Ein Regenschutz braucht eine gewisse Fülle und einen guten Schnitt, weil wasserdichte Kleidung selten elastisch ist. Außerdem soll die Oberbekleidung lang sein, weil sonst bei jedem Wurf die Hüfte frei liegt. Auch ist wichtig, dass der Hosenbund nicht den Bauch einschnürt. Ich trage deshalb eine Hose ohne Gürtel mit Hosenträgern und darüber das Trikot.
Angenehm trocken im Regen spielen ...
Alle Vereine haben eigene Trikots, Westen und Anoraks, die bei Turnieren, Ligaspielen und Meisterschaften zum Einsatz kommen. Diese sind dann gleichfarbig und tragen ein Emblem.
Eine Kopfbedeckung gegen die Sommersonne ist unabdingbar. Wenn Sie beim Turnier viele Stunden in der Sonne stehen, brauchen Sie diesen Schutz. Oft hat die Kopfbedeckung einen Schirm gegen Blendung. Brillenträger brauchen den Schirm gegen Spiegelung und bei Regen wird die Brille nicht mit Wasser bespritzt. Spezialkleidung für Boulespieler vertreiben Kugelhersteller und deren Händler zu vernünftigen Preisen.
Folgende Utensilien können das Boulerleben ebenfalls angenehmer gestalten:
•Cremes für die Hände, Gesicht und Lippen halten die Haut in Schuss und vermitteln beim Spiel ein angenehmes Gefühl. Bei starker Sonneneinstrahlung ist auf entsprechenden Lichtschutzfaktor zu achten.
•Eine Sonnenbrille hilft gegen Blendung durch reflektierendes Sonnenlicht auf hellen Spielbahnen (Sand).
•Eine Thermosflasche sorgt im Sommer für kühlen Zitronentee und im Winter für ein heißes Getränk. Besonders gefragt, wenn die nächste Kneipe weit weg ist oder man sich aus sonstigen Gründen selbst versorgen muss. Ein Riegel hilft gegen Hungergefühle.
•Im Winter kann die freie Hand, die die Kugeln hält, einen Handschuh tragen. Beim Wurfarm ist ein Taschenwärmer gefragt (Handofen mit Holzkohle, Feuerzeugbenzin u. a.), so dass zwischen den Würfen die Finger gewärmt werden können. Eine winterkalte Stahlkugel zieht Ihnen rasant die Wärme aus der Hand ab, das ist sehr unangenehm*.
•Und dann brauchen Sie natürlich einen Regenschirm, wenn es richtig schüttet. Am besten wechselt man sich mit seinen Partnern ab, so dass man jeweils nach dem Wurf wieder geschützt ist. Bei richtigen Unwettern wird das Spiel oft unterbrochen. Wenn der Platz sich als unbespielbar erweist, kann auch ein Abbruch erfolgen.
* Winterturniere im Freien werden immer seltener, weil inzwischen viele gut ausgestattete Boulehallen entstanden sind, die Turniere auch bei Minusgraden in angenehmer Umgebung gestatten.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass es zugelassene Wurfreife aus farbigem Kunststoff gibt. Die Reife sind flach mit breitem Rand und haben einen Innendurchmesser von 50 cm. Diese Wurfreife haben ihren Charme. Man muss nie mehr fragen, welches der richtige Kreis ist, weil keiner die alten Einritzungen glättet. Und man muss natürlich nicht ritzen. Nur im Turnier, da sollte man die Vorderkante anzeichnen, falls jemand die Position des Wurfreifs verändern sollte. Die Spieler müssen angebotene reguläre Wurfreife akzeptieren.
Wärmeschutz versus Wurfgefühl: Die Wurfhand ist nackt – die andere behandschuht.
Bei Rückenproblemen ist man dankbar für einen magnetischen Kugelaufheber.
KAPITEL 3
Der Spielablauf
•Die Zielkugel und die (Stahl-)Kugeln werden aus einem Kreis (cercle) von 35 bis 50 cm Durchmesser geworfen.
