Frauen und Unordnung – da fällt uns doch gleich noch ein Ort ein, an dem es Frauen mit der Ordnung nicht so genau nehmen – die weibliche Handtasche!
Die weibliche Handtasche symbolisiert zugleich eines der letzten großen Mysterien der Neuzeit, denn warum tragen eigentlich Frauen Handtaschen und Männer nicht? Die Antwort dazu finden wir wieder einmal in grauer Vorzeit: Männer brauchten für Jagd, Angriff oder Verteidigung freie Hände und verstauten deshalb die Sachen, welche sie benötigten in Taschen am Körper. Diese Taschen haben aus weiblicher Sicht leider – neben dem begrenzten Volumen, schließlich konnten die Sammlerinnen das Ergebnis ihrer Arbeit nicht einfach auf der Schulter nach Hause tragen – einen weiteren entscheidenden Nachteil: Sie verändern die äußerlichen Körperformen und lassen den Träger dadurch im schlimmsten Fall dicker Erscheinen – ein klares K.O.-Kriterium für Frauen. Das Problem wurde deshalb durch die Frauen in Form der Handtasche outgesourct.[7]
Und bitte vergessen Sie als Mann in diesem Zusammenhang eins nicht: Ein Gentleman trägt niemals, wirklich niemals die Handtasche einer Frau und interessiert sich auch nicht für deren Inhalt. Beides Regeln, deren Befolgung uns Männern grundsätzlich sicherlich nicht schwer fallen dürfte. Falls also einer Frau in Ihrer Anwesenheit einmal die Handtasche entgleiten und sich deren Inhalt auf dem Boden verteilen sollte – lassen Sie die Dame ihren Krimskrams getrost alleine einsammeln und berufen sich im Zweifelsfall auf obige Knigge-Regel.
Übrigens, bei einer amerikanischen Untersuchung wurden am Arbeitsplatz weiblicher Angestellten 3- bis 4-mal mehr Bakterien gefunden als an dem der männlichen Kollegen. Gründe dafür könnten darin liegen, dass Frauen mehr Nahrungsmittel sowie auch Kosmetika, die einen entsprechend günstigen Nährboden abgeben, dort aufbewahren. (59)
1.5 Frauen sind ehrlicher
Ist Ihnen das auch schon einmal passiert: Sie laufen hinter einer Blondine her, die von hinten und aus der Entfernung einen ziemlich passablen Eindruck macht und denken sich dabei: „Oih, nicht schlecht, von der Dame würde ich mich auch gern einmal zu einem Eis einladen lassen!“ Beim Vorbeigehen stellen Sie dann aber mit Erschrecken fest, dass die Dame gut und gerne 40-Jahre mehr auf dem Buckel hat, als von Ihnen noch wenige Augenblicke zuvor erwartet.
Ist Ihnen das Gleiche schon einmal – und damit meine ich selbstverständlich nicht das Bedürfnis, von ihm zum Eis eingeladen zu werden - bei einem Mann passiert? Natürlich nicht, denn ein Mann steht zu seinem Alter. Er versucht höchstens den nachlassenden Haarwuchs etwas zu kaschieren oder durch ein entsprechend geschnittenes Sakko den Bauansatz optisch zu verkleinern – diese kleinen Eitelkeiten seien ihm nachgesehen.
Der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche (1844-1900), ein Freund klarer Worte und ganz sicher kein Verfechter der weiblichen Emanzipation formulierte es so : „Nichts ist von Anbeginn an dem Weibe fremder, widriger, feindlicher als Wahrheit – seine große Kunst ist die Lüge, seine höchste Angelegenheit ist der Schein und die Schönheit.“
Im gleichen Sinne, aber deutlich poetischer und zudem in klassische Musik verpackt drückte sich der Herzog von Mantua im dritten Akt von Verdis Oper Rigoletto aus:
„Oh wie so trügerisch sind Weiberherzen.
Mögen sie lachen, mögen sie scherzen.
Oft spielt ein Lächeln um ihre Züge.
