Die Männin. O. M.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: O. M.
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783844257021
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Wer keinen Spaß am Essen hat, wird auch kaum gut kochen. Oder würden Sie einem unterernährten magersüchtigen Koch besonderes Vertrauen entgegenbringen? Der Fakt, dass 58% der deutschen Männer übergewichtig, aber nur 1% untergewichtig sind (Frauen 42% bzw. 4%) (51), verdeutlicht, dass für Männer Essen offensichtlich einen viel höheren Stellenwert in ihrem Leben besitzt und dass sie damit deshalb auch viel unverkrampfter umgehen können: Denn während Frauen ständig der Meinung sind, dass sie ein paar Kilo zu viel mit sich herumtragen, brauchen Männer nicht einmal eine Waage, um ihr Wohlfühlgewicht festzustellen: Es ist in der Regel nämlich genau das Gewicht, welches sie momentan haben.

      Männliches Mitgefühl durfte dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder unabhängig von der persönlichen politischen Einstellung gewiss sein, als dieser seine 3. Ehe mit dem Ausspruch: "Schnitzel musste ich an der Autobahnraststätte essen!" charakterisierte. Kein Wunder, dass die Ehe mit seiner Frau „Hillu“, einer bekennenden Vegetarierin, nicht von Dauer war.

      Kennen Sie das auch: Im Restaurant lässt ihre Frau Sie die unbekannten Gerichte ausprobieren. Wenn diese schmecken, ist ihr Interesse plötzlich geweckt und sie beginnt unaufgefordert in Ihrem Essen herumzustochern. Um ihr schlechtes Gewissen zu kompensieren, bietet sie Ihnen im Gegenzug dann großzügig an, bei ihrem Feldkresse-Salat mit fettfreiem Dressing zu zulangen. Aus irgendeinem Grund scheinen Frauen übrigens auch zu glauben, dass die Kalorien vom fremden Teller beim eigenen Diät-Plan nicht mitgezählt werden müssen. Selbst Gerichte, die sie selbst zubereitet hat, lässt sie sicherheitshalber erst einmal von ihm ausprobieren. Dabei wird die ganze Geschichte auch noch emotionalisiert nach dem Motto „Wenn Du mich wirklich liebst, isst Du jetzt den angebrannten Sauerbraten, ohne dabei im mindesten das Gesicht zu verziehen und lobst mich anschließend auch noch dafür!“

      Kochbücher für Frauen müssen in der Regel nach dem Grundprinzip „Wie erkläre ich es einem Achtjährigen“ geschrieben werden. Damit auch diejenigen, welche damals in der Schule nicht den Leistungskurs in einem naturwissenschaftlichen Fach gewählt hatten und die Angabe „ml“ mit einer Modemarke oder einem Frauenmagazin verwechseln könnten, etwas Leckeres zustande bringen können, werden Mengen nicht auf Basis allgemein gebräuchlicher technischer Einheiten, sondern a la „Ein gehäufte Kaffeetasse voll Mehl“ angegeben. Und welcher Mann wurde von seiner Frau noch nicht gefragt, wie viel Liter Milch einem halben Liter Wasser auf dem Plastik-Messbecher entsprechen?

      Aber selbst dann kann es noch zu ernsthaften Problemen kommen: Wenn z.B. das Originalrezept für 8 Personen ausgelegt ist, kann für sie ein ernsthaftes Problem entstehen, falls sie nur für 5 Personen zu kochen hat. Die Menge für das Mehl bekommt sie vielleicht noch entsprechend reduziert, vorausgesetzt die Ursprungsmenge lässt sich sowohl durch 8 und 5 teilen, also wenn im günstigsten Fall 800 Gramm auf 500 reduziert werden müssen. Schwieriger wird es, wenn für das Ursprungsrezept 5 Eier benötigt wurden. Wundern Sie sich also künftig nicht mehr darüber, wenn Ihre Frau hin und wieder noch 5 weitere Gäste zum Essen einlädt: Daran war einfach das Rezept im Kochbuch schuld!

      Was macht eine Blondine, wenn bei der Tee-Zubereitung heißes Wasser übrigbleibt? Sie friert es ein, heißes Wasser kann man schließlich immer gebrauchen! Das ist natürlich ein schon ziemlich überholter Witz. Und an dieser Stelle soll bei weitem nicht behauptet werden, dass Frauen grundsätzlich unfähig sind zu kochen. Schließlich macht auch hier Übung den Meister. Da die Frau einfach mehr Zeit in der Küche zubringt, eignet sie sich zwangsläufig irgendwann die entsprechenden Fähigkeiten an. Außerdem wird das Wissen im Stile eines Geheimbundes von Mutter zu Tochter weitergegeben. Immerhin dreiviertel aller Frauen wurden von ihrer Mutter in die Welt des Kochens eingeführt, bei den Männern hingegen hat es sich die Hälfte selber beigebracht. (48)

      Wenn Frauen Weltmeister sind, dann im Nachkochen. Cindy McCain, die Ehefrau des US-amerikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain, musste sich 2008 im Wahlkampf um die Präsidentschaft sogar des Plagiats bezichtigen lassen. Die auf der Webseite ihres Mannes unter der Rubrik „Cindy’s Rezepte“ angepriesenen Kochanleitungen sollen wörtlich aus TV-Kochshows abgekupfert worden sein. Nur wenige Stunden nachdem Blogger im Internet dies publik gemacht hatten, wurden die Rezepte von der Seite gelöscht.