•Der Werfer muss mit beiden Fußsohlen den Boden berühren bis seine Kugel aufschlägt. (Wichtig!)
•Die hölzerne Zielkugel von 30 mm Durchmesser wird zu Beginn einer Aufnahme auf eine Distanz zwischen 6 bis 10 m vom Rand des Abwurfkreises entfernt geworfen.
•Einen Punkt erhält jede Kugel die näher an der Zielkugel liegt als die beste gegnerische Kugel.
•Die Mannschaft, die keinen Punkt liegen hat, ist an der Reihe zu spielen.
•Das Spiel gewinnt, wer 13 Punkte erreicht.
Zwei Mannschaften aus Leipzig und Stuttgart wollen gegeneinander ein Spiel austragen. Ein Leipziger zieht eine Münze aus der Tasche, fragt die Stuttgarter: »Kopf oder Zahl?« und wirft dann die Münze. Die Leipziger gewinnen die Platzwahl, bestimmen somit das Spielgelände und eröffnen das Spiel. Ein Leipziger Spieler ritzt einen Kreis in den Boden und wirft daraus die hölzerne Zielkugel, das Schweinchen, auf eine Distanz zwischen 6 und 10 m.
Konzentrierte Anspannung des Schießers
Ein beliebiger Leipziger Spieler wirft die erste stählerne Kugel in Richtung hölzerne Zielkugel. Die Stuttgarter antworten mit einer Kugel und müssen so lange weiter werfen, bis eine Stuttgarter Kugel näher am Schweinchen liegt als die bestplatzierte Kugel der Leipziger Mannschaft. Dann sind die Leipziger wieder am Zug. Das geht hin und her, bis alle Kugeln geworfen sind, dann ist die Aufnahme beendet und die Punkte werden gezählt. Dazu wird festgestellt, welche Kugel am nächsten an der Zielkugel liegt und zu welcher Mannschaft sie gehört. Dann wird geprüft, ob außer dieser nächsten Kugel noch weitere Kugeln besser als die beste gegnerische Kugel platziert sind; zusammen können das im Extremfall sechs Kugeln und damit sechs Punkte (»das Sixpack« genannt) sein.
1: Das Team B hat im linken Beispiel einen Punkt gemacht. Die beste Kugel gehört dem Team B. Erst an Platz drei und vier kommen weitere Kugeln aus dem Team. Dazwischen reiht sich eine Kugel vom Team A ein, die als zweitnächste an der Zielkugel liegt.
2: Das Team A macht in dieser Situation einen Punkt, da die nächste Kugel an der Zielkugel zu Team A gehört. An Platz zwei liegt eine Kugel vom Team B.
3: Das Team B macht in diesem Beispiel drei Punkte. Die beste, die zweitbeste und die drittbeste Kugel gehören dem Team B. Somit werden drei Punkte verbucht.
Wer die letzte Aufnahme gewonnen hat, der beginnt eine neue indem er um die Zielkugel einen Kreis zieht und das Schweinchen wirft. Die Aufnahmen wiederholen sich so lange, bis eine Mannschaft 13 Punkte erreicht hat und damit den Sieg einfährt.
Halten wir fest, dass ein Spiel aus mehreren Aufnahmen besteht. Eine Aufnahme (la mène) setzt sich aus Würfen, das ist gleich der Anzahl der Kugeln beider Mannschaften, zusammen. Sind alle Kugeln geworfen, dann ist die Aufnahme beendet.
Die Anzahl der Aufnahmen in einem Spiel kann sehr stark variieren. Wenn pro Aufnahme nur ein Punkt gewonnen wird, dann können 13 bis 25 Aufnahmen notwendig sein um ein Spiel zu beenden. Das andere Extrem können im Falle einer »Fanny« (siehe unten) ganze drei Aufnahmen sein: Wenn eine Partei mit z.B. 4 plus 4 plus 5 Punkten das Spiel 13 zu null für sich entscheidet. Der Unterschied