
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erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Karl-May-
Gesellschaft ERSTES KAPITEL.
Gesellschaft ERSTES KAPITEL.
Unter Dieben.
[Frontispiz: Auf fremder Erde. (Zu S. 150.)] Im Süden von den
großen syrischen und mesopotamischen Wüsteneinöden liegt,
vom roten Meere und von dem persischen Golfe umgeben, die
Halbinsel Arabien, welche ihre äußerste Kante weit in das
stürmereiche arabisch-indische Meer hinein erstreckt.
An drei Seiten ist dieses Land von einem zwar schmalen, aber
außerordentlich fruchtbaren Küstensaume eingefaßt, welcher
nach innen zu einer weiten, wüsten Hochebene emporsteigt,
deren teils trübselige, teils groteske Landschaftsbilder besonders
im Osten durch hohe, unwegsame Gebirgsstöcke abgeschlossen
werden, zu denen ganz hauptsächlich die öden Berge von
Schammar zu zählen sind.
Dieses Land, dessen Quadratmeilenzahl man heute noch nicht
genau anzugeben vermag, wurde im Altertum eingeteilt in Arabia
peträa, in Arabia deserta und in Arabia felix, zu deutsch: in das
peträische, wüste und glückliche Arabien. Wenn noch öfters jetzt
gewisse Geographen der Ansicht sind, daß der Ausdruck peträa
abzuleiten sei von dem griechisch-lateinischen Worte, das "Stein,
Fels" bedeutet, und deshalb diesen Teil des Landes das
"steinigte" Arabien nennen, so beruht das auf einer irrtümlichen
Auffassung; dieser Name ist vielmehr zurückzuführen auf das alte
Petra, das die Hauptstadt dieser nördlichsten Provinz des
Petra, das die Hauptstadt dieser nördlichsten Provinz des
Landes war. Der Araber nennt seine Heimat Dschesirat el Arab
(* Inselland, arabisches.), während sie bei den Türken und
Persern Arabistan geheißen wird. Die jetzige Einteilung wird
verschieden angegeben; die nomadisierenden Einwohner lassen
jedoch nur den einzigen Unterschied der Stämme gelten.
Ueber diesem Lande wölbt sich ein ewig heiterer Himmel, von
welchem des Nachts die Sterne rein und klar herniederblicken;
durch die Bergschluchten und über die zum großen Teile noch
unerforschten Wüsten-Ebenen schweift der halbwilde Sohn der