      Überhaupt scheinen es bei den US-amerikanischen Frauen, die an der Seite ihres Mannes um den Einzug ins Weiße Haus kämpfen, mit den Fähigkeiten in der Küche nicht so weit her zu sein. Laura Bush, von 2001 bis 2008 First Lady der USA, hat zum Ende der Amtszeit ihres Mannes Georg gegenüber dem US-Magazin „People“ enthüllt, das sie seit 14 Jahren keine Küche mehr betreten hat, um dort zu kochen. (52) Es dürfte somit schwer anzuzweifeln sein, dass die „Oatmeal Chocolate Chip Cookies“, welche im Wahlkampf 2004 die Kürbis-Kekse von Teresa Heinz, der Frau des Gegenkandidaten John Kerry, deklassierten oder die Kekse, welche bereits im Wahlkampf 2000 Tipper Gores Ingwerhäufchen ausstachen, der eigenen Kreativität der First Lady entsprungen sind.

      Haben Sie schon einmal erlebt, dass Männer Rezepte untereinander austauschen? Männer lassen sich höchstens von anderen inspirieren, ansonsten wählen sie den steinigen Weg und eignen sich ihre Kenntnisse von Grund auf selber an.

      Die Fälle sind gar nicht so selten, in denen Männer in fortgeschrittenem Alter – von ihren Frauen verlassen – sich in relativ kurzer Zeit zu passablen Köchen entwickeln. Denken wir z.B. an den Witwer, der plötzlich auf sich selbst gestellt ist und nun lernen muss, sich selber etwas Schmackhaftes zuzubereiten.

      Bataillone von Frührentnern nutzen die gewonnene Freizeit und stellen auf einmal fest, dass Kochen gar nicht so schwierig ist, wie man es ihnen 60 Jahre lang eingeredet hat und bringen damit ihre Frauen in erhebliche Erklärungsnöte.

      Der Italiener Filippo La Mantia landete wegen seiner Zugehörigkeit zur Mafia Cosa Nostra im Gefängnis. Dort besuchte er Kochkurse und entdeckte seine Leidenschaft fürs Kochen. Nach seiner Entlassung aus dem Knast eröffnete er in Rom ein Nobelrestaurant, welches mittlerweile zu den besten der Stadt zählt.

      1.4 Frauen sind ordentlicher

      Hier müssen wir uns zunächst einmal mit der unterschiedlichen Definition des Begriffes Ordnung aus männlicher und weiblicher Sicht auseinander setzen. Beschreiben wir es der Einfachheit halber am besten so: Ein Mann organisiert seine Sachen, eine Frau räumt die ihren weg.

      Ordnung ist für Frauen also nur etwas wie schöner Schein. Sie bleiben an der Oberfläche ohne zum Wesen der Dinge vorzudringen. Deshalb sind Bürokratie, Buchhaltung und das Militär einschließlich dessen Uniformen auch männliche Errungenschaften, Staubwischen, Sammeltassen und Innendekoration hingegen wohl eher weiblich.

      Einige Beispiele zum männlichen Ordnungssinn:

       Archimedes (um 287 v. Chr. - 212 v. Chr.) – war einer der größten Denker der Menschheit, er erkannte klare Regeln in Mathematik und Physik, ihm wurde allerdings auch mangelnde körperliche Reinheit nachgesagt. (Dem widerspricht allerdings, dass er das Archimedische oder auch Auftriebs-Prinzip der Legende nach beim Bade entdeckt haben soll).

       Musiker, wie Beethoven oder Mozart sind nicht gerade durch ihre Ordnungsliebe berühmt geworden – Beethoven musste angeblich heimlich die schmutzige Wäsche weggenommen und gewaschen werden, während er schlief - aber ihre Musik strahlt von innerer Ordnung und Klarheit.

       von Albert Einstein – einem der brillantesten Denker der Menschheit – dessen wirre Haarpracht schon für sich sprach, stammt der Ausspruch: „Geniale Menschen sind selten ordentlich, ordentliche selten genial.“ Noch lieber wird von pubertierenden Jugendlichen sein Ausspruch zitiert: „Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos.“

      Für eine Frau ist es üblicherweise wichtig, dass „nichts herumliegt“. Es könnte ja überraschend die Nachbarin zu Besuch kommen und dann sollte alles schön ordentlich aussehen. Also vor dem Mittagessen den Tisch leer räumen, das Tagesdeckchen von Tisch nehmen, zusammenfalten und in der Kommode verstauen und stattdessen die pflegeleichte Tischdecke aus Wachstuch auf dem Tisch ausbreiten. Nach dem Mittagessen dann die Wachstuchdecke saubermachen, herunternehmen und fein säuberlich