Oft fließen Tränen. Alles ist Lüge.“
Männern fällt das Lügen schwerer als Frauen. Und wenn sie es tun, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass es der Partnerin auffällt. Eine drastische Erklärung warum das so ist, lieferte bereits im Jahr 1851 der deutsche Philosoph Schopenhauer. Nach seiner Ansicht sind Frauen „von der Natur nicht auf die Kraft, sondern auf die List angewiesen […]: daher ihre instinktartige Verschlagenheit und ihr unvertilgbarer Hang zum Lügen. […] Eben deshalb durchschauen sie fremde Verstellung so leicht, daß es nicht rathsam ist, ihnen gegenüber, es damit zu versuchen.“ (60)
Im Grundsatz stimmt dem sogar das weibliche Geschlecht selber zu, wie z.B. die Bild-Kolumnistin Evelyn Holst (61) „Was sie [die Männer] dagegen überhaupt nicht können, ist gut und glaubwürdig zu lügen.“
Untersuchungen des britischen Sprachforschers Robin Lickley von der Queen Margret University in Edinburgh haben im Jahr 2002 herausgefunden, dass Männer bei ihren Lügen häufiger Pausen einlegen und diese mit Füllwörtern wie „äh“ oder „öh“ überbrücken. (62) Wer lügt muss schließlich mehr aufpassen, was er von sich gibt. Frauen sind darin offensichtlich deutlich geschickter, denn die Lügen kommen ihnen flüssiger über die Lippen – sie benötigen dazu etwa nur halb so viele Füllwörter.
Frauen sollen eigene Fehler eher zugeben als Männer. So entschuldigen es Männer häufiger mit äußeren Umständen, wenn sie eine Prüfung verpatzt haben, Frauen geben hingegen ihren eigenen Anteil am Scheitern zu. (63)
Diese Ehrlichkeit scheint allerdings nicht so weit zu gehen, dass von ihnen auch die Anzahl ihrer bisherigen Sexualpartner richtig benannt wird. So wurde von der Ohio State University (64) folgender Test durchgeführt: Zunächst hatten die Frauen bei einer Befragung die Anzahl ihrer bisherigen Sexualpartner mit durchschnittlich 2,6 angegeben. Als die Befragung anschließend mit einem Lügendetektor wiederholt wurde, stieg die Anzahl der Sexualpartner auf wundersame Weise auf 4,4. Die gleiche Befragung wurde natürlich auch mit Männern durchgeführt. Bei ihnen gab es nur unwesentliche Abweichung bei und ohne Einsatz des Lügendetektors.
Das erklärt zumindest auch teilweise, warum Frauen bei Umfragen in der Regel die Anzahl ihrer Sexualpartner deutlich niedriger angeben als Männer. Bei einer Umfrage in Großbritannien gaben immerhin 45% der befragten Frauen zu, die Anzahl ihrer Sexualkontakte schon einmal niedriger anzugeben um dadurch „moralisch unbescholtener“ zu erscheinen[8]. (65)
Sexuelle Kontakte, wie One-Night-Stands, bei denen keine tiefergehende emotionale Bindung aufgebaut wurde, werden bei entsprechenden Umfragen aus weiblicher Sicht gerne komplett aus der Statistik gestrichen, wohingegen Männer diese Sex-Kontakte durchaus und nicht ungern in die persönlichen Erfolgsstatistik aufnehmen.
Bleiben wir beim Thema Sex und kommen zur Orgasmuslüge. Haben Sie schon einmal Ihrer Frau einen Orgasmus vorgespielt? Natürlich nicht, wozu sollte so etwas auch gut sein? Und im umgekehrten Fall?
Spätestens seit der mittlerweile klassischen Filmszene aus „Harald & Sally“ („When Harry met Sally …“, USA 1989), in der Sally (Meg Ryan) Harald (Billy Crystal) einen Orgasmus in einem vollbesetztem Restaurant vorspielt, dürfte auch dem allerletzten gutgläubigen Trottel klar sein, dass er sich selbst in den intimsten Momenten zwischen Mann und Frau der Gefühle seiner Partnerin nicht so ganz sicher sein kann.
Schon Marilyn Monroe bekannte gegenüber ihrem Psychiater: „Ich würde einen überwältigenden Sieg davontragen, wenn die Academy einen Oscar für das Vortäuschen von Orgasmen vergäbe.“ (66)
Frauen werden dies natürlich als Notlüge darstellen: Die deutsche Schauspielerin Katja Woywood formuliert es stellvertretend für ihre Artgenossen so: „Es gab in der Vergangenheit vielleicht mal Situationen, da habe ich gedacht, ich habe mehr Arbeit mit der Erklärung, warum ich jetzt nicht kann, als wenn ich die fünf Minuten jetzt noch durchhalte und so tue als ob.“ (67) und fügt hinzu „Jede Frau, die behauptet, sie hätte noch nie einen Orgasmus vorgetäuscht, die lügt schlicht.“
Personen aus dem Bereich der Politik fällt es normalerweise nicht besonders leicht, eine Lüge zuzugeben. Die SPD-Politikerin Ute Vogt war im Jahr 2006 während eines Radio-Interviews immerhin so ehrlich, mit einem einfachen „Ja“ auf die Frage „Haben Sie schon mal einen Orgasmus vorgetäuscht?“ zu antworten. Offen bleibt, wieweit zur Wahrheitsfindung beitrug,